Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Krennwurzn "stellt" Bastian“

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Beitrag von Kiffing

Die Kult-Schachbloggerin Krennwurzn aus Österreich hat es tatsächlich geschafft, DSB-Präsident Herbert Bastian zu einem, übrigens ungeheuer facettenreichen und gehaltvollen, Interview zu bewegen. Kudos an alle Beteiligten, für Krennwurzn aufgrund mutigem und investigativem Journalismus, und an den DSB-Präsidenten, der mit der Zeit geht und die Rolle der neuen Medien für Öffentlichkeitsarbeit nicht unterschätzt.Die Bandbreite an einzelnen Themen, und die Analyse dazu des DSB-Präsidenten, der in Zeiten der Aberkennung des Sportstatus und der Mittelstreichung oder -kürzung die strukturellen Probleme des deutschen Schachs sehr genau kennt, der aber auch klare Vorstellungen davon hat, wie der Deutsche Schachbund dagegensteuern kann, ist zu erschöpfend, um adäquat zusammengefaßt zu werden. Daß der DSB-Präsident in Nisipeanu-Verpflichtung und Talentförderung, wovon das Schachjahr für die Prinzen tatsächlich ein sehr guter Weg zu sein scheint, die ja bald den deutschen Olympioniken zur Verfügung stehen könnten, keine sich einander ausschließenden Entitäten sieht, ist für mich, anders als nach Meinung von Krennwurzn, ein gutes Zeichen. Wie in der deutschen Fußballnationalmannschaft zu sehen, können auch eingedeutschte Spitzenspieler Identifikationsfiguren in Deutschland sein. Hier gehts zum Interview: [url]http://www.schach-welt.de/BLOG/blog/bastian-mit-krennwurzn-ueber-olympia-prinzen-und-geld[/url]

Beitrag von zugzwang

Beim Lesen der Überschrift dachte ich, daß die Wurzn Dir in Wuppertal aufgelauert hat.An El Presidente hatte ich gar nicht gedacht.:hmpf:Hm, ein Interview, zu dem ich bereits diverse Kommentare gelesen habe - auch einen inzwischen vom Feld umgepflügten des redcarrotman aus der Heidelberger Gegend.Das Interview habe ich immer noch nicht gelesen, doch kann ich mir bei meinem selbstgemalten Bildnis des Schachbloggers (in natura maskulin) "Die Krennwurzn" gut vorstellen, daß die Analyse des zumeist lesenswerten mogelkatz (ein Licht auf dem großen Feld mit seinen Unebenheiten und Karnickellöchern) zutreffend sein könnte.Es gibt natürlich auch bei Interviews verschiedene Stilrichtungen und Intentionen und die freischaffende Wurzn pflegt eher einen kommentierenden Stil auspersönlichen Anschauungen.Das ist häufig amüsant, auch informativ und zumeist lesenswert - verglichen mit vielen anderen Beiträgen zum Thema Schach.Ein um Ausgewogenheit und Objektivität bemühten Berichterstatter/Interviewer kann ich mir bei der Wurzn trotzdem nur schwerlich vorstellen.Als Kommentator (Theaterkritiker) und Beobachter von Vorgängen und Ereignissen finde ich ihn/es/sie beachtlich. Als informativer Berichterstatter muß er/sie/es sich noch strecken. Das sage ich mal auf Basis der Analyse mogelkatz, die meine früheren Eindrücken besser darstellt als ich es selbst schreiben könnte.

Beitrag von Birliban

[QUOTE=zugzwang;23009]Beim Lesen der Überschrift dachte ich, daß die Wurzn Dir in Wuppertal aufgelauert hat.An El Presidente hatte ich gar nicht gedacht.:hmpf:Hm, ein Interview, zu dem ich bereits diverse Kommentare gelesen habe - auch einen inzwischen vom Feld umgepflügten des redcarrotman aus der Heidelberger Gegend.Das Interview habe ich immer noch nicht gelesen, doch kann ich mir bei meinem selbstgemalten Bildnis des Schachbloggers (in natura maskulin) "Die Krennwurzn" gut vorstellen, daß die Analyse des zumeist lesenswerten mogelkatz (ein Licht auf dem großen Feld mit seinen Unebenheiten und Karnickellöchern) zutreffend sein könnte.Es gibt natürlich auch bei Interviews verschiedene Stilrichtungen und Intentionen und die freischaffende Wurzn pflegt eher einen kommentierenden Stil auspersönlichen Anschauungen.Das ist häufig amüsant, auch informativ und zumeist lesenswert - verglichen mit vielen anderen Beiträgen zum Thema Schach.Ein um Ausgewogenheit und Objektivität bemühten Berichterstatter/Interviewer kann ich mir bei der Wurzn trotzdem nur schwerlich vorstellen.Als Kommentator (Theaterkritiker) und Beobachter von Vorgängen und Ereignissen finde ich ihn/es/sie beachtlich. Als informativer Berichterstatter muß er/sie/es sich noch strecken. Das sage ich mal auf Basis der Analyse mogelkatz, die meine früheren Eindrücken besser darstellt als ich es selbst schreiben könnte.[/QUOTE]Picasso! Anders gesagt: Ich verstehe bloß Bahnhof. Ist die deutsche Sprache denn wirklich so schwer, daß man sich nicht auch verständlich, wenn schon nicht einfach, ausdrücken kann? Dieses Gestelze geht mir irgendwie völlig am Thema vorbei. Vielleicht ist Theaterkritiker ja schon eine Art Berufskrankheit, wenn einem dabei die Fähigkeit abhanden kommt, sich klar und verständlich auszudrücken. Ach ja, noch was: Es ist doch besser, sich das Interview erst mal durchzulesen, bevor man sich zum Thema äußerst. Oder ist es unter Theaterkritikern auch üblich, sein Geschwätz von sich zu geben, bevor man das Theaterstück überhaupt gesehen hat? :motz:

Beitrag von Kiffing

Nun ist auch sehr schnell Teil II des Interviews/Streitgesprächs erschienen. In diesem bekräftigt Herbert Bastian seine Position, sich vor den Wahlen in Tromsö von keinem Lager "instrumentalisieren" zu lassen - es seien aber "Sondierungsgespräche" geführt worden - und die Kooperation mit der FIDE zu suchen. Dieser Wunsch sei auch von seiten der FIDE an ihn herangetragen worden. Zu Iljumschinov sagt Bastian:[QUOTE]Zu Kirsan Ilyumzhinow kann ich sagen, dass wegen seiner Kapriolen in Deutschland ein sehr schiefes Bild von ihm krampfhaft aufrechterhalten wird. Seine positiven Leistungen werden verschwiegen oder kleingeredet. Ilyumzhinow hat stets die Hand ausgestreckt und Kooperation im Interesse des Schachsports gesucht.[/QUOTE]Und zu Kasparov knüpft Bastian an das von Iljumschinov evozierte Bild des "Zerstörers" an:[QUOTE]Darauf fällt mir die Antwort leicht: Wir haben als DSB nicht die Aufgabe, Garri Kasparow seine Karrierewünsche zu erfüllen, sondern wir müssen sorgfältig abwägen, unter welchen Bedingungen die FIDE als Ganzes am besten funktioniert. Nach der Wahl geht die Arbeit doch erst richtig los! Bevor man ein gut funktionierendes System für eine ungewisse Zukunft zerschlägt, denkt man lieber zweimal nach. Darin sehe ich den Hauptgrund für den hohen Sieg Ilyumzhinows. In Gesprächen wurde immer wieder darauf hingewiesen, was Kasparow schon alles angefangen hat und dass es immer mit seiner „Flucht“ endete. Und die von ihm herbeigeführte Spaltung der FIDE ist unvergessen. Um als Präsident für alle überzeugen zu können, muss er noch an seinem diplomatischen Geschick arbeiten.[/QUOTE]Ansonsten gibt es wie im 1. Teil einen ganzen Zopf an verschiedenen Themen, die von beiden Seiten leidenschaftlich und sachlich debattiert werden. Beispiele wären Schach und Frauen, Null Toleranz und Handyregel, Frauenförderung, soziale Kompetenz bei Spitzenspielern und Marketing.Teil II: [url]http://www.schach-welt.de/BLOG/blog/bastian-mit-krennwurzn-ueber-fide-und-frauen[/url]

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=zugzwang;23009]...Als Kommentator (Theaterkritiker) und Beobachter von Vorgängen und Ereignissen finde ich ihn/es/sie beachtlich...[/QUOTE]@Birliban: Diesen Satz hast Du anders verstanden, als ich ihn gemeint habe.Semantisch habe ich mich auch nicht klar ausgedrückt.Mit Kommentator/Theaterkritiker und Beobachter meinte ich Krennwurzn selbst - und nicht mich in diesem Zusammenhang.Die Anspielungen in meinen Beitrag betreffend "Bastian" und einen (mosernden) redcarrotman verstehen nur Insider. Ich belasse es dabei.Zur/zum Krennwurzn:Eine Person, deren großer und zeitlich aufwendiger Bezug zum Schach sich darin äußert, insbesondere Skandälchen und Skandale im bundesdeutschen Schach haarklein auszubreiten und extensiv zu kommentieren (ab und zu auch malausder heimischen österreichischen Szene oder internationale Vorgänge), ist mir persönlich nicht ganz geheuer. Insbesondere wenn Beiträge zum Schachspiel - Züge, Strategie, Taktik recht rar sind.Das ist selbst mir zu spleenig, wenn die Beschäftigung mit dem eigentlichen Spiel in den Hintergrund rückt und das Drumherum um Chessbase, Cheating, deutsche Funktionäre, deutsche Spielordnungen usw. in den Hintergrund rückt.Immerhin hat Schachfreund(in) Krennwurzn verpasst, daß der Termin vor dem Berliner landgericht in Sachen FB vs DSB schon stattgefunden hat. Wahrscheinlich hat ihn keiner informiert, so daß er sich damit noch nicht beschäftigen kann.

Beitrag von Birliban

@zugzwang: Tut mir leid, sollte ich etwas falsch verstanden haben.

Beitrag von Kiffing

Der in Tromsö deklassierte Garri Kasparov wittert hinter dem Verhalten von DSB-Präsident und FIDE-Vizepräsident Herbert Bastian eine [URL="http://www.chess-international.de/Archive/28286#more-28286"]Verschwörung[/URL] von Iljumschinov und Bastian:[QUOTE]“Jeder Posten, egal welchen Ranges, gewählt oder bestätigt, ging an einen Iljumschinow-Loyalisten, oft unabhängig vom Grad der Erfahrung oder Kompetenz. Die Kandidaten, die aktiv von Iljumschhinows Team unterstützt wurden, erhielten jeden Posten und in jedem Fall hatten sie Iljumschinow unterstützt. (Eine bemerkenswerte Ausnahme zu dieser Regel, sie mag letztendlich überhaupt keine Ausnahme sein, kommt aus Europa. Das Präsidium des Deutschen Schachbunds entschied sich, mich zu unterstützen, mit der einzigen Gegenstimme vom Präsidenten selbst, Herbert Bastian, der später einige Hebel in Bewegung setzte, um statt des deutschen Delegierten selbst in Tromso abzustimmen. Er bestand auch darauf, dass die „Deutsche Entscheidung“ mich zu unterstützen, nicht öffentlich gemacht wird. Bastian, ein relativ Unbekannter, erhielt einen Posten als FIDE-Vizepräsident in Tromsø mit voller Unterstützung von Makropoulos, während Bastians Vize, Michael Langer, einen Posten in der Kommission für Wirtschaftsprüfung erhielt. Es ist eigenartig, gelinde gesagt, dass Deutschland so eine wenig charakteristische und exklusive Großzügigkeit von Iljumschinows Seite zuteil wurde.)”[/QUOTE]Welches Großprojekt wird Kasparov nun aufziehen?

Beitrag von Birliban

Wahrscheinlich sobald keines mehr. Evtl. wird er noch einige Kasparov-Schachschulen gründen, in SOS-Kinderdörfern ein paar Schachlehrer einstellen lassen, noch ein paar Veteranen-Schau-Matchs gegen Karpov organisieren, Ausschau halten, wem er als nächsten trainieren kann, um ihn zum nächsten Weltmeister aufzupäppeln, ja und dann noch seiner hübschen Frau hoffentlich noch sehr lange die Treue halten.Im Kleinen ist oft auch das Heroische zu finden und im Großen nicht selten nur eine große Enttäuschung. Auf jeden Fall sollten wieder ein paar Jährchen ins Land gehen, bevor er sich aufs nächste stattliche Ross schwingt, um in die nächste große Schlacht zu ziehen. Nur hoffentlich in keine Schlammschlacht mehr...