Beitrag von Babylonia
Dieses solle eine Umfrage werden.Ich selbst mache individuelles Theorietraining erst seit Anfang 2015. Anfang der 90-er Jahre hatte ich einen Anfängerschachkurs besucht, in dem Tarraschs Lehrbuch "Das Schachspiel" durchgenommen wurde jedenfalls zum Teil. In den 90-er Jahren war ich auch Schachclubmitglied, habe aber nur gespielt. Nach dieser Zeit hatte ich eine 18-jährige Schachpause also ganz ohne Schach. Ende 2014 habe ich mit dem Online Korrespondenzschach angefangen. Seit 2015 kombiniere ich verschiedene Theorieaktiviäten miteinander. Zum Beispiel mache ich regelmäßig Schachtraining auf "Chesstempo". Seit 1 1/2 Jahren unterrichte ich meine Freundin in Schachteorie. Für die Vorbereitung des Unterrichts benutze ich Aufgaben in Schachbüchern. Ich habe auch mehrere Semester VHS-Schachkurs hinter mir. BabyloniaBeitrag von Roter Teufel
Ich finde Theorie ist nicht so wesentlich beim Schach. Man muss nicht 20 Züge einer Variante kennen und dann kein Schachverständnis haben, denn wie oft weicht der Gegner einfach ab. Wichtig ist ein Plan zu haben und zu wissen wo die Figuren hingehören, oder wie man die Bauern positioniert. Gut ist es natürlich die ersten Züge zu kennen, damit man nicht ganz aufgeschmissen ist.Ich habe mir die Theorie entweder durch meinen Bruder angeeignet, oder durch Partien analyse oder wenn ich mich auf meine Gegner vorbereite. Ansonsten nutze ich das Wissen, was ich früher von meinem Schachtrainer im Verein erhalten habe. Ich bin nicht der Auswendig Typ, ich spiele lieber ein System, das ich dann gleich auf verschiedene Züge des Gegners anwenden kann.Natürlich ärgere ich mich in der Partie oder vor einem Turnier immer, wenn gerade Sachen aufs Brett kommen, wo ich doch gerne mehr Ahnung hätte, aber so ist das eben, man kann nicht alles könnenBeitrag von Babylonia
Ich habs nicht so sehr mit der Eröffnungstheorie, da das Gebiet sehr Gedächtnislastig ist und ich keine Gedächtnisakrobatin bin. So 5-6 Eröffnungen kenne ich in Grundzügen, aber ich kann mir nicht viele Varianten einprägen. Sehr gründlich habe ich mich mit allgemeinen Eröffnungsprinzipien befasst und das ist auch das, was ich meiner Schachschülerin beigebracht habe. Hingegen liebe ich Endspiele einschließlich der Theorie dahinter. Endspielübungen finde ich faszinierend. Auf "Chesstempo" trainiere ich Endspielpositionen und Taktiken. Ich habe aber auch Bücher zur Endspieltheorie und ein Taktikbuch. Die Leute bei uns im Verein mit einer DWZ zwischen 1600 - 1800 haben alle fundierte Schachtheoriekenntnisse. BabyloniaBeitrag von Kampfkeks
Das Problem mit Eröffnungstheorie ist, dass es zu fast jedem Zug einen Haufen Alternativen gibt und man nicht so genau weiß, warum nun genau dieser Zug und nicht ein anderer gespielt wird. So gesehen gleicht - zumindest auf unserem Niveau - das Lernen von Eröffnungen dem Lernen von Formeln, die man nicht versteht. Kein Wunder, dass man sie sich nur schwer merken kann (von Eröffnungsfallen usw mal abgesehen).Ich persönlich verfolge deshalb einen eher praktischen Ansatz und probiere einfach eine Menge "auf dem Brett" aus. Man merkt dann irgendwann schon, worauf es bei einer bestimmten Variante ankommt und welche Züge wichtig sind.Generell halte ich einen "ganzheitlichen" Ansatz für sinnvoll, dh alle Aspekte des Spiels gleichmäßig zu trainieren. Ein leuchtendes Vorbild bin ich da aber selbst nicht (ich hasse Endspiel-Zeugs). ;)Beitrag von codeamateur
[QUOTE=Kampfkeks;28868]Ich persönlich verfolge deshalb einen eher praktischen Ansatz und probiere einfach eine Menge "auf dem Brett" aus. Man merkt dann irgendwann schon, worauf es bei einer bestimmten Variante ankommt und welche Züge wichtig sind.[/QUOTE]Ich finde den praktischen Ansatz ganz wichtig. Natürlich sollte man zum Beispiel eine neue Eröffnung nicht in einer wichtigen Turnierpartie ausprobieren, aber auf jeden Fall im online-Blitzen. Dort wird man an den Ergebnissen auch besser feststellen, ob diese neue Eröffnung passt. Außerdem ist die Analyse von eigenen Partien ganz wichtig, das wird auch so im Buch effektives Eröffnungstraining von Dworetzki und Jussupow erwähnt. Also Partien, die man online gespielt hat, auch analysieren. Wichtig ist auch die Beherrschung von Schemas und Muster, um das eigene Gedächtnis nicht zu sehr zu belasten.- 1 Wenn man zum Beispiel die Königsindische Verteidigung gegen 1.d4 beherrscht, bietet sich an, Königsindischen Angriff gegen Französisch & Sizilianisch zu spielen (Vorausgesetzt, man spielt 1.e4 mit Weiß)
- 2 Bauernstrukturen spielen bei Schemas auch eine wichtige Rolle. Wenn man zum Beispiel die Stellungen mit Igel- und Maroczy-Bauernstruktur richtig gut beherrscht, kann man damit eine Bandbreite von Eröffnungen von offenen Sizilianisch, Englisch, Damenindisch, Königsindisch usw. abdecken
- 3 Auswendig lernen sollte man sich, wie bereits oben erwähnt, die ersten 5 bis 6 Züge in der Eröffnungstheorie. Die weiteren Züge spielt man nach bekanntem Schema. Neben der Eröffnungstheorie ist zum Beispiel auch Endspieltheorie wichtig. Zum Beispiel sollte man die Philidor-Stellung kennen (und wie man diese Remis hält), um Turmendspiele mit einem Minusbauern noch Remis zu halten.
- 4 Eröffnungstheorie auswendig lernen sollte man außerdem bei der Vorbereitung auf einen konkreten Gegner, damit er dich nicht auf unbekanntes Terrain lockt. Auswendig lernen auf Verdacht hinaus, bei dem alle möglichen Varianten gemerkt werden, lohnt sich selten.