Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Peer Steinbrück und das Schach“

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Beitrag von Kiffing

Auch wenn der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zur Zeit womöglich aussichtslos gegen Angela Merkel zurückliegt, so wäre ein Bundeskanzler Peer Steinbrück für das Schachleben in Deutschland sicherlich wohltuend. Denn Peer Steinbrück liebt das Schach, und er weiß auch, wovon er spricht. In einem Zeitungsinterview stellte er unserer traditionsreichen Kultursportart ein phantastisches Zeugnis aus, die uns vielerlei Dinge lehrt. Auszüge aus dem [URL="http://www.welt.de/politik/deutschland/article117141859/Die-Dame-alleine-gewinnt-auch-beim-Schach-nicht.html"]Interview[/URL] mit der Welt:[QUOTE]Schach ist ein unwiderstehliches Aufeinandertreffen kühler Strategie mit blühender Kreativität – auf einem simplen Spielbrett mit 64 Feldern, das unzählige Spielvariationen ermöglicht. Die angespannte Stille im Raum und der rasende Verstand im Kopf faszinieren mich immer wieder. Es ist ein Spiel, das man niemals völlig beherrscht. Man kann immer nur versuchen, besser zu sein als sein Gegner. Seit ich mich mit einem Schachcomputer duelliere, ist dies allerdings aussichtslos. Spätestens in der nächsten Schwierigkeitsstufe schlägt er mich, erträgt dafür aber immerhin schweigend meine Anschuldigungen.Es ist die Konzentration auf eine Strategie, die mich bei diesem Spiel immer wieder fesselt. Wer Schach auf Sicht spielt, sich also immer nur am letzten Zug des Gegners orientiert, mag einige Zeit überstehen, sogar die eine oder andere Figur des Gegners erobern, wird aber letztlich nicht erfolgreich sein. Nur wer einer eigenen Strategie folgt, wer ein paar Züge weiter denkt und sich veränderte Situationen vorstellen kann, hat echte Chancen zu gewinnen.[/QUOTE]Was meint ihr dazu? Könnte ein solch schachbegeisterter Bundeskanzler etwas für das Schachleben in Deutschland tun? Wie könnten seine Maßnahmen aussehen?

Beitrag von ToBeFree

Für alles, was irgendwie mit Schach zu tun haben könnte, sind doch andere Personen verantwortlich als der Bundeskanzler; Bildungsminister etc. wären vielleicht in der richtigen Position, um Änderungen zu schaffen, wobei mir nicht einmal Beispiele für sinnvolle schachbezogene Änderungen einfallen würden. Schach als Schulfach finde ich persönlich z.B. nicht allzu sinnvoll.Es macht ihn vielleicht sympathisch, dass er Schach spielt, aber mehr wohl nicht.

Beitrag von Kiffing

Bestimmt ein Bundeskanzler nicht laut Verfassung die "Richtlinien der Politik"? :nana:

Beitrag von hako

[QUOTE=ToBeFree;19792]Es macht ihn vielleicht sympathisch, dass er Schach spielt, ....[/QUOTE]Nicht wirklich... :nichtwahr: :nichtwahr: :nichtwahr:

Beitrag von zugzwang

Gehts der Wirtschaft gut, gehts dem deutschen Schach gut!So ist doch der Slogan von Mütterchen "Put-in In-put" Angie. Puttputt. Putin.Ein Bundeskanzler sollte anderes zu tun haben, als sich um Schach zu kümmern.Von daher ist mir der Herr Steinbrück zu sehr abgelenkt, wenn er noch über sein Schach nachdenkt.1-2 Züge vorausplanen sollte auch als Nichtschachspieler für Politiker möglich sein.Und Angie läßt sich ja sowieso nicht in Zugzwang bringen. Ihr Land wird aber mit ihr und durch sie, die Bedenkzeit bald überschreiten. 0-1. So sieht es nicht nur schachlich aus, wenn Schwarz wieder gewinnt!

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=zugzwang;19823]Ein Bundeskanzler sollte anderes zu tun haben, als sich um Schach zu kümmern.Von daher ist mir der Herr Steinbrück zu sehr abgelenkt, wenn er noch über sein Schach nachdenkt.[/QUOTE]Im Prinzip stimmt das, was Du sagst. Allerdings gibt es für einflußreiche Politiker immer noch Möglichkeiten, das Schachspiel zu fördern. In einem [URL="http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41179117.html"]Spiegel-Artikel[/URL] von 2005 steht z. B., daß Naiditsch in seiner Jugend trotz seines überragenden Talents vom DSB wenig gefördert wurde. Der DSB habe ihn in seiner Jugend nicht einmal zu den Jugendweltmeisterschaften gemeldet, weil er keinen deutschen Paß gehabt habe (der allerdings für eine Teilnahme auch gar nicht erforderlich gewesen sei; der DSB hat ihm trotz Zusage da nicht geholfen), und erst, als "Naiditsch beim "Schach der Großmeister" in Köln den damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück traf, ging alles sehr schnell". Evtl. haben die zurückliegenden Querelen von Naiditsch und dem DSB in den letzten Jahren in der Nationalmannschaft also auch tieferliegende Ursachen, daß Naiditsch dem DSB wegen seiner geringen Hilfe in seiner Jugend immer noch grollt. Aus Osteuropa war Naiditsch, was die Schachförderung angeht, sicherlich anderes gewohnt...

Beitrag von zugzwang

Der Polit-Schächer "Leer Steinrück" hat Engie gleich zu Anfang Zug und Bauer(n) vorgegeben und seine Schachpartei-Groupies wundern sich, warum die Kiebitze ihm seit Monaten keinen Ausgleich nach Eröffnung und beginnendem Mittelspiel zubilligen.Engie ist bedacht ihre Bauernstellung, im Ruhezustand zu belassen und hüppt mit ihren mecklenburgischen Springern über die Minimalhindernisse der eigenen Bauernkette - z.B. der 50cm hohe Pofalla-Doppel-Ochser - vor und zurück. Bei einem etwas zu weiten Ausflug verweigerte ihr Untersatz glatt den Seehofer Wassergraben zu nehmen und drehte mit einer schlichten Westerwelle ab.Das Erringen von Boni mittels Increment bestimmt die beiderseitige recht ideenlose Spielführung. Insgesamt keine sehr hochklassige Partie, die noch mit Abbruch und Hängepartie gespielt und fortgesetzt wird.Engie betont, daß siea) weiß (als ihre Spielgestaltung vermuten läßt), b) findet, es gut zu machen und c) gerne weiterspielen möchte - am liebsten als Beratungspartie mit ihrem Brüderle als schachliche Zweitstimme im Hintergrund.

Beitrag von Kampfkeks

Steinbrück - Kramnik (2005)[url]http://de.chessbase.com/portals/3/files/2005/steinbrueckkramnik/steinbrueckkramnik.htm[/url]Ein Urteil über die Partie möchte ich mir nicht anmaßen, aber ich kaufe Steinbrück definitiv ab, dass er schon länger Schach spielt. :top: Ob er als Bundeskanzler den Schachsport fördern würde... ich glaube eher nicht, da dürfte der Terminkalender wohl mit wichtigeren Dingen vollgepackt sein. Ich glaube auch nicht, dass das seine Aufgabe ist, dh ob und wie ein Sport gefördert wird, sollte nicht im Ermessen des Bundeskanzlers liegen, sondern sich an objektive(re)n Kriterien messen. @zugzwang: Lustige Beiträge, das paßt fast in eine Satire-Kolumne! :top: (Meine ich vollkommen politisch-wertfrei! Ist einfach geil geschrieben!)

Beitrag von ToBeFree

Ich finde die Partie und den Parodiebeitrag gut. :D