Schachburg-Archiv: Benutzerthema „leider rip“

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Beitrag von Mattmonster

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Beitrag von Kiffing

Um Gottes Willen, das ist ja schrecklich. Ich bin seit den frühen 90er Jahren mit seinen Büchern aufgewachsen. Er galt schon da als bester Schachtrainer der Welt, und sein großer Intellekt war nicht nur aufs Schach beschränkt. Er brachte in seinen Büchern immer viele Bezüge zu anderen Wissenschaften und zur Literatur. Jedes Buch von ihm war ein Erlebnis. RIP.

Beitrag von Babylonia

[QUOTE=Kiffing;26604]Um Gottes Willen, das ist ja schrecklich. Ich bin seit den frühen 90er Jahren mit seinen Büchern aufgewachsen. Er galt schon da als bester Schachtrainer der Welt, und sein großer Intellekt war nicht nur aufs Schach beschränkt. Er brachte in seinen Büchern immer viele Bezüge zu anderen Wissenschaften und zur Literatur. Jedes Buch von ihm war ein Erlebnis. RIP.[/QUOTE]Der Name Mark Dvoretzkys ist mir geläufig, weil er der Schachlehrer von GM Artur Jussupow war und Jussupow in seinen Tigersprung - Büchern Bezug auf ihn nimmt. Ansonsten habe ich nur Ankündigungen von seinen Büchern gesehen. Traurig, dass er jetzt verstorben ist. Kiffing, interessant dein Kommentar als jemand, der seine Schachbücher kennt. Babylonia

Beitrag von Kiffing

Ja, Mark Dworetzki war eine hochgradig gebildete und an Zusammenhängen orientierte Persönlichkeit, die sich nie im kleinen Kämmerlein seines Fachs aufgehalten, sondern sich stets um einen interdisziplinären, holistischen Ansatz bemühte. So hat er wie Emanuel Lasker gern schachliche Theorien auf andere Bereiche angewandt und umgekehrt allgemeine Zusammenhänge auf das Schach übertragen. Eine ausgezeichnete Kurzbiographie auf Chessbase macht dies deutlich. Hier wird sein Leben in der Sowjetunion beschrieben und auch, wie Dworetzki mit dem dort herrschenden Konformitätsdruck umging: [url]http://de.chessbase.com/post/abschied-von-mark-dvoretzky-mit-eigenen-worten[/url]PS.: Den politischen Witz am Ende kannte ich bereits aus der NS-Zeit. Bei Dworetzki heißt es:[QUOTE]Zum Thema Parteimitgliedschaft gibt es eine Anekdote, die meiner Überzeugung nach in den meisten Fällen für eine objektive Bewertung von Menschen, von denen hier die Rede ist, geeignet ist:-Es gibt drei Eigenschaften, die sich in keinem Fall miteinander verbinden lassen: Klugheit, Ehrlichkeit und Parteizugehörigkeit.Wenn ein Mensch Parteimitglied und klug ist, kann er nicht ehrlich sein.Ist er ehrlich und Parteimitglied, ist er offensichtlich nicht gescheit.Ein kluger und ehrlicher Mensch aber wird nicht Parteimitglied.[/QUOTE]Ich kenne den Witz in folgendem Gewand:[QUOTE]Ein amerikanischer Journalist wird 1939 nach einem Deutschlandbesuch von seinen Kollegen gefragt, wie denn die Deutschen so seien.Darauf er: „Die Deutschen sind intelligent, ehrlich und nationalsozialistisch; aber niemals treffen alle drei Eigenschaften gleichzeitig zu.Sind sie intelligent und nationalsozialistisch, dann sind sie nicht ehrlich.Sind sie intelligent und ehrlich, dann sind sie nicht nationalsozialistisch.Sind sie ehrlich und nationalsozialistisch, dann sind sie nicht intelligent.“ [/QUOTE]

Beitrag von Babylonia

[QUOTE=Kiffing;26652]Ja, Mark Dworetzki war eine hochgradig gebildete und an Zusammenhängen orientierte Persönlichkeit, die sich nie im kleinen Kämmerlein seines Fachs aufgehalten, sondern sich stets um einen interdisziplinären, holistischen Ansatz bemühte. So hat er wie Emanuel Lasker gern schachliche Theorien auf andere Bereiche angewandt und umgekehrt allgemeine Zusammenhänge auf das Schach übertragen. [/QUOTE]Ja, das beeindruckt mich, wenn Leute von dem einen Fachgebiet abstrahieren können und dann die Grundprinzipien und Gesetzmäßigkeiten auf andere Bereiche übertragen können. So sehe ich das Schach als ein Modell an und das, was ich dabei gelernt habe nützt mir auch im praktischen Leben. Zum Beispiel mit einem Schachzug zwei oder drei Ziele erreichen, so etwas ist auch im praktischen Leben ganz wirkungsvoll. Ich überlege mir auch noch, inwieweit ich vom Sprachenlernen auf das Schachlernen einen Wissenstransfer durchführen kann. Zum Beispiel finde ich das Lernen von Schachzugfolgen viel schwieriger als das Lernen von Vokablen. Die Materie ist doch auf beiden Gebieten sehr unterschiedlich, zwischen Mathematik und Schach sehe ich einen größeren Zusammenhang. Babylonia