Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Konzentration in langen Partien“

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Beitrag von Doppelbauer

Guten Abend,

ich würde gerne wissen, wie ihr das macht euch bis zum Ende zu konzentrieren.

Mir ist das letztes Wochenende wieder passiert, dass ab einen Punkt die Luft raus war. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und wenn ich über Züge nachdenken wollte, hat der Kopf zu gemacht.

Ich bin zwar insgesamt zufrieden, weil ich es einer Koryphäe in unserer Liga nicht leicht gemacht habe(Ü2000), aber die Konzentration war plötzlich weg und ich wusste mir nicht zu helfen. Kurz vor der Zeitkontrolle, habe ich dann nr noch abgetauscht, weil mir alles andere zu kompliziert zu durch denken war. Dadurch sind wir dann in ein für mein Gegner gewonnenes Turmendspiel gekommen, was mir nicht bewusst war. Dabei war das auch nichts kompliziertes zu sehen. Sein Turm konnte eben hinter meine Bauern kommen und die abräumen, wenn ich keine anderen Figuuren mehr hatte. Das habe ich nicht einmal in Erwägung gezogen. Allerdings wäre mir zu der Zeit auch nicht mehr gelungen einen anderen Plan zu finden und zu überprüfen, ob wohl ich eine Stunde mehr hatte und den Gegner fast über die Zeit gehoben hatte.

Was tut ihr um die Konzentration aufrecht zu erhalten und das vorzubeugebn oder was tut ihr, um euch zu regenerieren, wenn ihr merkt, dass ihr eigentlich eine Pause bräuchtet.

Grüße Doppelbauer

Beitrag von Zapp Brannigan

Wie lange überlegst du pro Zug? Immer etwa gleich lang oder hat es grosse Variation? Was machst du wenn du nicht am Zug bist? Warst Du am Schluss in Zeitnot?

Ich gehe auch gerne mal nach draussen, frische Luft schnappen, wenn ich das Gefühl habe mein Gegner wird jetzt eine Zeitlang überlegen müssen.

Beitrag von Doppelbauer

Ich weiß nicht, ob ich schon einmal Zeitnot hatte, aber ich erinnere mich in langen Partien nicht daran. Ich überlege ungefähr eine Minute pro Zug und sehr gleichmäßig Nach einer Minute weiß ich meistens auch nicht, worüber ich noch nachdenken soll. Meistens ist das denken dann nicht mehr produktiv und ich denke nicht mehr, sondern versuche mich nur zu überwinden einen Zug zu machen. Ich habe das Gefühl manchmal nicht entscheiden zu können, welcher Zug besser und welcher schlechter ist. Ich finde den einen dann aggressiver und den anderen deffensiver und ich überlege nicht mehr über die Stellung, sondern, ob ich heute lieber agressiver oder deffensiver spielen möchte. Wahrscheinlich wäre gut, wenn ich das auch angehe, damit ich überhaupt eine Idee bekomme, worüber ich in der restlichen Zeit nachdenken kann.

Ich bin eigentlich mit dem Stuhl verwachsen, während der Partie. Wenn der Gegner am Zug ist versuche ich entweder über die Stellung nachzudenken oder gar nicht zu denken und nur da zu sitzen. Ich erwische mich öfter dabei zum fünften mal das Material abgezählt zu haben.