Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Warum der Nucleus caudatus nur bei Profis aktiv ist“

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Beitrag von Kiffing

Eine wissenschaftliche Studie hat sich mit der unterschiedlichen Herangehensweise von Amateuren und Profis beim Shogi, dem japanischen Schach, auseinandergesetzt, um herauszufinden, welche Denkprozesse beim Shogi-Spielen entscheidend sind, um in diesem Denkspiel erfolgreich zu sein. Wegen der Verwandtschaft von Shogi und Schach, dürfte diese Studie auch für uns Schachspieler interessant sein.Das Ergebnis ist folgendes: Als Profis und Amateuren unter Zeitdruck Aufgaben gestellt wurden, war nur bei den Profis der Nucleus caudatus auffallend aktiv, eine Gehirnregion, die u. a. für zielgerichtetes Verhalten zuständig ist. In dem Artikel werden diese Befunde folgendermaßen gedeutet:[QUOTE] Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei den Profis der komplexe Prozess der Erkennung wichtiger Schlüsselpositionen und der Auswahl der optimalen Reaktion darauf teilweise automatisiert ist. Dafür, so postulieren die Autoren, sorgt die Verbindung zwischen Scheitellappen und Nucleus caudatus, die quasi eine „Überholspur“ für die Entscheidungsfindung darstellt.Intuitives Spiel durch bessere Mustererkennung?Tatsächlich berichten viele Shogi-Spieler, die intensiv über Jahre spielen, dass ihnen die besten Spielzüge nahezu intuitiv einfallen, ohne lange nachzudenken. Studien an Schachspielern ergaben wiederum, dass diese Art von Intuitions-basierten Entscheidungen auf einer besseren Fähigkeit zur Mustererkennung beruht. Wie sich diese Fähigkeit entwickelt und warum sie nur bei den Profi-Spielern auftritt, muss allerdings noch näher untersucht werden. (Science, 2011; DOI: 10.1126/science.1194732) [/QUOTE] [url]http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12894-2011-01-26.html[/url]

Beitrag von Kiffing

Als mögliche Reaktion auf die Ergebnisse dieser Studie müßte meiner Ansicht nach ein gutes Schachtraining darauf aufbauen, verstärkt Muster einzuüben, weil die Mustererkennung offenbar der Schlüssel zum Erfolg ist und den starken Spieler vom schwachen Spieler unterscheidet.