Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Altes Schachspiel...!“

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Beitrag von davide1983

Guten Tag zusammen, es freut mich hier bei Schachburg dabei sein zu dürfen. Bisher habe ich NUR einen Account bei Liches seit 2015 und um ehrlich zu sein hat mich Schach gefesselt. Ich spiele mindestens 3 Spiele am Tag a 5 min je Spieler also höchstens gesamt 10 min. Kürzer wäre für mich schwierig. Ich konnte bisher beobachten das ich besser geworden bin und einige Züge nun besser sehen kann die von Gegenspieler kommen. Von jeglicher Strategie verstehe ich noch wenig und möchte nun zunehmend gern mehr erlernen und verstehen. Freue mich deshalb hier zu sein. Mein erstes Thema möchte ich aber einen alten Schachspiel widmen. Ich habe es von meiner Oma und es ist wohl von meinen nicht mehr lebenden Opa. Es ist nicht bespielt wie ich denke. Ich wollte mal fragen ob mir hier zu jemand sagen kann wo es her kommt? Ist es aus Deutschland wenn ja woher? Das Schachspiel ist komplett aus Holz und ich denke auch die Figuren sind handgefertigt. Hat das Spiel womöglich einen Wert? Vielen Dank für die Ein oder Andere Antwort. Lieben Gruß, Daivd

Beitrag von Kiffing

Willkommen bei uns. Dieses Schachset ist ein richtiger Schatz, historisch, kunstvoll und mit viel Liebe zum Detail, da geht so manchem auch künstlerisch beschlagenen Schachfreund das Herz auf. Ich denke durchaus, daß einige gutsituierte Schachliebhaber, vor allem solche mit hauseigener Schachsammlung, hier einige Tausend Euro locker machen würden. Auch dürfte es viele Schachfreunde reizen, mit diesen Figuren Schachspiele auszutragen, vom Statussymbol gegenüber anderen Schachfreunden ganz zu schweigen. Meine eigene Schätzung: Wert ca. 60.000 EUR.

Beitrag von ToBeFree

Willkommen auf der Burg! :)So ein schönes Schachspiel habe ich noch nicht gesehen. Den Wert kann man wahrscheinlich nicht einfach bestimmen; das Material selbst macht ja nur einen winzigen Bruchteil davon aus, und wie viel jemand für die Handarbeit und dafür, dass es vielleicht selten oder sogar einmalig ist, zahlen möchte, ist ja Geschmackssache. Ein "Wert" von 60.000€ würde ja bedeuten, dass es irgendwo jemanden gibt, der dazu bereit wäre, es zu diesem Preis zu kaufen. Anders gesagt: Wenn es niemandem als Schachspiel oder wegen seiner Seltenheit gefallen würde, wäre es nicht mehr wert als das Holz, aus dem es ist. Ich persönlich würde spontan bis zu 10€ dafür zahlen. Wenn dir 10€ reichen würden, würdest du das Geld zuzüglich Versandkosten von mir überwiesen bekommen. Für dich wäre das aber wahrscheinlich ein schlechtes Geschäft. Auf Online-Marktplätzen wie Ebay gibt es bestimmt Leute, die mehr Geld als ich übrig haben und ohne großes Nachdenken mindestens 100€ dafür zahlen. Vielleicht hat jemand sogar 1000€ dafür übrig.Wenn aber jemand dazu bereit ist, 60.000€ für ein solches Brett zu zahlen, dann findet er für weniger Geld wahrscheinlich jemanden, der ihm in persönlicher Handarbeit unter Vorlage der Fotos eine garantiert einzigartige Sonderanfertigung mit beliebigen Extrawünschen macht. Das Brett in deinem Besitz ist beim Verkauf vielleicht nur so viel wert, wie eine solche Sonderanfertigung kostet. Für dich persönlich kann es wegen der Geschichte, die hinter dem Brett steckt, aber deutlich mehr wert sein. Der persönliche Wert dieses Bretts könnte höher sein als alles, was du jemals auf Ebay geboten bekommst. Wenn der persönliche Wert "zu hoch" ist, wirst du es niemals verkaufen, denn es gibt dann niemanden, der dir so viel bieten kann, wie es dir wert ist. Mein 10€-Angebot lehnst du hoffentlich nicht einfach nur ab, weil du woanders mehr Geld bekommst, sondern auch einfach, weil dir dieses wunderschöne Erbstück persönlich mehr bedeutet als 10€ auf deinem Konto. Und vielleicht auch mehr als 100€, und möglicherweise sogar mehr als 1000€. Irgendwo ist eine Grenze erreicht, bei der du einfach aus diesem Grund von einem Verkauf absehen solltest, über den du dich nachher ärgerst. "Verkauft ist verkauft", und weg ist das Einzige, was dir als Erinnerung an deinen Opa geblieben ist. Oder so ähnlich. Das wäre schade.

Beitrag von KlaRo

Hallo @davide1983,wahrscheinlich erreicht Dich diese Einschätzung nicht, aber für die andere, die da auch noch geantwortet haben kurz die Meinung eines Sammlers ...Wahrscheinlich handelt es sich um das Werk eines alpenländischen "Herrgotts-Schnitzers", der sich etwas dazu verdienen wollte. Die Bauernköpfe kennt er von seinen Hirten und der König ist nah bei "Gottvater". Schach selbst war wohl nicht seine Leidenschaft, die unterschiedlichen Türme gleicher Farbe sind nicht überzeugend. Die Podeste machen die Figuren auch nicht leicht spielbar, es sieht gut aus, ist aber nur zum Anschauen. Der Wert bestimmt sich immer am Markt. Mit 100 € ist das Set sicher gut, sehr gut bezahlt. Das eher billige Klappbrett würde einer höherwertigen Figurenqualität auch nicht entsprechen - und beides gehörte ja wohl als Anschaffung des Opas zusammen. Also: schön, Erinnerung, behalten!Ich persönlich als Sammler würde keine 50€ dafür bezahlen wollen, was auch ein Bisschen damit zusammenhängt, dass ich ein ziemlich ähnliches schon habe. Es ist also keine Rarität.Behalten und in Vitrine - KlaRo :v:

Beitrag von ToBeFree

Oh, das ist eine schöne Einschätzung. Nachvollziehbar, sachlich – gleichermaßen ernüchternd und beruhigend. Denn wenn das Schachspiel tausende Euro wert wäre, bliebe statt der schönen persönlichen Erinnerung immer die Versuchung, es zu verkaufen. Ein eher wertloses Schachbrett hingegen bliebe wohl selbst dann erhalten, wenn Schulden den Verkauf wertvoller Gegenstände erzwingen. Danke für die nachträgliche Aufklärung! :)