Schachburg-Archiv: Benutzerthema „So spielt man mit dem Igel“

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Beitrag von Kiffing

Die Philosophie, die hinter dem Igel steckt, schmeckt nicht jedem. Nicht alle schätzen es, auf engstem Raum zu operieren. Das Igel-System wird charakterisiert durch die schwarzen Bauern auf a6, b6, d6 und e6. Weiß hat meistens einen Maroczy-Aufbau mit den Bauern auf e4 und c4.Typische Maßnahmen von Schwarz, auf die der Weiße achten muß, sind die Vorstöße ...d5 und ...b5. Hierfür habe ich zwei Beispiele ausgesucht, eine Partie und eine Stellung. Es ist kein Zufall, daß das erste Beispiel Ulf Andersson gebührt. Denn der Schwede ist bekannt dafür, vortrefflich und gerne auf engstem Raume zu operieren!Fragment siehe Diagramm. Gespielt wurde: 1... b5 2. cxb5 Bxd4 3. Rxd4 Nxe4 4. Rc4 d5 5. Rxc7 Qxc7 6. Nxe4 dxe4 7. Be3Nxf4 8. Bxf4 Qxf4 9. bxa6 e3 10. Kg1 Rd2 11. Bc2 Qd4 12. h3 Qc5 13. Bd1 Rd5 14.b4 Qd4 15. Bb3 Rg5 16. Qd1 Qb6 17. Kh1 Rg3 18. Qd7 Rxh3+ 19. Kg1 Qb8 *

Beitrag von zugzwang

Sieht mir eher nach einem Beispiel als Igel gegen Maroczy Bind aus.Bin gespannt auf die Beispiele gegen den Igel.Ansonsten Hinweis auf die epische Wahls-Serie über zig Ausgaben von Schach im letzten Jahrzehnt, sehr ausführlich und für den Kenner/Adepten sehr instruktiv - für mich definitiv zu anstrengend und umfangreich.

Beitrag von Kiffing

Stimmt, mein Fehler. Viel gravierender ist allerdings, daß ich im Diagramm versehentlich das Ende gezeigt habe. Entschuldigung dafür. Hier noch einmal das Diagramm. Wie gesagt geht es dann weiter mit: 1... b5 2. cxb5 Bxd4 3. Rxd4 Nxe4 4. Rc4 d5 5. Rxc7 Qxc7 6. Nxe4 dxe4 7. Be3 Nxf4 8. Bxf4 Qxf4 9. bxa6 e3 10. Kg1 Rd2 11. Bc2 Qd4 12. h3 Qc5 13. Bd1 Rd5 14.b4 Qd4 15. Bb3 Rg5 16. Qd1 Qb6 17. Kh1 Rg3 18. Qd7 Rxh3+ 19. Kg1 Qb8 0-1

Beitrag von Kiffing

Diese Partie zwischen Mark Taimanov und Artur Jussupov spiegelt ganz gut die Nöte wider, die Weiß hat, wenn er gegen den Igel spielt. Im Prinzip kann man Mark Taimanov nichts vorwerfen, hat er doch alle seine Figuren gut entwickelt und die beiden thematischen Vorstöße ...b5 und ...d5 ausgeschaltet. Man schaue sich doch nur einmal die weiße Aufstellung nach 15 oder 16 Zügen an! Doch hier kommt ein bekanntes Prinzip zum Tragen, daß das Problem einer idealen Aufstellung schon im wortimmanenten Sinne besteht. Eine Idealstellung kann nicht mehr verbessert werden. Irgendwann fällt Weiß nichts mehr ein und dann ist es auf einmal der hinten lauernde Schwarze, dem der Durchbruch gelingt. Standesgemäß beendet Artur Jussupov mit einer Kombination die Partie. Seht selbst:

Beitrag von ficus

Für Spieler, die sich für den Igelaufbau interessieren und Englischkenntnisse besitzen, empfehle ich einen Blick auf diese Website:[url]http://www.jeremysilman.com/chess_bits_pieces/040417_Martin_Hedgehog.html[/url]