Schachburg-Archiv: Benutzerthema „"Aufputschmittel"“

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Beitrag von hako

Rein nüchtern betrachtet ist ja alles, was Zucker enthält, eine "Schach-Droge". Selbst der Kaffee ist so gesehen ein Aufputschmittel. Ob Apfelschorle, Marsrigel oder Cappuccino, sie stellen für das Gehirn eine "Nahrungsquelle" dar und steigen (bei dem einen mehr, bei den anderen weniger) das Denkvermögen.Ein Verbot dieser Sachen ist natürlich lächerlich (vor allem, weil ich stark bezweifel, dass die Tasse Kaffee Sonntag Morgen zum Mannschaftskampf den Sieg bringt....). Dennoch würde es mich mal interessieren, wie es in der Elite aussieht. Gibt es da Verbote und Einschränkungen?

Beitrag von Kiffing

Zu den umstrittenen Dopingrichtlinien der FIDE gehörte 2008 tatsächlich auch Koffein. Das erlaubte Limit an Koffein war dabei so niedrig, daß die Dopingprobe schon bei der [URL="http://www.spiegel.de/sport/sonst/schach-olympiade-angst-vor-kaffee-doping-a-220098.html"]dritten Tasse Kaffee[/URL] angeschlagen hätte. Artur Jussupov und Dr. Robert Hübner waren dabei so konsequent, daß sie deswegen ihre Teilnahme an der Schacholympiade in Slowenien abgesagt haben. Wahre Männer des Geistes reagieren halt allergisch auf Bevormundung und bürokratischen Unsinn. Aber Koffein ist mittlerweile wieder aus dem Dopingkatalog gestrichen worden. Man kann also soviel Kaffee und Cola trinken wie man will. Zucker essen übrigens auch. ;)

Beitrag von petrosian123

[QUOTE=hako;16937]Rein nüchtern betrachtet ist ja alles, was Zucker enthält, eine "Schach-Droge". Selbst der Kaffee ist so gesehen ein Aufputschmittel. Ob Apfelschorle, Marsrigel oder Cappuccino, sie stellen für das Gehirn eine "Nahrungsquelle" dar und steigen (bei dem einen mehr, bei den anderen weniger) das Denkvermögen.Ein Verbot dieser Sachen ist natürlich lächerlich (vor allem, weil ich stark bezweifel, dass die Tasse Kaffee Sonntag Morgen zum Mannschaftskampf den Sieg bringt....). Dennoch würde es mich mal interessieren, wie es in der Elite aussieht. Gibt es da Verbote und Einschränkungen?[/QUOTE]Zu viel Zucker ist schädlich! Sobald die Wirkung nachlässt fällt man in ein Konzentrationstief, außerdem schränkt zu viel Zucker die Gedächtnisleistung.

Beitrag von hako

[QUOTE=anonym]Jemand, der regelmäßig Kaffee trinkt ist im Nachteil, wenn er bei einer Partie über 5 Stunden lang keinen trinken kann. Wenn man sowas nicht braucht, ist man meiner Meinung nach besser dran.[/QUOTE]Sehe ich prinzipell auch so, wobei die Welt da auch nicht schwarz-weiß ist ;) ich trinke zum Beispiel jeden Morgen Kaffee, auch gerne mal Sonntag morgens um 10 Uhr während der Partie. Ich würde das jetzt aber nicht als Nachteil sehen. Vllt liegt das daran, dass ich auch ohne Kaffee morgens Schach spielen kann. Aber ich merke auch keinen Unterschied bei mir in der Spielstärke, ob ich jetzt Kaffee getrunken habe oder nicht. Was ich hingegen bei mir sehr wohl festgestellt habe, ist dass ich nicht zu viel Kaffee trinken darf, weil ich sonst zu hektisch und aufgedreht werde - und das übt sich dann sehr wohl auf meine Spielstärke aus :lol:Zum Thema Kaffee habe ich mal nen interessanten Kommentar zu einem Turnier vor 3 Jahren gelesen. Und zwar hat da der Kommentator darauf geachtet, welche Spieler Kaffee trinken und welche Tee. Sein Resultat: rein statischtisch von den Punkten her waren da die Teetrinker stärker. Im Jahr davor waren es die Kaffeetrinker :wink2:[QUOTE]Rauchen ist auch so ne Sache, die rein gar nichts bringt - nur negatives[/QUOTE].Bestes (Extrem-)Beispiel: Sonntag morgens Mannschaftskampf auswärts: Ich (Nichtraucher) gegen Gegner (Raucher)Die Partie dauerte 75 Minuten. Danach hat mein Gegner aufgegeben, die Stellung war einfach kaputt. Ich habe 30 Minuten Bedenkzeit verbraten. Er 45 Minuten und davon 30 fürs Rauchen. Das fand ich durchaus interessant...... :rolleyes::rolleyes::rolleyes:Deine Schach Asketen kenne ich zwar kaum, aber sie stören mich nicht. Es ist ja ihre Sache wie sie Schach spielen. Mir persönlich wird es irgendwann am Brett zu langweilig, wenn mein Gegner ne halbe Stunden an seinem Zug überlegt, und stehe dann auf. Ich überlege ja ganz gerne auf die Bedenkzeit meines Gegners (vorallem strategische Pläne ;) Taktik kann sich ja mit jedem Zug schnell ändern) aber ich verausgabe mich dabei nicht

Beitrag von Babylonia

Bei diesem Thema bin ich wohl ziemlich im Vorteil, denn:1. Ich rauche nicht.2. Ich trinke gerne Milchkaffee, bin aber vom Kaffee nicht abhängig. Ich könnte auch Früchtetee vorm / beim Turnier trinken. 3. Ich meide jeglichen Glucosezucker wegen Diabetes. Während meines Turniers habe ich zwischen den Runden mal einen Apfel und eine Banane gegessen. 4. Während der laufenden Partie trinke und esse ich normalerweise gar nichts. Babylonia

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=Babylonia;26103]4. Während der laufenden Partie trinke und esse ich normalerweise gar nichts. [/QUOTE]Das scheint mir alles andere als ein Vorteil zu sein, denn es ist längst erwiesen, daß zumindest gelegentliches Trinken der Konzentration sehr förderlich ist. Das gilt doch umso mehr für eine lange Schachpartie, wo man sich oft über Stunden stark konzentrieren muß. Sonst fühlt sich der Körper, und damit auch der Geist geradezu ausgetrocknet an.

Beitrag von Babylonia

Bei meinem Turnier im Dezember 2015 hatte ich 2 Partien, die jeweils 3 1/2 Stunden gedauert haben. Eine Flasche Mineralwasser hatte ich mit. Eventuell habe ich daraus getrunken während der Partien. Ich habe mir jedenfalls kein Getränk gekauft während der laufenden Partien. Babylonia

Beitrag von Birliban

[QUOTE=Kiffing;16939]Zu den umstrittenen Dopingrichtlinien der FIDE gehörte 2008 tatsächlich auch Koffein. Das erlaubte Limit an Koffein war dabei so niedrig, daß die Dopingprobe schon bei der [URL="http://www.spiegel.de/sport/sonst/schach-olympiade-angst-vor-kaffee-doping-a-220098.html"]dritten Tasse Kaffee[/URL] angeschlagen hätte. Artur Jussupov und Dr. Robert Hübner waren dabei so konsequent, daß sie deswegen ihre Teilnahme an der Schacholympiade in Slowenien abgesagt haben. Wahre Männer des Geistes reagieren halt allergisch auf Bevormundung und bürokratischen Unsinn. Aber Koffein ist mittlerweile wieder aus dem Dopingkatalog gestrichen worden. Man kann also soviel Kaffee und Cola trinken wie man will. Zucker essen übrigens auch. ;)[/QUOTE]Schlechte Zeiten für kaffeetrinkende Schachspieler bzw. schachspielende Kaffeetrinker scheinen wieder anzubrechen. Denn hier spricht man schon wieder von Doping, wenn jemand sich drei bis vier Tassen Kaffee einflößt: [url]http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/doping-wirkung-im-schach-durch-studie-belegt-14762915.html?GEPC=s5[/url]Halleluja - Psychiater rät zu schärferen Kontrollen! Alter Wein in neuen Schläuchen. Wie recht hatte doch der alte Schiller: Alles wiederholt sich nur im Leben, ewig jung ist nur die Fantasie. Was sich nie und nirgend hat begeben, das allein veraltet nie.

Beitrag von Kiffing

Die sollen mal Studien machen mit Schachspielern, die während ihrer Partien Wasser trinken und mit Schachspielern, die dabei nichts trinken. Da würde ich glatt auf einen ähnlichen Elo-Anstieg wetten.

Beitrag von Pantau

Was dieser ganze Quatsch immer soll! In den Achtzigern kann ich mich an einen "Generationenvergleichskampf" erinnern, also Alt gegen Jung, wo uns Jugendlichen die Herren gegenübersaßen und die dezent gebeten wurden, uns den Zigarettenqualm wenigstens nicht direkt ins Gesicht zu blasen. Mein Gott, - wenn jemand gerne Kaffee trinkt, dann soll er es tun! Was mir eher auf den Spitzfrack geht, sind diese ekelhaften Apfelesser. Habe schon daran gedacht, als Notwehr selber herzhaft in eine Zitrone zu beißen oder ne Packung Chips auszupacken. ;-)

Beitrag von Babylonia

Ich hatte mal eine Turnierpartie im Mannschaftskampf und dabei hatte ich 0,5 L Apfelschorle getrunken und nichts gegessen. Irgendwie dadurch bedingt musste ich 6 mal die Toilette aufsuchen und habe die Partie, in der ich gewinnen konnte, durch Zeitablauf verloren. Seitdem bin ich sehr vorsichtig geworden, was das Trinken betrifft.Babylonia