Ich selbst war lange Zeit in einem Schachverein aktiv. Genauer gesagt war es eine "Schachgesellschaft", der antiquierte Name läßt auf einen Traditionsverein schließen, und tatsächlich kam mir das Jahr der Gründung dieser Schachgesellschaft immer sehr alt vor. Die Schachgesellschaft wurde 1851 gegründet, im Zuge der ganz Deutschland erfassenden Anderssenbegeisterung. 1851 hatte Adolf Anderssen das erste (offizielle) moderne Schachturnier in Europa in London für sich entscheiden können und dabei u. a. den legendären Staunton bezwungen.Das ist freilich noch gar nichts gegen eine andere Schachgesellschaft. Diese Schachgesellschaft ist der älteste Schachverein der Welt und wurde schon 1809 gegründet, zu Zeiten der Napoleonischen Donquixoterie über Europa, die erst 1815 ihr Ende fand und in den reaktionären Frieden von Wien aufging. Die Rede ist von der Schachgesellschaft Zürich, die auch heute noch in der Schweiz, aber auch in der ganzen Welt präsent ist, da sie große Turniere ausrichtet, wie die Zürich Chess Challenge, die 2014 Magnus Carlsen für sich entscheiden konnte.Die SG Zürich ist also ein großer und ganz besonderer Verein. Und dem zufolge gibt auch ihre [URL="http://www.sgzurich.ch"]Webpräsenz[/URL] einiges her. Sie bietet sogar einen überaus professionell anmutenden [URL="http://www.sgzurich.ch/pages/training.php"]Trainingsleitfaden[/URL], der für mich qualitativ am stärksten wird, wo er das [URL="http://www.sgzurich.ch/pages/training/soltis/uebersicht.html"]Mittelspiel[/URL] behandelt.Wie man erkennen kann, ist der Trainingsleitfaden hier unterteilt in eher kognitive und eher mentale Bereiche, und es gibt ausführliche Erklärungen und Trainingsansätze zu Taktik, Positionsspiel, bildliche Vorstellungskraft (was ich auch unter dem Begriff der Visualisierung kenne), Konzentration ebenso wie zu Fitness, Gedächtnis (Mustererkennung), Erfahrung und Wille (Hingabe). Neben einer betont wissenschaftlichen Herangehensweise an alle Aspekte des Schachspielens werden in dem Leitfaden auch genügend praktische Ratschläge gegeben, die sich aufgrund der Schlußfolgerungen der Autoren ergeben. Mein Tip: da Lernen über das Internet zur Oberflächlichkeit verführt, empfehle ich, den Trainingsleitfaden auszudrucken.