Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Fern Wei Qi“

schachburg.de

Beitrag von ruf012

Gibt es eine Anwendung, etwa in folgender Darstellung:Nur notwendiger Text, keine Kurznamen, keine Wertung, keine Unterhaltung, keine Einblendung Dritter, keine Maus.Nur nach ungültiger Eingabe erscheint die jeweilige Syntax.Formate- (g) – (g9) – (g1)- (e) - (d)........- (9) – (1)Anfangssituation: leerer Bildschirm.Syntax: g e ESC--Format(g) Übersicht gegenüberischer Themen, mit mindestens einem Buchstaben.0ad1..zz0a gegenüberische Themen 0a auswählen.Syntax: 0a ESC--Format(g9) gegenüberisches Thema auswählen. 9 Themen in drei Zeilen und drei Spalten.1 Thema 1 auswählenSyntax: 1 ESC--Format(g1) gegenüberisches Thema lesen.Syntax: ESC-- Format(e) eigenes Thema auswählen, ohne Buchstaben.Übersicht existierender eigener Themen01 leeres Brett als einziges Thema vorgegeben.10153901 Thema 01 auswählenSyntax: 01 ESCExistiert das ausgewählte Thema nicht, folgt Format(d), sonst Format(9).--Format(d) eigenes Thema definierenSyntax: 00 ......... Brett leer ...........10.1 ....... eigenes Thema 10 Brett 1 ...........0a.9 ....... gegenüberisches Thema 0a Brett 9 ...........1 d4 p4 j4 schwarze Steine...........2 d16 p16 weisse Steine...........0 j4 ........ kein Stein ...........ESC --Format(9) Brett auswählen9 Bretter in drei Zeilen und drei Spalten.Syntax: 9 Brett 9 auswählen...........00 Thema endet...........ESC--Format(1) am BrettSyntax: d4...........21 weiter...........00 Brett endet ...........ESC--Darstellung ThemaDiagramm.Darstellung BrettDiagramm, darunter mit letztem gegenüberischen Zug.in Formate(d)(1) zusätzlich mit Koordinaten(a..s, 1..19)

Beitrag von Kiffing

Kurze Information für alle: Mit "Wei Qi" ist Go gemeint...

Beitrag von ruf012

Die Kräfte im Schach sind vielfältig und zum Teil weiträumig. So kann etwa ein Turm von h1 nach h8 in einem Halbzug gelangen. Schachren versuchen oft in wenigen Zügen grosse Unternehmungen in der Hälfte des Gegenüber.[HR][/HR] Die Kräfte im Weiqi sind alle gleich und lokal beschränkt. Vergleichbar einem Turm, der an der Stelle bleibt, wo er hingestellt wurde, bis zu seiner Ablöse oder bis zum Spielende. Auch beschränkt sich seine Wirkung auf (2..4) Nachbarstellen. Vergleich einem Turm auf e4, der die Felder d4,e5,f4,e3 versorgt. So wird nur langsam der Raum von 19 mal 19 Stellen erschlossen.[HR][/HR] Weiters können zwei Schachfiguren die Partie entscheiden. -Kg6 Dg7 /Kg8. Dagegen ist das weiqi Brett am Partieende meist ziemlich voll.[HR][/HR] Die Anzahl der anfangs 32 Schachsteine kann sich im Laufe der Partie vermindern. Die Anzahl der Weiqi Steine beginnt bei Null und steigt an, bis auf einzelne Ablösen.[HR][/HR] Dieses unterschiedliche Verhalten der Spiele hinterlässt vermutlich auch unterschiedliche Eindrücke bei den Spielren, in Dauer der Partie durch Anzahl der Züge und im Zusammenwirken mehrerer Steine, die sich gegenseitig versorgen. Worin ein günstiger Einfluss von Weiqi auf Schach nicht ausgeschlossen werden kann.

Beitrag von Kiffing

Es gibt bezüglich dem Go-Spiel einen recht aktuellen Artikel von Hoo Nam Seelmann, der sich über die Unterschiede zwischen Schach und Go im Kontext kultureller Unterschiede der jeweiligen Kulturkreise äußert. Kultur und Kulturspiel besitzen Rückkopplungseffekte. Aufgrund des Namens des Autoren vermute ich, daß er deutschsprachiger Asiate ist und dem zufolge in beiden Kulturkreisen zu Hause ist. Lesenswert: [url]http://www.nzz.ch/feuilleton/go-und-schach-spiegel-kultureller-mentalitaeten-die-lage-ueberblicken-ld.11336[/url]

Beitrag von Sanpelg

Interessanter Artikel. Allerdings, Zitat: "Die Kooperation der Figuren untereinander bleibt sehr rudimentär". Dem kann ich wirklich nur bedingt zustimmen. Schließlich kann noch nicht mal die Dame alleine Matt setzen, oder ich verstehe das völlig falsch.

Beitrag von Kiffing

Du hast das richtig verstanden, und so vermute ich einmal, daß der Autor mehr im Go- als im Schachspiel zuhause ist, denn diese These spricht durchaus von einem gewissen Unverständnis gegenüber dem Schachspiel. Schließlich gilt im Schach die Koordination der Figuren untereinander als Maß aller Dinge des Positionsspiels und auch als Wegbereiter des Kombinationsspiels (weswegen es veraltet ist, Positions- und Kombinationsspiel voneinander zu trennen), und der Begriff von dem auch musikalisch auf hohem Level agierenden Ex-Weltmeisters Wassili Smyslow der Harmonie meint im Prinzip das Gleiche. So müssen die einzelnen Schachfiguren also miteinander koordinieren und harmonisch zusammenwirken, um etwas erreichen zu können. In beiden Fällen müssen sie also dafür zusammenwirken bzw. zusammenarbeiten, und eine alleinstehende Figur ohne Bezug zum Rest der Truppe gilt als "aus dem Spiel", was nach der Positionslehre im Schach als schwerer Makel aufgefaßt wird. Capablancas Sieg gegen William Winter in Hastings 1919 gilt als Musterbeispiel für das Strategem der Figur aus dem Spiel. Der weiße Lg3 darf nie wieder am Spiel teilnehmen, er bleibt dauerhaft ausgesperrt.[Event "Hastings"][Site "Hastings ENG"][Date "1919.08.15"][EventDate "1919.08.11"][Round "5"][Result "0-1"][White "William Winter"][Black "Jose Raul Capablanca"][ECO "C49"][WhiteElo "?"][BlackElo "?"][PlyCount "58"]1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Nc3 Nf6 4. Bb5 Bb4 5. O-O O-O 6. Bxc6dxc6 7. d3 Bd6 8. Bg5 h6 9. Bh4 c5 10. Nd5 g5 11. Nxf6+ Qxf612. Bg3 Bg4 13. h3 Bxf3 14. Qxf3 Qxf3 15. gxf3 f6 16. Kg2 a517. a4 Kf7 18. Rh1 Ke6 19. h4 Rfb8 20. hxg5 hxg5 21. b3 c622. Ra2 b5 23. Rha1 c4 24. axb5 cxb3 25. cxb3 Rxb5 26. Ra4Rxb3 27. d4 Rb5 28. Rc4 Rb4 29. Rxc6 Rxd4 0-1

Beitrag von ruf012

Zur Anzahl von Steinen Auf 64 Felder können 16 Steine einer Farbe zur Harmonisierung herangezogen werden, eventuell helfen auch noch die der anderen Farbe mit. 32 Steine höchstens, meist aber deutlich weniger, um ein konkretes Ziel zu erreichen. Auf 361 Punkten finden spürbar mehr Steine Platz mit gegenseitiger Wechselwirkung. Die dabei entstehenden Strukturen beeinflussen sich häufig gegenseitig, was gegen Ende der Partie oft einen Überblick über mehr als 200 Steinen notwendig machen kann.

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=ruf012;25933]Auf 361 Punkten finden spürbar mehr Steine Platz mit gegenseitiger Wechselwirkung. Die dabei entstehenden Strukturen beeinflussen sich häufig gegenseitig, was gegen Ende der Partie oft einen Überblick über mehr als 300 Steinen notwendig machen kann.[/QUOTE]Das stimmt, wobei das schachliche Abstraktionsprinzip, das sich Raum, Zeit und Kraft in einem so kleinen, überschaubaren Rahmen verdichtet, für mich persönlich attraktiver wirkt als das im Vergleich dazu raumübergreifende und entgrenzte Go.