Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Gambit gegen den Grand-Prix-Angriff“

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Beitrag von Kiffing

Ich habe durch DailyChess von dem interessanten Bauernopfer 1. e4 c5 2. f4 d5 3. exd5 Sf6!? 4. c4 e6 gegen den Grand-Prix-Angriff erfahren. Das Gambit gilt als vollauf spielbar und wurde auch von Tal schon angewandt, und ich habe zusätzlich erfahren, daß vor allem wegen dieses Gambits die meisten Weißspieler erst 2. Sc3 vorschalten, bevor sie mit dem Grand-Prix-Angriff fortfahren. Nun ist meine Frage, wie kompensiert Schwarz das Bauernopfer?

Beitrag von DailyChess

Mit ...e6 droht Schwarz die Struktur von Weiß zu schwächen. Wenn er das Gambit annimmt, hat eine Zeit lang Probleme den Zug d2-d4 zu spielen, was dir Druck gegen den dann rückständigen Bauern auf d gibt. Zudem ist die Stellung um den König etwas geschwächt.

Beitrag von Kiffing

Das klingt gut. Ich finde auch, daß die Stellung für Schwarz sehr gut spielbar ist.

Beitrag von DailyChess

Bedenke vor allem mal die Ungleichgewichte in der Stellung:z.B.:MaterialKönigEntwicklungLeichtfigurenLinien & FelderRaumBauernstrukturInitiativeBesonderes======Material: +- Weiß hat einen Bauern mehrKönig: Die Königsstellung des Weißen ist etwas unsicherer -+Entwicklung: Weiß hat keine Figuren entwickelt, Schwarz schon zwei und offene Linien für die restlichen -+Leichfiguren: Der Läufer drückt bereits gegen den schwachen Punkt c4, während Weiß keine guten Leichtfiguren hat -+Raum: Schwarz kontrolliert mehr Raum als Weiß (durch den rückständigen BAuern auf d4), dafür hat Weiß mehr am Königsflügel = / -+ [da Weiß das nicht nutzen kann]Linien & Felder: Weiß hat zahlreiche schwache Felder und besonders seine aufgezogenen Bauern c4 und f4 sind schwach, während höchstnes der Bauer c5 von Schwarz etwas schwach werden kann -+Bauernstrukutr: Rückständiger Bauer für Weiß -+Besonderes: nichts besonderes von beiden SeitenWeiß hat einen Bauern mehr, den er erstmal nicht verwerten kann. Dafür hat er sich einige Baustellen erkauft. Schwacher KÖnig (zeit für Entwicklung?) und besonders gegnerischen Druck auf der d-Linie, die durhc die bessere Entwicklung des Gegners super ausgenutzt werden kann. Schwarz wird daher Entwicklungsvorsprung mit Spiel auf Schwächen kombinieren und eventuell den König mit einbeziehen.

Beitrag von Zapp Brannigan

4.c4 ist ziemlich sicher nicht das beste, kritisch ist wohl 4.Bb5+vergleich in der 4.c4-variante die stellung nach 1.e4 c5 2. f4 d5 3. exd5 Nf6 4. c4 e6 5. dxe6 Bxe6 mit1.e4 d5 2. exd5 Nf6 3. c4 e6 4. dxe6 Bxe6 der unterschied sind die beiden bauern f4 und c5, während c5 das spielen von d4 verhindert steht der f4 vor allem im weg, d.h. gegenüber dem isländischen gambit, welches wahrscheinlich auch nicht allzuschlecht ist für schwarz, steht schwarz in dieser stellung nochmals besserkritisch ist aber 1. e4 c5 2. f4 d5 3. exd5 Nf6 4. Bb5+ , was ja auch interessanterweise gegen 1.e4 d5 2. exd5 Nf6 eine kritische variante ist. 4...Bd7 und 4...Nbd7 werden beide gespielt, ich persönlich finde 4...Nbd7 interessanter, z.bsp. 5. c4 a6 6. Bxd7+ Bxd7 7. Nf3 e6 8. dxe6 Bxe6 und in meiner 2200+vs2200+ datenbank habe ich 5 remis und 1 schwarzsieg.