Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Arbeitskampf in Wuppertal“

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Beitrag von Kiffing

Die Wirtschaftskrisen der letzten Zeit haben für zahlreiche Verheerungen gesorgt. Längst nicht mehr ist Europa der strahlende Fixstern der Welt, und auch der Westen in seiner Gesamtheit hat es schwer, seine privilegierte Position zu behaupten. In diesen Zeiten nutzen zahlreiche Konzerne die Wirtschaftskrise, auch politisch gewollt, dazu, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Die Begründungen sind immer die Gleichen. Diese Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen seien der einzige Weg für die Firma zu überleben und damit die Arbeitsplätze im Kern zu erhalten. Ein besonders verwerfliches Beispiel stellt sich derzeit im Schaeffler-Konzern in der Filiale in Wuppertal dar. Schaeffler Wuppertal hatte der Belegschaft die Pistole auf die Brust gedrückt und verlangt, die Arbeiter müssen fünf Stunden die Woche umsonst arbeiten. Dies sei das einzige Mittel, die Arbeitsplätze zu erhalten. Eine Beschäftigungsgarantie bis 2016 wurde der Belegschaft zugesichert. Nun wurde der Konzern wortbrüchig. Er kündigte an, die Hälfte der 1500 Schaeffler-Mitarbeiter müsse gehen. Der Einbruch des Windenergiemarktes lasse keine andere Lösung mehr zu. Dabei hatte die Produktion in diesem Bereich nur 25 Prozent der Gesamtproduktion betragen. Außerdem plant Schaeffler, seine Radlagerproduktion in den kommenden drei Jahren von Schweinfurt ins Ausland zu verlagern, womit 900 Arbeitsplätze gefährdet sind. Grund sei der extreme Kosten- und Wettbewerbsdruck. Die Argumentation ist immer die Gleiche, doch diesmal zieht ein solches Totschlagargument nicht. Der Konzern hatte nämlich im Jahr 2012 einen Gewinn von 884 Millionen Euro verbucht. Die Arbeiter von Schaeffler in Wuppertal kämpfen derzeit gegen diesen Skandal an. Längst sind Arbeiter nicht mehr so wehrlos, wie sie es früher einmal waren. Die Verantwortlichen von Schaeffler müssen sich auf einen langen Arbeitskampf einstellen.