Schachburg-Archiv: Benutzerthema „DSB mit Naiditsch und Nisipeanu in Tromso - bleibt es dabei?“

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Beitrag von Kiffing

Bundestrainer Dorian Rogozenko hat seine Nationalmannschaften männlich und weiblich für die Schacholympiade in Tromso [URL="http://www.schachbund.de/news/schacholympiade-9675.html"]nominiert[/URL]. Bei den Herren ist Deutschland vorläufig mit dem neuen Spitzenduo Naiditsch und Nisipeanu vertreten. Weitere Nationalspieler sind Meier, Fridman und Baramidze. Der formschwache und auf 2574 abgestürzte Igor Khenkin ist nicht dabei. Ob Naiditsch auch tatsächlich spielt, dürfte allerdings weiterhin ungewiß sein. Bundestrainer Rogozenko hatte vor Kurzem diesbezügliche Probleme bereits [URL="http://www.schachburg.de/threads/1591-quot-Es-ist-unklar-ob-Arkadij-Naiditsch-mitspielt-quot-Interview-mit-Dorian-Rogozenko"]eingeräumt[/URL]. Sollte Naiditsch spielen, sind die deutschen Chancen mit dem starken Zuwachs Nisipeanu deutlich gewachsen. Deutschland kann nun im Kampf um die vorderen Plätze eingreifen und ist nicht mehr auf ein "Wunder" wie 2011 angewiesen, als das Team sensationell den Europameistertitel holte. Bei den Damen spielen Pähtz, Melamed, Schleining, Ohme und Hoolt.

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;22073]... Sollte Naiditsch spielen, sind die deutschen Chancen mit dem starken Zuwachs Nisipeanu deutlich gewachsen. Deutschland kann nun im Kampf um die vorderen Plätze eingreifen und ist nicht mehr auf ein "Wunder" wie 2011 angewiesen.[/QUOTE] Deutschland ist trotz der begrüßenswerten Verstärkung weiterhin auf Wunder angewiesen, wenn man unter die besten 5 gelangen will.Das spannendere Mannschaftspunktsystem gegenüber den Brettpunkten macht Wunder für die Underdogs aber greifbarer.Nach Elo ist D-Land vermutlich so um Platz 10 angesiedelt.Davor rangieren aus dem westlichen Kulturkreis:Frankreich, England, Niederlande, USA.Spanien dürfte fast auf Augenhöhe sein. Auf jeden Fall sind deren junge Talente schon deutlich weiter (siehe letzte Einzel-EM mit dem Sensationszweiten!).Russland, Ukraine (wenn noch existent und selbständig), Armenien und Aserbaidschan stehen deutlichst vor D-Land.Polen und Tschechien sind auf Augenhöhe. Nach meiner Erwartung müßte Polen eignetlich mal einen Coup bei den Männern ähnlich ihren Frauen landen können.Das Potential hierfür haben unsere Nachbarn allemal.In Asien finden sich dann noch China und Indien, selbst wenn Vishy nicht spielt.Ein Platz um die 10 ist die deutsche Erwartung und ein längeres Mithalten mit der Spitze wie bei der letzten Olympiade ein Erfolg.Die deutschen Damen sind eh eine Wundertüte und die Breite ist nicht so gut, daß man Routiniers wie Keti Kachiani-Gersinska und Marta Michna ersetzen kann, obwohl diese Leistungsschach zuletzt nicht mehr mit vollem Zeiteinsatz betrieben.Jedenfalls eine große Aufgabe für die Studentin Melanie Ohme diese beiden Stars auf der Position 2 zu ersetzen (auch wenn sie auf dieser Position zuletzt nicht spielten - schachlich konnte sie in D-Land bisher einzig Elli Pähtz überholen!).Das Damenteam als Außenseiter und es ist ein Erfolg, wenn sie der einen oder anderen Damenschach-Nation einen oder gar 2 Mannschaftspunkte abnehmen.

Beitrag von zugzwang

Keine weiteren Anmerkungen?!Welche große, traditionsreiche Schachnation vergaß ich bei meiner Aufzählung der Teams, die nach Elo-Setzliste vor D-Land liegen?Mir total unerklärlich, warum ich sie nicht gleich nannte?Virtuell haben sie bereits den nächsten 2700er und damit bereits Akteure, die schon mal über der 2700 notierten.Auch ein reines Damenteam dieser Schachnation könnte (theoretisch) in der Open-Kategorie für viele Mannschaften ein Stolperstein sein.Theoretisch, weil dieses Team wohl nie so antreten möchte,obwohl sie bei den Damen Titelmitfavorit wären.

Beitrag von Kiffing

Ungarn mit Richard Rapport?

Beitrag von zugzwang

Du mußtest es ja wissen!;)[url]http://www.schachburg.de/threads/1286-Die-Ungarische-Schachschule-gestern-und-heute[/url]:zufrieden:

Beitrag von Kiffing

Ja, damals hatte Richard Rapport mit 17 Jahren eine sensationelle Elozahl von 2697. Ein Jahr später ist er 18 und hat [URL="http://ratings.fide.com/search.phtml?search=Rapport&offset=0&front=1"]2698[/URL], was nach höchsten Maßstäben enttäuschend ist. Allerdings hat man es manchmal im Schach, daß man erst einmal lange auf einem Niveau verbleibt, um dann auf einmal voll durchzubrechen. Dafür braucht es die vielbeschworenen platzenden Knoten.Noch kurz was zu Gyola Breyer. Dieser hatte schachlich weit mehr anzubieten als seinen damals spektakulären Springerrückzug in der spanischen Eröffnung. Er soll als eine Art Pioniere zum ersten Male gezeigt haben, daß es sich auch mit dem "positionellen" 1. d4 wunderbar angreifen läßt. :)