Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Sonnenwende im Damenschach“

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Beitrag von Kiffing

Wir haben uns schon lange daran gewöhnt, die beste Dame im Schach ist seit einem Vierteljahrhundert Judit Polgar. Sie ist so gut, daß sie schon lange nicht mehr bei den Damenwettbewerben mitmischt. In ihrer Jugend wurde sie sogar als mögliche Kandidatin für den Weltmeistertitel der Herren im Schach gehandelt, was der [URL="http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13500654.html"]Chauvi[/URL] vom Dienst, Garri Kasparov, wohl als persönlichen Affront empfunden hätte. Egal, welche Dame den Damen-Weltmeistertitel im Schach gewinnt, jeder Schachfreund weiß, die beste Dame ist in Wirklichkeit Judit Polgar. Doch egal, wie lange jemand an der Spitze steht. Im begrenzten Leben eines Menschen schlägt irgendwann jedem einmal die Stunde. So könnte es bald auch Judit Polgar treffen, die Anzeichen in jüngster Zeit sind unübersehbar. Ihre Konkurrentin ist die erst 20jährige Yifan Hou aus China, die jüngst beim Damen-Grand-Prix in Lopota (Georgien) mit glänzenden 9/11 das Turnier für sich entscheiden und die Konkurrenz um 2 Punkte deklassieren konnte und nur noch 28,4* Elo-Punkte hinter der Ungarin liegt. Im Gegensatz zu Judit Polgar tritt Yifan Hou zur Zeit noch gerne bei Damenveranstaltungen an, aber das könnte sich mit der Zeit ändern, auch wenn es schwer fällt, sich vorzustellen, daß Yifan Hou einmal ernsthafte Anwärterin auf den WM-Titel der Herren werden könnte. Das aber ist ohnehin ferne Zukunftsmusik. Realistisch und erreichbar dagegen ist ihr Etappenziel, die Nummer eins bei den Damen zu werden. Das wäre in der Tat eine große Veränderung. Viele Schachfreunde haben eine andere Nummer eins an der Spitze des Damenschachs als Judit Polgar in ihrem Leben nicht gekannt. * [url]http://www.chess-international.de/Archive/26489#more-26489[/url]Tabelle in Lopota: [url]http://theweekinchess.com/chessnews/events/lopota-womens-grand-prix-2014[/url]