Schachburg-Archiv: Benutzerthema „GM Sebastian Bogner reichts - Föderationswechsel“

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Beitrag von Kiffing

Der 22jährige GM Sebastian Bogner (Elo 2562) verläßt den DSB, scheidet damit aus dem B-Kader der Nationalmannschaft aus und wird zukünftig für die Schweiz spielen. Sein Vater Norbert Bogner, der seinen begabten Sohn auch trainiert hatte, [URL="http://www.chess-international.de/?p=12906#more-12906"]erläuterte[/URL] gegenüber dem Schachticker die Entscheidung. Wie ihr in dem Link nachlesen könnt, wurde die Entscheidung von Sebastian Bogner auch dadurch motiviert, daß dieser sein schachliches Können noch nicht ausgereizt habe und in Deutschland diese Förderungsmöglichkeiten für diese Entwicklung nicht sieht. So sagt auch der Vater, daß die Talentförderung in Deutschland zwar für die Breite noch akzektabel sei, aber bei weitem nicht dazu ausreiche, wirkliche Spitzenspieler in den Elobereich um 2700 heranzuführen. Norbert Bogner macht dafür vor allem fehlende Mittel verantwortlich, Bogner:[QUOTE]Der Förderetat von Magnus Carlsen im Alter von 13 bis 15 war für ihn allein in der Summe größer als der gesamte Leistungssportetat Erwachsen- und Jugendbereich mit Kosten für Bundes- sowie Bundesnachwuchstrainer des DSB im gleichen Zeitraum. [/QUOTE]Das zeigt natürlich, welchen Stellenwert das Schach in Deutschland trotz starker Bundesliga und einiger auch international angesehener Turniere besitzt. Probleme sehe ich, ganz wertungsfrei gesprochen, auch darin, daß die Sportförderung in Deutschland sehr in die Breite geht. Während andere Länder sich spezialisieren und bestimmte Sportarten bevorzugt behandelt, werden hierzulande nach dem Gießkannenprinzip alle Randsportarten besprenkelt, und für eine einzelne Sportart bleibt dann natürlich nicht viel übrig. Und da Schach in Deutschland eben nicht Volkssport ist wie in Island, den Niederlanden, Rußland oder Armenien wird sich daran auch nichts ändern, zumal die Schuldenkrise auch die finanziellen Möglichkeiten Deutschlands, wo schon ganze Großstädte pleite gehen, arg beschränken dürfte. Ein Lösungsansatz wurde von Bogner aber genannt: besseres Sponsoring.