Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Gedanken zur Verbesserung der Spielstärke im Schach“

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Beitrag von zugzwang

Schach...Was ist wichtig?Was kann ich lernen? Was kann ich vergessen? Wieviel muß ich trainieren? Welche Pausen, welche Auszeiten kann ich mir nehmen? Spaß und Arbeit oder Spaß oder Arbeit? Talent oder Training? Grenzen oder Spiel ohne Grenzen? Trainer oder Autodidakt? Turnierteilnahmen oder Analysen/Fernschach/Heimstudium?Blitz oder lang? Endspiel oder das, was die Götter davor gesetzt haben?Welche Eröffnung oder welche Bauernstruktur?Wunderkind oder Spätstarter?Fischer-Manie, Polgar-System, Carlsen-Wunder oder Grischuk-Laisser-faire?Gedächtnis, Bilder und/oder problembewußtes Denken/Nachdenken?Fortsetzung folgt...

Beitrag von zugzwang

Verbesserung der Schachspielstärke bedeutet auch die Klärung von Vorfragen.1. Will man besser im Blitzschach, Rapid, Turnierschach, Onlineschach, Fernschach, in der Analyse oder global/allround werden?2. Will man die Verbesserung nach DWZ/Elo bemessen, oder sieht man häufigere Erfolge gegen deutlich stärkere Gegner als Maßstab an, selbst wenn man gegen schwächere Spieler nach wie vor Punkte liegenläßt? Oder ist man zufrieden, wenn die eigenen Partien einfach einen geringeren Fehlerkoeffizienten (lt. engine) ausweisen als früher und der rote Ferrari seltener vorbeifährt, ohne daß die Wertzahl deutlich gestiegen ist.Anders ausgedrückt: Ist man zufrieden, vom Schach allgemein und von den eigenen Partien, aber auch den Partien von Spitzenspielern einfach mehr zu verstehen, was hinter den Kulissen liegt oder soll sich dieses Wissen/Verständnis in der "Wertzahl" und den Partieergebnisen ausdrücken? Oder am besten beides?3. Wie gewichtet man Spaß und Feude an einer Turnierpartie/Turnier im Verhältnis zum Ergebnis und der Elo/DWZ-Auswertung? Was soll vorrangig sein?4. Welchen Aufwand vornehmlich an Zeit, aber auch an Geldeinsatz will man betreiben? Hat man realistische Vorstellungen/Einschätzungen oder hängt man gerne Wunschdenken nach?

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=zugzwang;18551]Fischer-Manie, Polgar-System, Carlsen-Wunder oder Grischuk-Laisser-faire?[/QUOTE]Schöne Zusammenfassung, gefällt! :top:

Beitrag von hako

Ich gliedere Schachtraining immer in 5 Aspekte:1) Taktik (Lösen von Aufgaben)2) Strategie (Partien mit Kernthema analysieren)3) Eröffnung (Varianten analysieren und davon die lernen, die einem persönlich gefallen)4) Endspiel (viel Theorie, die man in Aufgaben anwenden kann)5) Spielen (und Analysieren)Das sind meiner Meinung nach die Hauptaspekte, die man beim Schachtraining üben/vertiefen kann. Beim Training selbst ist wichtig, überwiegend das zu machen, was einem Spaß macht. Ein paar Dinge (im meinem Fall trockene Theorien oder lange Analysen der eigenen Partien) müssen von Zeit zu Zeit auch mal sein, aber sonst üb ich immer frei nach Schnauße :) mit mittelmäßigen Erfolg für meine Spielstärke

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=hako;18583]...2) Strategie (Partien mit Kernthema analysieren)...[/QUOTE]Erzähl doch mal etwas genauer, wie das konkret erfolgt.mich interessiert z.B.:Welche Art von Partien? Welche Quellen, Hilfsmittel? Welcher Zeitaufwand?Geschätzter Anteil am Trainingsumfang?[QUOTE=hako;18583]...Beim Training selbst ist wichtig, überwiegend das zu machen, was einem Spaß macht. Ein paar Dinge (im meinem Fall trockene Theorien oder lange Analysen der eigenen Partien) müssen von Zeit zu Zeit auch mal sein, aber sonst üb ich immer frei nach Schnauße :) mit mittelmäßigen Erfolg für meine Spielstärke[/QUOTE]Kann ich gut nachvollziehen.Dazu als Frage: In welchem Umfang geht der Spaß verloren, wenn ein Trainingsbereich anstrengend, beschwerlich ist und nicht erwartungsgemäß oder erhofft voranschreitet? Entsteht dann Ehrgeiz auch dieses Gebiet zu ergründen/zu berarbeiten oder behilfst Du Dich mit Ausweichen in andere interessante Gebiete?

Beitrag von hako

[QUOTE=zugzwang;18584]Welche Art von Partien? Welche Quellen, Hilfsmittel? Welcher Zeitaufwand?[/QUOTE]Ich kann aktuelle Großmeister-Partien sehr empfehlen. Ich benutze dazu SchachMagazin64. Der Vorteil von Partien auf diesem Niveau ist, dass die Partien weitestgehend fehlerfrei und unlogische Züge gar nicht unlogisch sind, sondern man den Sinn noch nicht verstanden hat. Das hat meiner Meinung nach einen ganz guten Trainingseffekt, da man sich intensiv mit den Zügen auseinander setzt und versucht die Ideen, Kombinationen, Fallen und weitere Feinheiten nachzuvollziehen. Natürlich machen auch GMs Fehler, aber da steht hinter den Zügen dann ein Fragezeichen ;)In SchachMagazin64 sind nicht sehr viele Kommentare bei den Partien. Das hat den Vorteil, dass man sich selber Gedanken machen MUSS, das ist aber ebenso ein Nachteil. Schön finde ich auch immer den Übungsteil des Magazins, der auch zum Großteil auf Strategie aus ist. Man muss aber auch dazu sagen, dass ein Heft mit 5,40 Euro nicht ganz günstig ist. Man muss sich aber auch nicht jeden Monat eins kaufen (z.B. brauche ich 2 Monate, um ein Heft vollständig durchzuarbeiten).Wenn du Strategie üben willst, ist das Buch "Stellungsbeurteilung und Plan" von Karpow ganz gut. Da hast du themenorientierte GM-Partien, die strategische Aspekte behandeln. Die Strategien sind sehr ausführlich erläutert, nur die Partien könnten hier und da etwas ausführlicher kommentiert sein.Zum Zeitaufwand: Rechne mal mit 30 Minuten, wenn du eine Partie komplett analysierst. Hilfsmittel wie Fritz oder so benutze ich nicht. Ich verlasse mich auf meinen Kopf.[QUOTE]Geschätzter Anteil am Trainingsumfang?[/QUOTE]Bei mir während der Schulzeit 70%, in den Ferien 20%, da ich da auch Zeit für anderes Training finde :)[QUOTE]In welchem Umfang geht der Spaß verloren, wenn ein Trainingsbereich anstrengend, beschwerlich ist und nicht erwartungsgemäß oder erhofft voranschreitet? Entsteht dann Ehrgeiz auch dieses Gebiet zu ergründen/zu berarbeiten oder behilfst Du Dich mit Ausweichen in andere interessante Gebiete?[/QUOTE]Kommt drauf an, wie du tickst. Schwere, für einen kaum lösbare Aufgaben haben durchaus ihren Reiz, da sie eine Herausforderung darstellen. Wichtig ist bei einem Hobby der Spaß am Spiel. Wenn das Training keinen Spaß macht, sodass du die Lust am Spiel verlierst, dann lass das. Wenn der Spaß am Spiel jedoch steigt, wenn du besser wirst, dann solltest du trainieren, auch wenn es beschwerlich ist, damit du mehr Spaß am Spiel gewinnst.Das ist eine Frage des Charakters.

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=hako;18586]...In SchachMagazin64 sind nicht sehr viele Kommentare bei den Partien. Das hat den Vorteil, dass man sich selber Gedanken machen MUSS, das ist aber ebenso ein Nachteil. Schön finde ich auch immer den Übungsteil des Magazins, der auch zum Großteil auf Strategie aus ist...[/QUOTE]Strategische Übungsteile oder Strategieaufgaben sind wirklich seltener in kompakter Form anzutreffen. Sie sind "eingestreut".Dafür gibt es aber die (erläuterten) Meisterpartien und man kann sie als Aufgabenreihe so gestalten, wie Du es machst.Wenn Du hochklassige Partien mit verschiedenen ausführlichen Kommentaren findest, dann kannst Du diese auch gut mit deinen Überlegungen vergleichen und sehen, ob und wo die Kommentatoren ihre Schwerpunkte setzen.Gut sind auch Zug um Zug kommentierte Partien.Unkommentiert erhältst Du die Partien aus den Datenbanken. Danach kommen Deine eigene Überlegungen und letztlich der Vergleich mit den Kommentaren.Bei Deinem Ansatz fehlt manchmal die Rückkopplung, wenn Du unkommentierte Partien nimmst.Sehr gut ist auch die Test & Training-Serie von Daniel King, zumal hier Strategie und Taktik miteinander verbunden werden.Einen Blick lohnt auch die Reihe "Gezielte Mittelspielstrategie".100 kritische/interessante Stellungen eines Eröffnungsgebiets werden alsAufgabe gestellt und besprochen. [QUOTE=hako;18586]...Zum Zeitaufwand: Rechne mal mit 30 Minuten, wenn du eine Partie komplett analysierst. Hilfsmittel wie Fritz oder so benutze ich nicht. Ich verlasse mich auf meinen Kopf....[/QUOTE]Der Zeitaufwand dürfte für einige Partien zu eng sein und nicht ausreichen.Bei Strategien helfen die engines ja sowieso eher weniger, beleuchten aber die taktischen Fallgruben der strategischen Vorhaben.[QUOTE=hako;18586]...Bei mir während der Schulzeit 70%, in den Ferien 20%, da ich da auch Zeit für anderes Training finde :)......[/QUOTE]Strategie scheint Dich vorrangig zu interessieren und dir Spaß zu machen.Häufiger hört man Eröffnung und Taktik mit großem Zeitaufwand und dann erst ...Wenn Du Deine strategischen Übungen mit ausreichend Taktikblick verbindest, dann kommst Du bestimmt voran.[QUOTE=hako;18586]...Kommt drauf an, wie du tickst. Schwere, für einen kaum lösbare Aufgaben haben durchaus ihren Reiz, da sie eine Herausforderung darstellen. Wichtig ist bei einem Hobby der Spaß am Spiel. Wenn das Training keinen Spaß macht, sodass du die Lust am Spiel verlierst, dann lass das. Wenn der Spaß am Spiel jedoch steigt, wenn du besser wirst, dann solltest du trainieren, auch wenn es beschwerlich ist, damit du mehr Spaß am Spiel gewinnst.Das ist eine Frage des Charakters.[/QUOTE]Tja, Schach ist für mich "Passion".;)

Beitrag von hako

Dass bei mir die "Rückkopplung" (ich denke, du meinst Kontrolle am Ende) fehlt, finde ich bei Partien nicht weiter tragisch. Ich habe es schon oft genug (auch in Eröffnungsbüchern) erlebt, dass die Begründung fehlte, warum gerade der Zug, den ich spielen würde oder mir hier in den Sinn kam, schlecht oder falsch sein soll. Sich dann auf so etwas zu stürzen und am besten mit ein Freund ein paar Varianten meines Zuges durchzuspielen, ist dann richtiges Training und bringt einen weiter.Daher stört es mich wenig, keine ausführlich kommentierten Partien zu haben. Ich mach mir sowieso mein eigenes Bild. :)[QUOTE]Wenn Du Deine strategischen Übungen mit ausreichend Taktikblick verbindest, dann kommst Du bestimmt voran.[/QUOTE]Stimmt, ohne Taktik bringt einem die beste Strategie nichts :)

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=hako;18609]Dass bei mir die "Rückkopplung" (ich denke, du meinst Kontrolle am Ende) fehlt, finde ich bei Partien nicht weiter tragisch. Ich habe es schon oft genug (auch in Eröffnungsbüchern) erlebt, dass die Begründung fehlte, warum gerade der Zug, den ich spielen würde oder mir hier in den Sinn kam, schlecht oder falsch sein soll. Sich dann auf so etwas zu stürzen und am besten mit ein Freund ein paar Varianten meines Zuges durchzuspielen, ist dann richtiges Training und bringt einen weiter.Daher stört es mich wenig, keine ausführlich kommentierten Partien zu haben. Ich mach mir sowieso mein eigenes Bild. :)...[/QUOTE]Es gibt den Effekt in vielen Lernbereichen, daß man Aufgabe und Musterlösung liest und denkt, alles verstanden zu haben, ohne sich selbst darin vertieft zu haben.Erst wenn man eine ähnliche Aufgabe ohne Musterlösung zu lösen hat, stellt man fest, daß das Thema doch nicht so sitzt oder man nicht weiß, was es mit bestimmten Nuancen und Facetten auf sich hat.Deine Methode hako ist dagegen genau der richtige Ansatz - im Prinzip.Er ist sehr arbeits- und zeitaufwendig.Es gibt aber einen brauchbaren Mittelweg.Wenn Du eine halbe Stunde analysiert hast, um herauszubekommen, was Du in den Kommentaren zu einer Partie in einer halben Minute lesen und verstehen konntest, dann fehlt Dir die eingesetze Zeit für neue Beispiele und neue Erkenntnisse.(Abwägung: Was ist derzeit wichtiger: Ideen anlesen, oder neue Ideen selbst entwickeln.Was man zu Bobby Fischer und manch anderem Meister so liest, dann scheint es, daß sie viele Ideen anderer aufgesaugt haben. Inwieweit dieses durch zeitaufwendiges "Erst einmal allein denken" oder durch kritisches "Nachdenken" zu Gesehenem/Angelsenem erfolgt ist, kann ich nicht sagen. Ich vermute aber den Schwerpunkt auf "Nachdenken".)In Trainingsbüchern usw. wird ein anderes Konzept gewählt:Erklärungen an praktischen Beispielen und anschließend Überprüfung und anwendung des erworbenen Wissens in Übungen.Das Problemnicht nur beim schach ist, daß es soviel Wissen und Lernstoff gibt, daß man nicht zu allem das Rad selbst neu entdecken muß. Der Zeitaufwand usw. ist zu groß.Die richtige Mischung aus Anlesen fremder Erkenntnise, Anwendung in Übungen und eigenen unabhängigen, selbständigen Forschungen gilt es zu finden.Ich rate jedem Schachfreund, positiv-kritisch mit den Erkenntnissen anderer umzugehen und in noch nicht herausgehobener Spielstärke davon zu profitieren, daß andere seit Steinitz, Lasker & Co. viel voraus- und erstgedacht haben. Wenn Zweifel und fragezeichen auftauchen und man mit Erklärungen und Begründungen nicht zufrieden ist, dann ist Zeit für Forschung und Entdeckung oder zum Training zwischendurch.

Beitrag von zugzwang

1. Senkung der Fehlerquote, insbesondere der "Einsteller", "Patzer", "Rohrkrepierer", blunderGeeignet für alle Spielformen von Blitz über Rapid zu Turnier und Fernschach ohne "engine".Schwierigkeitsgrad und Erfolgschancen: Wenn es so leicht wäre, dann würden auch die Meister weniger Beispiele liefern.:rolleyes:Bewußtsein für Fehlerquellen und Fehlerursachen führen aber zu einer Linderung, auch wenn die chronische Schwäche bei jedem weiterschlummert undimmer wieder mal zuschlägt.Aber es geht ja um die Quote und die Amplitude der Fehler.Zeitaufwand: mittelmäßig bis erträglichLiteraturvorschläge: Rowson "Todsünden", Suetin "Typische Fehler", Krogius "Schachpsychologie". Hinweis auf Rowsons "Bibliography". Nebeneffekt: Bewußte, bessere Vermeidung eigener Fehler führt auch zum Erkennen gegnerischer "Klöpse".Warnhinweis: Bei manchen Spielern ist die Fehlervermeidung so implantiert, daß sie völlig risikoarm, spannungsvermeidend, langweilig, aber auf normaler Ebene recht erfolgreich spielen. Auch werden Remismöglichkeiten gern ergriffen und selten ausgeschlagen. Obwohl eher passives Spiel den Keim der Niederlage enthält, haben diese Spieler aber häufig ein feines Gefühl, was geht und was nicht mehr geht. Sie sind immer unangenehme Gegner, aber eben keine unbedingten Vorbilder.Wer am Schach interessiert ist und Spaß haben will, der sollte versuchen seine Fehlervermeidung bei gleichbleibender riskobereitschaft zu verbessern und nicht mit seinem Risikomanagement den Spielstil total zu verändern.Methoden:Verringerung außerschachlicher Fehlerquellen: Müdigkeit, Aufregung, Ablenkung, Konzentrationslöcher = Grundkonstitution/Schachkondition.Ehrgeiz, Selbstüberschätzung anstatt angemessenem Selbstbewußtsein, Ungeduld.Analyse der Schwächen ist ein Schritt zu ihrer Minderung.Zeitmanagement: Keine unendlichen Grübeleien aus Angst vor Fehler bis hin zu extremer Zeitnot, aber auch keine überhasteten, impulsiven Entscheidungen (a-Tempo-Antwortzüge), wenn der Zeitvorrat noch ordentlich ist."Dauerrechnen" und "Festsitzen" halte ich nicht für ideal. Wer dafür die Schachkondition über 4-6 Stunden an mehreren Tagen hintereinander ggf. verfügt, der kann dies tun und die Ergebnisse sprechen lassen. Für eine Vielzahl von Spielern ist eine gewisse Entspannung während der Partie gut.Aber auch keine Zeit verschwenden. wenn die Stellung konkret geworden ist, kann man auch auf Zeit des Gegners rechnen. In einer nicht zugespitzten Lage lasen sich häufig allgemeine Überlegungen zur Struktur und Entwicklung der Stellung anstellen.Ziel ist es: Zeitnot weitestgehend zu vermeiden und zumindest nicht unvorbereitet in sie zu geraten.Schachliche Trainingsformen:a) Verbesserung der kurzzügigen Berechnung und vor allem der Aufmerksamkeit für eingeprägte Motive: "Kleine Kombinationen" in größeren Mengen und Wiederholungen. Der Blick für Motive und Strukturen wird geschärft.Es gibt mehr kleine, aber entscheidene Fehler zu entdecken als große beeindruckende Kombinationen mit langen Berechnungen und Varianten.Eines ist auf jeden Fall klar: Wer 500 kleine Kombinationen bearbeitet, der wird sensibler für Fehlerquellen und ihre Ausnutzung sein, als derjenige, der 50 Mammutkombinationen angeht. Musterspeicherung und Wiedererkennung ist in der Fehlerfrage ganz wichtig - Zum Vermeiden, aber auch zum Ausnutzen von Fehlern.Nebenbei wird eine Gefühl dafür entwickelt, was ungesund, verdächtig, merkwürdig, komisch in der Stellung ist. b) "Finde den falschen Zug!": Die meisten Stellungen werden unter dem Aspekt untersucht, welche guten Züge es gibt. Im Rahmen dieser Überlegungen werden dann auch Fehler erkannt als Begleiterscheinung.Man kann aberauch die Stellung so betrachten, daß man untersucht, was für die eine,aberauch dieandere Seite gerade nicht geht und zu vermeiden ist.(Ver)sicherungsmaßnahmen:Bearbeitung einer kurzen Warnliste (erkannte eigene Fehlerquellen) vor Zugausführung, besondere Obacht bei eigenen und gegnerischen Bauernzügen, Ausschau nach Zwischenzügen, Warnung vor halbautomatischem Abtausch und Spannungsaufhebung.Viele Spieler neigen dazu, in komplizierter lage, die sie nicht genau einschätzen und berechnen können, mit Abtausch die Stellung optisch zu vereinfachen. Häufig ist dieser Tausch gerade ein Fehler, mit dem man in Nachteil gerät oder die Aussicht auf Vorteil vergibt. Mein Rat: Kein Abtausch ohne einen erkannten und eingeschätzten Grund oder einer berechneten Notwendigkeit.

Beitrag von zugzwang

Mustererkennung, Wiedererkennung, Ver- und Bearbeitung ist ein wichtiges Thema im Schach - für alle Partiephasen. Ein gutes visuelles Gedächtnis kann trainiert und gefüttert werden.Eine Möglichkeit ist die "Werkzeugkiste".In ihr werden Musterstellungen und Musterlösungen abgelegt, gesammelt geordnet, immer wieder angeschaut, ergänzt, verfeinert.Unterschiede und Nuancen werden immer deutlicher und die Bilder prägen sich dem Gedächtnis und Unterbewußtsein immer stärker ein.Inhalt und Themen seiner Werkzeugkiste, ihre Größe und Untergliederung kann jeder Schachfreund selbst wählen.Vielleicht nimmt er die Mustermatts aus diesem Thread [url]http://www.schachburg.de/threads/404-Der-Thread-f%C3%BCr-tolle-Matts[/url] und fügt Ideen und Motive aus dieser Endspielecke [url]http://www.schachburg.de/threads/875-Svacina-M%C3%BCller-Wien-1941[/url] hinzu?Auch ohne ein Schachgenie zu sein, kann man mit den wiedererkannten Mustern aus Ideen, Geistesblitzen sowie kleinen und großen Fehlern anderer Spieler sehr viel anfangen und wird, je häufiger man die Werkzeuge der Kiste anschaut und in Aktion sieht, einen Blick dafür bekommen, wann welches Werkzeug in der eigenen Partie zum Einsatz kommen kann.Je größer und spezieller die Werkzeugkiste ist, desto wahrscheinlicher ist es, den richtigen Schraubenschlüssel zu finden. Je geordneter die Werkzeugkiste mit und in ihren Fächern ist, desto schneller findet man Idee und Methode für das Vorgehen in einer Partiestellung.Der gute Handwerker pflegt und putzt seine Werkzeuge regelmäßig.

Beitrag von hako

Eine ziemlich zeitaufwändige Methode, wie ich finde. Vor allem braucht man dafür eine große Sammlung von Partien. Außerdem hat man das Problem, dass sich die wenigsten Partien als Musterpartien wirklich eignen. Schließlich verfolgen Schachspieler in einer Partie meist mehrere Pläne, da sie variieren müssen. :v:Gerade für Anfänger ist diese Methode daher wohl weniger empfehlenswert. :nichtwahr: Nicht zuletzt muss man die verschiedenen Muster auch verstehen, welche Vor- und Nachteile sie einem bringen. Dies und die anschließende Umsetzung in die Praxis erfordert viel Erfahrung und ein gewisses Schachverständnis.Am besten ist es daher wohl, ein paar Ideen zu kennen (oder eine große Sammlung zuhause zu haben), viel zu spielen und anschließend die Partie zu analysieren auf die strategischen Motive. Daraus sich dann eine Werkzeugkiste zu basteln, ist sicherlich sehr effektiv.Wenn man immer nur alle Motive auswendig lernt, hat man zwar eine Fülle an Infos. Aber gerade Strategie ist etwas, was man nur durch Erfahrung und selbst ausprobieren lernt (z.B. habe ich das Motiv des "ewigen Springers" mit einem Buch gelernt. Das Verständnis und das Gefühl dafür hatte ich aber erst, nachdem mich zwei Gegner damit platt gemacht haben, siehe [URL="http://www.schachburg.de/threads/1133-Der-ewige-Springer"]hier[/URL]).Daher lieber wenige Motive lernen, sich erst darauf konzentrieren und diese einüben. Erst dann weitere Motive lernen! :)Das beste Wiederholungstraining (meiner Meinung nach) ist anschließend Schwächere in strategische Motive zu unterrichten mit den hauseigenen Beispielpartien. Da man die Fehler einem anderen gut erklären muss, da diese die Fehler noch nicht sieht, muss man selbst tief in der Materie drin sein. Schafft man es, seine Fehler einem anderen zu erklären, hat man seinen Fehler (meistens) verstanden und sie brennen sich einem gut ins Gedächnis (und man fördert den Nachwuchs :P)

Beitrag von zugzwang

Wer mehr künstlerisch denkt, der kann sich auch einen T u s c h k a s t e n zusammenstellen.Nach und nach erweitert man die Grundfarben um neue Farbtöne und Schattierungen.Die schachlichen Grundmuster werden erweitert und verfeinert, miteinander verbunden - kombiniert. Das richtige Erkennen relevanter Muster und ihrer Zusammensetzung führt zur Zugauswahl und Anordnung in der richtigen Reihenfolge.Wer von anderen gemalte Bilder und Muster bereithält, der muß sich nicht zeitaufwendig selbst zusammenmischen. Er kann mit größeren, bekannten Einheiten neue Schachbilder malen oder komplexe Probleme schnell und farbgetreu ausmalen.Dabei ist die schachliche Malkunst in etlichen Details handwerkliche Technik mit der Zusammenstellung bekannter Bilder in angepaßter Schattierung.Grundtechniken und Muster des Schachs lernt man über die kleinen Aufgaben, die "petite combinaisons", die Nadelstiche, die offenen oder versteckteren Ideen.Wer diese rasch und sicher erkennt, der kann schnell größere Muster zusammensetzen oder größere Zusammenhänge erkennen.Was gehört nun in die Werkzeugkiste oder den Tuschkasten?Ein Nadelstich wie hier von Aronjan:[FEN=zz01]2rb4/pb3pkp/4p1pB/4N3/1P1P4/7P/1P3PP1/2R3K1 b - - 0 26[/FEN]Dazu kann man dann solche Farbe mischen[FEN=zz02]8/1pQ2pk1/5n1p/p3p1p1/1Pb1P3/P1P1BPPq/2B3KP/8 w - - 0 37[/FEN]Ulf Andersson hatte 1972gerade auf c7 einen Bauern geschlagen und wurde nun von William Hartstons De6-h3 gepiekt.

Beitrag von zugzwang

Mustererkennung, -verarbeitung, -anwendung...Das Motiv, dem der junge Ulf Andersson gegen Bill Hartston zum Opfer, wurde besonders eindrucksvoll vom späteren Deutschlandmeister Carl Ahues 1907 gegen Schories präsentiert:[FEN=zz20]8/1q1b2kp/4p1p1/3pPp2/1r1Pn3/6P1/1B4KP/1RQ2B2 w - - 0 1[/FEN]Wer das "jüngere" Beispiel kennt, der hat wenig Mühe das ältere zu enträtseln und den Gewinn für Weiß zu finden.

Beitrag von Kiffing

Ich kenne es, zwar nicht von der Partie, sondern von Taktikbüchern. Lösung:[SPOILER]1. La3 Txb1 2. Dh6+ Kxh6 3. Lf8+ Kh5 4. Le2#[/SPOILER]

Beitrag von Dragon

Hast ein Zug vergessen Kiffing [SPOILER]der König kann immer noch auf g5 in deiner Lösung ;)[/SPOILER]

Beitrag von Kiffing

Jo, ist richtig. Muß noch ein [SPOILER]h4+ Kg5 [/SPOILER]zwischengeschaltet werden.

Beitrag von zugzwang

:denknach: Das Muster sieht erst einmal "abgearbeitet" aus.Hier ein neues Muster mit 2 Aufgabenteilen:[FEN=zz30]1r4k1/RB2rpp1/8/1R4p1/8/1PPn3P/5P2/7K w - - 0 32[/FEN]In schwieriger Stellung spielte Alexei Shirov seinen Springer gerade nach d3.Was antwortete der zukünftige Weltmeister Veselin Topalov mit Weiß?Das war die einfachere Frage. Jetzt etwas schwieriger.Kennt jemand eine Partie, die mit ähnlichem Material mit dem gleichen Motiv entschieden wurde?Es gibt zumindest eine und die wurde von einem der Weltmeister-Vorgänger von Toppie gewonnen.Vielleicht hat jemand diesen Partieausschnitt schon mal irgendwo gesehen und weiß, welche Partie dies war.

Beitrag von Kiffing

Zur 1. Frage:[SPOILER]1. Le4 +-[/SPOILER]

Beitrag von zugzwang

Die letzten 1-2 Stunden habe ich gerade damit verbracht, an dem Ast zu sägen, auf den ich mich jetzt setzen will. Und auch jetzt säge ich an dem, was ich eigentlich beschützen will.Ein wichtiger Punkt zur Hebung der Spielstärke im Schach ist,daß man sich nicht verzettelt![FONT=Georgia]"Schach ist ein See, in dem eine Mücke baden und ein Elefant ertrinken kann." ( Indisches Sprichwort)[/FONT]Wie kann man eine badende Mücke bleiben und gleichzeitig die Spielstärke eines Trampelfanten im Sinne von Simon Webb (Chess for Tigers) erreichen?Konzentration auf wenige Punkte und Gründlichkeit bei ihrer Bearbeitung sind besser als viele offen Schachbaustellen, die nur notdüftig ausgeleuchtet und abgesperrt sind. In diese selbst ausgehobenen Gruben fallen immer wieder engagierte, enthusiastische Schachfreunde. Sie haben sich verzettelt und finden in ihrer Zettelwirtschaftnicht mehr die Stellen, wo sie besser wegen schlecht abgedeckter Schachfallgrube nicht hintreten sollten.Eine große Fallgrube ist das sogenante Schach-Rapper-tvoire. Viele mühen und Anstrengungen werden gemacht, um weltweit den neuesten Sound und die neuesten Hits auf die eigene Compilation zu brennen. Viele Fragen werden gestellt, ob die eigene Jam Session gut klingt, ob das eine Instrument verschnupft oder verstimmt klingt, ob man das Ensemble erweitern soll oder jemanden aus der Combo rauschmeißen muß.Experten-Meinungen und Ratschläge werden eingeholt. Mancher geht ins schachliche Ton- oder Fitness-Studio, um in professioneller Anleitung noch mehr Höhen herauszukitzeln und die Tiefen zu vermeiden.Und hier sind wir auch schon gleich beim Problem. Nur Höhen ohne Tiefen gibt es selten und manchem bekommt dies langfristig auch gar nicht so gut. Zu schrill und letztlich disharmonisch. Umgekehrt - Tiefen ohne Höhen - geht noch mehr aufs Schachmusikergemüt.Die Verzettelung in allen Stilrichtungen und Gebieten mitmischen zu wollen, führt nicht selten zu einem Schach-Burn-Out.Geht es anders?Der junge Schach-Popstar "Killer-Karpov" hatte trotz seines martialischen Künstlernamens am Anfang seiner internationalen Show-Karriere ein bodenständiges Volksmusikerrappertvoire und fuhr nicht gleich jeden neuen Trend mit.Dabei achteten seine Talententdecker und Manager darauf, daß er eine solide Grundausbildung erhielt und diese im Schlaf beherrschte. Stücke wie "The End" dudelte bei "Killer-Karpov" von morgens bis abends und nach und nach kam another brick in the wall dazu. Tolja bekam immer mehr Auftritte und Fans, Groupies und auch Kritiker sahen und hörten staunend zu, wie der Künstler seine Weltourneen erfolgreich bestritt.Als erfolgreicher Star beschäftigte Tolja staatlich gefördert und bezuschußt viele schachliche Leiharbeiter, die ihm etliche Nummer1-Hits und Ohrwürmer schrieben.Er konnte sich zunehmend der Interpretation widmen,in der ihm alle Fachleute und Konkurrenten einmalige Meisterschaft attestierten.Seinem ehemaligen Förderer und Leiter der Moskauer Schachmusikhochschule, der große Komponist Michail B., gefiel diese Unterhaltungsmusik immer weniger und er formte einen zukünftigen Konkurrenten von Tolja, den späteren Schachheldentenor Garri K.Dieser kleine Junge mit großer Stimme traf unterstützt von seinem Mentor in einem heftigen Clash mit Moskau-London Calling (einem modernen Meistersinger-Wettbewerb) auf den großen sozialistischen Volksmusiker Tolja und brachte nach heftigem den Revolution Rock an die Spitze der Schach-Charts.Merkt ihr was? Habe ich mich etwa verzettelt?Nun, es hat jedenfalls Spaß gemacht zu schreiben.Doch hat es mir oder anderen schachlich etwas gebracht...:zerknirscht::grübel:

Beitrag von hako

Gedanke zur Verbesserung der Spielstärke: Endspiele lernen!Erstens, es ist ein wichtiges Training. Am Ende der Partie sollte man seinen Materialvorteil auch verwerten können, bzw. mit Materialnachteil remisieren können. Das Kennen von Endspielstrategien hilft hier sehr. :)Außerdem übt man den Umgang mit einzelnen Figuren.Zweitens, man übt Variantenrechnen (Praxistraining). Drittens, wer kann schon Endspiele? Selbst GMs sollen hier ihre Lücken haben. Das Beherrschen von Endspielen stellt also einen gewissen Vorteil dar, da der Gegenüber es meist nicht so gut kann.

Beitrag von zugzwang

Endspiele verstehen lernen!Auch hier kann man sich verzetteln. Der Turnierspieler muß auch hier eine auswahl treffen und sich beschränken. Alles wird er weder lernen noch verstehen können.Ein Schachforscher kann da anders rangehen und mit großer Leidenschaft und Zeitaufwand wird untersucht, was teilweise Jahrzehnte brachlag und Fehler enthielt.Die tablebases sind heutzutage eine große Hilfe und reduzieren den Zeitaufwand erheblich. (Für einige 7-Steiner gibt es inzwischen FinalGen - siehe:[url]http://www.chesspub.com/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1339752974[/url])Wie umfangreich die Schachforschung auf dem Endspielsektor ist, zeigt exemplarisch folgender kleiner Ausschnitt mit den "Schachwissenschaftlern" micawber und Poghosyan:[url]http://www.chesspub.com/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1320323462/6[/url]Endspieltraining allgemein sollte zu Verbesserungen führen bei:1. Entdeckung und Beurteilung von klein(st)en Stellungsnuancen2. größere Präzision, Abbau von Schludrigkeit und Ungeduld3. Rechenfähigkeit4. Intuition für Endspielfragen5. Sammlung von bekannten Stellungsbildern und VorgehensweisenIm modernen Turnierschach leidet die Endspielführung unter der geringen Restbedenkzeit. Für Mittelspielgedanken wird die Bedenkzeit verbraucht, die der Spieler auch und gerade im Endspiel benötigt."Wissen" ersetzt im Endspiel an einigen stellen das, was man zeitaufwendig und fehlerbehaftet berechnen müßte.Die Endspielbehandlung war und ist der große Entscheidungsfaktor zwischen ansonsten ähnlich starken und gleich gut informierten Spielern.

Beitrag von hako

[QUOTE=zugzwang;19448]Auch hier kann man sich verzetteln. Der Turnierspieler muß auch hier eine auswahl treffen und sich beschränken.[/QUOTE]Das kommt etwas auf das Material und den Umgang damit an. Nehmen wir das Buch "Fit im Endspiel". Das Buch liefert einen die elementaren Endspieltechniken, die anhand von Übungsaufgaben vertieft und einstudiert werden. Das Buch "Endspieluniversität" ist da wesentlich umfangreicher und greift auch auf viele Turnierpartien zur Demonstration zurück. Mit diesem Buch kann man sich in der Tat verzetteln, wenn man das Vorwort nicht gelesen hat. In diesem steht drin, zunächst einmal nur mit den Übungspositionen zu arbeiten und diese spielen zu können, bevor man sich den Aufgaben und Partien widmet. Durch dieses mehrschichtiges Lernen wird immer wieder wiederholt und das Wissen erweitert, sodass wirklich die von dir angesprochenden Ziele erreicht werden.Die Anzahl der Übungspositionen ist in beiden Büchern überschaubar. Ein größeres Wissen benötigt man meiner Meinung nach vielleicht auf GM-Niveau, aber in unseren Breitengraden nicht ;) Ob man sich verzettelt oder nicht hängt also auch vom angemessenen Training ab. Im Endspiel ist das Wissenswerte recht überschaubar und leicht zu erlernen. Wer mehr braucht, hat entweder eine Schwäche für Endspiele oder hat in den anderen Trainingsbereichen keine Schwächen. Letztendlich kommt es dann darauf an die gelernten Ideen und Techniken durch konkretes, sauberes Berechnen von Varianten richtig in der Partie anzuwenden. :)

Beitrag von zugzwang

Schach und Verzettelung - ein kleines Beispiel zum Thema Endspiele:aus wikipedia [url]http://en.wikipedia.org/wiki/Edmar_Mednis:[/url]Mednis (1982), Practical Rook Endings, Chess EnterprisesMednis (1998), Practical Endgame Tips CadoganMednis (1990), Practical Bishop Endings Chess EnterprisesMednis, Crouch (1992), Rate Your Endgame CadoganMednis (1978), Practical Endgame Lessons McKayMednis (1996) Advanced Endgame Strategies Chess EnterprisesMednis Questions and Answers on Practical Endgame Play (1987)Mednis Strategic Themes in EndgamesEs fehlen noch:Mednis "From the middlegame into the Endgame" (1987), "From the Opening into the Endgame" (1983)Mednis "Turmendspiele" Frankh (1991)Averbakh/Awerbach - natürlich auch auf russisch und deutsch (Sportverlag zig Auflagenab 1954)Chess Endings: Essential Knowledge, by Yuri Averbakh, 1966, 1993, Everyman ChessComprehensive Chess Endings 1: Bishop Endings, Knight Endings by Averbakh and Chekhover, 1983Comprehensive Chess Endings 2: Bishop vs Knight Endings, Rook vs Minor Piece Endings by Averbakh, 1985, PergamonComprehensive Chess Endings 3: Queen Endings by Averbakh, 1986, PergamonComprehensive Chess Endings 4: Pawn Endings by Averbakh and Maizelis, 1987, PergamonComprehensive Chess Endings 5: Rook Endings by Averbakh, 1987, PergamonJohn Nunn (nur ein Auszug):Nunns Chess Endings, volume 1, 2 (2010), Gambit PublicationsSecrets of Rook Endings (1992, 1999), Gambit PublicationsUnderstanding Chess Endgames (2009), GambitTactical Chess Endings (2003), Batsford (Taktische Schachendspiel Falken 1985)Beliavsky, Alexander; Mikhalchishin, Adrian (1995), Winning Endgame Technique, BatsfordBeliavsky, Alexander; Mikhalchishin, Adrian (2000), Winning Endgame Strategy, BatsfordBeliavsky, Alexander; Mikhalchishin, Adrian (2003), Modern Endgame Practice, BatsfordSpeelman, Jonathan (1981). Analysing the Endgame. BatsfordSpeelman, Jonathan (1981). Endgame Preparation. BatsfordMüller, Karsten; Lamprecht, Frank (2000), Secrets of Pawn Endings, Everyman Chess Corrected edition by Gambit in 2007Müller, Karsten; Lamprecht, Frank (2001), Fundamental Chess Endings, Gambit PublicationsMüller, Karsten; Pajeken, Wolfgang (2008), How to Play Chess Endings, Gambit PublicationsChristopher Lutz Endgame Secrets: How to plan in the endgame in chess 1999("Endspieltraining für die Praxis" Verlag Jürgen Daniel 1999)Mark Dvoretsky (1991). Secrets of Chess Training Batsford Mark Dvoretsky and Artur Yusupov (1995?) Technique for the Tournament Player BatsfordMark Dvoretsky Endgame Analysis OlmsMark Dvoretsky (2003) Dvoretskys Endgame Manual (2006 ed.) Russell EnterprisesMark Dvoretsky (2011) Tragicomedy in the Endgame Russell EnterprisesJan Timman The Art of Chess Analysis(Jan Timman analysiert Großmeisterpartien. Das Schacharchiv, Hamburg 1982)enthält auch viele Partien mit spannenden Enspiel(analys)enJan Timman Die Kraft der Leichtfiguren. New In Chess, Alkmaar 2006 (engl. Power Chess with Pieces) Jan Timman The Art of the Endgame. My Journeys in the Magical World of Endgame Studies. New In Chess, Alkmaar 2011Paul Keres "Praktische Endspiele" Schach-ArchivStaudte/Milescu "Das 1x1 des Endspiels" (de Gruyter 1965, Beyer)Staudte/Richter "Richtig und falsch" (de Gruyter, Beyer 2006 3. Auflage)Schereschewski "Strategie der Schachendspiele" Sportverlag 1985Euwe "Endspieltheorie und -praxis" de Gruyter 1984sowie ein mehrbändiges Werk "Das Endspiel" Bd. 1-8 (Rattmann Schach-Archiv hamburg)Botwinnik "Meine 25 interessantesten Endpiele" (de Gruyter 1985)Cheron Lehr- und Handbuch der Endspiele 1-4 (Engelhardt div. Auflagen)Földeak "Turmendspiel in Schachpartien" Falken (1976)Beyer-Verlag Testbuchreihe mit diversen Endspielbüchern, z.B.:Konikowski: Testbuch der SchwerfigurenendspieleKonikowski: Testbuch der TurmendspieleKonikowski: Testbuch der Endspieltaktik....Silmans Endspielkurs - nicht kurz > 500 Seitende la Villa "100 Endgames You Must Know" NewInChess 2008Giddins "101 Endspieltipps" Gambit 2007James Howell (1997) Essential Chess Endings: The tournament players guide BatsfordKortschnoi: Praxis des TurmendspielsLöwenfisch/Smyslow "Theorie und Praxis der Turmendspiele (Schmaus 1985)Verzettelt ja, gelesen nein, angeblättert einige, nachgespielt und verstanden zu wenig.Pachman Endspielpraxis im Schach Heyne 1977Röder "Endspiel leicht gemacht" (Rau 1992)... letzteres mein kleiner Tipp als Ergänzung zu Rosens Fitness.

Beitrag von hako

Ich verstehe nicht ganz, wozu man so viele verschiedene Quellen und Lektüren braucht :/Ein Buch (oder zwei) tun es doch vollkommen.

Beitrag von zugzwang

Das ist ein richtiger Ansatz: 1-2 gelesene und durchgearbeitete Bücher sind besser als eine ungelesene, allenfalls angeblätterte Sammlung.Über Petrosjan (in armen Verhältnissen und in schwieriger Zeit aufgewachsen) heißt es, das erste "seriöse" Schachbuch, daß er gelesen habe, sei Nimzowitschs "Praxis meines Systems" gewesen. Er habe das Buch studiert und im Kopf analysiert, kannte es letztlich in- und auswendig. Er hatte allerdings auch das Glück, in einem menschlichen Buch lesen zu dürfen: Sein Übungsleiter Ebrailidse.von Capablanca heißt es, er habe 1000 Turmendspiele "studiert". Anscheinend ohne ein bestimmtes Buch; denn ein einziges Buch mit so vielen Turmendspielen ist mir aus Capas Jugendzeit nicht bekannt. Ich kenne überhaupt kein Buch, daß sich bis sagen wir mal 1950 geballt mit Turmendspielen beschäftigt.Anscheinend mußte man sich schon früher die Materialien, die einen interessierten, aus verschiedenen Quellen zusammenstellen. Bücher und damals insbesondere Zeitschriften oder Rubriken.Es gibt kein Universalbuch zum Thema und irgendwann stelltsich die "Zeitfrage".Zeit kann man sparen, wenn man die Erkenntnisse anderer aufsaugt. Wenn man ihre Fehler erkennt und nicht übernimmt umso besser. Eigene Analysen sind auch wichtig, doch kosten sie viel Zeit und es braucht eine Fehlerkontrolle.Irgendwie muß man den individuellen Mittelweg finden, wenn man sich erheblich verbessern will.Über Bobby Fischer heißt es, er habe unheimlich viele Partien aus Schachzeitschriften nachgespielt, Analysen geprüft und selbst verfaßt.Ohne Material - Stellungsbilder, Ideen, Verfahren - geht es also nicht und auch nicht schnell.Wenn man das vorhandene Material aber nicht mehr Sichten kann,dann ist es für Lernzwecke sicher zuviel und mehr eine Bibliothek zum Nachschlagen und spätere Nachbearbeitung.Über Karpov heißt es, und darin ähnelt er in gewisser Weise Fischer, daß er selbst wenig neue Ideen und Ansätze entwickelte, dafür aber umso schneller fremde Ideen begreifen, übernehmen oder falsifizieren konnte.Auch das spricht für die Sichtung einer Menge Material aus Zeitschriften, Büchern und heutzutage Datenbanken mit und ohne Analysen.Zu Karpovs WM-Kämpfen 1978 und 1981 heißt es, die Russen hätten eine riesige Schachbibliothek mitgebracht, um sie vor Ort zu haben.Es gibt also viele Anhaltspunkte, daß es mit den 1 oder 2 Büchern, seien sie noch so gut, ab einem bestimmten Anspruch doch nicht reicht.Von nahezu allen großen Schachmeistern der Gegenwart und Vergangenheit wird ihr phänomenales Gedächtnis geschildert. In diesem Gedächtnis ist das Material abgelegt, daß sie aus Zeitschriften, Datenbanken und auch und gerade Büchern gewonnen haben.Dvoretsky meint, man käme im Endpiel mit ca. 200 Basisstellungen aus, könne daraus den Rest entwickeln, ableiten usw.Trotzdem hat er in seiner Endspieluniversität deutlich mehr Beispiel geracht und auch in vielen seiner anderen Bücher. Vielleicht ist es doch nicht ganz so einfach mit Rundum-Kenntnis nur dieser Basisstellungen auf Meisterniveau zu bestehen?Zu diesen Stelungen benötigt man für praktische Endspiele auch noch gewisse allgemeinere Strategien und Ansätze. hierzu finden sich in vielen Büchern keine oder nur spärliche Überlegungen. Das ist ein Grund, warum der "Schereschewski" so hoch geschätzt. Weil er sich etwas intensiver über das wissen und diereine Theorie hinaus mit Spielpraxisfragen inEndspielen auseinandersetzt.Gegen die Verzettelung mit zig ungelesenen Büchern hilft aber wirklich nur die Beschränkung.1-2 Bücher am Anfang und danach nochmal 1-2 Bücher.Mein Vorschlag wäre:1. de la Villa "100 Endgames" - alternativ Howell Essential Endgames2. Dvoretsky "Endgame Manual" (= Endspieluni) - alternativ Keres "Praktische Endspiele3. Beliavsky/Mikhalchshin "Modern Endgame Practice" - alternativ Schereschewski "Strategie der Schachendspiele" - alternativ Müller/Pajeken "Schachendspiele in der Praxis" - alternativ "Nunns Chess Endings 2"4. Löwenfisch/Smyslov "Theorie und Praxis der Turmendspiele" - alternativ Földeak "Turmendspiel in Schachpartien" Alternativ bedeutet wirklich nur "eines von beiden" - und das durcharbeiten.Was soll man aber machen, wenn zu einem Buch Fragen auftauchen?Tja, üblicherweise sucht man in anderen Werken, wenn man die Frage in eigener Analyse oder mit tablebases nicht beantworten kann.Gegen "Verzettelung" ist es wohl besser, die offenen nach nach eigener Prüfung zu sammeln und erst nach Beendigung der Bearbeitung des Gesamtwerks auf andere Quellen zur Klärung der verbliebenen offene Fragen zuzugreifen.Ein gewisse Hürde für leicht ungeduldige, wißbegierige Typen, die nicht gern mit halboffenen Baustellen leben.Bei der obigen Auswahl sind Bücher unterschiedlichen Umfangs dabei. Der Zeitaufwand ihrer Bearbeitung ist ebenso unterschiedlich.Wer sich richtig einschätzen kann, sollte vielleicht nicht die Endspiel-Uni oder so nehmen, weil es evtl. Jahre dauern kann, bis man sie von A-Z bearbeitet hat.Dünnere Bücher enthalten zwar weniger Material, aber der Effekt, mal etwas von A-Z bearbeitet zu haben, ist durchaus motivationsfördernd.Nach 200 Seiten Endspiel-Uni sind Zeit und Kräfte für weitere 300 Seiten manchmal verbraucht.Bei 200 Seiten Keres schafft man vielleicht eher die restlichen 130.Nicht selten sind 2-3 "dünne", gelesene, mitgedachte Bücher besser als ein tolles aber zu dickes Buch.Vielleicht ersetzt ein Buch wie Botwinniks "Meine 25 interessantesten Endspiele" mit knapp 100 Seiten etliche viel dickere Bücher mit weitaus mehr Beispielen?!Ich denke, das sollte jeder selbst für sich herausfinden. Ich rege aber an, mal mit einem dünneren zu beginnen.Für die notwendigen Grundlagen reicht aber ein zu dünnes nicht aus und die ca. 200 Grundstellungen nach Dvoretsky dürften in Buchformat schon geschätzte 300 Seiten ausmachen....Schlußendlich empfehle ich aber jedem, das erworbene Wissen durchaus an den "Testbüchern" (= Beyer-Serie, Rate your Endgame usw.) auszuprobieren

Beitrag von hako

[QUOTE=zugzwang;19490]Ich denke, das sollte jeder selbst für sich herausfinden. Ich rege aber an, mal mit einem dünneren zu beginnen.Für die notwendigen Grundlagen reicht aber ein zu dünnes nicht aus und die ca. 200 Grundstellungen nach Dvoretsky dürften in Buchformat schon geschätzte 300 Seiten ausmachen.[/QUOTE]Ich kann da als "dünnes Buch" wirklich "fit im Endspiel" empfehlen. Hat man das verstanden und die Grundlagen daraus mitgekommen, kann man sich der "Endspieluniversität" widmen, da dieses Buch bereits einige Grundkenntnisse über das Endspiel abverlangt. Mit diesem Buch kann man sich durchaus lange beschäftigen, da es unzählige Beispiele zu den Basisstellungen gibt, um diese zu verdeutlichen. Nicht schlecht sind vor allem die Tragikkomödien, wo GMs Fehler gemacht haben. Wenn ich bei diesen Beispielen selber versuchen, den richtigen Zug zu finden, finde ich meist den tatsächlich gespielten und FALSCHEN Zug. Sehr lehrreich :) :top: