Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Die Knettechnik im Schach“

schachburg.de

Beitrag von Kiffing

Es gab und gibt viele starke Großmeister, die für ihre eindrucksvolle Knettechnik bekannt waren. Die Rede ist von Aljechin, Fischer, Karpov, Kasparov und jetzt natürlich Magnus Carlsen. Ihre Kunst besteht darin, in ausgeglichenen Stellungen nicht Remis zu machen, sondern einfach weiterzuspielen und den Gegner vor immer mehr Problemen zu stellen, bis er irgendwann einbricht. Robert Fischer hat es mal ganz plastisch anhand des Bildes des Basketballs dargestellt:[QUOTE]Ich würde Schach mit Basketball vergleichen. Basketballspieler wechseln den Ball hin und her, bis man einen Durchschlupf findet, dann schlägt man zu, mit allem, was man hat[/QUOTE]Natürlich hat dieses den Gegner kneten viel mit der Kunst des Lavierens zu tun, die schon Nimzowitsch in Mein System ausführlich erläutert hat. Aber ich denke, es ist noch mehr als das. Habt ihr Ideen, wie man sich selbst in diesen ausgeglichenen bis leicht besseren Stellungen eine gewisse Knettechnik aneignet, um auch dort am Ende noch möglichst zum vollen Punkt zu kommen?

Beitrag von karpov84

Zunächst einmal --> nicht Remis machen!Dann ist es wichtig nicht zu ziehen um der Züge Willen, sondern auf konkrete Stellungsverbesserungen hinarbeiten.Oberste Regel ist jedoch beim Kneten:Gegenspiel unterbinden!Prophylaxe ist die Kunst, nicht wildes Angreifen.LG Bobby

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=karpov84;20736]Oberste Regel ist jedoch beim Kneten:Gegenspiel unterbinden!Prophylaxe ist die Kunst, nicht wildes Angreifen.[/QUOTE]Es scheint wirklich eine Kunst zu sein. Denn die Balanze zu finden zwischen notwendiger Verteidigung und dem nötigen Angriff ist unvorstellbar schwierig. Kippt die Waage zugunsten der Verteidigung, überläßt man nur allzu leicht dem Gegner das Spiel und versäumt man eigene gute Möglichkeiten. Kippt die Waage jedoch zugunsten des Angriffs, dann kann es leicht sein, daß man ausgekontert wird. :zerknirscht: