Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Und der Vater ist schon Tellerwäscher - die wundersame Geschichte des Fahim Alam“

schachburg.de

Beitrag von Kiffing

Von Frank Mayer haben wir ja die beiden liebenswerten Geschichten über [URL="http://www.schachburg.de/threads/137-Schach-und-Kultur-Sammelthread/page9?p=13780&viewfull=1#post13780"]Sultan Khan[/URL] und [URL="http://www.schachburg.de/threads/137-Schach-und-Kultur-Sammelthread/page5?p=8213&viewfull=1#post8213"]Theophilus Thompson[/URL] erfahren, die beide aus dem Nichts kamen, im Schach aber dennoch Großes leisteten. Einen vergleichbaren Fall haben wir derzeit in Frankreich. Der Asylantensohn Fahim Alam (11) aus Bangladesch gewann die französische Einzelmeisterschaft der U12 und vertritt die französische Schachjugend nun bei der Jugend-Europameisterschaft in Prag.Dem Erfolg waren lange Kämpfe um die Aufenthaltserlaubnis vorangegangen. Jahrelang lebte Fahim Alam mit seinem Vater als Illegaler in Notunterkünften. Und wahrscheinlich wäre beiden wie so vielen anderen Illegalen das Fallbeil der Abschiebung widerfahren, wenn der Junge nicht so fabelhaft Schach spielen könnte. Nun aber solidarisierten sich sein Schachverein, die Bürger aus Cretail, dem Pariser Banlieu, wo Fahim Alam zuletzt lebte und wo auch sein Schachclub ist, sowie Asyl-Organisationen mit den beiden, bis auch die Politik erreicht wurde. Sein Fall sei es wert, „mit größter Aufmerksamkeit betrachtet“ zu werdern, meinte etwa der damalige konservative Premierminister Francois Fillon. Mittlerweile hat der Vater eine Arbeit als Tellerwäscher gefunden, ein eigenes Zimmer, und der hochbegabte Sohn Fahim Alam fand eine Familie, die ihn aufnahm, damit er sich besser auf sein Schach konzentrieren kann. Einen Trainer, der ihn kostenlos unterrichtet, hat er schon lange von seinem Schachclub gestellt bekommen.