Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Wie spielt man gegen Stärkere?“

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Beitrag von SiegerFCN

Hey Leute :)Man stellt sich sicher desöfteren die Frage,wenn man gegen einen (von der Zahl her) stärkeren Gegner spielt,wie mann denn eigentlich reagieren soll? Ob man sich eher passiv hinstellen oder eher aktiv hinstellen und keine Scheu zeigen sollte. Natürlich wäre dabei das Risiko höher,dass man Fehler begeht. Deshalb wollte ich euch fragen,wie ihr spielen würdet,wie ihr währenddessen denkt und was eure-vielleicht sogar positive?!- Erfahrungen sind. Eigene Meinungen anzugeben sind hier sehr erwünscht :) PS: Habe morgen auch eine Partie gegen einen IM,deshalb wollte ich mal schauen,wie ich z.b. während des Spiels denken soll... Natürlich gilt dieser Thread als Diskussionsthread für längere Zeit und nicht nur für meine Partie ;)

Beitrag von Kiffing

Gegen stärkere Spieler sollte man aktiv spielen, versuchen, ihnen das eigene Spiel aufzuzwingen, denn das mögen sie gar nicht. Hat man Angst vor ihnen und spielt zu zaghaft, dann hat man das Spiel praktisch schon verloren. Dann zwingen sie einem ihr Spiel auf und schieben einen allmählich zusammen. Ein FM hat einmal auf die Frage geantwortet, welche Sorte von Schachspieler der Lieblingsspieler sei, ein Spieler, der wegen des DWZ-Unterschieds die Partie schon vorher verloren gibt. Dagegen hilft nur, gerade gegen Stärkere: Aktivität, Kampf und Courage! PS.: Viel Glück für Deine Partie! :)

Beitrag von manfred89

Kiffing hat recht, spiel dein System aktiv! Ich hatte vor drei Jahren einen mit Elo 2150, da hatte ich 16.. und schlussendlich gewann ich das Endspiel, weil er im Mittelspiel einen Bauern eingestellt hatte. Was anzumerken wäre ist auch, das du vllt. durch Zugumstellung in dein System kommen solltest, damit dein Gegner möglichst viel Zeit zum Nachdenken aufwenden muss.

Beitrag von hako

Ich finde man sollte so spielen wie immer :) man gibt sein bestes und fertig. ich freue mich eigentlich immer gegen stärkere spielen zu dürfen, weil ich lieber ein anstrengende Partie spiele, die ich verlieren werde, als eine Partie, die ich ohne Mühe gewinnen werde. Man lernt was dabei.

Beitrag von zugzwang

Es wurden auch schon einmal Tests angedacht und vielleicht auch durchgeführt, bei denen die Spieler anonym gengeneinander antraten, also nichts von der mutmaßlichen Spielstärke oder Spielschwäche des Gegners wußten.Das gibt dann interessanten Aufschluß darüber, wie diese Erkenntnis sich motivierend oder lähmend auswirkt. Den großen Masterplan gibt es auch hier nicht. Am bersten man bleibt sich selbst vom stil und dem Partieaufbau treu und bedenkt höchstens ein paar alte blöde Fehler.Passivität ist mit Sicherheit falsch, das können auch die wenigsten starken Spieler gut.Hyperaktivität dürfte aber auch unangebracht sein. Vielleicht hilft der Rat, auch einmal dem Schachgefühl zu vertrauen, selbst wenn man die Konsequenzen nicht berechnen kann oder halbwegs sicher einschätzen kann. Und bei Unsicherheit der aktiveren Option Vorrang einräumen.Die Frage des Abtauschs von Figuren ist ein generelles Problem, aber gegen stärkere Gegner ein ganz besonderes. Im allgemeinen spielen sie mit weniger Figuren stärker, fehlerfreier und planvoller, als dies nicht so starke Schachfreunde tun.Große Tauschgeilheit ist ziemlich sicher der Schritt zum Verlust und die Anwesenheit der Damen hat schon manchen stärkeren Spieler vor technische Probleme gestellt.Wenn sich die Möglichkeit zu inkongruenten Materialverhältnissen ergibt, würde ich schonmal zulangen, wenn es kein großer sofortiger Pferdefuß ersichtlich ist.Meister spielen derartige Konstellationen natürlich auch besser, doch manchmal gibt es eben schachliche Gemeinheiten, die fast aus dem Nichts auftauchen.Und dieses Nichts heißt (gewisse) schachliche Unordnung.