Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Tigersprung auf 1500“

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Beitrag von Kampfkeks

Hallo zusammen,ich wollte mal fragen, ob irgendwer Erfahrungen mit der Buchreihe Tigersprung auf 1500 gemacht hat. Nach meinen eigenen Recherchen sollen die Dinger sehr arbeitsintensiv sein, gerade deshalb aber auch sehr effektiv. Den Inhaltsverzeichnissen zufolge werden alle Bereiche abgedeckt, wobei der Schwerpunkt der 1500er Reihe aber offensichtlich auf Taktik ausgerichtet ist. Wie siehts aus, hat da jemand schon mal reingelesen?lg

Beitrag von *Freddy*

Hi,ich habe damit schon gearbeitet bzw. arbeite immer noch ab und an daran.Die Bücher sind in der Tat mit viel Arbeit verbunden, man wird einfach zum selbstständigen Nachdenken gezwungen, das macht meiner Meinung nach auch den großen Lernerfolg aus.Im Endeffekt gehört aber auch viel Disziplin dazu, da am Ball zu bleiben.Einige Lösungen werden von Jussupow gar nicht erwähnt, sind aber durchaus relevant. Das liegt vermutlich daran, dass seine Aufgaben schon etwas älter sind und auch nicht mehr mit einer Top-Engine nachgeprüft worden sind.Ach, und von dem Titel sollte man sich nicht abschrecken lassen. Der erste Band kann durchaus noch als mehr oder weniger einfach angesehen werden, wenn man tatsächlich auf die 1500 DWZ zusteuert. Beim zweiten Band wird man als 1700er noch ordentlich zu kämpfen.Jussupow sieht das also schon sehr optimistisch würde ich behaupten.Ich würde eher behaupten, wer die drei 1500er-Bände gewissenhaft durcharbeitet und gute Ergebnisse erzielt wird weit über der 1500 ansiedeln, sofern er das Erlernte auch aufs Brett bringen kann.Die Bücher kann man dennoch uneingeschränkt empfehlen.

Beitrag von Pantau

Hallo,ich bin Anfang des Jahres mit meiner Tochter (8J, DWZ 900er) mit dem ersten Band angefangen und wir kämpfen uns durch, allerdings werden wir bis Ende des Jahres erst ca. 10 Kapitel durchgearbeitet haben, dafür jedoch "richtig". Didaktisch für mich eines der besten Bücher (Buchreihen) überhaupt, und das Schöne ist, dass ich nach jedem Kapitel mit dem Test am Ende kontrollieren kann, ob ich meine Kleine überfordert habe oder nicht (bisher lag sie immer im mittleren Punktefeld, also völlig ok). Da ich im Augenblick an der 1500er-Kippe bin, kann ich jedoch bestätigen, dass der Stoff weit darüber hinaus geht (habe die anderen beiden Bücher ebenfalls und habe parallel mit dem Zweiten (alleine) angefangen).

Beitrag von Schach-Pirs

Liebe SFTraining für ein Kind ( 8-14 Jahre) muss mit Hilfe von Schach Program gemacht werden. Mit Bücher wird Kind in Zeit :verlegen: 1990 zürick Wandern.Grüß Matjaz

Beitrag von Kiffing

@Pantau: bei den Tigersprüngen sagt man als Faustregel, daß man bei jedem Band 300 DWZ-Punkte hochrechnen müsse.@Schach-Pirs: ich finde den Gedanken ehrlich gesagt ziemlich dystopisch, daß man alles mit virtuellen Geräten macht, auch das Internet der Dinge läßt grüßen. Durch die Abhängigkeit vom Computer verlieren wir den inneren Dialog zu uns selbst und unsere natürliche Naturverbundenheit, die Smartphone-Zombies in der Öffentlichkeit, die überhaupt nichts mehr von der Umwelt mitbekommen, lassen grüßen. Das klassische Training mit Brett und Buch bietet Vorteile, die das Programm nur schwer zu leisten vermag. Es ist nachhaltiger, die Atmosphäre ist entspannender, und während das Training mit dem Computer zur Oberflächlichkeit verführt, und natürlich dazu, daß man nur zu schnell geneigt ist, sich die besten Züge vom Computer anzuzeigen, ohne sich selbst um die besten Ideen in der zugrundeliegenden Stellung zu bemühen, bleibt die Konzentration bei der klassischen Variante eher erhalten. Man vergleiche dazu etwa das Lesen eines e-Books mit einem richtigen Buch oder das Lesen einer Online-Zeitung mit einer richtigen Zeitung. Wo bleibt am Ende wohl mehr hängen? :)

Beitrag von Schach-Pirs

Lieber KiffingZeit ist wichtig und davon hängt auch Vortschrt ab!!Bei training mit PC bleit immer mehr hängen weil der Training indiwiduel auf Schuler ausgerichtet ist.Aber jeden seine .

Beitrag von Kiffing

Ok, meine Formulierung war vielleicht zu dichotom. Es ist ja wirklich nicht so, als daß der Computer keine Vorteile bietet. Ich selbst mache es so, daß ich den Computer gelegentlich flankierend einsetze, wenn ich eine Lösung nicht verstehe, überprüfen möchte, ob meine Lösung wirklich falsch sei und natürlich für Variantenbäume, die am Brett nur mit sehr viel Mühe nachgespielt werden können. Allerdings habe ich auch den Vergleich bei Taktikaufgaben, am Brett schaue ich auch schon mal eine halbe Stunde auf eine Stellung, das würde ich beim Computer nie tun. Zudem habe ich das Empfinden, daß das Computerbild sich negativ auf die Stimmung auswirkt und auch nicht gut für die Augen und die mentale Frische ist. Es gibt aber Schachfreunde, die lieber mit dem PC lernen. Das ist wohl auch eine Frage des Geschmacks.

Beitrag von Schach-Pirs

Du hasr rechtaber Gehirn denkt nicht in 3D sonder in 2D als Bild Training in 2 D stärkt Fotogedechnis und nur der hilft dir in eine Partie wider gelerntes zu Abrufen.Lernen in 3D ist einfach Falsch und bevegen auf Bret noch schlimmer.Grüß Matjaz:rolleyes:Nicht Lernen mit Engine benutzen Vergleichen:hmpf:

Beitrag von Sanpelg

[QUOTE=Kiffing;24954]Man vergleiche dazu etwa das Lesen eines e-Books mit einem richtigen Buch oder das Lesen einer Online-Zeitung mit einer richtigen Zeitung. Wo bleibt am Ende wohl mehr hängen? :)[/QUOTE]Vielleicht ein bisschen OT: Diesen Unterschied kann ich so nicht feststellen. Ich kann genauso gut Taktikaufgaben in einem e-book wie einem richtigen Buch lösen oder Partien daraus nachspielen. Unterschied ist nur, dass z.B. die englische ebook-Ausgabe eines Schachbuchs nur ca. ein Drittel der Printausgabe kostet! (Auf Deutsch leider nicht so aufgrund der für ebooks unbrauchbaren Buchpreisbindung)

Beitrag von Kampfkeks

Ich lese Printmedien viel gründlicher als digitale Medien. Hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass bei digitalen Medien der nächste Artikel / die nächste interessante Seite nur einen Klick entfernt ist und man irgendwie "hektischer" liest und schneller ungeduldig wird. Papier strahlt dagegen immer eine gewisse Ruhe und bleibende Präsenz aus, die sich - bei mir jedenfalls - auch auf die "Lesequalität" überträgt. Und irgendwie messe ich dem gedruckten Wort unbewußt auch mehr Gewicht bei - ob das gerechtfertigt ist oder nicht, sei jetzt mal dahingestellt. - Im schachlichen Bereich fehlt mir leider noch die Erfahrung, ich vermute aber mal, dass es nicht anders sein wird und ich deshalb eher zu einem Buch tendieren würde (wobei ich allerdings bei Taktikaufgaben keinen Unterschied sehe, ob die tellung nun auf Papier oder auf dem Bildschirm erscheint).

Beitrag von Pantau

@ Benutzername: Das entspricht auch der Meinung aller Psychologen und Pädagogen, die ich zu diesem Thema bisher hörte.

Beitrag von Kampfkeks

[QUOTE=Benutzername;24968]es ist sehr traurig, wie wenig das Internet wirklich genutzt wird um öffentlich und frei alles mögliche zur Verfügung zu stellen. [/QUOTE]100% Zustimmung! :top:

Beitrag von Babylonia

Hi Tigersprung - Erfahrene,Ich habe jetzt eine DWZ von 1203 und stelle mir die Frage, ob Band 1 der Reihe "Tigersprung auf DWZ 1500" nicht zu schwierig für mich wäre. Das didaktische Konzept klingt interessant, ich möchte mich und meine beiden Schüler im Café aber auch nicht überfordern. Gerne eure Kommentare zu meinen Bedenken!Babylonia

Beitrag von Kiffing

Ich würde Dir ja gerne Deine Bedenken zerstreuen, aber da ich selbst den Tigersprung für DWZ 1500 durchgearbeitet habe, ist an Deinen Bedenken durchaus etwas dran, denn die Tigersprungreihe ist schon sehr hart, und die Aufgaben größtenteils sehr schwer. Als Faustregel sagt man ja, bei den Tigersprungreihen müsse man pro Band immer um rund 300 Punkte nochmal draufsetzen. Zwar ist Jussupovs Konzept löblich, sich auch einmal nicht an die erweiterte Weltspitze zu wenden, aber sein akademischer Stil, den er von seinem früheren Trainer Dworetzki her hat, konnte er dabei kaum ablegen. Das kann auch für seine Tigerbänder sprechen, aber eben auch dagegen, wenn man die erwarteten Fähigkeiten eben noch nicht hat, so daß seine Werke leicht zu Quälerei und Frustrationserlebnissen führen können. Was ich Dir empfehlen würde, ist Grootens: "Schachstrategie für Vereinsspieler". Mit dem Buch lernst Du den Grundstock an strategischen Fertigkeiten, besonders fürs Mittelspiel, und das verständlich und in lockerem Stil geschrieben.

Beitrag von Zapp Brannigan

Leider gibt es keinen Tigersprung DWZ 1200... Wenn man unter 1500 dwz liegt happert es ja vor allem an der Taktik. Sehr gut finde ich da die Bücher von Kurt Richter:* Schachmatt* Kombinationen

Beitrag von Babylonia

Ja, einen Tigersprung auf DWZ 1200 hätte ich lieber bestellt, jetzt habe ich mich doch entschieden, den Band 1 des Tigersprungs auf DWZ 1500 zu bestellen. Jetzt möchte ich mit diesem Schachlehrbuch mal Erfahrungen sammeln. Auf meinem Turnier Ende Dezember 2015 hatte ich den Eindruck, dass meine Gegner mit höheren DWZ-Ratings positionell besser spielten. Die Taktik spielte in diesen Partien kaum eine Rolle. Babylonia

Beitrag von Kiffing

Ich würde Taktik und Positionsspiel nicht als Gegensätze sehen, sondern vielmehr als sich einander bedingende Seiten derselben Medaille. Es bringt Dir z. B. nichts, wenn Du Dir eine überlegene Stellung erarbeitest und diese dann taktisch nicht verwerten kannst. Und wenn Du Dir positionell keine überlegenen Stellungen erarbeiten kannst, wirst Du selten Gelegenheit haben, Dir eine Kombination herauszuspielen. Am besten ist von daher m. E. beides zu trainieren. Grootens Positionsbuch habe ich ja schon genannt, für die Taktik dagegen gibt es ja genug Bücher. Ich empfinde immer noch Neistadts "Zauberwelt der Kombinationen" als sehr instruktiv, weil das Buch nach den taktischen Themen geordnet ist, aber nicht so überladen ist wie Igneys "Erfolgreich kombinieren", wo es mehr Text als Aufgaben gibt. Für jedes Thema gibt es nach den Erläuterungen und Beispielen Aufgaben, und am Ende als Krönung einen Aufgabenbereich, wo Dir das Thema nicht genannt wird. Das kommt der Praxis am nächsten. Viel Erfolg bei Deinem Tigersprung!

Beitrag von Babylonia

Ich möchte auch das didaktische Konzept dieses Lehrbuchs "Tigersprung" näher kennenlernen, deswegen möchte ich das auf jeden Fall haben und ausprobieren. Ich suche kein Taktiklehrbuch, da ich meine Taktiken auf Chesstempo.com jederzeit üben kann. Das geht online am besten, finde ich. Babylonia

Beitrag von Sanpelg

@BabyloniaIch kann Die wärmstens die Bücher von Dan Heisman empfehlen, z.B. "A Guide to Chess Improvement: The Best of Novice Nook".(Nur auf Englisch, aber für Dich sind Fremdsprachen ja kein Hindernis)Auf chesscafe.com müssten sich die Kolumnen auch noch finden lassen.Heisman ist ein Schachinstruktor, der besonders auf (noch) nicht so starke Spieler sehr gut eingeht. Z.B. empfiehlt er bei jedem Zug auf "Checks, Captures and Threats" zu achten (CCT-Scan). Etwas, was stärkere Spieler unterbewusst ohnehin tun. Es nutzt nichts, die Theorie im Damengambit bis zum 10. Zug herunterspulen zu können oder zu wissen wie man gegen einen rückständigen Bauern spielt, wenn man kurz danach auf eine billige Springergabel hereinfällt.Oder (mein Favorit): Mache nie einen schlechten Zug, weil du hoffst dein Gegner macht einen noch schlechteren ("Hope Chess")

Beitrag von Babylonia

[QUOTE=Sanpelg;25348]@BabyloniaIch kann Die wärmstens die Bücher von Dan Heisman empfehlen, z.B. "A Guide to Chess Improvement: The Best of Novice Nook".(Nur auf Englisch, aber für Dich sind Fremdsprachen ja kein Hindernis)Auf chesscafe.com müssten sich die Kolumnen auch noch finden lassen.Heisman ist ein Schachinstruktor, der besonders auf (noch) nicht so starke Spieler sehr gut eingeht. Z.B. empfiehlt er bei jedem Zug auf "Checks, Captures and Threats" zu achten (CCT-Scan). Etwas, was stärkere Spieler unterbewusst ohnehin tun. Es nutzt nichts, die Theorie im Damengambit bis zum 10. Zug herunterspulen zu können oder zu wissen wie man gegen einen rückständigen Bauern spielt, wenn man kurz danach auf eine billige Springergabel hereinfällt.Oder (mein Favorit): Mache nie einen schlechten Zug, weil du hoffst dein Gegner macht einen noch schlechteren ("Hope Chess")[/QUOTE]Ich habe bei Amazon (wie ich es immer tue) mal einen Blick in dieses Buch von Heisman geworfen, das sieht mir mehr nach allgemeinem Geschreibe als nach konkreten Anwendungsbeispielen und Diagrammen aus. Wenn das Buch insgesamt so ist, lockt es mich nicht. Wieder On-Topic: Ich warte jetzt auf mein Tigersprung - Buch, die Lieferzeit soll 1-2 Wochen betragen. Ich habe es in der Buchhandlung bestellt. Gerne werde ich mal meinen ersten Eindruck hier kundtun. Babylonia

Beitrag von Sanpelg

[QUOTE=Babylonia;25363]Ich habe bei Amazon (wie ich es immer tue) mal einen Blick in dieses Buch von Heisman geworfen, das sieht mir mehr nach allgemeinem Geschreibe als nach konkreten Anwendungsbeispielen und Diagrammen aus. [/QUOTE]Da hast Du nicht unrecht. Für mich war es nach über 20 Jahren Pause allerdings sehr hilfreich um wieder reinzukommen. Wenn Du jetzt konkrete Anleitungen, wie Spiel gegen schwache Bauern z.B. erwartest, gibt es sicher bessere Bücher. Aber alleine schon der Sprcuh "wenn Du einen guten Zug siehst, schau nach einem besseren!" (Original von Lasker glaube ich) hat sich für mich schon des Öfteren ausgezahlt.

Beitrag von Babylonia

[QUOTE=Benutzername;25368]es sind nebenbei drei bände sprung auf 1500 - nicht nur ein buch.[/QUOTE]Ja, ich weiß, dass es drei Bände zum Tigersprung auf DWZ 1500 sind, aber es kann sein, dass die anderen beiden Bände für mich dann schon zu schwierig sind. Ich bin sehr weit vom Level DWZ 1500 entfernt, es geht mir auch nicht darum, genau dieses Level zu erreichen. Ich möchte einfach mich nur schachlich verbessern, dabei muss ich meinen Istzustand natürlich mitberücksichtigen. Babylonia