Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Ist Silmans Lehrmethode reduktionistisch?“

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Beitrag von Kiffing

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Alexander Bangiev 2006 seine "Feldermethode" als revolutionäre neue Art Schach zu denken vorstellte. Als neues Wundermittel angepriesen, wurde seine grundsätzliche Lehrtechnik mehrheitlich als reduktionistisch, d. h. eindimensional zurückgewiesen. Eine Lehrmethode ist dann reduktionistisch, wenn komplexe Zusammenhänge auf nur einen einzigen Ursprung zurückgeführt werden. Bei der Bangiev-Methode wären das also die Schachfelder. In den Wissenschaften genießen reduktionistische Denkmodelle keinen guten Ruf und sind vielfach sogar verpönt.Nun möchte ich euch fragen, ob ihr diese Kritik des Reduktionismus auch bei Jeremy Silman anbringen würdet. Ich beziehe mich dabei auf sein Lehrbuch: "Die Überwindung des amateurhaften Denkens". Ich selbst hatte das in der Schachwelt ebenfalls populäre und gleichermaßen umstrittene Buch gelesen, und mir fiel dabei auf, daß Silman wirklich jedes schachliche Problem auf seine "gestörten Gleichgewichte" zurückgeführt hat. Nun ist der Gedanke mit den gestörten Gleichgewichten ja nicht neu. Genausowenig würde jemand ernsthaft behaupten wollen, die von Bangiev gemachten Untersuchungen rund um die Schachfelder wären für das Schachspiel unwichtig. Alexei Suetin etwa geht in seinen Lehrbüchern auf diese gestörten Gleichgewichte ein, ohne diese allerdings als ursprünglich für alle möglichen Schachprobleme zu sehen. Er bettet sie vielmehr ein als ein Kapitel von vielen.Jeremy Silman ist ein typischer Vertreter des amerikanischen Pragmatismus mit dessen diesen Kulturkreis durchziehenden Hang zu einem gewissen [URL="http://www.zeit.de/kultur/2013-02/Amerika-Anti-Intellektualismus"]Antiintellektualismus[/URL] (beachtet auch die in den USA populäre Bezeichnung: "eggheads" für Intellektuelle). Er versucht in seinem Werk, die komplizierte Wissenschaft so gut es geht zu vermeiden und bietet seinen Schülern den Stoff auf eine solche Weise dar, daß möglichst jeder ihn versteht. Das könnte natürlich die Popularität seiner Werke erklären, aber bei einer fundierten wissenschaftlichen Überprüfung könnte sein Werk scheitern. Keinem russischen Schachtrainer käme wahrscheinlich solch ein "pragmatisches" Hilfsmittel wie seine vorgestellte "Richtungsregel" über die Lippen. Das Hauptproblem scheint mir aber das zu sein, daß Silman mit seinen gestörten Gleichgewichten jedes schachliche Problem auf ein einziges schachliches Prinzip zurückführt, das m. E. gleichberechtigt neben anderen mehr oder weniger ebenso wichtigen Prinzipien stehen sollte. Wie denken die anderen darüber? Ist auch Silmans Ansatz reduktionistisch?

Beitrag von Schlaffi

Hallo Kiffing!Sehr interessanter Thread, seltsam dass es bis jetzt keine Respons gab.Als ich "Schach aber Richtig" gelesen habe, hatte mich etwas an dem Buch gestört.Mir war aber unklar was der Grund dafuer war, mal davon abgesehen wie mies er seine Schueler (=Kunden) oft behandelt hat. Im RL ist er wohl ein wirklich netter, origineller und unkonventioneller Kerl. Kiffing: Das Hauptproblem scheint mir aber das zu sein, daß Silman mit seinen gestörten Gleichgewichten jedes schachliche Problem auf ein einziges schachliches Prinzip zurückführt, ..[...]Genau das war der Punkt! Das nervte mich.Aber schwache Spieler brauchen nun mal einfache Richtlinien und die von Silman funktionieren, im Gegensatz zur Felderstrategie.Kiffing:Jeremy Silman ist ein typischer Vertreter des amerikanischen Pragmatismus mit dessen diesen Kulturkreis durchziehenden Hang zu einem gewissen Antiintellektualismus (beachtet auch die in den USA populäre Bezeichnung: "eggheads" für Intellektuelle). Er versucht in seinem Werk, die komplizierte Wissenschaft so gut es geht zu vermeiden und bietet seinen Schülern den Stoff auf eine solche Weise dar, daß möglichst jeder ihn versteht.[...] Er will und kann (!) den Stoff hervorragend vermitteln (im Gegensatz zu Nimzowitsch - leider..), etwas was viele andere Autoren nicht können.Das spielt er aus, um seine Buecher dementsprechend an sein Zielpublikum verkaufen zu können. Das ist sein Recht und in dem Sinne ist er pragmatisch wie jeder Geschäftsmann. Einen Hang zum Antiintellektualismus, den es in den USA zweifellos gibt, kann ich nicht erkennen. Ich selbst komme mit seinenBuechern nicht zurecht und mag lieber stark strukturierte Buecher, die trotzdem gut verständlich sind, leider sind die alle auf Englisch.Michael Stan: Simple Chess (Strategy) werde ich durcharbeiten, wenn ich mitChernev: Logical Move fertig bin.MfG

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;21263]Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Alexander Bangiev 2006 seine "Feldermethode" als revolutionäre neue Art Schach zu denken vorstellte. Als neues Wundermittel angepriesen, wurde seine grundsätzliche Lehrtechnik mehrheitlich als reduktionistisch, d. h. eindimensional zurückgewiesen. Eine Lehrmethode ist dann reduktionistisch, wenn komplexe Zusammenhänge auf nur einen einzigen Ursprung zurückgeführt werden. Bei der Bangiev-Methode wären das also die Schachfelder. In den Wissenschaften genießen reduktionistische Denkmodelle keinen guten Ruf und sind vielfach sogar verpönt...[/QUOTE]Etwas Kompliziertes (zu) einfach zu (v)erklären, zieht Kritik und Kritiker an.Es gibt noch einen anderen Streit in der Schachwelt.Den zwischen John Watson und Jakob Aagaard.Watson plädierte in "Geheimnisse moderner Schachstrategie" sehr stark für das konkrete, regellose Schach. Das ging Aagaard viel zu weit.Eine seiner Thesen, die ich durchaus für beachtlich halte, ist, daß die Kenntnis von Regeln, Leitlinien, Hinweisen, Ausnahmen die starken Schachmeister gerade dazu befähigen, konkret das zu berechnen und zu überprüfen, was wichtig sein könnte und häufig ist. Aus dem Gestrüpp wird über Regeln usw. ausgelichtet und reduziert.Ich denke Aagaard hat Recht, wenn er behauptet, daß die von Watson fast abgeschafften Regeln im tatsächlichen Meister- und Amateurschach weiterhin bedeutungsvoll sind und bleiben werden. Gerade weil der Mensch versucht komplizierte Sachverhalte auf lösbare und verständliche Ausschnitte zu reduzieren.Der Grad der Reduktion und das Reduktionsverfahren unterscheidet Schachmeister von Amateur und Erstsemester von Professor.Ich denke, Reduktion ist wichtig und hilfreich, doch sollte man sich bewußt sein, daß es nur eine kleine Annäherung an das absolute wissen ist und manchmal sogar gänzlich in die falsche Richtung führt. Deswegen spielt man im Schachleben hoffentlich nicht nur die eine Fernpartie gegen gott, sondern viele Partien mit kürzerer Bedenkzeit mit allen Irrungen und Wirrungen sowie einigen gut ausgeleuchteten und ausgebauten Abschnitten der persönlichen Schachautobahn.

Beitrag von Kampfkeks

[QUOTE=Kiffing;21263]Das Hauptproblem scheint mir aber das zu sein, daß Silman mit seinen gestörten Gleichgewichten jedes schachliche Problem auf ein einziges schachliches Prinzip zurückführt, das m. E. gleichberechtigt neben anderen mehr oder weniger ebenso wichtigen Prinzipien stehen sollte. Wie denken die anderen darüber? Ist auch Silmans Ansatz reduktionistisch?[/QUOTE]Zumindest erklärt er mal irgendetwas (ich lese gerade "Amatuers Mind"). ... was ich von den elend langen Zugfolgen, Fragezeichen, +/- Symbolen in anderen Werken nicht gerade behaupten kann.. ;) Ansonsten gehe ich aber mit dir konform, Kiffing, es ist alles sehr einfach gehalten, etwas mehr Tiefe täte gut..

Beitrag von Kiffing

@zugzwang: Die Kontroverse zwischen Aagard und Watson erinnert mich an eine ältere Kontroverse, nämlich die zwischen Snosko-Borowsky und Aljechin, nur eben im umgekehrten Sinne. Da hat Aljechin die stark zur Vereinfachung und Oberflächlichkeit neigende Systematik von Snosko-Borowsky kritisiert, die dieser in seinen Lehrbüchern anpries (z. B. proklamierte Snosko-Borowsky noch die heute längst veraltete Abzählungsregel). Während damals Snosko-Borowsky ganz im Zeichen der damals vorherrschenden Wissenschaftsbegeisterung im schematischen Sinne übertrieb, ist es wohl heute im umgekehrten Sinne Watson mit seiner Regellosigkeitslehre. Interessanterweise meint Alexei Suetin zu den großen Kontroversen im Schach, Steinitz vs. Tschigorin, Tarrasch vs. Nimzowitsch oder eben Aljechin vs. Snosko-Borowsky, daß sich heute (1981) die Wogen längst geglättet hätten und die damals übliche Art der Polemiken, mit der die Theoretiker ihr Denkmodell durchsetzen wollten und selbst vernünftige Argumente der „Gegenseite“ zurückwiesen, heute nicht mehr vorkäme. Doch erinnert dieser im Zeichen der damals vorherrschenden politischen Konvergenztheorie vertretene Optimismus stark an das Credo der Postmodernen vom Ende der Geschichte, weil die Widersprüche aufgelöst und die entscheidenden Schlachten schon geschlagen seien. Tatsächlich aber wird es immer diese Kontroversen geben, da im Schach bisher jeder, der gemeint hat, das Wesen des Schachs erkannt zu haben, seinen Meister fand, der es später noch besser machte und das Schach um wichtige eigene Ansätze bereicherte. Insofern wird auch Magnus Carlsens „Objektivismus“ wieder seinen Meister finden.Ich bin übrigens auch auf Seiten von Aagard. Denn diese „Regeln“ im Schach sind ja nicht aus der Luft gegriffen, sondern wurden über Generationen hinweg, von der Praxis geprüft, von den Schachmeistern entwickelt. Wie schon Suetin und Lipnitzky sagten, wenn wir etwas als Ausnahmefall sehen, dann erkennen wir einfach nicht die Überlagerung des Prinzips, an das wir dabei denken, durch ein anderes wichtiges Prinzip. Und es ist die Aufgabe der Wissenschaft, Zusammenhänge zu erkennen und diese dem Volk zu erklären.@Kampfkeks: es gibt durchaus auch Lehrbücher, die sich nicht in reinen Variantendschungeln verlieren, sondern ebenfalls erklärend ausgerichtet sind. Schachstrategie für Vereinsspieler von Herman Grooten ist z. B. sehr gut, aber auch Der Weg zum Erfolg von Alexander Koblenz ist wahnsinnig gut erklärt. Da lernt man auch wirklich was, was man von Silman nicht gerade behaupten kann.

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kampfkeks;21760]... Ansonsten gehe ich aber mit dir konform, Kiffing, es ist alles sehr einfach gehalten, etwas mehr Tiefe täte gut..[/QUOTE]Sind denn nicht viele Lernansätze reduktionistisch und das aus praktischer Erfahrung?Bei Sprachen geht es um Grundwortschatz und einfache Grammatik. Es schließen sich die Erweiterung des Wortschatzes, die verschiedenen Zeiten, Indikativ/Konjunktiv, Aktiv/Passiv, idiomatische Ausdrücke an.Vom Einfacheren zum Komplizierten.Insofern ist Silmans Ansatz nicht neu (auch nicht beim Schach), aber bewährt.Seine Gedanken zu den Ungleichgewichten führen auch in die alte Zeit von Steinitz, Tarrasch und Lasker zurück.Und hier stellt sich die Frage, ob dieser Spielansatz bzw. dieses Spielverständnis fehlerhaft oder zu lückenhaft ist.Und dadenke ich: Nein. Das ist ein Fundament, das seit den Tagen der alten Meister gilt und nur das was darauf in Jahrhunderten aufgebaut wurde ist viel komplexer und bunter geworden. Die statischen Regeln des Spiels wurden dabei nicht neu erfunden. Es wurde und wird nur viel mehr entdeckt und ausprobiert.Es werden neue und bessere Formeln angewandt, aber die fundamentale Logik ist aus meiner Sicht unverändert.Bei allem Fortschritt und aller Veränderung geht auch mal verloren, worauf (unverändert) alles beruht.Und Silmanhat so klar wie kein anderer moderner Autor, endlich mal wieder ausgebuddelt, daß Schach ein Gleichgewichtsspiel ist. Und damit haben Ungleichgewichte eine tragende Rolle."Amateurs Mind" habe ich vor 2-3 Jahren intensiver angeblättert, als ich es erwartet hätte. Ist dieses Buch doch für eine Zielgruppe bestimmt, die unter meinem Spielniveau liegt. Ich war überrascht, daß dieses Buch einige Betrachtungen bei mir aufgefrischt hat, die vielleicht nie wirklich verinnerlicht waren oder die ich nicht hinterfragt und für mich beantwortet habe.Der Gedanke vom Gleichgewichtsspiel ist bei mir in Jahrzehnten Schach in der geistigen Rumpelkammer eingestaubt. Das Entstauben und Anwenden ist durchaus hilfreich. Und es ist praktisch einfacher, als die Kunst der Variantenberechnung fitzuhalten und zu verbessern. Silmans einfachere Ansätze helfen in diesem Bereich dann im Anwendungsmodus von Aagaard:Wenn man ein gut sortierte Regelgerüst hat, dann wird sich besser und schneller im Wust der möglichen Fortsetzungen und dem Variantenbaum orientieren können.Es gibt viele Stellungen, wo recht starke und erfahrene Spieler, Halt und Orientierung suchen und gar nicht so selten nicht finden. Das sieht man bei eigenen und fremden Analysen. Einiges ist ziemliches Gestochere, weil die Grundlagen/Fundamente nicht klar erkannt werden bzw. sitzen ...Da kann ein reduktionistischer Silman-Ansatz manchmal mehr Bewirken, als das hilflose Hin- und Herhüpfen zwischen End- und Ausgangsstellung.Weitere Silman-Bücher sind "Reassess Your Chess" und "Reassess Your Chess - Workbook". Da geht es schon tiefer und es tauchen mehr Meister-Beispiele auf.Und das führt zurück zu einem wichtigen Punkt:Silman verwendet in "Amateurs Mind" vielfach Amateur- und Schülerstellungen und erläutert die Probleme und Gedanken.Die meisten anderen und eigentlich sehr guten Schachautoren erläutern ihre Ansätze anhand von Meisterpartien.Doch die Transformation, was Amateure davonin ihren Partien aufs Brett bekommen und wie sie damit umgehen sollten, wird damit nicht vollständig aufgezeigt.Es wäre interessant zusehen, wie sehr gute Autoren wie Nunn, Marin, Stohl Amateurpartien an ihren Wendemarken auseindernehmen und aus meisterlicher Sicht sezieren. Natürlich müssen diese Partien eine gewisse Substanz und Grundniveau haben. Also kein permanentes Einstellen, grobes Hin- und Herfehlen oder zu einvernehmliches Abholzen. Aber auch anspruchsloser aussehende Amateurpartien und Stellungsbilder können mit dem Zauberstab von Meistern aufblühen.Ein Schritt in diese Richtung sind die Meister-gegen-Amateuer-Bücher, zuletzt wohl Aagaard/Shaw "Grandmaster versus Amateur".Ich habe da noch nicht drin geblättert.

Beitrag von zugzwang

Praxis: Silman schleift die BurgAus der Einleitung zu Silmans "Reasses" zur Erläuterung seines Denkansatzes folgendes Beispiel.Ich halte es für ebenso anspruchsvoll wie didaktisch gut erläutert.Schwarz ist ausgangs der (englischen A22) Eröffnung in folgender Stellung am Zug:[FEN=pp01]r1bqr1k1/pp3ppp/2pp1n2/2n1p3/2P1P3/B1PP2P1/P1Q1NPBP/R3K2R b KQ - 0 11[/FEN]Eine Situation, wie sie in jeder Amateurpartie schnell entstehen kann. Gerade bei Anwendung manchen "profiähnlichen" Aufbaus stellt sich (mir) schnell die Frage:Worum geht es? Was ist zu tun?Wie geht es Euch dabei? Alles klar? Welche Denkmethoden und Zugauswahlgrundsätze helfen Euch?Kann Silman helfen und erläutern?Zur Zugauswahl noch einmal ein Link zu folgender vorzüglicher Ausarbeitung von Marcel Hug basierend auf Andrew Soltis:[url]http://www.sgzurich.ch/pages/training/mittelspiel.php[/url]

Beitrag von Kiffing

Es ist ziemlich offensichtlich, daß der Zentralvorstoß ...d5 sehr gut sein muß, da Schwarz so am energischsten um die Initiative kämpfen kann. Um das zu ermöglichen, schlage ich 1. ...De7 vor. Die Dame auf e7 verstärkt zudem den schwarzen Einfluß auf der e-Linie und erhöht damit die Kraft des beabsichtigten Vorstoßes. Gleichzeitig wird die weiße Riposte d4 ausgeschaltet, da nach ...exd4 cxd4 der Be4 hängt. Der angegriffene Sc4 kann ihn schlagen. Nach 1. ...De7 2. Lxc5 dxc5 errichtet Schwarz eine Blockade. Will Weiß diese brechen und spielt zu diesem Zweck 3. f4, dann antwortet Schwarz scharf mit 3. ...Sg4 und kämpft auf den schwarzen Feldern um Hegemonie. Das die Drohung ...Se3 parierende 4. De2 wird mit 4. ...h6 gekontert, wonach Schwarz die Damen tauscht, um die Felderschwächen von Weiß zu unterstreichen.

Beitrag von zugzwang

Ich geselle mal mein amateurhaftes Denken Zu Deinem. Allerdings bin ich vorbelastet, weil ich Silmans Ausführungen und überhaupt seinen Denkansatz nun etwas kenne.Es fiel mir bei dieser Stellung auch schwer, die Ungleichgewichte in dieser Stellung zu benennen. Noch schwieriger ist es sie zu gewichten, wenn man sie gar nicht vollständig erkennt.Also versuchte ich mich an der alten Methode der Stellungsbewertung, die auch Silman direkt und indirekt zugrundelegt.Für mich selbst sind zunächst Bauern- und Königsstellung von Bedeutung. Aus der Beispielsposition konnte ich aber nicht allzuviel herauslesen. Die Bedeutung der weißen Doppelbauern konnte ich nicht einschätzen. Die schwarze Bauernstruktur ist kompakt und ohne Schwächen. Dann war es für mich offensichtlich, daß beide Seiten ihre Entwicklung noch abschließen müssen und noch einen (Mini)Plan finden müssen. Dabei tat ich mich ziemlich schwer. Le6 und Lg4 sind für mich ziemlich plausible Züge. Einen direkten Plan außer der "gewissen" Entwicklung konnte ich damit nicht verbinden. Nur der Schemaplan Lg4-Dd7-Lh3 mit Abtausch des weißen Fianchettoläufers eben. Schema "leichte Schwächung des wK" auf mittlere Sicht. Andererseits wird damit eine aktuell gar nicht so herausragende weiße Figur abgetauscht. Danach bin ich auch mal auf Deine Idee verfallen, ob d6-d5 eine brauchbare Idee ist. Für mich ist dieses Manöver "intuitiv", weil ich denke, daß die "Großen" auch so spielen würden. Was mir dieses auf mittlere Sicht einbringt, war mir aber unklar. Um d6-d5 vorzubereiten, bin ich auf b7-b6 (deckt Sc5) nebst Lb7 und d6-d5 als Plan verfallen. Wie ich ihn zu bewerten habe und was Weiß inzwischen so machen, war schon außerhalb meines horizonts. Dafür hätte ich noch einige Minuten mehr nachdenken müssen, als ich es ohnehin schon tat. Deine Gedanken konzentrieren sich auch auf d6-d5. Dein Zug De7 deckt den Sc5, begibt sich aber in eine Fesselung und zusätzlich wirkt die Dame nicht in Richtung d5.Mir ist daher unklar, wie Du mit diesem Zug zu d6-d5 kommen willst. De7 kann auch ein brauchbarer Zug in dieser noch ruhigen Stellung sein. wie eraber mit einem Plan d6-d5 korreliert, ist mir nicht so klar, wie bei b7-b6 nebst Lb7.Silman spielte tatsächlich einen ganz anderen Zug mit konkreten Ideen, die seinem Denkansatz der Stellungsbewertung und Planfindung entspringen. Der Zug ist vielleicht objektiv nicht besser als unsere Vorschläge (Silman analysiert selbst auch b6), doch hat er ganz konkrete Ideen und erleichtert das Auffinden der Folgezüge.Mich hast dieses Beispiel überzeugt, daß es sich lohnt, sich mit Silmans ansatz zu beschäftigen. Er stochert deutlich weniger im Planfindungsnebel als ich und hat recht konkrete Vorstellungen zum Warum und Wie.So, Kiffing, und jetzt mal mit neuem Schwung:Welchen Zug packte Silmanaus und welche "Ungleichgewichte" bearbeitete er in der Stellung?

Beitrag von Kiffing

Stimmt, nach 1. ...De7 läßt sich ...d5 nicht mehr durchsetzen. So wirft eine Kleinigkeit meine ganze Idee um. Aber möchte zu der Aufgabe nichts mehr sagen, weil ich nach meiner Antwort aus Neugierde diese Stellung bereits in meinen Fritz übertragen habe. Aber es ist offensichtlich eine rein positionell-strategische Angelegenheit, denn tatsächlich bietet Fritz hier mehrere gleichwertige Fortsetzungen an. Ich denke, gerade in solch einem trockenen Spiel liegt Silmans Stärke. Aufgaben, die langweilen mögen, aber vielleicht gerade deshalb so wichtig sind. :hmm:

Beitrag von zugzwang

Also bei meinen "Angies" wurded Silmans Partiezug bei kurzem Anlauf nicht in die Top3 aufgenommen. Trotzdem ist er gut, dynamisch und vor allem liegt ihm eine klare Idee zugrunde, die Silman ausführlich und verständlich darstellt. Hier die Partie:[Event "USA"][Site "Los Angeles"][Date "1989.??.??"][EventDate "?"][Round "?"][Result "1/2-1/2"][White "Anthony Saidy"][Black "Jeremy Silman"][ECO "A22"][WhiteElo "?"][BlackElo "?"][PlyCount "46"]1.c4 e5 2.Nc3 Nf6 3.g3 Bb4 4.Bg2 O-O 5.e4 Bxc3 6.bxc3 c6 7.Ba3Re8 8.Qb3 d6 9.Ne2 Na6 10.d3 Nc5 11.Qc2 b5 12.cxb5 cxb5 13.O-OBb7 14.Rab1 Rc8 15.c4 a6 16.cxb5 axb5 17.Qd2 Ra8 18.Bb4 Na419.Nc3 Nxc3 20.Bxc3 d5 21.Qe2 Ra4 22.Qb2 Qa8 23.Bxe5 Rxa21/2-1/2Der gesuchte Zug ist 11. ... b5.Aus den Ausführungen Silmans zu den Merkmalen der Stellung und den Überlegungen dazu möchte ich nur anführen, daß eine "Imbalance ist, daß Weiß eine halboffene Linie für seine Türme hat (die b-Linie). Dies ließ Silman zum Ausgluchssinn danach suchen, welche Möglichkeiten er zur Linienöffnung besitzt, damit auch seine Türme einsetzbar werden.Eine weitere "Imbalance" ist der weiße Doppelbauerkomplex, der existiert, aber noch keine Schwäche ist. Der Zug b7-b5 nutzt diese Situation aus, indem er droht, aus den weißen Doppelbauern eine reale, angreifbare Schwäche zu machen.Insofern ist W zu einer Reaktion gezwungen, die Silmans Spielidee entgegenkommt. Mit b7-b5 ergreift er auch die Initiative.Ob a6 (Ängie) zur Vorbereitung) noch stärker ist, sind höhere Weihen.Ich finde, dieser Ausschnitt ist ein gutes Beispiel, wie man durch Studium und Bewertung von "Imbalances" zu Spielideen und -plänen kommen kann.Garantierten Erfolg gibt es nicht - bei keiner vorgeschlagenen Methodik im Schach.Mal ist die Methode nicht fehlerfrei, mal der Anwender.

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=zugzwang]Der Grad der Reduktion und das Reduktionsverfahren unterscheidet Schachmeister von Amateur und Erstsemester von Professor.Ich denke, Reduktion ist wichtig und hilfreich, doch sollte man sich bewußt sein, daß es nur eine kleine Annäherung an das absolute wissen ist und manchmal sogar gänzlich in die falsche Richtung führt.Deswegen spielt man im Schachleben hoffentlich nicht nur die eine Fernpartie gegen gott, sondern viele Partien mit kürzerer Bedenkzeit mit allen Irrungen und Wirrungen sowie einigen gut ausgeleuchteten und ausgebauten Abschnitten der persönlichen Schachautobahn. [/QUOTE]Deine "Ehrenrettung" des Reduktionismus, der wissenschaftlich durchaus seine Existenzberechtigung hat, leuchtete mir ein. Heute weiß ich, daß der Reduktionismus als Denkweise eine historische Entwicklung genommen hat, die auf der Ergründung des wissenschaftlichen Denkens durch die alten Griechen beruht. Insofern ist es kein Zufall, daß mit Silman ein westlicher Meister eine solche Argumentation vornimmt. Anders ist es z. B. in Asien, das dem Westen kulturell ungefähr ebenbürtig ist, aber eine etwas andere Entwicklung genommen hat. Konfuzius´ in Asien nach wie vor einflußreiche Vorstellungen können als Gegenentwurf zur westlichen aus der Antike rührenden Denkweise verstanden werden. Vor allem in den demokratischen Poleis rund um den führenden Stadtstaat Athen war die Mitbestimmung des Individuums zur demokratischen Entscheidungsfindung durchaus gewünscht. Eine freie Debattenkultur sollte die bestmögliche Entscheidung herbeiführen, sie wäre aber im traditionellen chinesischen Denken als Störung der Harmonie angesehen worden. Der westliche Individualismus, der dem Einzelnen einen Wert an sich gab und durch die Vorstellung gerechtfertigt wurde, eine Gesellschaft unabhängiger, sich selbst verwirklichender und sich frei entfaltender und motivierter Individuen führe in ihrer Summe zum höchstmöglichen Ertrag, d. h. zum höchstmöglichen Wohlstand und Fortschritt für alle, so wie wir dies in den Ideen von Adam Smith und seinem Klassiker von 1776 über den „Wohlstand der Nationen“ wiederfinden, widerspricht der traditionellen chinesischen Denkweise eklatant. Denn nach den Ideen von Konfuzius, die im Wesen nach eine hierarchisch geprägte Ordnungsvorstellung repräsentieren, ist der Einzelne in ein tiefgreifendes gemeinschaftliches Beziehungsgeflecht eingebettet, wobei das Entscheidende dessen Interaktionen mit seiner Familie, seinen sozialen Gruppen und der gesamten Gesellschaft ist, mit denen er sich mehr identifiziert als mit sich selbst. Nach dieser Denkweise wird Kritik weniger als Hinweis zu einer möglichen Verbesserung der Situation gesehen als vielmehr als eine Störung der Ordnung, der gesellschaftlichen Harmonie. Trotzdem möchte ich einem Schwarz-Weiß-Denken nicht Vorschub leisten. Das Bild des freien, individuellen westlichen Bürgers und des kollektiven, von Pflichten und Verantwortungen geprägten Chinesen und anderen von Konfuzius geprägten asiatischen Gesellschaften, stellt eine Überzeichnung dar. So ist im Westen der Liberalismus nur eine Strömung von vielen, die sich gerade in der westlichen Geschichte mit zahlreichen anderen geistigen kollektiven, autoritären bis hin zu totalitären Strömungen behaupten mußte. Und auch aus Asien sind Widerstandsbewegungen gegen Unterdrückung überliefert, wie dies bspw. im chinesischen Boxeraufstand gegen ausländische Imperialisten, in den massiven Streiks südkoreanischer Arbeiter oder in der japanischen 68er-Bewegung der Fall gewesen war. Was die Aktionen der japanischen Zengakuren angeht, so brauchen diese sich hinter denen der deutschen APO nicht zu verstecken. Insofern sollte diese Einteilung, die in internationalen Kulturvergleichen gern unter individuell und kollektiv geprägten Gesellschaften vorgenommen wird, den Blick auf die Zwischentöne nicht verschließen. Es sind Tendenzen und keine absoluten Wahrheiten, die aufgezeigt werden sollen. Diese Tendenzen sind aber da, was sich in einer Studie zeigte, in der asiatische Studienteilnehmer in gezeigten Bildern eher den Blick aufs große Ganze im Sinn hatten und sich an Einzelheiten in den Bildern besser erinnern konnten. Die westlichen Studienteilnehmer neigten eher zu einem „Tunnelblick“, weil sie sich auf die Elemente auf den Bildern konzentrierten, die für sie entscheidend gewesen waren. Warum die lange Vorrede zu diesem schachlichen Thema? Es geht um wissenschaftliche Denkweisen, d. h. um die bestmöglichen Instrumente, um sich der Wahrheit im Schach anzunähern und um sich den richtigen Zugang in jeder möglichen Stellung in einer Schachpartie zu erkämpfen. Die im Westen gängige Denkweise nennen wir Reduktionismus, was bedeutet, die Elemente auf ein entscheidendes allgemeines Prinzip zurückzuführen, das ist das Prinzip von Ursache und Wirkung und damit eine der uns bekanntesten wissenschaftlichen Methoden. Die Gefahren des Reduktionismus, die zugzwang bereits ausgeführt hat, sind dabei die Ausklammerung anderer nicht unwesentlicher Prinzipien. So wäre etwa eine vertretene Reduktion allen menschlichen Handelns auf seine Motivation eine unzulässige Reduzierung auf nur ein Prinzip. Der Gegenbegriff des Reduktionismus wäre der Holismus, bei dem jedes einzelne Phänomen in das große Ganze eingebettet wird. Hier besteht die Gefahr in einer mangelnden Schärfe und Klarheit von Urteilen. Der Holismus ist trotz diverser Trends wie den Achtsamkeitslehren und -übungen im Westen eher unpopulär und gerät leicht in Esoterikverdacht. Dabei ist die Praktizierung holistischer Lehren in Asien gesellschaftlich anerkannt und geht weit über den konfuzianischen Kulturkreis hinaus, denn auch der Buddhismus bedient sich holistischer Ideengebäude. Was das Schach angeht, so hat die Sowjetische Schachschule durch ihren dialektischen Ansatz zwar eine Sonderrolle in diesem Spannungsverhältnis. Es sei aber darauf hingewiesen, daß die Dialektik als dominierendes wissenschaftliches Prinzip bereits im chinesischen Denken enthalten ist. Das „Yin- und Yang-Prinzip“ ist die zentrale Idee der chinesischen Philosophie, die auf der Versöhnung zweier gegensätzlichen Prinzipien beruht und damit eine chinesische Variante der marxistischen Entwicklung durch die Herstellung einer Synthese aus These und Antithese darstellt. Wenn etwa ein Theoretiker der Sowjetischen Schachschule wie der langjährige Schachweltmeister Michail Botwinnik die „Vorzüge des dialektischen Materialismus in Verbindung mit dem Schachspiel“ noch zu Lebzeiten Stalins (nach Stalins Tod verlor diese ideologische Komponente im Sowjetschach an Bedeutung; auch in anderen kulturellen Bereichen wurde das Gängelband länger) damit begründete, daß sich die davon geprägte Sowjetische Schachschule durch „Flexibilität“ auszeichne, „die auf jede nur denkbare Situation zu reagieren vermöge“, dann ist dies ein Zeugnis für eine solche Denkweise, die durch ihren „weiten Blick“ Elemente des Holismus in sich trägt. Botwinnik weiter: „Diese Flexibilität bilde den Gegensatz zu den statischen kapitalistischen Konzeptionen, die entweder die Eröffnung, den Angriff, die Verteidigung oder das Endspiel überbetone“ (alle Zitate aus Dr. Edmund Bruns, Schach als Phänomen der Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, LIT-Verlag 2003, S. 258f.). Während wir heute dazu neigen, die Sowjetische Schachschule als eher differenziert wahrzunehmen, wobei als Begründung meist auf die völlige Stilunterschiedlichkeit von Tal und Petrosjan verwiesen wird, wobei interessanterweise der einflußreiche DDR-Schachfunktionär und -Trainer Ernst Bönsch darauf verwiesen hatte, daß Petrosjans Schachstil „strenggenommen“ mit den Prinzipien der Sowjetischen Schachschule [Hier befand sich ein Link auf die Seite "https://www.schachburg.de/threads/1443-Der-Geniebegriff-im-Schach-Fallbeispiele". Der Link wurde vom Benutzer mit dem Titel "nicht vereinbar" versehen. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es möglicherweise erforderlich, diesen Hinweis beizubehalten, da manche Benutzer die Quelle ihrer Zitate von anderen Internetseiten so gekennzeichnet haben. Dieser Hinweis wurde automatisch an Stelle des früheren Links platziert. Falls der Link unangemessen oder ohnehin unerreichbar geworden ist, kann die im Impressum genannte Adresse mit einer Bitte um Entfernung kontaktiert werden.] gewesen sei, und ihr deswegen gelegentlich den Status einer Schule absprechen, wird ihre streng ideologische Herkunft aus dem Ideengebäude des Dialektischen Materialismus stets übersehen. Bis zur ideologischen Lockerung nach Stalins Tod sei der Stil der sowjetischen Schachmeister im Prinzip [Hier befand sich ein Link auf die Seite "https://www.schachburg.de/threads/939-Der-Schachstil-in-der-stalinistischen-Sowjetunion?highlight=Schach+stalinistischen+Sowjetunion". Der Link wurde vom Benutzer mit dem Titel "einheitlich" versehen. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es möglicherweise erforderlich, diesen Hinweis beizubehalten, da manche Benutzer die Quelle ihrer Zitate von anderen Internetseiten so gekennzeichnet haben. Dieser Hinweis wurde automatisch an Stelle des früheren Links platziert. Falls der Link unangemessen oder ohnehin unerreichbar geworden ist, kann die im Impressum genannte Adresse mit einer Bitte um Entfernung kontaktiert werden.] und den dialektisch-materialistischen Prinzipien verpflichtet gewesen, so hatte dies der US-amerikanische Großmeister und Schachpsychologe Dr. Reuben Fine in seinen Reisen durch die Sowjetunion zu Lebzeiten Stalins wahrgenommen. Da diese Entwicklung durch den Sieg der Bolschewiki abrupt kam, ist es sicherlich etwas anderes als eine historische organische Entwicklung in kulturkompatiblen Gesellschaften. Dieser Exkurs soll aber auf die Sonderrolle der Sowjetischen Schachschule im Spannungsverhältnis zwischen dem Reduktionismus und dem Holismus, auf ihre Ähnlichkeiten mit dem Ideengebäude des Holismus sowie auf die durch ihr begründete Denkweise mit ihren Instrumenten im Verhältnis zum Schach aufmerksam machen.Die in diesem Thread angemahnte Differenzierung sollte im Kontext des Kulturvergleichs allerdings auch deswegen beibehalten werden, weil die Dialektik im Westen nicht nur durch Marx und natürlich Hegel an Bedeutung gewann, sondern auf Traditionen zurückgreifen kann, die ihre Wurzeln in der griechischen Antike haben. Es war Sokrates, dessen hermeneutische Dialoge rund um Rede und Gegenrede der Suche nach Wahrheit dienten, und auf dessen Vorbild im Laufe der Geschichte zahlreiche westliche Denker eingegangen waren, entweder um dieses Prinzip abzulehnen, oder um es gutzuheißen und weiterzuentwickeln. Ein kritischer Blick, hier auf schachliche Fragen, aber natürlich auch darüber hinaus, sollte nicht nur innerhalb eines einzelnen Ideengebäudes stattfinden, sondern sich auch auf das konkrete Ideengebäude selbst beziehen. Die Tatsache, daß es mehrere Ideengebäude mit ihren spezifischen Instrumenten gibt, die etwa für die Stellungsanalyse eingesetzt werden können, hilft dabei, seinen Blick zu erweitern und so noch tiefer zum Kern der Wahrheit vorzustoßen. Im Idealfall setzt man sich mit den wichtigsten Denksystemen auseinander, um für sich daraus ein ideales System zu entwickeln, das einem bei jedem Gefühl, bei jedem Gedanken und bei jeder Handlung nützlich ist.