Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Klaus Bischoff ist Deutscher Einzelmeister“

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Beitrag von Kiffing

Klaus Bischoff ist Deutscher Meister. Er gewann die Deutschen Einzelmeisterschaften in Saarbrücken mit 6,5/9 vor sieben Spielern, die auf 6/9 kamen. Darunter sind mit Rasmus Svane und Dennis Wagner zwei deutsche Nachwuchshoffnungen, die somit ein sehr gutes Turnier machten. Gratulation an alle.Das Turnier litt allerdings an der Absage zahlreicher Spitzenspieler. Hier die Abschlußtabelle: [url]http://dem2013.schach.com/index.php/ergebnisse-und-tabellen[/url]

Beitrag von zugzwang

Eine deutsche Meisterschaft ohne Skandälchen und mit einem Sieger, der mit Ausdauer seine deutsche Titelsammlung endlich komplettiert hat. Blitz, Schnell, Mannschaft (alles mehrfach) und jetzt auch "klassisch".Da drücke ich gleich mal für eine erfolgreiche Titelverteidigung die Daumen!:v:Die zahlreich und leistungsstark vertretene Jugend muß noch zumindest ein Jahr warten, aber das Beispiel von Klaus Bischoff zeigt, daß Warten und Ausdauer nicht erfolglos bleiben müssen.Die Termine der deutschen Einzel-Meisterschaft müssen in den größeren Turnierplan eingebettet werden und teilweise wohl auch nach den Möglichkeiten des Ausrichtersterminiert werden.Die "Skandal-Meisterschaft" zu Bonn fand Mai/Juni 2011 statt. 2012 traf man sich Anfang März in Osterburg und 2013 wurde es der September.Ob eine andere Terminplanung die teilnahme weiterer Großmeister ermöglicht bleibt offen. Kann sein oder auch nicht.2013 nahmen 4 GM (alles Nationalspieler, darunter der Titelverteidiger und 2-fache Meister Daniel Fridman) und eine stattliche Anzahl von jungen IM (Prinzengarde) teil.Ich glaube, die doch geringe Anzahl der GM erschwert den Erwerb von GM-Normen (neben der Performance benötigt es wohl eine bestimmte Anzahl von Titelträgern - am besten GM;) - für eine gültige Norm, so daß für die Jugend vorrangig die Podiumsplätze und gute Partien das Ziel blieben.Für den Sprung nach ganz vorn reichte es noch nicht, aber die 4 Prinzen verloren insgesamt nur 2 Partien (M. Blübaum, R. Svane). Dennis Wagner und Alexander Donchenko blieben wie der Turniersieger Klaus Bischoff GM Rainer Buhmann und der Tegeler Bundesligaspieler Rene Stern ungeschlagen.Eröffnungstheoretisch interessant fand ich das Duell Wagner gegen Donchenko und spannend und interessant die Partie Fridman-Schöne.Angesichts des schachlichen Überangebots im bisherigen Jahr und in den kommenden Monaten war ich als Kiebitz doch etwas zu ausgelaugt, um die Meisterschaft intensiver beobachten zu können und auch zu wollen.Nicht unerwähnt bleiben soll, daß mit Zoya Schleining (geb. Lelchuk) und Nadia Jussupow auch wieder 2 Damen mitstritten und sich entsprechend ihrer Elo-Erwartung durchsetzten. Die Remispartie der 1. Runde zwischen dem Präsidenten IM Herbert Bastian und GM Daniel Fridman kostete beide etwas zuviel Energie - wenn man nach Erwartungen und Endergebnis geht.:pfeif:Dem Präsidenten bleibt der Teilerfolg gegen den Nationalspieler und Daniel Fridman wird sicher noch etliche Chancen haben, das Ex- vor dem Meister wieder zu streichen.Aber vielleicht warten bald noch andere, wichtige Aufgaben auf ihn. Zunächst Mannschaft-EM und -WM.

Beitrag von Kiffing

Vielleicht hat die Teilnahme des DSB-Präsidenten ja einen Skandal bei der Deutschen Meisterschaft verhindert. :D

Beitrag von zugzwang

Der DSB-Präsident ist ja Institution bei Deutschen Einzelmeisterschaften und könnte vielleicht sogar Rekordler sein.Es ist jedenfalls sehr schön, wenn Funktionäre selbst noch wettkampfmäßig aktiv sind.Das gibt mir persönlich ein angenehmeres Gefühl, als wenn sie nur oder überwiegend verwaltend in ihrem Sport aktiv sind.Eine interessante Neuerung vergaß ich anzuführen und vielleicht gibt es da noch interessante Auswertungen für die "Schachforschung".Die Partien der deutschen Meisterschaft wurden einer Schach-Doping-Kontrolle unterworfen und die statistischen Ergebnisse sind sicherlich für Fachkreise aufschlußreich. Ich bin gespannt, ob hier noch weiter Einzelheiten zur Hintergrundtechnik erläutert werden.Ein positiver Befund ist nicht zu erwarten, so daß die schachwissenschaftlich interessante B-Probe gar nicht erst beantragt werden muß.