Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Eine Endspielstudie von Kaminer“

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Beitrag von Kiffing

[IMG][Hier befand sich ein Link auf die Seite "https://i.imgur.com/nJ8fni0.jpg". Der Link wurde vom Benutzer mit dem Titel "https://i.imgur.com/nJ8fni0.jpg" versehen. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es möglicherweise erforderlich, diesen Hinweis beizubehalten, da manche Benutzer die Quelle ihrer Zitate von anderen Internetseiten so gekennzeichnet haben. Dieser Hinweis wurde automatisch an Stelle des früheren Links platziert. Falls der Link unangemessen oder ohnehin unerreichbar geworden ist, kann die im Impressum genannte Adresse mit einer Bitte um Entfernung kontaktiert werden.][/IMG]Leningrad Herbst 1937, in der Sowjetunion am Vorabend des Zweiten Weltkrieges wütete der Große Terror. Während Michail Botwinnik einen Zweikampf gegen den amtierenden Landesmeister Grigori Löwenfisch spielte, in dem entschieden werden sollte, wer die UdSSR für das AVRO-Turnier in den Niederlanden vertreten sollte, erschien ihm sein Jugendfreund Sergei Michailowitsch Kaminer. [Hier befand sich ein Link auf die Seite "https://de.wikipedia.org/wiki/Sergei_Michailowitsch_Kaminer". Der Link wurde vom Benutzer mit dem Titel "Kaminer hatte Todesangst" versehen. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es möglicherweise erforderlich, diesen Hinweis beizubehalten, da manche Benutzer die Quelle ihrer Zitate von anderen Internetseiten so gekennzeichnet haben. Dieser Hinweis wurde automatisch an Stelle des früheren Links platziert. Falls der Link unangemessen oder ohnehin unerreichbar geworden ist, kann die im Impressum genannte Adresse mit einer Bitte um Entfernung kontaktiert werden.], er wußte, daß sie ihn bald holen würden. "Hier im Heft", sagt er zu Botwinnik, "sind all meine Studien, einige noch nicht bis zum Ende ausgearbeitet. Nehmen Sie sie. Ich fürchte, sie werden mir verloren gehen". Nach knapp einem weiteren Jahr war es dann soweit. Der Chemieingenieur und bekannte Komponist wurde verhaftet und erschossen. Botwinnik erfüllte seinen letzten Wunsch und bewahrte seine Studien gut auf. Die teilweise noch nicht vollständig ausgearbeiteten Studien konnten durch ihn nach Stalins Tod zu einem Kaminer-Studienbuch herausgegeben werden und gingen der Nachwelt so nicht verloren. Eine ist hier zu sehen, wie gewinnt Weiß am Zug?[FEN=1]8/7p/1P5K/3N1r2/8/3k4/6P1/8 w - - 0 0[/FEN]

Beitrag von ruf012

mögliches Motiv[SPOILER]Verstellung des schwarzen Turm durch den weissen Springer auf c8 oder d8,Richtung Ablöse des weissen Bauern auf b8 durch eine Bäuerin.V /T -S(c d)8 a(-Bb8D)[/SPOILER]

Beitrag von Birliban

[CENTER][/CENTER]Gibt es verschiedene Versionen dieser Studie? In der SCHACHMATY wurde 1925 folgende Studie von Kaminer mit dem 2. Preis bedacht: Weiß: Kh6,Sb4, b6,g2 Schwarz: Ke3,Tf1,h7[FEN=8/7p/1P5K/8/1N6/4k3/6P1/5r2 w - - 0 1][/FEN]

Beitrag von Birliban

Und folgender Lösung: [SPOILER]1.b7 Tf8 2.Sc6 Kf4, und jetzt kommt der überraschende Zug 3.g4!!, der dem sK die 5. Reihe verwehrt und sich am Schluss als fatale Lenkung für den sK erweisen wird: 3.- K:g4 4,Kg7 Te8 5.Kf7 Th8 6.Ke7! droht 7.Sd8, wogegen 6.- h5 nicht hilft, da der wB nach 7.Sd8 Th7+ 8.Sf7 nicht mehr zu halten ist. Aber auch nach 6.- Tg8 7.Sd8 Tg7+ 8.Sf7 Tg8 ist es aus für Schwarz wegen der Gabel 9.Sh6+. [/SPOILER]An der Lösungsidee ändert sich natürlich nichts. Die bleibt in beiden Versionen diesselbe.Eine kleine Anekdote: 1924 gewann Kamin alle drei Partien eines kleinen Wettkampfes, gegen den drei Jahre jüngeren und damals 13-Jährigen Botwinnik. Später (1926) wunderte sich Kamin, weshalb alle gegen Botwinnik (den späteren Weltmeister) verloren.

Beitrag von Kiffing

Mit den beiden Versionen kann ich leider nichts zu sagen, wohl aber zu Deiner Lösung:[SPOILER]Deine Lösung ist im Prinzip richtig, von der von mir geposteten Ausgangsstellung ausgehend, wo der Springer ja auf d5 steht, müßte der Springer im 2. Zug noch auf ein Feld gebracht werden, damit er eben auf das so wichtige Feld c6 überführt werden kann. [/SPOILER]

Beitrag von Birliban

Ich vermute mal, daß Sergey Kaminer die Studie später, also nach deren Erstveröffentlichung in der SCHACHMATY im Jahre 1925 (Kaminer war da erst 17 Jahre alt), noch einmal dahingehend geändert hat, wie von Dir im Eröffnungsthread gepostet. In dem an Botwinnik übergebenem Heft 1937, war sie dann möglicherweise als „Endfassung“ so dargestellt.Danke. Ja, dieser 2. Zug müsste in der 1. Diagrammstellung dann noch eingeschoben werden.Die andere Version der Studie, aus dem Jahre 1925, ist hier zu finden: [url]http://www.dieschwalbe.de/personalia232.htm[/url]