Schachburg-Archiv: Benutzerthema „eine sehr gute partie wie ich finde im sizzi naydorf!“

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Beitrag von Mattmonster

hallo freunde was denk ihr?(1) Nunn,John DM (2590) - Sadler,Matthew (2535) [B90]Lloyds Bank op 17th London (9), 1993[J.Nunn]Spieler:John Nunn - siehe Text in der Partie J. Nunn - I. StohlMatthew D. Sadler (* 15. Mai 1974 in England) ist ein englischer Großmeister im Schach Sadler nahm zunächst an britischen Turnieren und mehreren englischen Meisterschaften teil. Seine erste IM-Norm erzielte er 1989 beim Juniorenturnier in Oakham, die zweite im gleichen Jahr beim WFW-Turnier in London. Daraufhin verlieh ihm die FIDE den Titel Internationaler Meister. 1993 folgte der Großmeistertitel.[2] 1995 gewann er in Swansea die britische Meisterschaft. Ein Jahr später vertrat er England bei der Schacholympiade 1996 in Jerevan, wo er eine Goldmedaille am vierten Brett erhielt, und 1998 in Elista.[3] 1997 gewann er das Traditionsturnier von Hastings. Mehrere Jahre spielte Sadler in verschiedenen europäischen Klubs, etwa in der deutschen Schachbundesliga, bei der Solinger SG 1868 (1997-2004) oder in Schweden bei Limhamns SK. Seit seinem Bundesligaeinsatz in der Saison 2003/2004 hat er keine gewertete Schachpartie mehr gespielt, bis er nun im August 2011 beim Internationalen Open von Barcelona-Sants sein Comeback gab und das stark besetzte Turnier auch gewinnen konnte. Seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2617 (Stand: Oktober 2007), damit liegt er auf dem dritten Platz der englischen Rangliste. Zuletzt unter den besten 50 der Weltrangliste war er im Juli 2001. Seine bisher beste Elo-Zahl hatte er mit 2667 im Januar 19991.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le3 Diese Spielweise gegen die Najdorf-Variante hat eine wechselvolle Geschichte. Sie war in den 1970er Jahren sehr bliebt, verlor in den 1980ern Jahren an Boden und rückte Mitte der 1990er Jahre wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Gegenwärtig kann man den Zug zusammen mit dem nahe verwandten 6. f3 als weiße Hauptfortsetzung gegen Najdorf betrachten.6...e5 "Echte" Najdorf-Spieler beantworten 6. Le3 mit 5. ..e5, denn die eigentliche Pointe von 5. ..a6 ist ja die Vorbereitung von ..e5, deshalb werden sie ..e5 gegen so ziemlich jeden 6. Zug von Weiß bringen, der das einigermaßen zulässt. Das hat auch den praktischen Vorteil, dass sie die Verzweigungen der Scheveninger Variante (die nach 6. ..e6 entstehen würde) gar nicht erst zu studieren brauchen. Neben dem Vorrücken des e-Bauern hat Schwarz aber noch eine dritte wichtige Option in 6. ..Sg4. Nach 7. Lg5 existiert inzwischen jede Menge Theorie. Manche Weißspieler versuchen auch, den Schwarzen mit l. Lc1 ein wenig zu ärgern, denn nun gibt es nichts Besseres als 7. ..Sf6. Darauf spielen sie 8. f3 und erst dann Le3. Diese Zugfolge schaltet natürlich ..Sg4 aus, lässt dem Nachziehenden dafür aber wieder andere Wege offen.7.Sb3 7. Sf3 war Anfang der 1980er Jahre eine Zeit lang recht populär, ist aber heute fast ganz aus der Turnierpraxis verschwunden.7...Le6 Bewacht das wichtige Feld d5. Wenn Weiß nicht aufpasst, kommt Schwarz unter günstigen Umständen dazu, seinen d-Bauern vorzustoßen.8.f3 Die grundsätzliche Strategie von Weiß strebt nach der Kontrolle über d5 in Verbindung mit einem Bauernvormarsch am Königsflügel. Schwarz muss rasch Gegenspiel am Damenflügel organisieren, wenn er nicht erdrückt werden will.8...Sbd7 Eine detaillierte Abhandlung über diese Eröffnung finden z. B. in dem exzellenten Theoriebuch The English Attack von Tapani Sammalvuo. Eine Variante, von der man zur Zeit der vorliegenden Partie noch nicht einmal zu träumen wagte, ist 8. ..h5. Das sieht wirklich schräg aus, verhindert aber jedenfalls den Hauptplan von Weiß, g4-g5; dafür findet der Schwarze nun natürlich nicht so leicht einen sicheren Platz für seinen König. 8. ..Le7 ist die andere Hauptfortsetzung, mit dem Ziel, zuerst zu rochieren und dann zu entscheiden, wie das Gegenspiel am Damenflügel aufgezogen werden soll. Es gibt allerdings eine Menge Spieler, die lieber nicht in den sich abzeichnenden Bauernsturm von Weiß hineinrochieren und stattdessen den König vorerst lieber im Zentrum lassen; diese Spieler bevorzugen normalerweise den Textzug.9.g4 In dieser Eröffnung gibt es eine fülle feiner Unterschiede, die von der Zugreihenfolge abhängig sind. Versucht Weiß beispielweide, die Partiestellung mit 9. Dd2 b5 10. g4 (10. a4 ist der beliebteste Zug, aber damals - 1993 - glaubte man nicht, das damit für Weiß etwas zu erreichen wäre; heute liegen die Dinge nicht mehr so klar. Die Theorie reicht inzwischen bis weit über den 20. Zug hinaus und ist dennoch von einem endgültigen Urteil weit entfernt.) zu erreichen, spielt Schwarz 10. ..Sb6, um auf 11. g5 mit 11. ..Sfd7 reagieren und damit die Abdrängung des Springers nach h5 vermeiden zu können.9...Le7 Schwarz geht nun doch in den Variantenkomplex mit frühem ..Le7 über. Es gibt zwei wichtige Alternativen: 1) Damals hielt man 9. ..Sb6 für ungenau, und zwar aufgrund der logischen Überlegung, dass ..Sc4 nur gefährlich sein würde, wenn Schwarz mit dem b-Bauern auf c4 würde zurückschlagen können. Deshalb müsse Schwarz ..b5 vor ..Sb6 spielen. Inzwischen ist aber 9. ..Sb6 von mehreren sehr starken inklusive Garry Kasparov tatsächlich gespielt worden, folglich ist die genannte Logik vielleicht doch nicht der Weisheit letzter Schluss. 2) 9. ..b5 10. g5 b4 ist eine kritische und in den letzten Jahren oft gespielte Fortsetzung. Erstaunlicherweise findet man von dieser Zugfolge, die doch völlig natürlich aussieht, in der MegaBase 2004 nicht ein einziges Beispiel aus der Zeit vor 1998.10.Dd2 Nachdem er dem Nachziehenden ein frühes ..b5 ausgeredet hat, geht Weiß wieder zu den normalen Varianten über. Etwas Besseres ist nicht zu sehen, denn 10. g5 Sh5 11. Dd2 Sf4! 12. Lxf4 (12. h4 h6 ist auch nicht angenehm für Weiß) 12, ,,exf4 13. Dxf4 Lxg5 14. Dxd6 Le7, gefolgt von ..Lh4+ und ..0-0, verspricht dem Schwarzen fantastische Kompensation für den Bauern.10...b5?! Im oben erwähnten Buch The English Attack schreibt Sammalvuo, dieser Zug ".. wurde von John Nunn schon vor über zwei Jahrzehnten praktisch widerlegt, trotzdem findet man immer noch Großmeister, die ihn hin und wieder spielen. Noch eigenartiger ist aber, dass mache Spieler offenbar die Widerlegung (11. a4!) vergessen haben und als Weißer anders spielen." Dem kann ich nicht widersprechen. Es gibt zwei Alternativen: 1) 10. ..h6 soll das weiße g5 unmittelbar verhindern, hat aber den Nachteil, dass Schwarz nun nicht mehr so leicht zur kurzen Rochade kommt, da Weiß nun den "automatischen" Hebel h4 nebst g5 ansetzen könnte. Der Zug war Mitte der 1990er Jahre recht populär, steht aber inzwischen bei den Theoretikern in eher zweifelhaftem Ruf und wird nur noch selten gespielt. 2) 10. ..0-0 ist der gesündeste Zug, der in eine Standardstellung aus den Varianten mit 8. ..Le7 überleitet.11.a4! Das ist der kritische Test für 10. ..b5 [11.g5 ist weniger gefährlich, da 11...Sh5 (11...b4 12.Se2 Sh5 13.Sg3+/= ) 12.0-0-0 0-0= in eine Variante mit guten Ausgleichchancen für Schwarz überleitet.]11...b4 12.Sd5 Lxd5 13.exd5 Dc7 Ich meine, dass diese Stellung für Weiß günstig ist. die taktische Rechtfertigung für das weiße Spiel liegt in der Tatsache, dass nach dem nahe liegenden [13...Sb6 14.a5! Sbxd5 15.g5 Sxe3 16.gxf6 Lxf6 17.Dxe3 Lh4+ 18.Kd1+/- Schwarz hat zu wenig für die Figur und Weiß bleibt im Vorteil, steht aber vor einer nicht gerade einfachen technischen Aufgabe.; Eine andere Möglichkeit ist 13...0-0 aber danach erwies sich 14.g5 Sh5 15.Tg1 f5 16.Dxb4 f4 17.Lf2 Tb8 18.De4 Lxg5 19.Ld3 g6 20.0-0-0 Sg7 21.De1 Sf5 22.Lxf5 Txf5 23.Sa5 strebt nach c6.]14.g5 Sh5 15.0-0-0 Strategisch ist Weiß klar im Vorteil. Der Bauer b4 ist schwach und nicht gut zu verteidigen, denn nach ..Tb8 hängt der Bauer a6, und ..a5 ermöglicht Lb5. Überdies steht der Springer auf h5 im Abseits.15...Sf4 Schwarz hofft, durch ein Bauernopfer zu Gegenspiel zu Gegenspiel zu kommen. [15...0-0 war in diesem Sinne vielleicht ein besserer Versuch. Wenn Weiß gefräßig mit 16.Dxb4 zugreift, entwickelt Schwarz eine gefährliche Initiative nach (16.Tg1!? mit der Idee Tg4; 16.a5!? zum Blockieren des Damenflügels) 16...Tfc8 (16...Tab8? 17.Da5 ) 17.Td2 (17.Ld3 Tab8 18.Da3 Sb6 mit der Absicht 19. ..Sxd5. ) ]16.h4 [16.Lxf4?! exf4 17.Dxf4 0-0 mit der Idee ..Se5 und ..f6]16...h6 Schwarz sucht nach Gegenspiel, aber nun ist sein König endgültig zum Verbleiben in der Mitte verurteilt.17.Tg1 [17.Lxf4 exf4 18.g6 0-0 (18...Lf6 19.gxf7+ Kxf7 20.Dxf4+/- ) 19.gxf7+ Txf7 20.Lh3 Kh8+/= ]17...hxg5 18.hxg5 Th4 Schwarz muss aktiv spielen, sonst verliert er auf b4 oder f4 einen Bauern ohne jede Kompensation.19.Kb1 Die Idee ist, dass Schwarz gar keine konstruktiven Züge hat und Weiß sich deshalb nicht zu beeilen braucht.19...Dd8 Schwarz kann nicht tatenlos zusehen, wie Weiß seine Stellung immer weiter verbessert, deshalb forciert er eine Krise durch den Angriff auf g5. Nicht selten löst ein solcher Versuch des Verteidigers einen taktischen Schlagabtausch aus. Weiß muss genau die richtige Antwort finden, um seinen Vorteil zu behalten.20.Sd4! Mit der tödlichen Drohung 21. Sc620...exd4 [20...Sxd5 21.Sc6 Sxe3 22.Sxd8 Sxd1 23.Sc6+- ; 20...Lxg5 21.Sf5 Th8 22.Dxb4+- ]21.Lxf4 Sb6 [21...Se5 22.Lg3 Sxf3 23.Dg2 Sxg1 24.Lxh4+- ]22.Lg3 [22.Dxd4 Sxd5 23.Dxd5 Txf4 24.Th1+- ]22...Sxa4 [22...Th5 23.Dxb4 Sxd5 (23...Txg5 24.Th1 Txg3 25.Th8+ Lf8 26.Te1+ Kd7 27.Txf8 Dxf8 28.Dxb6+- ) 24.Dxd4 Txg5 25.Th1 Kd7 26.Lh4+- ]23.Lc4! Sc3+ Es gibt kein Zurück mehr, denn nach [23...Th5 24.f4 (24.Th1!? Txh1 25.Txh1 Db6 26.Th8+ Lf8 27.Df4 0-0-0 28.Dxf7 Le7 29.Txd8+ Lxd8 30.Dxg7+- ) 24...Db6 25.Lb3 Sc5 26.Dxd4 Kf8 27.Th1+- ]24.bxc3 dxc3 Wieder bleibt dem Schwarzen kaum eine Wahl, denn [24...bxc3 25.Dc1 Tb8+ (25...Db6+ 26.Lb3 a5 27.Ka1 a4 28.Da3+- ) 26.Lb3 a5 27.Da3+- ]25.De2!+- Da5 Auf den ersten Blick hat Weiß ein ernstes Problem, denn sowohl Lxd6 als auch Tde1 oder Tge1 werden mit ..Ta7 beantwortet, und wie soll dann ..Da3 nebst Matt noch verhindern? Nun, es gibt sogar zwei Widerlegungen des schwarzen Spiels, die zweite habe ich allerdings nach der Partie herausgefunden. Da ich nur noch 15 Minuten Bedenkzeit hatte, begnügte ich mich gerne damit, den gesehenen Gewinn zu überprüfen, anstatt noch nach einem zweiten zu suchen!26.Tde1 Ta7 27.Lf4! Die Pointe des weißen Spiels. ..Da3 wird nun mit Lc1 entkräftet, und auf 27. .. Txf4 folgt 28. Th1, und Schwarz ist hilflos gegen die Drohung Th8+. Ohne die Option ..Da3 wird aber der Angriff von Schwarz locker abgewehrt. Ich war sehr froh über diese sehenswerte Kombination, aber in der häuslichen Nachbearbeitung musste ich feststellen, dass die Sache "nebenlösig" war: Es gibt das nicht minder spektakuläre und nur auf den ersten Blick geradezu wahnwitzige [27.Lxa6 Es droht 28. Db5+ 27...Dxa6 (27...Da3 28.Db5+ Td7 29.Db8+ Td8 30.Lb5+ Kf8 31.Dxd8+ Lxd8 32.Te8# ) 28.Dxa6 Txa6 29.Lxh4 ]27...b3 Noch ein letzter Versuch, aber jetzt wird der Angriff leicht pariert.28.Lxb3 Tb7 Eine letzte Chance.29.Tg4 [29.Th1?! Txh1 30.Txh1 Da3 31.Lc1 Txb3+ 32.cxb3 Dxb3+ 33.Lb2 (33.Ka1? c2! 34.Th8+ Kd7 35.Tb8 Dxb8 36.Dxc2-/+ ) ]29...Txg4 30.fxg4 Db4 31.Dxa6 1-0gruss lonny

Beitrag von Kiffing

@lonny22: leider fehlt bei Deinen Auszügen die Quelle (die Adresse, woher Du diese Auszüge hast). Ich muß darauf bestehen, daß Du die Quelle nachreichst, weil das Kopieren von fremden Texten ohne Quellenangabe wegen Plagiatur rechtlich ein absolutes no-go ist. Ich als Forenbetreiber könnte mächtig Ärger und eine Anzeige von dem Autoren des Textes bekommen, da Du ihn ohne Quellenangabe zitierst.Siehe auch: [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Plagiatsaff%C3%A4re_Guttenberg[/url]Das heißt, bitte trage noch die Quelle nach. Sonst muß ich aus rechtlichen Gründen den Thread entfernen.PS.: grundsätzlich sollte eine Quelle auch mit Quellenangabe nicht in Gänze übernommen, sondern nur die wesentlichen Stellen zitiert werden.

Beitrag von Mattmonster

ok lösche den beitrag... einen tollen tag noch