Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Kiffings Turnierpartien“

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Beitrag von Kiffing

Das war knapp, konnte ich nach einer langen Abwehrschlacht am Ende sagen, in die ich, selbstverschuldet, nach einem Berechnungsfehler schon im 12. Zug geriet. Denn die Endspielabwicklung führte nicht zu dem erhofften Stellungsgleichgewicht, sondern zu einem Übergewicht des Weißen, der a tempo die d-Linie erobern konnte. Dies gab ihm die Möglichkeit zu einem ersten und später dann zu einem zweiten Bauerngewinn. Aufgrund der ungleichfarbigen Läufer konnte ich, der im Endspiel viele Motive kennt, das aber noch Remis halten, wiewohl mein Gegner wahrlich noch alles versuchte und auch vor gewagten Bauernopfern nicht zurückschreckte. Seht selbst:[Event "Verbandsklasse Niederrhein, Brett 8"][Site "MyTown"][Date "18.9.2011"][Round "1"][White "Gegner 1778"][Black "Kiffing 1658"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "112"]1. d4 Nf6 2. c4 e5 3. dxe5 Ng4 4. Nf3 Nc6 5. Bf4 Bb4+ 6. Nbd2 Qe7 7. g3 Ncxe58. Nxe5 Nxe5 9. Bxe5 Qxe5 10. Qc2 O-O 11. O-O-O d6 12. Nf3 Bf5 13. Nxe5 Bxc214. Kxc2 dxe5 15. Bg2 Rab8 16. Rd7 Bd6 17. Bd5 Rbd8 18. Bxf7+ Kh8 19. Rxd8 Rxd820. Bd5 c6 21. Be4 Bc5 22. f3 Be3 23. Rd1 Rxd1 24. Kxd1 Kg8 25. Kc2 h6 26. Kd3Bg1 27. h3 Kf7 28. Bf5 c5 29. Ke4 Bh2 30. g4 b6 31. Kd5 Ke7 32. Kc6 Bg1 33. Kb7Kd6 34. a4 Bd4 35. b3 g5 36. Kxa7 Kc7 37. Ka6 Bc3 38. Kb5 Bd2 39. Be4 Bc3 40.e3 Bd2 41. Bd5 Bxe3 42. b4 cxb4 43. Kxb4 Kd6 44. Kb5 Bg1 45. a5 bxa5 46. Kxa5Kc5 47. Ka6 Kd6 48. Kb7 Bc5 49. Kc8 Bb6 50. Be4 Ba5 51. c5+ Kxc5 52. Kd7 Kd453. Ke6 Bd2 54. Kf5 Bf4 55. Kg6 Ke3 56. Kxh6 Kf2 *

Beitrag von FraKoWu

Ja, der 12...Lf5 war unglücklich und führte nach dem Damenabtausch zur für Dich ungünstigen Linienöffnung zugunsten von Weiß. Ein vermeidbarer Fehler. Aber um so besser hast Du das Spiel noch weitergespielt und den halben Punkt noch gut erkämpft! An den ungleichfarbigen Läufern hat sich der Gegner die "Zähne ausgebissen" :v:

Beitrag von Kiffing

Also erste Runde Offene Solinger Stadtmeisterschaft. SiegerFCN und ich hatten die erwartet schweren Gegner und mußten an Brett 1 bzw. 2 gegen die einzigen Titelträger des Turniers ran. Ich selbst bekam es mit einem Fide-Meister zu tun, wurde positionell erdrückt und verlor in 24 Zügen mit Weiß. Trotzdem poste ich die Partie, weniger um meine Leistung zu zeigen als vielmehr die des Gegners, die natürlich, wie erwartet, sehr lehrreich gewesen ist. [Event "Offene Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "23.9.2011"][Round "1"][White "Kiffing 1658"][Black "FM 2243/2295"][Result "0-1"][PlyCount "48"]1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Bb4 4. e5 c5 5. a3 Bxc3+ 6. bxc3 Qa5 7. Bd2 Qa4 8. Nf3b6 9. Bd3 Ba6 10. Bxa6 Qxa6 11. Qe2 Ne7 12. Qxa6 Nxa6 13. O-O-O O-O 14. Rhe1Nc6 15. Kb2 Na5 16. Be3 Rfc8 17. Nd2 Rab8 18. Rb1 Rb7 19. Rec1 Rbc7 20. f3 Rc621. Bg1 Nc7 22. Bf2 cxd4 23. cxd4 Nb5 24. Nb3 Nc4+ *

Beitrag von Kiffing

13. 0-0-0 ist vielfach kritisiert worden. Ich habe den Zug gespielt, um den König an der zerrütteten Bauernstruktur am Damenflügel zu halten und prophylaktisch ...cxd4 nach ...Tc8 antizipiert, wonach der Bc2 schwach wird. Der König hat nun eine klare Deckungsfunktion. Ansonsten sind die Züge doch recht logisch. Gibt es irgendeinen konkreten Zug, wo Du meine Gedanken wissen möchtest?Ansonsten war wohl die von mir gespielte Eröffnungsbehandlung zu passiv. Die Verflachung hat nur dem Gegner genutzt, weil ich schlechten Läufer und schlechte Bauernstruktur habe. Ein Fide-Meister gewinnt solche Stellungen im Schlaf...

Beitrag von Kiffing

Von zwei Ausnahmen abgesehen, spielte ich im Viererpokal gestern eine angriffslustige und mustergültige Partie. Meine Ambitionen auf einen schnellen Sieg untermauerte ich mit dem von mir gespielten frühen Flügelangriff 7. g4, den ich nach einer Empfehlung von Watson gegen das im Najdorf entstehende Scheveninger System in mein Repertoire aufgenommen hatte. Mir gelang es damit, schon frühzeitig die Akzente zu setzen und die Initiative an mich zu reißen. Nach dem starken 11. g6! erzwang ich die Öffnung der g-Linie, was sich für meinen Angriff absolut befeuernd auswirkte. Leider versäumte ich nach dem automatischen Wiedernehmen im 19. Zug den sofortigen Knockout mittels 19. Txg6!! hxg6 20. Lxd5+ Tf7 21. Dxg6+ mit Vernichtung. Ebenso gewinnt 23. Txg6!! sofort. Denn es droht das Damenopfer Dxh7+!! mit sofortigem Matt, einzige Verteidigung wäre 23. ...Dc7, und dann gewinnt 24. Tg8+!! Die anderen Kombinationen, die ich mir erspielte, und die sich nahezu zwangsläufig aus der gut aufgestellten Druckstellung ergaben, waren aber gut. So waren der Vorstoß 21. f5!, der Hammer 28. Txg6!! und 29. Dxg5! Züge für die Galerie. Auch 25. Sd6! hatte Biß und machte noch das Beste aus der suboptimalen Pseudokombination 23. Lg8?, die ich berauscht fast schon a tempo ausführte. Die Aufgabe kam spät. [Event "Viererpokal, BL"][Site "MyTown"][Date "1.10.2011"][Round "2"][White "Kiffing 1658"][Black "Gegner 1270"][Result "1-0"][PlyCount "77"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Be3 e6 7. g4 Be7 8. g5Nfd7 9. Rg1 Nc5 10. Qh5 Nbd7 11. g6 fxg6 12. Rxg6 O-O 13. Rg1 Nf6 14. Qh6 g615. Bc4 Bd7 16. f4 d5 17. exd5 exd5 18. Nxd5 Nxd5 19. Bxd5+ Kh8 20. O-O-O Rc821. f5 Bxf5 22. Nxf5 Bf6 23. Bg8 Qc7 24. Bxc5 Rxg8 25. Nd6 Qe7 26. Nxc8 Qxc527. Nd6 Rg7 28. Rxg6 Bg5+ 29. Qxg5 Qxg5+ 30. Rxg5 Rxg5 31. Nf7+ Kg7 32. Nxg5 h633. Nf3 Kf6 34. Rd7 b5 35. Rd6+ Kf5 36. Rxa6 Ke4 37. Nd2+ Ke3 38. Rxh6 Kf4 39.Rg6 *

Beitrag von SiegerFCN

Eine sehr scharfe Eröffnung,die du da genutzt hast :D Sagtest mir ja schon,dass 7.g4!? nur durch Züge wie d5 oder e5 geblockt werden könnten. Der Gegner spielte das anscheinend schwach,wodurch du auch durch typische Sizilianische Angriffe die Stellung klar im Griff hattest. 11.g6! ist wirklich fabelhaft gespielt. Obwohl das am Anfang nicht so stark aussieht,ist das die komplette Zerstörung von Schwarz,und könnte sogar beinahe mit zwei Ausrufezeichen belohnt werden. Beim kurzen Blick auf die Stellung hatte ich im 16.Zug für dich die Idee statt 16.f4!? einfach 16.Sf5!,welches doch auch zerstörend enden sollte? Ebenfalls die lange Rochade als prophylaktischer Zug finde ich spitze. Du stehst gut,hast den Angriff,doch willst kein Gegenspiel bekommen,bringst somit deinen König in Sicherheit. 23.Lg8!? ist kein Fragezeichen wert. Zwar gabs eben bessere Züge,aber in so eine Stellung verfällt alles für Schwarz,da er eh eine Figur weniger hatte. Die Mattmotive waren auch sensationell und das allerbeste in der Partie brachte 28.Txg6!,womit man plötzlich Mitleid mit dem 1300er haben könnte,da er so auseinandergenommen wurde. Am Ende wollte er dir wohl noch den Sieg mit nem Patt stehlen,deshalb spielte er verzweifelt weiter! Sehr sehr schöne Partie :app:

Beitrag von Kiffing

Einen herausragenden Sieg erspielte ich mit Schwarz in der 2. Runde der Solinger Stadtmeisterschaften. Ich errang Entwicklungsvorteil, nagelte den gegnerischen König fest und nahm ihm das Rochaderecht und gewann rasch nach einem schönen Abzug eine Figur. Als ich dann noch die Dame durch eine schöne Fesselung eroberte, streckte mein Gegner die Waffen.[Event "Solinger Stadtmeisterschaften"][Site "MyTown"][Date "7.10.2011"][Round "2"][White "Gegner 949"][Black "Kiffing 1658"][Result "0-1"][PlyCount "26"][TimeControl "300"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. Bc4 Nc6 4. c3 Nf6 5. Ng5Ne5 6. Bd5 Nxd5 7. exd5 Nd3+ 8. Kf1 e6 9. a3 Qxg5 10. c4 exd5 11. Qe2+ Ne5 12.cxd5 Bf5 13. f3 Bd3 *

Beitrag von WilhelmH

[QUOTE=Kiffing;1731]war wohl die von mir gespielte Eröffnungsbehandlung zu passiv. Die Verflachung hat nur dem Gegner genutzt, weil ich schlechten Läufer und schlechte Bauernstruktur habe. Ein Fide-Meister gewinnt solche Stellungen im Schlaf...[/QUOTE] 9. h4 La6 10. h5 und vor allem8. Db1 c4 9. h4 Sc6 10. h5 h6 11. f4 Sge7 12. Sf3 Ld7 13. g4 O-O-O 14. Lh3 Tdf8 15. Sh4gefallen mir mehr

Beitrag von SiegerFCN

Eine sehr gute Partie,Kiffing,die du schon eigentlich nach dem 4.Zug dominiert hattest! 5.Sg5?! bringt nicht viel ein,denn sowohl e6 als auch der Partiezug Se5 verhindern diesen Angriff. Leider ginge 9.Sxf7? wegen dem starken Zwischenzug 9. ...Df6! nicht. Nach 9.a3?? haste aber einfach ne figur + Initiative... Die Krönung war der Damenfang! Souveräne Partie! :top:

Beitrag von Kiffing

In einer packenden Begegnung konnte ich gegen das Scheweninger System mit 5. ...e6 wieder einen meiner geliebten Konzeptangriffe starten, diesmal der Englische Angriff. Eisern und kompromißlos griff ich an und peitschte meine Flügelbauern bis zur drittletzten Reihe vor, als sie gefährlich dem gegnerischen König, fast Aug an Aug, gegenüberstanden. Eine Kombination sollte den für den Königsangriff geopferten Bauern zurückgewinnen. 17. ...axb5 ist problematisch wegen 18. Txh7! Txg7 19. Txg7+ Kxg7+ 20. Dh2 und es wird bald sehr ungemütlich für den schwarzen König. Der Turm dagegen ist tabu wegen 18. ...Kxh7?? 19. Dh2+ Kg7 20. Th1+ +-. Ähnliche Motive um die h-Linie sollten später noch eine Rolle spielen, dank der durch meinen Bauernsturm eingeleiteten Linienöffnung!Nachdem mein Königsangriff abgeschlagen war, setzte ein Gegenangriff des Gegners am anderen Flügel ein, den ich fahrlässig befeuerte, indem ich mich dem Druck nicht immer gewachsen zeigte. So war 23. Sb1?? ein grober Fehler, wo einfach die nun unglückliche Position des weißen Königs übersehen wird. Es gewinnt hier 23. ...Lg5+ 24. S3d2 e5 25. Lc3 Sxb2+!! -+ (26. Lxb2?? Db6 mit Vernichtung)). 26. Dg2?? ließ dasselbe Motiv erneut zu, weil der Gegner das abermals übersah, konnte ich nun zum Gegenangriff blasen, so wie ich es mir durch den Textzug vorgestellte hatte. 28. Txh7! nimmt viel von dem gegnerischen Druck heraus, weil mein Gegner das Opfer nicht annahm, glich ich sogar aus. Weitere Versuche auf der h-Linie wurden abgeschlagen, allerdings um den Preis der Vereinfachung. In der Folge standen einige meiner Figuren passiv und die des Gegners aktiv. Allerdings paralysierten wir uns durch die Bindungskomplexe gegenseitig, so daß die Stellung einen toten Charakter annahm. Ich selbst hatte zwar zwei verbundene entfernte Freibauern und einen Mehrbauern, konnte damit aber nichts mehr anfangen. Das vereinbarte Remis ist stellungsgerecht. [Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "21.10.2011"][Round "3"][White "Kiffing 1658"][Black "Gegner 1794"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "81"][TimeControl "300"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5.Nc3 e6 6. Be3 Be7 7. f3 a6 8. Qd2 Nc6 9. O-O-O Qc7 10. g4 O-O 11. h4 b5 12. h5Ne5 13. g5 Nfd7 14. g6 Nb6 15. h6 fxg6 16. hxg7 Rf7 17. Bxb5 Rxg7 18. Be2 Nbc419. Bxc4 Nxc4 20. Qe2 Rb8 21. Nb3 a5 22. Bd4 Rf7 23. Nb1 a4 24. N3d2 Bg5 25.Rdg1 Bf4 26. Qg2 e5 27. Bc3 Be6 28. Rxh7 g5 29. Rh6 Ne3 30. Qh1 Rh7 31. Qh5 Qg732. Rxh7 Qxh7 33. Qxh7+ Kxh7 34. b3 axb3 35. cxb3 d5 36. Kb2 d4 37. Ba5 Rb5 38.Bd8 g4 39. fxg4 Bxg4 40. Be7 Rb7 41. Ba3 *

Beitrag von Hans_van_Ille

Nach deinem 15.h6 Springt Fritz13 von 1.68-1.76 auf ungefähr 0.66 für Weiß o.O. Besser wäre 15.gxh7 Kxh7 16.h6 g6 gewese, aber irgendwie sieht das dann so tot aus am Königsflügel :)Ansonsten ist das aber eine ziemlich schwere Stellung, und da passieren eben solche Patzer.Aber finden tut die dann nur das Programm :D

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=Hans_van_Ille;2396]Nach deinem 15.h6 Springt Fritz13 von 1.68-1.76 auf ungefähr 0.66 für Weiß o.O. Besser wäre 15.gxh7 Kxh7 16.h6 g6 gewese, aber irgendwie sieht das dann so tot aus am Damenflügel :)[/QUOTE]Genau deswegen hatte ich diese Variante auch nicht gespielt. Weiß der Teufel, warum Fritz so begeistert von dieser Variante ist. Aber tot ist das richtige Wort, langfristig wird da nichts mehr gehen. Ich würde wieder in dieser Stellung h6 spielen mit exzellenten praktischen Chancen und der Garantie auf Öffnung der h-Linie, was ein dauerhaftes langfristiges Faustpfand ist. :)

Beitrag von SiegerFCN

Das Problem ist ja,dass Fritz den Königsangriff nicht versteht. Er sieht logische Züge direkt,taktische sieht er erst 2 oder sogar nur 1 Zug davor. Ebenfalls Opfer für Angriff sieht der nicht. Deshalb ist wohl gxh7 nicht so gut. Direktes h6 gefällt mir besser ;) Glückwunsch zu diesem Remis,schöne taktische Motive gezeigt,die leider nicht vollstreckt werden könnten! Positionell von beiden aber eindrucksvoll,weiß hat schön angegriffen,schwarz stark verteidigt! Mit dem Remis können beide leben ;)

Beitrag von Kiffing

In der 4. Runde der Solinger Stadtmeisterschaften spielte ich mit Weiß Remis gegen 1753. Der Gegner leitete vom Najdorf in den Scheweninger, wogegen ich den Englisch-Jugoslawischen Angriff auspackte. Er versäumte es, ...Sbd7 nepst ...Lb7 zu spielen mit der durchaus unangenehmen Option ...d5. Sein ...Sc6 war handzahm und bereitete mir keine Probleme. Sein überraschendes 10. ...Sxd4 verschaffte mir zudem einen günstigen Damenabtausch. Danach nahm ich das Feld d5 unter Kontrolle und verschaffte dem Gegner auf d6 eine erste Schwäche. Die zweite Schwäche schuf ich ihm, als ich einen weiteren Abtausch erzwang, der ihm einen doppelten Isolani auf der h-Linie einhandelte. Weil ich an diese schwachen Bauern aber nicht herankam, und mein Gegner zudem Gegendruck auf der halboffenen c-Linie, wo er seine Türme verdoppelt hatte, bekam, einigten wir uns auf ein Remis. [Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "4.11.2011"][Round "4"][White "Kiffing 1658"][Black "Gegner 1753"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "41"][TimeControl "300"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5.Nc3 a6 6. Be3 e6 7. f3 Be7 8. Qd2 Nc6 9. O-O-O Qc7 10. g4 Nxd4 11. Qxd4 e5 12.Qb6 Qxb6 13. Bxb6 Be6 14. g5 Nh5 15. Be3 Rc8 16. Nd5 Bxd5 17. Rxd5 O-O 18. Bh3Rc6 19. Bg4 g6 20. Bxh5 gxh5 21. h4 Rfc8*

Beitrag von Hans_van_Ille

Der Damentausch hat mir zwar nicht gefallen, ich hätte die Dame wohl nach d2 zurückgezogen, aber danach hast du sehr stark weitergespielt. In der Stellung hätte man dann durchaus noch kämpfen können weil man b5 mit a3 blocken kann und dann hat Schwarz 0 Druck auf der c-Linie und du hättest dann noch am Königsflügel was machen können, denke ich :)

Beitrag von SiegerFCN

Genau! Hans van Ille hat recht! Ich hätte die Stellung weitergespielt,wie ich ja in den gestrigen Analysen schon zu dir sagte,wär ich du,aber es ist ja dein Stil,ob du solch eine Stellung magst zu spielen oder nicht! Mit Db6 wollte ich korrigieren,dass der Damentausch das eigentliche Ziel von Dxd4 war. Die Dame steht im Zentrum gut und solange sie nicht vertrieben werden kann,ist es einfach für Weiß,zu gewinnen,da man d6 belagert und ihn dann später auch abholt. Nach der Vertreibung wäre es sogar sehr gut,die Damen abzutauschen. So eine Idee hatte nämlich unser Vishy der GM Viswanathan Anand. Er schlug auf d4 ebenfalls mit der Dame und bekam auch für seine Idee ein !. Der Damentausch ist also solide,da jetzt der Königsangriff stark wird. Nach er kurzen Rochade,für die ich entweder ein ?! oder sogar gar ? gegeben hätte,standest du eigentlich schon klar besser und auf Gewinn,da du jetzt mit Tg1 u.a. auch später f4! durchdrücken könntest. Da wäre mehr drin,als ein halber Punkt gewesen! Schade! Aber wie gesagt,ist dein Geschmack :) Achja übrigens noch zu deinem Zug 21.h4?! der h-Bauer kann nicht gedeckt oder weiter vorankommen,ist mir gerade so aufgefallen,brauchtest also sein Weg nicht zu sperren :D

Beitrag von Hans_van_Ille

[QUOTE=Kornel;2756]Die zweite Partie (4 Runde ) war schön nur ich glaube 13.0-0-0 war ein Fehler.[/QUOTE]Und wieso glaubst du ist 13.0-0-0 ein Fehler ? :)

Beitrag von Hans_van_Ille

[QUOTE=Kornel;2776]Weil1.Er steht da nur im Weg .2.Er ist da nicht sicher.3.Im den Mittel (e,d) steht er sicherer.:)[/QUOTE]Also hälst du es für besser überhaupt nicht zu rochieren ? :)

Beitrag von tandem

Das ist kein Fehler sondern Theorie :D (beste Begründung)!!!So zur aktuellen Partie. Erstmal möchte ich sagen Remis ist zwar gut gegen einen stärkere aber ein Sieg noch besser! Mit dem Remis am Ende bin ich nicht Einverstanden.Da hättest du einfach ruhig weiter spielen müssen und der Gegner hätte Fehler gemacht.Lxh5? Meiner Meinung nach ein strategischer Fehler. Du tauscht dein Läuferpaar ab und gibst eine Menge Felder ab die der Läufer kotrolliert. Waruum hast du das getan? Ich würde sogar behaupten dass Du strategisch auf Gewinn stehst da sein Läufer auch kaputt ist.

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=tandem;2788]Das ist kein Fehler sondern Theorie :D (beste Begründung)!!!So zur aktuellen Partie. Erstmal möchte ich sagen Remis ist zwar gut gegen einen stärkere aber ein Sieg noch besser! Mit dem Remis am Ende bin ich nicht Einverstanden.Da hättest du einfach ruhig weiter spielen müssen und der Gegner hätte Fehler gemacht. [/QUOTE]Aber ich vielleicht auch. :DNa ja, ich hab einfach nichts mehr gesehen. Hans van Ille hat ja den Blocker a3 vorgeschlagen gehabt, den habe ich nicht gesehen. Ich sah nur, daß er nach c3 mit dem b-Bauern kommt und mir Ärger macht, und wenn ich Th2 spiele, dann kann ich mich nicht mit Kd2 befreien, weil er nach der Turmverdoppelung einfach auf c2 rausschlägt. Hab einfach a3 nicht gesehen. Bezüglich meines Angriffs sah ich zwar die Möglichkeiten nach Tg1 (leider einen Zug später als möglich war, besser wäre bereits 20. Tg1 gewesen) und f4, befürchtete aber, daß nach f4 der Be4 schwach wird, was mit ...Tc4 ausgenutzt werden kann. Ich gebe aber zu, daß mein Remisschluß nicht die mutigste Entscheidung gewesen ist.[QUOTE=tandem]Lxh5? Meiner Meinung nach ein strategischer Fehler. Du tauscht dein Läuferpaar ab und gibst eine Menge Felder ab die der Läufer kotrolliert. Waruum hast du das getan? Ich würde sogar behaupten dass Du strategisch auf Gewinn stehst da sein Läufer auch kaputt ist.[/QUOTE]Ja, mir war bewußt, daß ich das Läuferpaar abgebe. Ich sah aber, daß mein Gegner den Springer über g7 nach e6 wieder gefährlich ins Spiel einbeziehen kann. Mein Hauptgedanke war natürlich, daß ich seine Bauernstruktur drastisch schwäche durch einen isolierten Doppelrandbauer.

Beitrag von tandem

Du schwächst nach Läuferxh5 zwar die Bauern aber wie willst du die denn angreifen??? und Läuferpaar ist Läuferpaar ob der Springer jetzt rauskommt oder nicht ist egal du dominiert das Brett!Ich sehe immoment in der Endstellung das Problem an Th2 überhaupt nicht?! danach geht der Thd2 dann b3 wenn Turm nach c3 kommt einfach den T5d3 danach Kb2 und Türme tauschen was ja auch dein Ziel sein sollten! Dann sollte das Endspiel gewonnen sein der König geht nach d5 usw Stellung öffnen Schwächen holen und der Gegner steht zur Aufgabe bereit.

Beitrag von Kiffing

Oh weh, solch einen Universalüberblick habe ich noch nicht. Meine eigenen Analysen in der Partie sind immer zu fehleranfällig. Denen vertraue ich nicht einmal...

Beitrag von Kiffing

In der 5. Runde der Solinger Stadtmeisterschaft gelang mir ein wichtiger Sieg. Obwohl ich aus der eher zahmen Eröffnung des Gegners nicht das Optimum herausholte, weil ich energische Aktionen wie 7. ...dxc4 8. bxc4 Dd3! versäumte, kam ich im 14. Zug auf die Siegesstraße. Denn mein Gegner griff positionell fehl, indem er mit 14. b4? sein Feld c4 eklatant schwächte, was ich nach einer gewissen Vorbereitung mit meinem Springer besetzen konnte. Danach drehte sich das Spiel darum, ob ich diesen Vorposten behaupten konnte. Ich versuchte es taktisch, einige Varianten wären durchaus kritisch gewesen, aber mein Gegner patzte und verlor Haus und Hof. Seht selbst: [Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "18.11.2011"][Round "5"][White "Gegner 780"][Black "Kiffing 1658"][Result "0-1"][PlyCount "60"][TimeControl "1800"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. c4 Nf6 2. g3 e6 3. Bg2 d5 4. b3 c6 5. e3 Be76. Ne2 O-O 7. O-O Nbd7 8. Nbc3 b6 9. d4 Bb7 10. Bb2 Rc8 11. cxd5 cxd5 12. a3Qc7 13. Rc1 Qb8 14. b4 Qa8 15. Na4 Rfd8 16. Qb3 Ne8 17. Nec3 Nd6 18. Ba1 Nc419. Rc2 Bf6 20. Nb2 e5 21. Ne2 Rc7 22. Rfc1 Rdc8 23. Nxc4 dxc4 24. Rxc4 Rxc425. Bxb7 Rxc1+ 26. Nxc1 Rxc1+ 27. Kg2 Qxb7+ 28. Kh3 Rxa1 29. Qc2 Rg1 30. a4 h5*

Beitrag von Dragon

Die abtausch kombination war wohl noch zu hoch für dein geger Glückwunsch zum sieg :app:

Beitrag von Kiffing

Heute konnte ich mit Schwarz in der 2. Bezirksliga gewinnen. Mit dem Najdorf mit 6. Lc4 kam ich diesmal besser zurecht, weil ich der Hauptvariante auswich und stattdessen die Nebenvariante mit 7. ...Sc6 spielte. Ich konnte ausgleichen. Als ich mit meinem elastischen Aufbau meine einzige Schwäche auf d6 auflösen konnte, stand ich sogar besser, weil ich Läuferpaar und gewisses Druckspiel auf der halboffenen c-Linie hatte. Der Königsangriff von Weiß dagegen war nicht gefährlich, sondern teilweise sogar kompromittierend. Im 19. Zug entschied ich mich nach einer taktischen Abwicklung ins Endspiel überzuleiten. Mein Läufer war zwar schwach, aber ich erkannte, daß dieser Umstand nur temporärer Natur war. Die Bauern von Weiß dagegen waren durch den typischen sizilianischen Königsangriff weit vorgeprescht und würden bald zu Angriffsmarken werden. Im 23. Zug allerdings merkte ich, daß nichts mehr ging und bot Remis an. Mein Gegner hätte unter normalen Umständen auch angenommen. Aber seine Mannschaft lag zurück und er fühlte sich dazu verpflichtet, die Partie unbedingt gewinnen zu müssen. Also mußte er was riskieren, und das konnte nur mir in die Hände spielen. Das Druckspiel des Gegners, wiewohl nicht ungefährlich, führte erst einmal dazu, daß ich seinen weit vorgerückten Bauern auf g6 erobern konnte, wonach ich zwei verbundene entfernte Freibauern auf dem Damenflügel besaß. Obwohl mein Gegner später den Bauern wieder zurückholte, konnte ich diesen Zeitverlust dahingehend ausnutzen, daß ich meine Figuren, allen voran meinen König, der in einem Leichtfigurenendspiel die dominierende Figur ist, aktivieren und meinen Gegner in die Defensive drängen konnte. Schließlich fuhr ich dann auch den vollen Punkt heim.[Event "2. Bezirksliga BL, Brett 3"][Site "MyTown"][Date "20.11.2011"][Round "3"][White "Gegner 1653"][Black "Kiffing 1658"][Result "0-1"][PlyCount "116"][TimeControl "1800"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5.Nc3 a6 6. Bc4 e6 7. Bb3 Nc6 8. Be3 Be7 9. Qe2 Nxd4 10. Bxd4 b5 11. O-O-O Bb712. f3 O-O 13. h4 Qc7 14. g4 Nd7 15. g5 Nc5 16. e5 Nxb3+ 17. axb3 d5 18. Qe3Rac8 19. Bb6 Bc5 20. Bxc5 Qxc5 21. Qxc5 Rxc5 22. Rd4 Rfc8 23. Rh2 Kf8 24. h5Ke7 25. g6 fxg6 26. hxg6 h6 27. Rf4 Rf8 28. Rhh4 Rcc8 29. Ne2 Rxf4 30. Rxf4 Rf831. Rxf8 Kxf8 32. f4 Ke7 33. Nd4 Bc8 34. Kd2 Bd7 35. Ke3 Kf8 36. b4 Ke7 37. c3Be8 38. f5 exf5 39. Nxf5+ Kf8 40. Kf4 Bxg6 41. Nd4 Be8 42. Ne6+ Kf7 43. Nc7 Bd744. Nxa6 g5+ 45. Kg3 Ke6 46. Nc5+ Ke7 47. Nb3 h5 48. Nd4 Kf7 49. e6+ Bxe6 50.Nxb5 h4+ 51. Kg2 Kf6 52. Nd4 Bd7 53. b5 Ke5 54. b6 Bc8 55. Nf3+ Kf4 56. b3 Bb757. Kf2 h3 58. c4 dxc4 *

Beitrag von Kiffing

Ein Schachfestival der besonderen Art ging heute für mich in der 2. Bezirksliga Bergischland beim Radevormwalder Schachverein 1925 zuende. Mit Weiß konnte ich meinen Tempovorteil ausspielen. In der Drachenvariante spielte mein Gegner ungenau, was in dieser Variante selten verziehen wird. Die Idee, nicht zu rochieren, erwies sich für meinen Gegner als ungeschickt, denn bereits mit dem Multifunktionszug 14. Sd5! konnte ich u. a. die dadurch entstandene Fesselung des Sf6 ausnutzen und danach die Bindung der Dg5 an eben diesen Springer a tempo beseitigen. In dieser Not griff mein Gegner auch noch fehl und besiegelte die Niederlage. Einziger Wehrmutstropfen einer an sich offensiv und akkurat gespielte Partie war, daß 17. fxe5 noch genauer war als meine Abwicklung, die mir ein Endspiel mit Mehrfigur bescherte. Seht selbst:[Event "2. Bezirksliga BL"][Site "MyTown"][Date "11.12.2011"][Round "4"][White "Kiffing 1658"][Black "Gegner 1735"][Result "1-0"][PlyCount "61"][TimeControl "1800"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 d6 5.Nc3 g6 6. Be3 Bg7 7. f3 Bd7 8. Bc4 a6 9. Qd2 Qa5 10. O-O-O Nxd4 11. Bxd4 Bxd412. Qxd4 Qg5+ 13. Rd2 Nf6 14. Nd5 Rc8 15. f4 Qh4 16. g3 e5 17. gxh4 exd4 18.Nxf6+ Ke7 19. Nxd7 Rxc4 20. Nb6 Rc6 21. Nd5+ Ke6 22. Rxd4 f5 23. exf5+ gxf5 24.Re1+ Kf7 25. Re7+ Kg6 26. Rxb7 Kh5 27. Nf6+ Kxh4 28. Rxh7+ Rxh7 29. Nxh7 Kh330. Ng5+ Kxh2 31. Nf7 *

Beitrag von Hans_van_Ille

Wie ist dein Gegner mit so ner Leistung auf 1700 gekommen ? :lol: Und sonst kann ich zu der Partie nicht mehr sagen als: PERFEKT :top:

Beitrag von Kiffing

Taktisch stets auf der Höhe und in den Schlüsselmomenten hellwach zeigte ich mich in dieser Turnierpartie in der 2. Bezirksliga Bergischland. :top:[Event "2. Bezirksliga BL"][Site "MyTown"][Date "15.1.2012"][Round "5"][White "Gegner 1511"][Black "Kiffing 1636"][Result "0-1"][PlyCount "82"][TimeControl "1800"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. Bc4 Nc6 4. c3 Nf6 5. d3Bg4 6. Nbd2 e6 7. Bb5 a6 8. Ba4 b5 9. Bc2 Be7 10. h3 Bh5 11. g4 Bg6 12. O-O Nd713. d4 h5 14. Kg2 cxd4 15. cxd4 Rc8 16. Re1 d5 17. Bb1 Qc7 18. exd5 exd5 19.Bxg6 fxg6 20. Nf1 hxg4 21. hxg4 Nf6 22. Ng5 Nd8 23. Qd3 Qc2 24. Qa3 Ne4 25.Rxe4 dxe4 26. Qxa6 O-O 27. Nh3 e3 28. Bxe3 Qe4+ 29. Kh2 Rc6 30. Ng3 Qxe3 31.Qxc6 Rxf2+ 32. Nxf2 Nxc6 33. Nfe4 Nxd4 34. Rf1 Ne2 35. Re1 Qh6+ 36. Kg2 Nxg337. Nxg3 Bd6 38. Rd1 Bxg3 39. Rd8+ Kf7 40. Kxg3 Qe3+ 41. Kg2 Qe2+ *

Beitrag von FraKoWu

Nochmal Gratulation zu diesem tollen Sieg! Ein sehr abwechslungsreiches Spiel. Auch der Vorstoß mit h5 hat mir gefallen. Hier und da war der Gegner allerdings ein wenig "freigiebig" mit Material.... ;-)

Beitrag von Kiffing

Eine Glanzpartie brachte ich heute in der Vereinsmeisterschaft von Tornado Wuppertal zustande. Nach einer unglücklichen Abwicklung von Weiß im 6. Zug, konnte ich mir schnell eine aktive Stellung erarbeiten. Der Gegner wurde vollends zurückgedrängt. Im 17. Zug standen alle (!) seine Figuren auf der Grundreihe. Ein Bauerngewinn war der Lohn für mein aktives Spiel. Mit dem weit vorgerückten Freibauern brachte ich daraufhin eine Kombination zustande, die mir nach gewonnenen taktischen Verwicklungen den Sieg bescherte. Seht selbst: [Event "VM"][Site "MyTown"][Date "4.2.2012"][Round "4"][White "Gegner 1766"][Black "Kiffing 1636"][Result "0-1"][PlyCount "54"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. f4 d5 3. e5 e6 4. Nf3 Nc6 5. Bb5Bd7 6. c4 a6 7. cxd5 axb5 8. dxc6 Bxc6 9. O-O c4 10. Kh1 Bc5 11. Nc3 Nh6 12. h3Nf5 13. Kh2 b4 14. Ne2 Qd3 15. Ne1 Qd5 16. d3 Rd8 17. Ng1 cxd3 18. Ngf3 h5 19.h4 d2 20. Qxd2 Qc4 21. Qc2 Qxf1 22. Qxc5 Rd1 23. Qxb4 Bxf3 24. Qa4+ b5 25. Qc2Qxe1 26. Qc8+ Rd8 27. Qc5 Qg3+ *

Beitrag von Kiffing

Einen Meilenstein der Solidität setzte ich heute in der 2. Bezirksliga Bergischland. Nachdem mein Gegner den offenen Sizilianer scheute, und auf eine ruhigere Variante auswich, glich ich gekonnt mit einem soliden Aufbau aus. Der 9. Zug des Gegners leistete ebenfalls seinen Beitrag, das Spiel verflachen zu lassen. Danach war an dem Remis nicht mehr zu rütteln, wie ihr selbst sehen werdet:[Event "2. Bezirksklasse BL"][Site "MyTown"][Date "11.3.2012"][Round "7"][White "Gegner 1638"][Black "Kiffing 1631"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "40"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. Nc3 Nf6 4. Bb5+ Bd7 5.Bxd7+ Nbxd7 6. d3 e6 7. O-O Be7 8. Re1 O-O 9. e5 dxe5 10. Nxe5 Nxe5 11. Rxe5Qc7 12. Re1 a6 13. Qf3 Rad8 14. a4 Nd5 15. Nxd5 Rxd5 16. Bf4 Bd6 17. Bxd6 Qxd618. b3 Qd7 19. Re3 b6 20. Qe4 Rd8 *

Beitrag von DailyChess

Nicht schlecht.Aber wozu 12...a6 ?Meiner Meinung nach bessere Alternativen wären, den Entwicklungsrückstand des weißen auszunutzen. Vielleicht mit 12...c4!?Danach sehe ich eigentlich keine Alternative für Weiß außer den Bauern zu tauschen, wonach sich die d-Linie für deine Türme öffnet, deine Dame besser steht und außerdem Bb4 lästig für Weiß werden kann.Eine Beispielvariante könnte sein:12...c4 13.d:c4 Q:c4 14.Qf3!? Rfd8! und nun z.B.:15.Q:b7 Bb4! =+Schwarz bekommt den Bauern mit Zinsen zurück und steht einfach besser

Beitrag von Kiffing

Danke für den Kommentar. 12. ...a6 sollte ein mögliches Sb5 verhindern und später ...b5 vorbereiten. 12. ...c4 hatte ich nicht bemerkt. Aber interessante Option! :top:

Beitrag von DailyChess

Nb5 war eigentlich keine Option für Weiß, da sich die schw. Dame â tempo verbessert (der Springer droht nix und steht dort locker).Wann hast du deine nächste Partie? :) Finde deine Entwicklung hier recht interessant.

Beitrag von Kiffing

Ja stimmt, da habe ich wohl wieder mal Gespenster gesehen. :nichtwahr:Meine nächste Partie habe ich bereits am Freitag. Denn da beginnt die Offene Wuppertaler Stadtmeisterschaft. Allerdings werde ich da wahrscheinlich wieder gegen einen der Turnierfavoriten gelost werden, weil ich bei dem Turnier immer ganz oben in der zweiten Setzhälfte bin. Egal, schauen wir mal. :D

Beitrag von DailyChess

Dann drück ich dir mal die Daumen. Poste bitte die Partie oder schick sie mir mal, unabhängig vom Ergebnis ;) du postest hier ja nur Gewinnpartien/Remispartien.Gibt es dafür einen Grund? :)Ansonsten, viel Erfolg!

Beitrag von Kiffing

Danke schön, ich kann die Partie auch gerne hier posten. Hatte ja schon einmal eine Verlustpartie von mir gepostet gegen einen FM. Aber, um auf Deine Frage zurückzukommen, präsentiert man sich natürlich lieber mit einem Sieg als mit einer Niederlage. ;)

Beitrag von Mattmonster

:heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter::heiter:mich hätte nur interesiert was die burggemeinde zu unserem spiel gesagt hätte!!!:irre2::irre2::irre2::irre2:

Beitrag von Kiffing

Aber nur, weil ich es versprochen habe...[Event "Wuppertaler Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "16.3.2012"][Round "1"][White "Gegner 1993/2139"][Black "Kiffing 1631"][Result "1-0"][PlyCount "37"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nc3 d6 3. f4 Nc6 4. Nf3 Bg4 5. Bb5Nf6 6. O-O e6 7. Bxc6+ bxc6 8. h3 Bxf3 9. Qxf3 d5 10. d3 Be7 11. Kh1 Rb8 12. g4h5 13. g5 Nd7 14. f5 d4 15. fxe6 Ne5 16. Qf5 dxc3 17. Qxe5 cxb2 18. exf7+ Kf819. Bxb2 *Ich denke, mein Spiel war schon an der Wurzel falsch.

Beitrag von Dragon

Ja war schade deine frühe niederlage :(

Beitrag von DailyChess

Hast du mit dem GPA gerechnet Kiffing?

Beitrag von Kiffing

Nein, denn wenn ich mich vorbereitet hätte, hätte ich diese Eröffnung wesentlich besser behandelt. ;)

Beitrag von Kiffing

In der Vereinsmeisterschaft konnte ich mit Schwarz gegen Schachbrille97 gewinnen. Im Budapester Gambit schnappte schon früh eine schematische Falle zu. Zwar konnte Weiß hier Figurenverlust vermeiden, weil der typische Zwischentausch 8. Sxe5 Sx5 noch nicht gespielt war. So rettet sich Weiß nach 11. a3 Lxd2 12. Sxd2. Weil er dies aber nicht sah, spielte ich in Folge mit einer Figur mehr, wenn auch gegen zwei Bauern. In der Folge setzte ich auf Königsangriff. 18. f4 wäre aber eine starke Ressource gewesen, was die Figur, gegen Kompensation freilich wiedergewinnt. So geht 18. f4! Sc6 19. f5 mit Überlastung. Doch weil mein Gegner auch dies nicht sah, bekam ich Gelegenheit zu einer wahren Sternstunde des Schachs. Tausend Lichter leuchteten auf, als ich mein fulminantes 18. ...Sxf3+!! entkorkte. Der Springer ist dreimal bedroht, doch keine der drei Figuren kann ihn schlagen. Am Ende gewann ein Motiv gegen die schwache Grundreihe des Gegners, die ich im Gegensatz zu meinem Gegner stets beachtet habe. [Event "Vereinsmeisterschaft Tornado Wuppertal"][Site "MyTown"][Date "24.3.2012"][Round "5"][White "Schachbrille97 960"][Black "Kiffing 1631"][Result "0-1"][PlyCount "50"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. d4 Nf6 2. c4 e5 3. dxe5 Ng4 4. Nf3 Nc6 5.Bf4 Bb4+ 6. Nbd2 Qe7 7. e3 Ncxe5 8. Be2 O-O 9. O-O Ng6 10. Bxc7 d6 11. Nd4 Bxd212. Bxg4 Bxg4 13. Bxd6 Qxd6 14. Qxd2 Ne5 15. Qc3 Qg6 16. f3 Bh3 17. Rf2 Rfd818. Rd1 (18. f4 Nc6 19. f5) 18... Nxf3+ 19. Kh1 Nxd4 20. exd4 Bg4 21. Re1 Re822. d5 f6 23. d6 Rxe1+ 24. Qxe1 Re8 25. Qd2 Qb1+ *

Beitrag von SiegerFCN

Eine sehr schöne Partie des schwarzen mit einem sehr schönen taktischen Motiv!Weiß,wie man sieht,hat leider nie richtig Pfad in die Partie gefunden und schon am Anfang gegen das Budapester Gambit suboptimal gespielt,sowohl Sd2 als auch das nicht nehmen auf e5 waren keine gute Züge. Auch wenn es eine Variante zu 6.Sbd2 gibt,die ist nicht gut. Spiel besser 6.Sc3! und Weiß kriegt zwar den Doppelbauer,was aber kein Problem sein sollte (schau dir am besten die Theorie dazu an schachbrille!).Schwarz dagegen nutzte das eiskalt aus und stellte mit 9. ...Sg6 wohl ungewollt eine kleine Falle auf,die der weiße Spieler übersah. Mir gefällt Läufer h3 im 16.Zug von Schwarz aber nicht so gut,da Weiß dies einfach parieren kann und wie kiffing schon gesagt hatte jetzt im 18.Zug nach dem fragwürdigen 17. ...Tfd8?! mit 18.f4! nebst f5! Kompensation hätte erlangen können,was wohl aber immernoch besser für Schwarz sein sollte. Nach dem schwerwiegenden Fehler 18.Tad1? ist Sxf3+!! natürlich ein herausragender spitzen Zug,der einfach alle Figuren des Weißen lahmlegt. Gratulation zu dieser Taktik! Für alle,die nicht ganz durchblicken: Bauer darf nicht nehmen,weil gefesselt. Springer darf nicht nehmen,weil dann der Turm auf d1 hängt. Und der Turm auf f2 darf nicht nehmen,weil sonst Matt auf g2 ist! Danach wurde nochmal bisschen gespielt. Und nachdem Weiß die Grundreihenschwäche komplett unterschätzte,nutzte Kiffing mit seiner Dame die Diagonale aus,um auf b1 Matt zu setzen! Klasse Partie Kiffing!

Beitrag von Dragon

naja Schachbrille97 wusste das Sc3 besser als Sd2 ist aber der doppelbauer gefiel in einfach nicht weil nach meiner therorie schon genau gespielt werden sollte und ihm war das nicht sicher genug und wich zum schwächeren Sd2 aus was aber auch total spielbar ist eigentlich wenn man korekt weiterspielt

Beitrag von Kiffing

Danke für Deinen Kommentar, SiegerFCN. Was die Eröffnungsdiskussion angeht, so würde ich auf keinen Fall 6. Sbd2 als schlecht werten. Das ist genauso eine Hauptfortsetzung wie 6. Sc3, und wie Weiß spielt, ist vermutlich Geschmackssache. Die zerrüttete Bauernstruktur nach 6. Sc3 ist keine Bagatelle, und Schwarz verfügt hier über gute Techniken wie ...Sa5 und ...La6, auf diese Schwächen zu spielen. Daß Weiß dem ausweichen will, dafür habe ich vollstes Verständnis. Denke, das Problem bei Schachbrille97 war ein anderes.

Beitrag von Mufasa

[QUOTE=SiegerFCN;8891]Weiß,wie man sieht,hat leider nie richtig Pfad in die Partie gefunden und schon am Anfang gegen das Budapester Gambit suboptimal gespielt,sowohl Sd2 als auch das nicht nehmen auf e5 waren keine gute Züge. Auch wenn es eine Variante zu 6.Sbd2 gibt,die ist nicht gut. Spiel besser 6.Sc3! und Weiß kriegt zwar den Doppelbauer,was aber kein Problem sein sollte (schau dir am besten die Theorie dazu an schachbrille!).[/QUOTE]Finde gar nicht dass Weiss die Eröffnung suboptimal gespielt hat - selbst wenn 6.Sc3 der Hauptzug ist, so verdient er sicherlich kein Ausrufezeichen und ist einfach Geschmacksache (manche spielen einfach ungern mit Doppelbauern etc.) 6.Sbd2 ist in keinster Weise schlecht - der "vergessene" Zwischentausch auf e5 ist eventuell nicht ganz optimal, aber auch dies sollte nicht weiter schlimm sein -ist alles locker spielbar für Weiss-.[QUOTE=SiegerFCN;8891]Schwarz dagegen nutzte das eiskalt aus und stellte mit 9. ...Sg6 wohl ungewollt eine kleine Falle auf,die der weiße Spieler übersah.[/QUOTE]Diese "Falle" ist doch eigentlich keine echte Falle (10.Lg3 und nichts ist los), denn wie Kiffing schon anmerkte ist der Bauer keineswegs vergiftet - jedoch darf der Anziehende da natürlich nicht zulangen so er denn die Taktik mit a3 LxSd2 SxLd2 nicht sieht... die möglichen schwarzen Kandidaten Sxf2 oder Sxh2 stellen Weiss vor keine allzu großen Probleme und zieht der Springer weg, bzw wird gedeckt behält er sogar einen Mehrbauern - der Läufer auf c7 ist über a5 & c3 auch wieder schnell im Spiel und Schachbrille97 sollte sogar leicht besser stehen!11.a3 Lc5!? ist da die interessantere Idee für Schwarz (droht auf e3 einzuschlagen) und der Läufer hängt immer noch, weshalb Weiss wohl schon zu La5 "gezwungen" wird[FEN=r1b2rk1/pp2qppp/3p2n1/B1b5/2P3n1/P3PN2/1P1NBPPP/R2Q1RK1 b - - 2 12]r1b2rk1/pp2qppp/3p2n1/B1b5/2P3n1/P3PN2/1P1NBPPP/R2Q1RK1 b - - 2 12[/FEN]12...Lxe3 13.fxLe3 Sxe3 14.Dc1 SxTf1 15.DxSf1 sollte noch nicht gehen... also muss Kiffing wohl schon zu 12...Te8 greifen was nach z.B. 13.Db3 zu ziemlich unklarem Spiel führt - auch wenn Weiss hier einen Mehrbauern besitzt, würde ich gegen nominell schwächere eher dieses Abspiel wählen als die LxSd2 Varianten, da die schwarzen Figuren einfach harmonischer stehen und zudem in der LxS-Variante die Remischancen schon deutlich erhöht wurden!Nun gut, a3 wurde übersehen und damit war die Partie mehr oder weniger auch schon zu Ende. Der Rest nach dem Figurengewinn wurde ja recht solide heimgefahren (auch wenn f4 schwarz noch mal zwingt ein paar "genaue" Züge zu finden, ist es auch danach schon vorbei f4 Sc6 f5 Dg5 Sf3 Dxf5 gxLh3 Td3! [FEN=r5k1/pp3ppp/2n5/5q2/2P5/2QrPN1P/PP3R1P/R5K1 w - - 1 22]r5k1/pp3ppp/2n5/5q2/2P5/2QrPN1P/PP3R1P/R5K1 w - - 1 22[/FEN]und Turmverdopplung, plus komplett kaputtem Königsflügel). 18...Sxf3+ ist echt ein hübscher Abschluss - von daher stark nach Hause gefahren - allerdings war die Partie leider auch schon vorbei bevor sie überhaupt begonnen hatte!

Beitrag von Kiffing

Ich gewann heute meine Zweitrundenpartie in der Wuppertaler Stadtmeisterschaft. Nachdem mein Gegner gegen den Drachen nicht die allzu akkuratesten Züge fand, blies ich im 16. Zuge zum Generalangriff, der mit Störfeuer beantwortet wurde. Mit dem Störfeuer wollte mein Gegner unter Figurenopfer gegen zwei Bauern und zerrütteter Bauernstruktur Gegenspiel erlangen. Es fehlte ihm allerdings sein wichtiger Drachenläufer, daß daß ich nach wie vor zum Königsangriff bereit war. Schon im 20. Zug aber griff mein Gegner fehl, verlor auch noch die zweite Figur und gab auf. Seht selbst:[Event "Wuppertaler Stadtmeisterschaften"][Site "MyTown"][Date "13.4.2012"][Round "2"][White "Kiffing 1631"][Black "Gegner 1465"][Result "1-0"][PlyCount "41"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5.Nc3 g6 6. Be3 Bg7 7. Bc4 a6 8. f3 O-O 9. Qd2 Bh8 10. O-O-O d6 11. h4 Na5 12.Be2 Qc7 13. h5 Nc4 14. Bxc4 Qxc4 15. Bh6 Re8 16. Nf5 Nxe4 17. fxe4 Bxc3 18.bxc3 Qxe4 19. Nd4 Be6 20. hxg6 fxg6 21. Rde1 *

Beitrag von Kiffing

Argh, Traumkombination ausgelassen! :donk:19. Sxd6!! exd6 20. Tde1/The1 Dc6 21. Dd4 mit Matt

Beitrag von Mufasa

Schöner "Angriffswirbel" - etwas schade dass die Partie im Prinzip schon in der Eröffnungswahl verloren ging, bzw sind so Züge wie 9...Lh8?! (der verschenkt einfach ein Tempo und steht schlechter als auf g7 :() ein gutes Beispiel warum man eventuell die Finger vom Drachen lassen sollte! Dein Aufbau ist ja ziemlicher Standard und Schwarz zeigt eigentlich null Gegenwehr...Bei der "Traumkombination" 19.Sxd6!! dachte ich eigentlich zuerst, dass der wegen 19...Da4 20.SxTe8 Da3+ 21.Kb1 Le6 (ebenfalls mit Mattdrohung auf a2) "nicht geht" (wäre natürlich immernoch gewonnen c4 Lxc4 c3 TxSe8), doch folgende Matt-/Gewinnkombination finde ich fast noch schöner als deine über d4:[FEN=r3N1k1/1p2pp1p/p3b1pB/7P/8/q1P5/P1PQ2P1/1K1R3R w - - 0 1]r3N1k1/1p2pp1p/p3b1pB/7P/8/q1P5/P1PQ2P1/1K1R3R w - - 0 1[/FEN][SPOILER]22.Sf6+!! exSf6 (22...Kh8 23.Dd8+ TxDd8 24.TxTd8#) 23.Dd8+ Df8 (23...TxDd8 24.TxTd8+ Df8 25.TxDf8#) 24.LxDf8! +-- Schwarz entkommt zwar vorerst aus dem Mattnetz (h6 wird eingeschoben), steht mit zwei Türmen weniger natürlich dennoch längst auf verlorenem/verlassenem Posten... [/SPOILER]Der Textzug 19.Sd4 ist sicherlich ebenso nicht schlecht, wenn auch e5 etwas hartnäckiger als Le6?? gewesen wäre - Figur mehr, Angriff und schwache Grundreihe sollte locker für dich reichen (selbst bei möglichen zwei verbundenen Zentrumsfreibauern)!

Beitrag von ficus

Die Idee Lh8!?/?! ist in Drachenstellungen durchaus interessant. In Kiffings Partie ist sie nicht gut, aber in Verbindung mit einem Qualitätsopfer auf f8 wurde sie schon von namhaften Meistern gespielt. (Bsp. Panov-Simagin)[FEN=2112]2rq1rk1/pp2ppbp/1n1pbnpB/8/4P1P1/1NN2P2/PPPQ3P/2KR1B1R b - - 0 12][/FEN]Lh8!?und warum eigentlich nicht 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 g6 6.Le3 Lg7 7.f3 0-0 8.Dd2 Sc6 9.0-0-0 Lh8!? ?:grmpf:Objektiv gibt es bessere Züge, aber Weiß bekommt nicht mehr ohne Weiteres seinen Standardangriff auf die Bühne.

Beitrag von Kiffing

Zur von ficus angesprochenen Partie Panow - Simagin:[Event "Moscow (Russia)"][Site "Moscow (Russia)"][Date "1943.??.??"][EventDate "?"][Round "?"][Result "0-1"][White "Vasily Panov"][Black "Vladimir Simagin"][ECO "B76"][WhiteElo "?"][BlackElo "?"][PlyCount "62"]1.e4 c5 2.Nf3 d6 3.d4 cxd4 4.Nxd4 Nf6 5.Nc3 g6 6.Be3 Bg7 7.f3O-O 8.Nb3 Be6 9.Qd2 Nbd7 10.O-O-O Nb6 11.g4 Rc8 12.Bh6 Bh813.Bxf8 Qxf8 14.Nd4 Bc4 15.g5 Nfd7 16.Bh3 e6 17.Kb1 Ne5 18.f4Nf3 19.Nxf3 Bxc3 20.bxc3 d5 21.Qc1 Na4 22.exd5 Bxa2+ 23.Ka1Qc5 24.dxe6 Nxc3 25.Rd4 Bxe6 26.Bxe6 fxe6 27.Ra4 Nxa4 28.c4Rd8 29.Ka2 Qb4 30.Re1 Rd3 31.Rxe6 Nc3+ 0-1 Die Partie ist wirklich sehr bekannt, und ich hatte sie auch schon gewürdigt: [url]http://www.schachburg.de/threads/172-Ein-Schachzug-der-Geschichte-machte[/url] Allerdings gab es damals, d. h. in der ersten Zeit der Schachburg, noch keinen pgn-Viewer.

Beitrag von Mufasa

Ja, klar gibt es Varianten in denen Lh8 gar nicht so schlecht ist, nur wird er dann mit einer Idee verbunden! Wie in der angeführten Partie Panov - Simagin z.B. - falls der Turm mitgenommen wird, "fehlt" dem Weißen eine wichtige Angriffsfigur und zudem bleibt der typisch starke schwarze Läufer über! Vielleicht waren diese Ideen dem Schwarzen in Kiffings Partie ja durchaus bekannt - nur ging er hier halt überhaupt nicht - und genau das meinte ich. In dieser Variante des Drachen hast du meistens keine Zeit für große Tempoverluste, bzw sind diese fast immer tödlich und daher ist die Eröffnungswahl wohl nicht optimal. Aber gut, von einer Partie allein lässt sich das noch nicht sicher sagen... dennoch brauchst du einfach stärkere Gegner, solche Siege bringen dich schachlich nicht wirklich weiter, denn gerade gegen Schwächere scheinst du "deinen Aufbau" (bis zum 14. Zug dürftest du ja noch in deiner Theorie gewesen sein oder!? zumindest kam mir die Stellung (halt meist ohne Lh8) aus deinen Partien schon bekannt vor) ja oft sehr gut aufs Brett zu bekommen und kurze Zeit später ist die Partie auch schon vorbei!

Beitrag von Kiffing

Den stärkeren Gegner werde ich nächste Runde bekommen, denn der hat wieder über 1800. Mal sehen, wie ich mich da schlagen werde. Ansonsten stimmt es schon, was Du sagst. Grundsätzlich habe ich meine besten Werte gegen Sizilianisch und speziell gegen den Drachen. Da brauche ich einfach meinen Standardaufbau zu pflegen und in ein paar Zügen ist alles vorbei, zumindest gegen Schwächere, weil die irgendwann patzen. Aber selbst wenn sie nicht patzen, komme ich dann gut ins Spiel. Zumindest erwarten mich hier keine ausgeklügelten Feinheiten, die z. B. Lestat sehr oft gegen mich mit Erfolg anwendet. Denn mein Standardplan hat so eine Substanz, daß ich gegen jede Antwort eine angemessene Reaktion finden kann.

Beitrag von Kiffing

Einen Meilenstein für die fortschrittliche Menschheit setzte ich heute in der 8. Runde der 2. Bezirksliga Bergischland im Spiel bei Solingen 24. Erneut gelang es mir, mit Weiß die Formation des Englischen Angriffs durchzusetzen, was auch bei nichtgespieltem Sizilianisch in den Eröffnungen Philidor und Spanisch Steinitzvariante funktioniert. 11. Sxc6 ist eigentlich ein Zug, den man nicht machen sollte, weil der Gegner b-Linie gewinnt und das Zentrum stärkt. Hier war ich allerdings dazu gezwungen, weil unangenehm ...Sxd4 nebst ...c5-c4 drohte. In der Folge bewies mein Gegner, welche Stabilität Doppelbauern im Zentrum der eigenen Struktur geben können. Die halboffene b-Linie war ein zusätzliches Geschenk, auf welcher der Gegner Angriff entfalten konnte. Ich setzte allerdings dagegen und vereitelte alle Spielmöglichkeiten des Gegners, auch wenn das nicht gespielte 15. ...Db7 16. b3 Db4 sicherlich unangenehm für mich gewesen wäre. Grundsätzlich mußte ich mich als Weißer mehr verteidigen als mir lieb gewesen wäre. Doch als ich alle Klippen umschiffte, war es mein Gegner, der patzte, als er im 22. Zug ...h6 spielte und mir damit eine klassische Angriffsmarke bot. Mit einer klassischen Traumkombination brachte ich die Partie zum Abschluß. Seht selbst:[Event "2. Bezirksliga BL"][Site "MyTown"][Date "22.4.2012"][Round "8"][White "Kiffing 1631"][Black "Gegner 1539"][Result "1-0"][PlyCount "55"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 d6 4. d4 exd4 5.Nxd4 Bd7 6. Nc3 Be7 7. Be3 Nf6 8. f3 a6 9. Ba4 O-O 10. Bb3 Qc8 11. Nxc6 bxc612. Qd2 Be6 13. O-O-O c5 14. Qe2 Rb8 15. Bc4 Bxc4 16. Qxc4 Rb4 17. Nd5 Nxd5 18.Qxd5 Bf6 19. c3 Rb5 20. Kc2 Qb8 21. Bc1 Re8 22. h4 h6 23. g4 Qb6 24. g5 hxg525. hxg5 Be7 26. g6 Rf8 27. Rh8+ Kxh8 28. Qh5+ *

Beitrag von Jan97

Eine sehr schöne Partie,elegant gespielt und ein Bilderbuchmatt wie es in jedem Schachbuch beschrieben wird;)

Beitrag von FraKoWu

Eine Partie mit sehr schönem Abschluß! Die große Rochade ist ja für dich in Weißpartien typisch! Der unaufhaltsame Bauernvormarsch am Königsflügel und der gelungene Mattabschluß runden das Spiel ab. Klasse!

Beitrag von SiegerFCN

Soo:Zur Eröffnung:Steinitz-Variante,ausanalysiert zu leichtem Vorteil Weiß,ist wohl in dem Niveau noch nicht so bekannt. Spieltest die Theorie richtig und ganz ordentlich weiter. Allerdings gefallen mir deine Abwicklungen in ein scharfes,heterogenes Spiel nicht ganz. Zwar bietet dir das Angriff an,aber auch deinem Kontrahenten ist sowas zu geben. Gegen schwächere kann man das durchaus machen,allerdings wäre die kurze Rochade jetzt schon gut gewesen und hätte gutes,ruhiges Spiel gegeben. Also z.B. 8.0-0 0-0 9.Le2!? Die Stellung ähnelt nun dem Philidor oder der Ungarischen-Variante. Natürlich kannst du auch 9.Sxc6 spielen,was aber für beide Seiten OK ist. Zwar ist 8.f3 auch gut,aber nur so als Tipp: Nicht immer den König auf die andere Seite bringen,häufig ist es auch gut,in die gleiche Seite zu rochieren und mal auf Angriff zu verzichten,auch wenn es den meisten,und vorallem auch dir,sehr liegt :)Zum Mittelspiel:10.Lb3?! ist ein merkwürdiger Zug der wohl Prophylaktisch für den gegenstoß ?. ...b5 war. Jedoch wäre an dieser Stelle 10.Sxc6! besser gewesen. Mögliche Fortsetzung: 10. ...Lxc6 11.Lxc6 (11.0-0!? d5 unklar) bxc6 12.Dd3 Sd7 13.f4 und rochierste lang,auch wenn die b-linie offen ist,spielst gelegentlich,wenn zu viel Druck drauf ist,b3 und du stehst ganz gut. Nach 10.Lb3?! allerdings bietest du Schwarz die Chance mit 10. ...Se5!? den Springer auf eine bessere Position zu bringen und gleichzeitig auch den drohenden Zug 11. ...c5! zuzulassen,was eine Gewinnstellung für Schwarz gibt. 10. ...Sa5!? ist auch interessant ,da nun beliebig der Läufer raus geschlagen werden kann,falls nun 11.Sde2 c5 12.a3 Sxb3 Ausgleich bringt. Trotz der Bauernstruktur hast du gutes spiel,da d6 schwach ist und d5 ein schönes Feld für deine Figuren ist. Als ich 10. ...Dc8?! dachte ich sofort,dass das kein guter Zug ist,komisch anzusehen,warum die Dame extra nach c8 geht. Einzige Drohung ist ja Sxd4,was c5 nebst c4 droht. Aber Nach Sxd4 hauste einfach mit dem Läufer weg und dann auf f6 falls c5 kommt. Nun haste im 11.Zug deinen Fehler aber wett gemacht. 11.Sxc6 bringt dir,auch wenn die b-Linie geöffnet wird,besseres Spiel. Nach solidem Spiel beider Seiten ist 15.Lc4? ein nicht guter Zug,was Schwarz nach 15. ...Db7! gutes Spiel gibt. Warum nicht auf Angriff spielen,so wie du es magst und auch in der Partie geplant hast? Warum nicht 15.g4!. Nach 15. ...Db7! muss schon son hässlicher Zug wie 16.b3 kommen und nach 16. ...Db4 stehste schon platt. Wohl noch zu spielen,aber schon besser für Schwarz. Dein Gegner unterschätzt den zug und zieht einfach Lxc4,wohl ohne zu Überlegen. Jetzt ist die Stellung wieder ausgeglichen und der bessere gewinnt. 17.Sd5!? ist dann nochmal schön anzusehen,auch wenn der Rückzug nach e2 mit 17.De2 wohl besser gewesen wäre. Einige Holpereien habt ihr euch noch erlaubt,bis du ihn dann den Gnadenstoß gegeben hast,mit einem sehr schönen Matt!

Beitrag von Kiffing

Danke schön für Deinen ausführlichen Kommentar! :top: [QUOTE=SiegerFCN] 10.Lb3?! ist ein merkwürdiger Zug der wohl Prophylaktisch für den gegenstoß ?. ...b5 war.[/QUOTE]Der Grund für diese Ungenauigkeit war, daß nach 9. ...0-0 der Ld7 nicht mehr mit Schach herausgeschlagen werden kann, so daß auf 10. ...Sxd4 11. Lxd7 wegen 11. ...Sxc2+! oder 11. ...Sxf3+! nicht funktioniert. Und 11. Lxd4 Lxa4 12. Sxa4 sieht häßlich aus. 10. Lb3?! zieht den Läufer also aus dieser Diagonale heraus, und ich dachte, er würde da im Angriffssinne gut stehen. Aber wie Du schon richtig anmerkst, hatte ich einige Möglichkeiten des Gegners übersehen. 10. ...Se5 ist in der Tat sehr stark. In Zukunft werde ich hier wohl 10. Sxc6 spielen, auch wenn mir der Abtausch von möglicherweise zwei Leichtfigurenpaaren nicht gefällt. [QUOTE=SiegerFCN] Nach solidem Spiel beider Seiten ist 15.Lc4? ein nicht guter Zug,was Schwarz nach 15. ...Db7! gutes Spiel gibt. Warum nicht auf Angriff spielen,so wie du es magst und auch in der Partie geplant hast? Warum nicht 15.g4![/QUOTE]Nachdem ich nach dem tückischen 10. ...Dc8 registriert hatte, daß der Gegner wohl doch mehr Optionen hat als mir lieb gewesen war, mußte ich erst einmal seine Möglichkeiten parieren, um selbst angreifen zu können. Mein Angriff lief mir ja nicht weg, und so ungefähr ist es dann auch gekommen. Ich hatte den Vorteil, daß der Angriff auf der b-Linie relativ einsträngig ist, also gut pariert werden kann. Ein weiterer Vorteil war, daß die gegnerischen Figuren keinerlei Flexibilität haben, weil sie von diesem Schauplatz, siehe etwa die schwarze Dame, nur sehr schwer wieder zu einem anderen Schauplatz disloziert werden können. Insofern denke ich, daß ich mit meiner Grundstrategie hier ganz gut gefahren bin.Konkret droht Schwarz mit ...Db7 und dem taktischen ...c4. Also war es m. E. sinnvoll, dem Gegner erst diese Möglichkeit zu nehmen, bevor ich selbst aktiv werden kann. Wenn ich den unflexiblen Angriff des Gegners dauerhaft abwehre, so meine Philosophie, kann ich später selbst aktiv werden, ohne ein Gegenspiel des Gegners hinnehmen zu müssen. Auch das ist später so gekommen. [QUOTE=SiegerFCN] 17.Sd5!? ist dann nochmal schön anzusehen,auch wenn der Rückzug nach e2 mit 17.De2 wohl besser gewesen wäre[/QUOTE]Ist das so? Ich denke, zu diesem taktischen Gegenhalten war ich mehr oder weniger gezwungen, weil ein einfacher Damenrückzug einen Tempogewinn des Gegners darstellen würde, der, in Beherrschung der b-Linie den Druck verstärken kann. 17. Sd5! dagegen hält taktisch dagegen und leistet seinen Beitrag, den Angriff des Gegners bald endgültig erstickt zu haben. Nach dem einfallslosen 17. De2? hat Schwarz freies Spiel, kann seine Schwerfiguren auf der halboffenen b-Linie verdoppeln und in aller Ruhe seinen a-Bauern taktisch nach vorne preschen.

Beitrag von Kiffing

Gestern spielte ich in der 3. Runde der Wuppertaler Stadtmeisterschaft Remis. Durch meine starke Erwiderung auf den Alapin-Sizilianer beflügelt, entwickelte sich eine spannende Theorieschlacht. Die schwarze Dame sieht auf d6 häßlich aus, es ist dennoch der richtige Zug, weil die schwarze Dame von dort den Laden zusammenhält und etwa auch weiße Unternehmungen auf e5 vereitelt. Danach gab es Strukturen mit dem weißen d-Isolani, bei denen ich aber das Feld d5 unter Kontrolle behielt und den allerdings hervorragend beschirmten Isolani unter schwerem Figurenbeschuß nahm. Aus Gründen, die mir allerdings nicht bekannt sind, erspielte sich mein Gegner dennoch ein deutliches Stellungsplus. 16. ...Lf5 17. Tc5 Dd6 18. d5 sieht gefährlich aus, war aber aus schwarzer Sicht wohl dem gespielten 16. ...Lh5 vorzuziehen. Die Abwicklung ins Endspiel nutzt nur Weiß, der, nach einem schwarzen Bauernopfer für Initiative kaltblütig den Bauern nahm, dann aber ebenso kaltblütig hätte fortsetzen müssen. Nach meiner Einschätzung ist die Stellung nach Sd2 für Weiß strategisch gewonnen. Meine Figurenaktivität sieht zwar gefährlich aus, es droht aber nichts forciertes. Sd2 und Le3 dürften alle schwarzen Drohungen vereiteln, und langfristig dürften die beiden verbundenen weißen Freibauern das Rennen machen. Die Zugwiederholung war ein Geschenk. [Event "Wuppertaler Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "28.4.2012"][Round "3"][White "Gegner 1810"][Black "Kiffing 1631"][Result "1/2-1/2"][PlyCount "57"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. c3 d5 3. exd5 Qxd5 4. d4 Nc6 5. Nf3Bg4 6. Be2 e6 7. O-O cxd4 8. cxd4 Nf6 9. Nc3 Qd6 10. Be3 Be7 11. Qd2 Nd5 12.Nxd5 Qxd5 13. b3 Rd8 14. Rfd1 Bf6 15. Rac1 O-O 16. h3 Bh5 17. Rc5 Qxc5 18. dxc5Rxd2 19. Rxd2 Nb4 20. g4 Bg6 21. Rd7 Nxa2 22. Rxb7 Nc3 23. Kf1 Rd8 24. Rxa7Nxe2 25. Kxe2 Bd3+ 26. Ke1 Be4 27. Ke2 Bd3+ 28. Ke1 Be4 29. Ke2 *

Beitrag von Kiffing

Ich weiß jetzt, was zu dem Umschwung in der Stellung geführt hat. Bereits 14. ...Lf6 war ein Fehler. Der Zug drückt zwar thematisch weiter gegen den d-Isolani, gibt aber die Kontrolle über das Feld c5 ab, so daß Tc1-c5 nun möglich wurde. Zudem wurde das taktische 21. ...Le4 ausgelassen, was nach 22. a3 Lc6 23. Td6 Sd5/Sc2 immer noch ausgleicht.

Beitrag von SeeFree

Na ja trotzdem Glückwunsch zum Remis gegen einen deutlich Stärkeren :top:

Beitrag von Zapp Brannigan

[QUOTE]Durch meine starke Erwiderung auf den Alapin-Sizilianer beflügelt,[/QUOTE]Lol? 6...e6 ist ein fehler, weiss sollte das mit 7.h3 Bh5 8.c4! bestrafen und schwarz steht sehr bescheiden... 6...cxd5 ist muss

Beitrag von Kiffing

In der heutigen Runde der Wuppertaler Stadtmeisterschaft gelang mir ein Remis mit Schwarz gegen einen Spieler, der mit DWZ 1897 dotiert ist. Eigentlich hätte ich nach indiskutablem Beginn und völliger Mißhandlung des Budapester Gambits mit 4. e3 brutal und zügig vernichtet werden müssen. Meine Anlehnung an den Aljechin-Angriff ist hier fehl am Platze, man spielt auf 4. e3 Sxe5 und nicht 4. ...h5?. Es gewinnen 13. f4 Lxe2 14. Dxe2 Sg4 15. h3 1-0 oder 15. Lxg7 Tg8 16. Lxg4 Lxg4 17. Sf6+ Ke7 18. Db3 1-0.Doch es kam zum Glück für mich anders. Obwohl mein Gegner auf dem Höhepunkt seiner Macht nicht die stärksten Züge fand, war meine Stellung die meiste Zeit der Partie ein Tanz auf der Rasierklinge. Meine Stellung krankte etwa daran, daß mein König nirgendwo sicher war. Weder durch die kleine Rochade noch durch die große Rochade und noch durch die Mitte war er sicher. Ich entschied mich vor diesem Trilemma stehend für die große Rochade, wo mein Gegner gleich einen Königsangriff anzettelte, den ich vorläufig nur mit einem Bauernopfer abwehren konnte. Doch zwischenzeitlich war viel passiert. Mit dem Hebel 21. ...f5! hatte ich erstmals konkretes Gegenspiel, und da man, ist man einem Angriff ausgesetzt, fressen sollte, tat ich letzteres und gewann immerhin zwei Bauern, stellte aber im 25. Zug dafür gleich die Qualität ein. Es ergab sich zwischenzeitlich eine zweischneidige Stellung mit Chancen auf beiden Seiten, die aber nach meinem groben Fehler 28. ...d5?? gleich wieder kippte. Hier hätte ich konsequent auf meine beiden verbundenen Freibauern setzen und den Einschlag auf a7 zulassen sollen. Diesen Einschlag zu Unrecht fürchtend, gab mein 28. ...a5?? dem Gegner gleich wieder einen gewaltigen Königsangriff, den ich, wie geschildert, vorläufig nur mit einem Bauernopfer parieren konnte.Eingeklemmt in diesem Prokrustesbett, hielt ich mich aber bis zum 37. Zug erstaunlich gut, bis ich die Rettung 37. ...d4! mißachtete. Danach wurde ich an die Wand gespielt und meine Stellung wäre wie ein Kartenhaus in sich zusammengebrochen, hätte mein Gegner mir nicht in beginnender Zeitnot das Remis angeboten, das ich selbstverständlich umgehend annahm. [Event "Wuppertaler Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "11.5.2012"][Round "4"][White "Gegner 1897"][Black "Kiffing 1632"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "81"]1. d4 Nf6 2. c4 e5 3. dxe5 Ng4 4. e3 h5 5. Nh3 Bb4+ 6. Bd2 Qe7 7. Nc3 Nxe5 8.Nf4 Bxc3 9. Bxc3 d6 10. Be2 Bg4 11. O-O Nbc6 12. Nd5 Qd7 13. f3 Be6 14. f4 Ng415. Qd2 Bxd5 16. cxd5 Ne7 17. e4 O-O-O 18. Bd4 Kb8 19. Qa5 b6 20. Qd2 Rdg8 21.a4 f5 22. a5 fxe4 23. axb6 cxb6 24. Ra3 Nxd5 25. Bc4 Ngf6 26. Bxf6 Nxf6 27.Bxg8 Rxg8 28. Rfa1 a5 29. b4 d5 30. bxa5 b5 31. Rb1 Rc8 32. Rab3 Rc5 33. Qd4Qc6 34. h3 Ka8 35. a6 Qb6 36. Kh2 Qc7 37. Qe5 Qd7 38. a7 Qb7 39. Qd6 Nd7 40.Qe7 g6 41. Qe8+

Beitrag von SeeFree

wow. Glückwunsch zum Remis :top: (Du spielst irgendwie oft gegen stärkere Remis :top: ;)) Aber eigentlich gut, dass da ein Remis rauskam ich glaube nämlich du hättest hinterher verloren...

Beitrag von Kiffing

Einen gelungenen Start feierte ich beim SoS in Brackwede. Den Grundstein für meinen Sieg leistete ich, als ich einen verfrühten Damenausfall meiner Gegnerin taktisch bestrafen konnte und dabei Material gewann. Ich fand dabei allerdings nicht die beste Lösung. 12. ...Tc5 wäre wohl tatsächlich gegenüber dem auf der Hand liegenden 12. ...Sxa1 nochmal eine Verbesserung gewesen. Jedoch übersah ich ein taktisches Mittel meiner Gegnerin, und mit ihrem Damenopfer gegen Turm und Leichtfigur, sah die Sache dann nicht mehr so klar aus. Von da an spielte ich die Partie aber überzeugend weiter und konnte meine Gegnerin überspielen und soweit ausmanövrieren, daß ich schließlich ein Mattbild fand. Das starke 19. ...Se4! untermauerte dabei meine angriffstechnischen Ambitionen, der Springer auf e4 war der erste Baustein für mein Mattbild. Genauso wichtig war es, wie ich mit 21. ...e5 und 22. ...f6 der Gegnerin die Vorherrschaft über d4 wieder abnehmen konnte und dabei die Beweglichkeit von gleich zwei weißen Leichtfiguren auf ein Minimum reduzieren konnte. Findet man alles bei Techniken des Positionsspiels von Bronznik und Terekhin. Gutes Positionsspiel beinhaltet eben nicht nur, daß man sich bemüht, seine eigenen Figuren möglichst gut aufzustellen, sondern daß man auch die Beweglichkeit der gegnerischen Figuren einschränkt. Das alles war die Grundlage, auf der ich dann mein Mattbild aufbauen und siegreich einlochen konnte. [Event "SoS"][Site "MyTown"][Date "25.5.2012"][Round "1"][White "Gegnerin 1621"][Black "Kiffing 1644"][Result "0-1"][PlyCount "68"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. d4 Nf6 2. g3 d5 3. Bg2 e6 4. Nf3 c5 5. c4Nc6 6. O-O dxc4 7. Qa4 Bd7 8. Qxc4 cxd4 9. b3 Rc8 10. Qb5 Nb4 11. Qe5 Nc2 12.Nxd4 Rc5 13. Qxc5 Bxc5 14. Nxc2 Qc7 15. e3 O-O 16. Bb2 Rd8 17. Nba3 Bc6 18.Rfd1 Bxg2 19. Kxg2 Ne4 20. Nb5 Qc8 21. Nbd4 e5 22. Nf3 f6 23. Nce1 Rxd1 24.Rxd1 Qc6 25. Rc1 Qd5 26. Rc4 b5 27. Rc1 Bb4 28. Rc8+ Kf7 29. Rc7+ Ke6 30. Nc2Ba5 31. Rxa7 Ng5 32. Rxa5 Qxf3+ 33. Kg1 Nh3+ 34. Kf1 Qxf2# 0-1

Beitrag von SeeFree

Glückwunsch zum Sieg :top:

Beitrag von Hans_van_Ille

Das war stark gespielt :) Hat mir gut gefallen!Ich hatte übrigens beim Salzkammergutopen wenig Glück.Nur 1 Punkt aus 5 Partien.Also 1 Sieg.Ich muss wohl mehr üben. ;)

Beitrag von Kiffing

Oha, woran lags? Waren die Gegner so stark oder ging einiges schief wie bei mir in der 5. Runde?

Beitrag von Kiffing

In der 2. Runde bekam ich es mit einem Wunderkind zu tun. Filip Boe Olsen heißt er, er ist 9, kommt aus Dänemark und hat schon 1621 DWZ, Tendenz steigend. Den Namen sollte man sich merken. Wir spielten die Hauptvariante in der Caro-Kann-Verteidigung, Klassisches System, herunter, wo meine Theoriekenntnisse bis zum einschließlich 13. Zug reichen. Im Prinzip mag ich diese Eröffnung nicht sonderlich, weil ich hier oft Schwierigkeiten habe, Ideen für mein Spiel zu entwickeln. In dieser Partie aber ging es. Ich manövrierte umsichtig und konnte aber eine gewisse Dynamik entfalten. Mein junger Gegner, der im gesamten Turnierverlauf ungeschlagen blieb, war allerdings nicht nur ein taktisches Genie, sondern auch ein Ausbund an Sicherheit, und so parierte er all meine Drohungen nonchalant. Das von ihm angebotene Remis nahm ich schließlich an, weil ich selbst zwar meinethalben gewisse dynamische Vorteile hatte. Dafür aber hatte ich nichts konkretes in der Hand und auch keine Ansätze, auf lange Hinsicht ein Druckspiel zu entwickeln, das über gewisse Perspektiven verfügt. Dafür stand der Gegner einfach zu sicher, und ich spürte, daß meine beiden Bauernschwächen auf d4 und h5 mir im weiteren Partieverlauf noch Probleme bereitet hätten. [Event "SoS"][Site "MyTown"][Date "26.5.2012"][Round "2"][White "Kiffing 1644"][Black "Gegner 1621"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "48"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c6 2. d4 d5 3. Nc3 dxe4 4. Nxe4 Bf5 5.Ng3 Bg6 6. Nf3 Nd7 7. h4 h6 8. h5 Bh7 9. Bd3 Bxd3 10. Qxd3 Ngf6 11. Bf4 Qa5+12. Bd2 Qc7 13. O-O-O e6 14. Rde1 O-O-O 15. Kb1 Bd6 16. Ne4 Nxe4 17. Qxe4 Nf618. Qe2 Kb8 19. Ne5 c5 20. c3 cxd4 21. cxd4 Rc8 22. Rc1 Qe7 23. Qb5 Ka8 24. Nc4Rhd8 *

Beitrag von Kiffing

In der 3. Partie bekam ich es mit einem sehr starken und ambitionierten Gegner zu tun, der die weißen Steine führte. Meine Niederlage lag nicht an meiner Eröffnungsbehandlung, weil ich die Eröffnung sehr sicher spielte und auch die Feinheiten beachtete. So wäre das übliche 7. ...Le6 hier problematisch wegen 8. f4 exf4 9. Sd4, und 13. ...Lg5! war ausgezeichnet, um den guten Läufer des Gegners gegen meinen schlechten Läufer abzutauschen. In der Folge drehte sich alles darum, daß ich c5 als Vorposten für meinen Springer behaupten konnte. In der Folge griff mein Gegner fehl, als er mit seinem Sa5 nicht mehr herauskam und Figurenverlust drohte. Das hätte ich mir mit 23. ...Ta8 zunutze machen und mit einem Bauern die erste Frucht ernten können. Stattdessen wollte ich meine Ziele mit 23. ...Lc2 erreichen, was aber taktisch widerlegt wurde. Die zweite Schlüsselszene war 26. ...bxc5?, wo ich einfach seinen entfernten Freibauern unterschätzte. Der entfernte Freibauer neigt im Gegensatz zu meiner damaligen Spieleinschätzung nämlich nicht zur Schwäche, weil mein Gegner auf a6 meinen König im Zentrum durch die Bindung an den Bd6 festhalten kann, so daß dieser nicht eingreifen kann, um den Ba7 zu erobern. Die Endspielbehandlung meines Gegners war dann wirklich vom Feinsten. Es ist zum Genießen. [Event "SoS"][Site "MyTown"][Date "26.5.2012"][Round "3"][White "Gegner 1636"][Black "Kiffing 1644"][Result "1-0"][PlyCount "123"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5.Nc3 a6 6. a4 e5 7. Nb3 Be7 8. Be2 O-O 9. Be3 Be6 10. Nd5 Nxd5 11. exd5 Bf5 12.O-O Nd7 13. c4 Bg5 14. Qd2 Bxe3 15. Qxe3 Rc8 16. Nd2 a5 17. Qa3 Nc5 18. b4 axb419. Qxb4 Qc7 20. Nb3 Na6 21. Qa5 Qxa5 22. Nxa5 Nc5 23. Ra3 Bc2 24. Rc1 Bf5 25.Nb3 b6 26. Nxc5 bxc5 27. g4 Bd7 28. a5 Ra8 29. Rb1 Rfb8 30. Rxb8+ Rxb8 31. a6Ra8 32. a7 Kf8 33. Bd1 Ke7 34. Ra6 h6 35. Ba4 Bxa4 36. Rxa4 g6 37. Kg2 f6 38.h4 f5 39. Kg3 h5 40. g5 Kd7 41. Ra6 Ke7 42. Kf3 Kd7 43. Ke3 Kc7 44. Kd3 Kd7 45.Kc3 e4 46. f3 exf3 47. Kd3 Ke7 48. Ke3 Kd7 49. Kxf3 Ke7 50. Ke3 Kd7 51. Kd3 Ke752. Kc3 Kd7 53. Kb3 Kc7 54. Ka4 f4 55. Kb5 f3 56. Ra2 Kb7 57. Rf2 Rf8 58. a8=Q+Kxa8 59. Kc6 Rf4 60. Kxd6 Rxc4 61. Kc7 Ra4 62. d6 *

Beitrag von Kiffing

Die 4. Runde war im Prinzip ein perfektes Match genauso, wie ich es mir immer wünsche. In der Spanischen Möller-Variante konnte ich Druck aufbauen und den Druck mit einem gut vorbereiteten Zentralvorstoß verstärken. Den Durchmarsch brachte schließlich ein Fehler des Gegners, der im Glauben, er könne den Sh5 nicht anders befreien, mit 16. ...g6 schon gewaltige Verrenkungen anstellen mußte, die meine Stellung natürlich noch weiter verstärkten. 16. ...Sb4 leistet mehr Widerstand, denn durch die Freilegung des Lb7 droht hier nicht mehr die Springerkassierung mittels g4. Danach war die Reif Zeit für einen Königsangriff, den ich mit der Traumkombination 22. Lxg6+! krönte. Mein Gegner opferte noch einen Läufer, um den Druck abzumildern, aber in der Stellung hatte ich noch so viele Möglichkeiten, daß ich ganz einfach mit einem taktischen Generalabtausch in ein gewonnenes Endspiel abwickelte, der noch zwei weitere Bauern gewann. [Event "SoS"][Site "MyTown"][Date "27.5.2012"][Round "4"][White "Kiffing 1644"][Black "Gegner 1596"][Result "1-0"][PlyCount "55"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. O-OBc5 6. c3 b5 7. Bb3 d6 8. d4 exd4 9. cxd4 Bb6 10. h3 h6 11. Re1 O-O 12. Nc3 Bb713. Bf4 Re8 14. e5 dxe5 15. dxe5 Nh5 16. Bh2 g6 17. e6 fxe6 18. Bxe6+ Kh7 19.Nd5 Ng7 20. Bf7 Rxe1+ 21. Qxe1 Qf8 22. Bxg6+ Kh8 23. Qd2 Ne8 24. Ne5 Qxf2+ 25.Qxf2 Bxf2+ 26. Kxf2 Kg7 27. Bxe8 Rxe8 28. Nxc6 *

Beitrag von SeeFree

oha. In der 2.Runde,Ein 9-jähriger mit 1621 DWZ :top: :eek:Und dann auch noch ein Remis! Das ist ja ein Jenie ohne Ende der ist doch schon Großmeister oder so wenn der 16 Jahre alt ist :eek:

Beitrag von Kiffing

Ja, daß er mal Großmeister wird, ist für mich sonnenklar. Der kann im Schach noch ganz groß reinkommen, weil so begabt ist sicher niemand oder so gut wie niemand auf der Welt.

Beitrag von Kiffing

In der 5. Runde dann mein Trauma, von dem ab ich urplötzlich keine Lust auf das bisher super verlaufende Turnier hatte und mich in an Unnötigkeit nicht zu überbietender Art und Weise vom Rennen um Platz 1 der Gruppe verabschiedete, wo ich sonst nach 3,5/5 noch super dringewesen wäre. Das Match hätte ich definitiv gewinnen müssen.Mein Gegner eröffnete scharf mit dem Morragambit, wobei ich allerdings die Überleitung in einen ganz normalen Alapin-Sizilianer kannte. Das von Weiß gespielte 5. Dxd4?! nützt nur Schwarz, denn so kam ich einfach in ein sehr angenehm zu spielendes damenloses Mittelspiel. Eine Ungenauigkeit war vielleicht meine große Rochade, denn diese eröffnete Weiß einen taktischen Standardtrick, in den ich prompt reinfiel und einen Bauern verlor. Ich konnte aber meine Stellung taktisch verbessern und mit meinem Turm auf die 1. Reihe eindringen, wo ich einige Motive in die Hand bekam, die von meinem Gegner äußerste Genauigkeit in der Verteidigung beanspruchten. Eine weitere taktische Abwicklung in einem insgesamt hochgradig taktisch geprägten Match eröffnete bei ungleichen Figurenverhältnissen ein klassisches Bauernwettrennen, das ich u. a. durch den schönen taktischen Trick 37. ...b2!! für mich entschied. Warum ich dann nicht den Sack mit 41. ...Th1+! 42. Kxh1 b1D+ 43. Kh2 Db7 mit sofortigem Gewinn zumachte, obwohl ich das Motiv gesehen habe, ist nicht zu entschuldigen. Ich sah das Motiv, dachte aber, ich könnte auf das Turmopfer verzichten und übersah ein objektiv leicht zu findendes Absperrmotiv des Gegners. Das Wichtigste ist immer, auch in klaren Gewinnstellungen hochkonzentriert zu bleiben. Denn gerade Gegner, die nicht aufgeben wollen und mit großem Kämpferherz bis zur letzten Patrone fighten, haben meistens noch einige Ideen in der Hinterhand, um denjenigen, der in Gewinnstellung ist, das Gewinnen noch so schwer wie möglich zu machen. Hier darf man niemals wie ich einfach weiter oberflächlich denken, schnell ziehen und sich auf den Sieg freuen, sondern hat bis zum Schluß hochkonzentriert am Brett zu bleiben. [Event "SoS"][Site "MyTown"][Date "27.5.2012"][Round "5"][White "Gegner 1609"][Black "Kiffing 1644"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "102"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. d4 cxd4 3. c3 d5 4. exd5 Qxd5 5.Qxd4 Qxd4 6. cxd4 Nc6 7. Be3 Nf6 8. Nf3 Bf5 9. Nc3 a6 10. Bc4 e6 11. O-O O-O-O12. Rac1 Bd6 13. Ne2 Kb8 14. Bxa6 Nb4 15. Bc4 Rc8 16. Ng3 Bg6 17. Nh4 Rxc4 18.Rxc4 Bd3 19. Rxb4 Bxf1 20. Bf4 Bxf4 21. Nxf1 Rc8 22. Nf3 Rc1 23. g3 Bd6 24. Rb3Ne4 25. Re3 f5 26. Re2 g5 27. N3d2 Rc2 28. Nxe4 Rxe2 29. Nxd6 Rxb2 30. Nf7 Rxa231. Nxg5 Ra6 32. Nxh7 b5 33. h4 b4 34. Nd2 Ra2 35. Nc4 b3 36. h5 Rc2 37. Na3 b238. h6 Rc3 39. Nb1 Rc1+ 40. Kh2 Rxb1 41. Nf6 Rc1 42. h7 Rc8 43. Ng8 b1=Q 44.h8=Q Qe1 45. Kg2 Rc2 46. Qe5+ Qxe5 47. dxe5 Re2 48. Ne7 Kc7 49. Ng6 Kc6 50. Kf1Ra2 51. Nf4 Kd7 *

Beitrag von Kiffing

Na ja, was soll ich zur 6. Partie sagen? Ich hatte Weiß, und Najdorf mit 6. ...e6 mochte ich noch nie, und die tolle Variante mit 7. g4, die ich mir von Watson versucht hatte, beizubringen, hatte ich längst wieder vergessen. So kam ich in eine unangenehme Stellung, stand zwar optisch ganz gut, hatte aber keine Möglichkeiten mehr, während der Gegner am Damenflügel gefährlich operierte. Ich sah Gespenster und spielte eine entsetzliche Kombination, durch die ich nur Haus und Hof verlor. Ich muß mir das Abspiel von Watson wieder beibringen, werde ich auch gleich noch posten. Aber kümmern wir uns lieber um die nächste Partie, denn die ist wirklich gut und hat mir sehr gefallen:Also letzte Runde, Gegner war wieder ein aufstrebendes Jugendtalent wie in Runde 2 und Runde 5 (die ich hätte gewinnen müssen). Der Gegner stellte mir auch sogleich eine Falle, denn der Bauer ist vergiftet, weil 4. ...Sxe4?? an 5. Da4+ scheitert. Kannte ich alles. Eröffnung war ansonsten soweit gut, der Gegner übte Druck aus, z. B. mit dem Vormarsch des Zentralbauern. Aber ich stand hinten sicher, lauerte auf Konter und hatte die Option auf Turmverdopplung auf der d-Linie, was ich auch beabsichtigte. Mit einer dieser Konter konnte ich taktisch einen Bauern gewinnen. Allerdings hätte ich nach 20. Df3 sicher erstmal wieder dumm aus der Wäsche geguckt. Der Zug gewinnt immerhin eine Qualität, Schwarz bekommt aber Kompensation. Aber trotzdem wäre es nicht das gewesen, was ich wollte... Danach ging die Partie mehr oder weniger logisch und folgerichtig in ein Turmendspiel über. Ich konnte auch mal eine Falle stellen, mit 32. ...b3. Aber auch hier fiel der Gegner nicht mit 33. Tb6?? (um den Bauern vermeintlich zu gewinnen) darauf herein, was mit 33. ...bxa3!! und Partiegewinn beantwortet worden wäre. [FEN=3]6k1/5p1p/R3p1p1/8/8/1r3PKP/6P1/8 b - - 0 34[/FEN] (Stellung nach 34. f3)Es entstand ein thematisches Turmendspiel mit 4 zu 3 Bauern auf einem Flügel. Ich hatte das Kapitel zwar von Müller und Lamprecht in Grundlagen der Schachendspiele behandelt, hatte aber alles wieder vergessen. Ich konnte mich nur noch an allgemeine Prinzipien erinnern wie die dominierende Figur (hier der Turm), aktiver König im Endspiel usw. Und da ich auch am Brett keine Lösungen fand und der Gegner sich sehr sicher verteidigte (offenbar kannte er diesen Endspieltyp schon ohne ihn im Gegensatz zu mir wieder vergessen zu haben), war das Remis ok. Oder habt ihr hier Gewinnideen in petto?[Event "SoS"][Site "MyTown"][Date "28.5.2012"][Round "7"][White "Gegner 1612"][Black "Kiffing 1644"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "76"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. c3 Nf6 4. h3 Nc6 5. Bd3e6 6. Bc2 Be7 7. O-O O-O 8. d4 cxd4 9. cxd4 Qc7 10. Nc3 a6 11. Bg5 Re8 12. Re1b5 13. e5 dxe5 14. dxe5 Nd7 15. Qd3 g6 16. Qe3 b4 17. Bxe7 Rxe7 18. Na4 Ncxe519. Nxe5 Qxc2 20. Nxd7 Bxd7 21. Qg5 Ree8 22. Nb6 Rad8 23. Rad1 Qc7 24. Nxd7Rxd7 25. Rc1 Qd8 26. Qxd8 Rexd8 27. Rc6 Rd6 28. Rec1 Rd1+ 29. Rxd1 Rxd1+ 30.Kh2 Rd2 31. Kg3 Rxb2 32. Rxa6 b3 33. axb3 Rxb3+ 34. f3 Rb2 35. Ra7 Kg7 36. Rc7Kf6 37. Ra7 h5 38. h4 Rb4 *

Beitrag von Mufasa

Mal ganz davon abgesehen dass Kev recht hat... so eine Endstellung muss man einfach immer weiterspielen und fleißig durchkneten (selbst wenn man im Hinterkopf hat dass das Remis evtl. nicht allzu fern ist...) - verlieren kann man sowas nie = Gegner müde spielen und wenns nicht klappt ist es ja immer noch sicher Remis!Den Partieverlauf selbst finde ich nicht sonderlich spannend - dein Gegner spielt auf "billige Fallen", tauscht alles ab und du kommst irgendwie in ein Mehrbauernturmendspiel... 32...b3?! halte ich für verfrüht und unnötig (warum nicht zuerst deinen König besser stellen und weiterhin den gegnerischen Turm an den a-bzw-b-Bauern binden). Das 4vs.3 Endspiel lässt du dir dann ja eigentlich gar nicht mehr zeigen sondern gibst sofort auf :ratlos: "Gewinnideen" braucht man hier gar nicht unbedingt, sondern schlicht den Willen weiterzuspielen bis es gewonnen ist oder der Gegner sich eben gut zum Unentschieden verteidigt hat - nicht mehr und nicht weniger - einfach ausspielen! (so lassen sich Endspiele eh am besten erlernen ;))P.S.: Zu dem 9jährigen mit 1600er DWZ - so außergewöhnlich ist das nun auch wieder nicht, sicherlich handelt es sich hierbei um ein tolles Talent, aber der frühe Großmeistertitel ist da noch lange nicht garantiert. Viele verlieren später wieder die Lust am Schach oder kommen einfach nicht weiter - z.B. zwei 9/10jährige 1600er aus meinem Bezirk, die beide großes Potential haben stehen jetzt sieben, bzw drei Jahre später bei 22 und bei 1900 - immer noch spitze und sehr gut, aber zum GM fehlt da noch ein gutes Stück. Die Rechnung: mit 9 1600 - mit 16 GM geht also seltenst auf...

Beitrag von Kiffing

In der Vereinsmeisterschaft gewann ich mit Weiß mein letztes Turnierspiel. Nachdem es mir nicht gelang, den ungenauen Zug 3. ...Ld6?! meines Gegners zu bestrafen, glich dieser erst aus, um mir dann mit einer Kombination einen Bauern abzunehmen und schon auf Gewinn zu stehen. Danach brach er leistungsmäßig allerdings ein, und ich konnte mit einer schönen Gegenkombination doch noch gewinnen. Seht selbst: [Event "VM"][Site "MyTown"][Date "16.6.2012"][Round "7"][White "Kiffing 1684"][Black "Gegner 1043"][Result "1-0"][PlyCount "41"][TimeControl "1800"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 Bd6 4. O-O Nf6 5.Re1 O-O 6. d4 Re8 7. dxe5 Nxe5 8. Nc3 Bb4 9. Qd4 Nxf3+ 10. gxf3 Bxc3 11. Qxc3Kh8 12. Bc4 Rf8 13. Bg5 d6 14. Rad1 Nxe4 15. Rxe4 Qxg5+ 16. Kh1 Bh3 17. Rg1 Qh618. Rh4 Qf6 19. Qxf6 gxf6 20. Rxh3 c6 21. Bd3 *

Beitrag von SeeFree

Glückwunsch zum Sieg Kiffing :) :top:Schön gespielt :)

Beitrag von Hans_van_Ille

[QUOTE=SeeFree;15081]Glückwunsch zum Sieg Kiffing :) :top:Schön gespielt :)[/QUOTE]Muss man nicht groß kommentieren oder ? :D Einfach gewonnen :P

Beitrag von SeeFree

@Hans_van_Ille ja sorry ;)@Kiffing,Aber d4 Te8 7. dxe5 Sxe5 verstehe ich nicht. Wieso zieht dein Gegner denn den Turm nach links und weiß kann den Bauern einfach nehmen? Das war zwar ein Tausch aber wofür? Damit, dass dr Springer auf c6 dann weg ist hat der weiße Läufer doch fast freie Bahn oder?

Beitrag von Kiffing

Der schwarze Turm mußte, glaub ich nach e8, weil nach dxe5 einige taktische Tricks rund um die Bauerngabel drohten. Aber 7. dxe5 war nach 6. ...Te8 ungenau. Ich hatte da was gesehen, was nicht hinhaute. Konkrete Zugfolgen eben...

Beitrag von Kiffing

Mit graziler Leichtigkeit erspielte ich mir in der Wuppertaler Stadtmeisterschaft einen schönen Sieg und verabschiedete mich standesgemäß in die Sommerpause:[Event "Wuppertaler Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "22.6.2012"][Round "7"][White "Gegner (-)"][Black "Kiffing 1684"][Result "0-1"][PlyCount "52"][TimeControl "240+2"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. Nf3 Nf6 2. e3 d5 3. Bd3 c5 4. O-O Nc6 5. c4e6 6. b3 Be7 7. Nc3 O-O 8. e4 dxe4 9. Nxe4 Qxd3 10. Nc3 e5 11. Nb5 Bg4 12. Nc7Rac8 13. Nd5 Nxd5 14. cxd5 Qxd5 15. h3 Bh5 16. Ba3 e4 17. Nh2 Bxd1 18. Raxd1Nd4 19. Rfe1 Nc2 20. Bc1 Nxe1 21. Rxe1 c4 22. f3 Qd4+ 23. Kh1 cxb3 24. Rxe4Rxc1+ 25. Re1 Rxe1+ 26. Nf1 Rxf1+ *

Beitrag von Hans_van_Ille

Ja, du bist der Schachgott!:predige::anbet:Und ich wünsche dir eine wohlsame Erholung in der Sommerpause :sonne:

Beitrag von SeeFree

Schöne Partie, Glückwunsch Kiffing :)Aber wieso spielt dein Gegner denn 26.Sf1?

Beitrag von Dragon

SeeFree weil Sf1 der einige zug war den er spielen konnte Kiffing hast dein gegner natürlich schön besiegt allerdings war es gegen ihn auch nicht so schwer :D

Beitrag von SeeFree

[QUOTE=Dragon]SeeFree weil Sf1 der einige zug war den er spielen konnte [/QUOTE]Danke ;)

Beitrag von Zapp Brannigan

also partien wo du 1000er schlägst musst du für mich nicht unbedingt posten, das ist langweilig. dafür ab und zu mal nen verlust gegen stärkere, da würde man nämlich was lernen.[quote]Es entstand ein thematisches Turmendspiel mit 4 zu 3 Bauern auf einem Flügel. Ich hatte das Kapitel zwar von Müller und Lamprecht in Grundlagen der Schachendspiele behandelt, hatte aber alles wieder vergessen. Ich konnte mich nur noch an allgemeine Prinzipien erinnern wie die dominierende Figur (hier der Turm), aktiver König im Endspiel usw. Und da ich auch am Brett keine Lösungen fand und der Gegner sich sehr sicher verteidigte (offenbar kannte er diesen Endspieltyp schon ohne ihn im Gegensatz zu mir wieder vergessen zu haben), war das Remis ok. Oder habt ihr hier Gewinnideen in petto?[/quote]also wenn du ein endspielbuch durcharbeitest und du danach wieder alles vergessen hast dann war das ja doch ein wenig zeitverschwendung, oder? die beste verteidungsaufstellung für die seite mit 3 bauern ist f2-g3-h4, weil schwarz dan immer bauern tauschen muss um durchzukommen. von daher ist der schwarze zug 35...g5! natürlich auf der hand. generell hättest da noch stundenlang weiterspielen können, wieso nicht?[quote]Das von ihm angebotene Remis nahm ich schließlich an, weil ich selbst zwar meinethalben gewisse dynamische Vorteile hatte.[/quote]von dynaischem vorteil sehe ich nichts, dafür aber nen schwachen bauern auf h5 und einen isolierten bauern auf d4 welcher bei jedem figurentausch schwächer wird. dazu kommt dass du den schlechten läufer hast. da hatte schwarz klar vorteil.

Beitrag von Kiffing

Eine kultivierte Partie spielte ich heute in der 2. Bezirksliga Bergischland an Brett 4. Nachdem mein Gegner meinen Punkt d4 im klassischen Franzosen, den ich mit einem Läufer besetzt hielt, unter Druck setzte, behauptete ich die Position nach einer Abtauschaktion, die das Spiel fortan in ruhiges endspielähnliches Fahrwasser brachte. Ich behauptete leichten Stellungsvorteil, den ich nach 21. ...Sxd3? natürlich erhöhen konnte. Wichtig bei Abtäuschen ist nämlich nicht nur, was abgetauscht wird, sondern auch, was übrigbleibt. Leider versäumte ich eine gute Druckstellung nach 23. b4 Ta8 24. Sb3 Tdc8 25. Sc5 mit der Idee der Turmverdopplung auf der c-Linie. Stattdessen wickelte ich in ein Figurenendspiel ab mit dominantem Springer gegen schwachen Läufer. Obwohl ich in Schachstrategie für Vereinsspieler von Herman Grooten ein ganzes Kapitel zu dem Thema mit vielen instruktiven Beispielen gelesen habe, reichte es leider nicht zum Sieg. [Event "2. Bezirksliga BL"][Site "MyTown"][Date "30.9.2012"][Round "2"][White "Kiffing 1640"][Black "Gegner 1621"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "68"]1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Nf6 4. e5 Nfd7 5. f4 c5 6. Nf3 a6 7. Be3 Nc6 8. Qd2cxd4 9. Nxd4 Nxd4 10. Bxd4 b5 11. Bd3 Bc5 12. Qe3 Qb6 13. Ne2 Bxd4 14. Qxd4Qxd4 15. Nxd4 Nc5 16. Kd2 Bd7 17. g4 g6 18. h4 h5 19. g5 Rc8 20. Rac1 Ke7 21.Rhe1 Nxd3 22. cxd3 Rhd8 23. Rxc8 Rxc8 24. Rc1 Rxc1 25. Kxc1 Kd8 26. Kc2 Kc7 27.Kc3 Kb6 28. Nb3 a5 29. d4 b4+ 30. Kd2 Kb5 31. Nc5 Bc6 32. b3 Kb6 33. Kc2 Kb534. Kd2 Kb6 *

Beitrag von Kiffing

In der vorgezogenen 4. Runde der 2. Bezirksliga Bergischland, konnte ich mich gegen einen Gegner mit 1704, gegen den ich mit weiß angetreten bin, nicht behaupten. In einer Partie mit beschleunigten Drachen, gegen den ich den Maroczy-Aufbau wählte, ging die Partie früh in ein Endspiel über. Womöglich wäre 8. Dxg4 Sxd4 9. Dd1 stärker gewesen. Trotzdem erkämpfte ich mit einer Kombination im 18. Zuge Vorteil durch einen Bauerngewinn. Doch verlor ich danach, durch großflächiges Störfeuer des Gegners gestört, den roten Faden (was etwa sprach gegen 24. cxb4 Txb4 25. Tbc1?). Im 31. Zug stellte nun ich einen Bauern ein und nahm das Remisangebot des Gegners, vom Schocke gezeichnet, umgehend an. [Event "2. Bezirksliga BL"][Site "MyTown"][Date "14.10.2012"][Round "4"][White "Kiffing 1640"][Black "Gegner 1704"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "66"][TimeControl "2400"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 g6 5. c4Bg7 6. Be3 Nf6 7. Nc3 Ng4 8. Nxc6 Nxe3 9. Nxd8 Nxd1 10. Nxd1 Kxd8 11. Rb1 b612. Ne3 Bb7 13. Bd3 Rc8 14. Ke2 e6 15. b3 Ke7 16. Rhd1 f5 17. exf5 gxf5 18.Bxf5 Bh6 19. Bh3 Bf4 20. g3 Bxe3 21. Kxe3 Rhf8 22. f4 Rc5 23. Bg4 b5 24. Rd4Bc6 25. cxb5 Bxb5 26. Rbd1 Rc2 27. R1d2 Rc3+ 28. Kf2 Bc6 29. R4d3 Rc1 30. Rd6Rh1 31. h4 Rh2+ 32. Ke3 Rxd2 33. Rxd2 Rg8 *

Beitrag von Maschendrahtzaun

Nachdem du dich in eine nachteilhafte Eröffnungsvariante begeben hast, war der Bauerngewinn natürlich ein Glücksfall. Aber ich nehme mal an, dass es auch schwer gewesen wäre, hier einen Gewinn herauszuschlagen, wenn du den Bauern nicht so einfach zurückgeschenkt hättest.

Beitrag von Kiffing

In der Wuppertaler Stadtmeisterschaft spielte ich in der ersten Runde in einer aspektreichen und kampfbetonten Partie Remis. Mein Gegner und ich waren alte Bekannte, denn er war mir bereits letztes Jahr in der ersten Runde zugelost worden, und damals wurde ich, man kann es nicht anders sagen, [URL="http://www.schachburg.de/threads/231-Kiffings-Turnierpartien/page3?p=8511&viewfull=1#post8511"]vernichtet[/URL]. Diesmal war ich besser vorbereitet und wählte eine Variante mit ...g6, was mir anstelle von ...e6 nach der Niederlage empfohlen worden war. Und, tatsächlich, die Eröffnung verlief diesmal gut. Wir hatten unser Spiel jeweils schnell festgelegt. Mein Gegner griff am Königsflügel an, während ich mein Spiel auf dem Damenflügel suchte. 10. ...Te8 sollte dabei die Antwort 11. ...Lh8 nach 11. Lh6 ermöglichen. Ich weiß aus eigener Erfahrung als Weißspieler, daß dieses Manöver vom Angreifer nicht gerne gesehen wird, weil sich der Angriff danach nicht mehr so gut führen läßt. Mein 13. ...Dc8 hielt ich für ein filigranes positionelles Manöver, wo, ganz hypermodern, wichtige Linien kontrolliert werden. Gleichzeitig sollte die Dame die schwarzen Aktionen am Damenflügel unterstützen. Allerdings ging hier unangenehm das taktische 14. e5! dxe5 15. fxe5 Sxe5 16. Lf4 mit Qualitätsgewinn gegen Bauern. Von daher wäre 13. ...Dc7 korrekt gewesen. 16. ...Dc7 war wiederum zweischneidig. Die Dame deckt den Ba7 für mein anvisiertes Manöver ...c4 und hält sich Optionen offen für einen Schwenk auf die a-Linie. Dafür aber wird die Kontrolle auf der Diagonale c8-h3 schwächer. Die Alternative wäre 16. ...a6, aber die Dame kann nicht mehr bei Bedarf auf die a-Linie. Was besser ist, weiß ich nicht. Aber der Textzug führte zu 17. g5, was zwar nichts konkretes droht, aber mich weiter einengt und die weißen Unternehmungen am Königsflügel wohl um eine Gefährlichkeitsstufe ansteigen läßt. Stattdessen stellte 18. Sg4? einen Bauern nach 18. ...Sxg4 19. hxg4 Lxb2 ein. Ich war aber so fixiert auf meinen Plan ...c4, daß ich den gegnerischen Fehler nicht bemerkte. Aus weißer Sicht wäre nun energisches taktisches Spiel angesagt gewesen mit 19. Sxe5! Lxe5 20. fxg6!, was eine böse Überraschung für mich bedeutet hätte. Nach 20. ...fxg6 21. Df2 deckt die Dame a tempo den Springer und stellt gleichzeitig eine Mattdrohung auf. Der Bg5 unterstützt dabei das weiße Spiel, weil der Bauer ein blockierendes ...Sf6 verhindert. Schwarz kann sich zwar noch mit 21. ...Sg7 verteidigen, aber am weißen Stellungsvorteil dürften nun keine Zweifel mehr bestehen. 20. Sh6+?! schätze ich wiederum als nicht stellungsgerecht ein. Es ist zwar richtig, daß mein schöner Fianchettoläufer liquidiert wird. Dafür aber ist die weiße Bauernstruktur am Königsflügel kompromittiert, und ein blockierendes ...Sf6 ist nun wieder möglich, was nebenbei den auf e8 eher ungünstig gelegenen Se8 befreit und wieder ins Spiel zurückkommen läßt. Außerdem konnte ich nun mein Spiel auf den gefesselten Bd3 aufziehen, den ich auch tatsächlich erobern konnte. Hier hätte mein Gegner wohl zu dem Zugeständnis 23. Tfc1 Da5 24. d4 Sc4 25. De2 Sxe3 26. Dxe3 bereit sein müssen. Weiß hat zwar mit seinem Turm die wichtige f-Linie verlassen müssen und auch das Läuferpaar abgegeben. Dafür hat er durch Raumvorteil und bessere Figurenkoordination einiges an Kompensation. Das Spielen auf den eher unwichtigen Ba7 war dagegen zweifelhaft, weil ich dafür nicht nur den Bd3, sondern gleich die wesentlich wichtigere zentrale Bauerninsel d3+e4 erobern konnte – kein schlechter Tausch für mich. Nach dem Tausch 29. Lxe5? Dxe5, was meine Dame zentralisiert und das Leben des weißen Königs gefährlich macht, stand das weiße Spiel auf der Kippe. Mein Gegner fand mit 30. De3 allerdings die stärkste Verteidigung gegen meine zahlreichen Drohungen. An meinem 31. Zug überlegte ich lange, ob ich 31. ...d5 oder 31. ...Lxg2 spielen sollte, entschied mich dann aber für die Abwicklung ins Endspiel, weil ich nach 31. ...d5 32. Lxe4 dxe4 fälschlicherweise davon ausging, daß die Drohung ...Tf3 an meiner schwachen Grundreihe scheiterte. Doch sah ich Gespenster, weil Tc8+ einfach mit ...Kf7 beantwortet wird, und auf der f-Linie droht überhaupt nichts wegen des Tf3. Lange Varianten zu berechnen, ist schwer... Doch sollte ich meine Wahl, ins sichere Turmendspiel überzugehen, erst einmal nicht bereuen. Mir gelang es, meinen Gegner zu überspielen und durch einen Zwischenzug schließlich den zweiten Bauern zu erobern. Sodann hatte ich auf dem Königsflügel drei Bauern, während mein Gegner am Damenflügel einen Bauern hatte. Hier übersah ich an einer Stelle den Gewinn. Die Variante 49 ...g4! hatte ich ausgelassen wegen Brückenbau nach 50. b6 Tb1 51. Tb5. Tatsächlich gewinnt hier aber das starke Zwischenschach 50. ...Tc1+ 51. Kb5 Tb1+ 52. Kc6 g3 53. Tc2 h5, und der weiße Turm kommt alleine nicht gegen die schwarzen Bauern an, während sich mein Turm immer gegen seinen einzigen Freibauern opfern kann. Mein gewähltes 49. ...Td7? dagegen sollte die sicherste Variante sein, jedoch hatte ich hier die weißen Möglichkeiten unterschätzt, die nun sehr sicher und zügig vorgetragen wurden. Ich mußte meinen Turm gegen den Freibauern opfern, und meine schwarzen Freibauern waren noch nicht so weit fortgeschritten, daß sie sich mit Gewinn gegen den weißen Turm durchsetzen konnten. Bekanntlich müssen zwei verbundene Freibauern dafür auf der 6. Reihe stehen. Zudem kam nun auch noch der weiße König von der anderen Bretthälfte angestürmt, um seinen Turm gegen meine Freibauern zu unterstützen. Remis hält nun 56. Kd5! Kf5 57. Tc8 h4 58. Tg8 Kf4 59. Th8 Kg4 60. Tg8+ usw. Aber sowas ist schwer zu berechnen. Wer hätte nicht nach dem Be5 gegriffen? Jedenfalls gelang es mir am Ende, eine Dame umzuwandeln, die sich nun im Endspiel Dame gegen Turm behaupten sollte. Das Problem war nur, daß ich das Endspiel überhaupt nicht kannte, während meinem Gegner dieses Endspiel sehr wohl ein Begriff war, der zügig und routiniert seine Züge herunterspielte. Turm und König kleben nun aneinander, und wenn sich der König annähert, gibt es Schach und im schlimmsten Fall gar einen Spieß. Da ich keine Möglichkeiten sah zu gewinnen, bot ich dann schließlich Remis an, was natürlich angenommen wurde. [Event "Wuppertaler Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "15.2.2013"][Round "1"][White "Gegner 1938/2134"][Black "Kiffing 1634"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "123"]1. e4 c5 2. Nc3 d6 3. g3 g6 4. Bg2 Bg7 5. Nge2 Nc6 6. O-O Nf6 7. d3 O-O 8. h3Bd7 9. Be3 Rb8 10. Qd2 Re8 11. f4 b5 12. g4 b4 13. Nd1 Qc8 14. Ng3 Rd8 15. f5Ne5 16. Nf2 Qc7 17. g5 Ne8 18. Ng4 c4 19. fxg6 fxg6 20. Nh6+ Bxh6 21. gxh6 cxd322. cxd3 Bb5 23. Qf2 Nf6 24. Rfc1 Qa5 25. Bf1 Bxd3 26. Bxa7 Rb7 27. Bd4 Nxe428. Nxe4 Bxe4 29. Bxe5 Qxe5 30. Qe3 Rf8 31. Bg2 Bxg2 32. Qxe5 dxe5 33. Kxg2 Rd834. Rc2 Rbd7 35. Rac1 Rd2+ 36. Kf1 Rd1+ 37. Ke2 Rxc1 38. Rxc1 Kf7 39. Rc5 Ra840. Rb5 Rxa2 41. Rxb4 g5 42. Rb6 Ra4 43. b4 Ra3 44. Rb5 Rxh3 45. Rxe5 Kf6 46.Rc5 Rxh6 47. b5 Rh1 48. Kd3 Rd1+ 49. Kc4 Rd7 50. b6 Rb7 51. Kb5 g4 52. Kc6Rxb6+ 53. Kxb6 e5 54. Kc6 h5 55. Kd6 g3 56. Rxe5 g2 57. Rxh5 g1=Q 58. Rh6+ Kg559. Re6 Kf5 60. Re5+ Kf4 61. Rc5 Qd4+ 62. Kc6 *

Beitrag von Mattmonster

eine sehr schöne partie von dir glückwunsch ich hätte dir den sieg gegönt!!:top:

Beitrag von SiegerFCN

Erstmals auch Gratulation von mir für ein solch starkes Ergebnis :jaja:Hast eine sehr gute und lehrreiche Partie gespielt.Ich hab sie mal auseinandergenommen und im Einzelnen analysiert ;) :Eröffnung:Die Eröffnung war sauber von dir gespielt worden. 6. ...Sf6 ist interessant,es gibt allerdings auch ideen mit e6-Se7 und d5,wonach Schwarz eine angenehme Stellung erhält und versucht die Damen zu tauschen,wonach er besser steht. (Übergang ins) Mittelspiel8.h3?! denke ich war nicht so sauber von ihn,hätte er später spielen können. Er müsste sich in seinem Grand-Prix schneller mit f4-De1 und den normalen Königsangriff beschäftigen. Wenn er aber Geschlossen spielen sollte,würde ich eher anders spielen,versuchen d4 durchzudrücken und dann am Königsflügel attackieren. 8. ...Ld7! bringt nun Druck auf h3 und Weiß muss nun schneller als eigentlich gewollt g4 oder Kh2 ziehen (nach möglichem Dc8,da Schwarz sonst immer den Fianchetto-Läufer von Weiß abtauschen kann). Mit 9.Le3 dachte ich,er wollte eigentlich d4 durchdrücken,was für Weiß ein bisschen Entlastung bringen könnte. Nach 11. ...b5!? wäre 12.a3! stark gewesen. Denn nun kann Weiß nach eventuellem 12. ...a5 13.e5! ziehen. Falls dann 13. ...dxe5 so 14.Lxc5 und wenn 13. ...b4 dann muss man nach 14.axb4 mit dem c-Bauern zurücknehmen,da sonst nach 14. ...axb4? 15.Sa4 käme und nach dxe5 16.Sxc5 Weiß klar besser steht. Wenn Schwarz mit dem c-Bauern nimmt gibt es nach der Abwicklung 15.exf6 bxc3 16.Sxc3 Lxf6 Ausgleich für Weiß. Zurück zur Partie: Man erkennt,das Schwarz mit dem Damenflügelangriff deutlich besser und druckvoller ankommt,als Weiß mit dem Königsangriff,denn nach 12.g4 b4! 13.Sd1 Dc7 steht Schwarz mehr als angenehm. 13. ...Dc8? war dann wohl daneben gegriffen. Weiß hätte,wie du schon gesagt hast,die Qualität mit 14.e5! gewinnen können. Nichtsdestotrotz war Weiß so in seinen Angriff verwickelt,dass er vermutlich zu schnell 14.Sg3 gespielt hatte und sich die Chance entgehen ließ. Dies hast du aber zum Glück schneller mitbekommen als dein Gegner und beglichst deinen Fehler mit 14. ...Td8 wieder aus. Mit 16. ...Dc7! denke ich,dass es mehr als gut war,die Diagonale c8-h3 zu verlassen,da es lange dauern würde,bis du da mal wieder etwas konstruieren könntest. Die von dir beschriebene restliche Idee ist gut. Ich weiß nicht ob 18. ...fxg6?! so gut war,hätte eher mit dem h-Bauern genommen. Oder hast du dich wovor gefürchtet oder fandest du den bequemer? 19.Sg4? war natürlich dann ein Sau-Zug. Gewinnst den Bauern auf b2. Doch strategisch viel interessanter fand ich die Idee c4 durchzusetzen. Leider geht das nach der Analyse nicht so gut: 19. ...c4!? 20.Sxe5! Lxe5 21.Df2 Sg7 22.d4 Tf8 23.De1 Lxg3 24.Dxg3 und Weiß steht mit dem Läuferpaar einem leicht besseren Endspiel entgegen. Doch davor hätte Schwarz vermutlich einige Möglichkeiten,die Stellung so zu optimieren,damit es Ausgleich steht. Besser statt 19.Sg4? wäre 19.a3 gewesen,auch wenn es danach auch nicht so rosig aussehe für Weiß. Der schwarze Bauernangriff auf dem Damenflügel ist einfach zu gut. Mit 21. ... cxd3! hast du natürlich den schwachen Zug 20.Sh6+?! ausgenutzt und einen schwachen d-Bauern konstruiert.Ebenfalls hat der e8-Springer jetzt wieder ein super Feld auf f6. Man sieht,dass das nie passiert wäre,hätte Weiß früher mit d4 gespielt. So fand Schwarz eben eine Angriffsmarke und das Ziel,c4 durchzudrücken,was er schließlich auch zu seinen Gunsten geschafft hat. 24.Tfc1?! und 25.Lf1? waren komische und schlechte Zwischenzüge,die Schwarz einfach nur Tempi gaben. Nach der Abwicklung auf e5 im 29. standest du dann klar auf Gewinn. Sowohl wegen den Mehrbauern und der besseren Struktur,auch weil der Weiße König plötzlich offen stand. Das du das mit 31. ...d5 dann falsch berechnet hast ist blöd,aber denke das das folgende Endspiel auch gewonnen für dich ist. Diese Analyse folgt aber noch.Fazit: Bisher war das von Schwarz eine fast fehlerfreie Partie,wobei man sehen kann,das Schwarz nach seinem Damenflügelangriff deutlich mehr Druck ausübte und durch die Verwirklichung seines Ziels,nämlich c4 durchzusetzen,im Endeffekt besser stand. Weiß war zu langsam am Königsflügel und brauchte durch ungenaue Züge ein-wie man nun sieht- schlechteres Endspiel herbei.

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=lonny22] eine sehr schöne partie von dir glückwunsch ich hätte dir den sieg gegönt!!:top:[/QUOTE]Danke schön! :) Ja, spätestens nach 29. ...Dxe5 hatte ich den Sieg schon relativ konkret vor Augen. Aber irgendwie hat dann immer noch ein Quentchen gefehlt. Na ja, so erging es zwei wesentlich stärkeren Gegnern ja auch gegen mich im letzten Jahr der Wuppertaler Stadtmeisterschaft. ;)[QUOTE=SiegerFCN] Eröffnung:Die Eröffnung war sauber von dir gespielt worden. 6. ...Sf6 ist interessant,es gibt allerdings auch ideen mit e6-Se7 und d5,wonach Schwarz eine angenehme Stellung erhält und versucht die Damen zu tauschen,wonach er besser steht. [/QUOTE]Ja genau, die kenne ich. Ich habe allerdings wenig gute Erfahrungen mit Aufbauten, wo sowohl ...e6 als auch ...g6 gespielt worden ist. Und jemand meinte mal zu mir, das sei auch nicht gut. Deswegen habe ich diesen Aufbau gewählt.[QUOTE=SiegerFCN] Nach 11. ...b5!? wäre 12.a3! stark gewesen. Denn nun kann Weiß nach eventuellem 12. ...a5 13.e5! ziehen. Falls dann 13. ...dxe5 so 14.Lxc5 und wenn 13. ...b4 dann muss man nach 14.axb4 mit dem c-Bauern zurücknehmen,da sonst nach 14. ...axb4? 15.Sa4 käme und nach dxe5 16.Sxc5 Weiß klar besser steht. Wenn Schwarz mit dem c-Bauern nimmt gibt es nach der Abwicklung 15.exf6 bxc3 16.Sxc3 Lxf6 Ausgleich für Weiß. [/QUOTE]Stimmt, dieses 11. a3 in Verbindung mit Gegenspiel am Zentrum durch e5 wäre sehr giftig gewesen und hätte u. a. mein Spiel am Damenflügel sehr erschwert.[QUOTE=SiegerFCN][...] Mit 16. ...Dc7! denke ich,dass es mehr als gut war, die Diagonale c8-h3 zu verlassen,da es lange dauern würde,bis du da mal wieder etwas konstruieren könntest. [/QUOTE]Wobei ich anmerken muß, daß mein 13. ...Dc8 nicht nur aktiv, sondern auch prophylaktisch gespielt wurde. Es ist grundsätzlich gut, wichtige Diagonalen von hinten zu kontrollieren. Aber wie schon gesagt, wäre 13. ...Dc7 tatsächlich besser gewesen, weil 13. ...Dc8 ja taktisch widerlegt hätte werden können.[QUOTE=SiegerFCN]Die von dir beschriebene restliche Idee ist gut. Ich weiß nicht ob 18. ...fxg6?! so gut war,hätte eher mit dem h-Bauern genommen. Oder hast du dich wovor gefürchtet oder fandest du den bequemer? [/QUOTE]Ich wollte kein Sorgenkind auf f7 haben, und außerdem hoffte ich darauf, daß mein Se8 nicht ewig auf der Grundreihe steht, so daß ich , wenn meine Türme wieder frei wären, auf der geöffneten f-Linie den Druck des Gegners neutralisiere.Jedenfalls danke für diese tolle Analyse! Du hast der Partie viele Ressourcen entlockt, die mir teilweise noch nicht aufgefallen waren. Da, wozu ich mich nicht geäußert habe, stimme ich Dir zu.

Beitrag von Kiffing

In der zweiten Runde der Wuppertaler Stadtmeisterschaft spielte ich erneut Remis. Mein Gegner ärgerte mich schon früh im 4. Zug durch eine Zugumstellung, durch die er mich in eine eher suboptimale Variante gegen den klassischen Sizilianer hineintrickste. Allerdings war die Partie damit noch lange nicht entschieden, denn mit meinem Standardverfahren gegen den Sizilianer, den Englischen Angriff, fuhr ich wieder ganz gut. Die Partie hatte überwiegend schematischen Charakter und war damit bei weitem nicht so kompliziert wie meine Erstrundenpartie, in der ich aus dem Rechnen gar nicht mehr herauskam. Am Ende hatten wir uns gegenseitig neutralisiert. [Event "Wuppertaler Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "8.3.2013"][Round "2"][White "Kiffing 1634"][Black "Gegner 1806"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "47"][TimeControl "2400"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 d6 5.Be3 Nf6 6. Nc3 e6 7. f3 Be7 8. Qd2 a6 9. O-O-O Nxd4 10. Bxd4 b5 11. Bd3 e5 12.Be3 Be6 13. Kb1 O-O 14. g4 Rc8 15. g5 Nh5 16. Nd5 Bxd5 17. exd5 g6 18. h4 Qd719. Rdg1 Qb7 20. Be4 Rc4 21. Bd3 Rc7 22. Be4 Rc4 23. Bd3 Rc7 24. Be4 *

Beitrag von hako

Starke Leistung, Kiffing :top: Remis gegen 1800 DWZ :)Ich finde das Remis allerdings vor allem aus schwarzer Sicht ziemlich verfrüht, da er seine Bauern a6 und b5 noch nach vorne pretschen kann. Den Turm f8 hätte man auch mal auf den Damenflügel ziehen können. Weiß steht keinesfalls schlecht, da seine Leichtfiguren im Vergleich zu den Schwarzen deutlich aktiver stehen. Das Spiel hätte also noch spannend werden können. :)

Beitrag von Kiffing

Meine Bilanz in dieser Saison ist desaströs. Das zeigt sich am besten in der Tatsache, daß es mir in dieser Saison erst einmal gelang, eine Partie zu gewinnen – gegen SeeFree. Auch am Sonntag ging es mit meiner Ausbeute munter weiter in den Abgrund. Ich spielte mit Weiß in der 2. Bezirksliga Bergischland gegen einen Spieler mit 1567 DWZ und brachte das Kunststück fertig, auch diese Partie zu verlieren. Mein Gegner spielte die Owenverteidigung abseits jeder Theorie. Während die Stellung aber durchaus im Gleichgewicht blieb, lud mich mein Gegner mit dem offensichtlich schwachen 10. ...e5 natürlich zum Angriff ein, den ich auch stellungsgerecht durchführte, zumindest am Anfang. Im 15. Zug dachte ich dann, es wäre so weit, die Früchte meiner Arbeit einzufahren, übersah aber schon den nächsten schwarzen Zug 15. ...Sf6, der materiell wieder egalisiert. Die Alternative war das auch von mir in Erwägung gezogene, aber wieder verworfene 15. Df2 Sb6 16. Dg3 Lg5 17. Sb5 Lc8 18. Sbxd6 Lxf5 19. Sxf5, was den Bauern wirklich gewinnt, allerdings mit einer gewissen schwarzen Kompensation. Denn während Weiß angriffsmäßig nicht mehr weiterkommt, hat Schwarz interessante Möglichkeiten rund um den schwachen Bauern e3 und die offene b-Linie, die gegen meine Rochadefestung gerichtet ist. ...c4 wäre bspw. eine schnell durchführbare Option. Nach meinem 15. Lb5!? (15. Lc4?! Sb6) hielt Schwarz stark dagegen und hielt das Gleichgewicht aufrecht. Ich selbst verzichtete im Gewinnsinne auf die Verflachung in ein remisliches Turmendspiel nach 19. Sxe4 Lxe4 20. Lc6 Lxc6 21. Txc6, sondern spielte taktisch weiter, dabei aber meine eigenen Möglichkeiten überschätzend. In der Folge erhielt Schwarz einen Bauern, ich dafür die offene d-Linie. Im Endspiel hatten wir anfangs gleichermaßen unsere Chancen. Weil mein Gegner das Endspiel aber wesentlich genauer, energischer und ideenreicher behandelte als ich, gewann er verdient die Partie. [Event "2. Bezirksliga BL, Brett 4"][Site "MyTown"][Date "18.3.2013"][Round "7"][White "Kiffing 1634"][Black "Gegner 1567"][Result "0-1"][PlyCount "112"]1. e4 b6 2. d4 Bb7 3. Nc3 d6 4. Be3 Nd7 5. Nf3 Ngf6 6. Bd3 e6 7. Qd2 Be7 8.O-O-O c5 9. dxc5 bxc5 10. h4 e5 11. h5 h6 12. Nh4 Ng4 13. Nf5 Nxe3 14. fxe3 O-O 15. Bb5 Nf6 16. Nxe7+ Qxe7 17. Qxd6 Qxd6 18. Rxd6 Nxe4 19. Rd7 Rab8 20. Rxb7Nxc3 21. Rxb8 Nxa2+ 22. Kb1 Rxb8 23. Kxa2 Rxb5 24. Rd1 c4 25. Rd8+ Kh7 26. e4Ra5+ 27. Kb1 g6 28. Rc8 gxh5 29. Rxc4 Kg6 30. Rc6+ f6 31. c4 Kg5 32. Kc2 Ra133. Rc7 Kf4 34. Rh7 Kxe4 35. Rxh6 f5 36. Rxh5 f4 37. Rg5 Kd4 38. c5 Ra6 39. b4Rc6 40. Kd2 a5 41. bxa5 Rxc5 42. a6 Ra5 43. Rg6 Ra2+ 44. Ke1 Ke3 45. Kd1 Kf246. Re6 Ra5 47. a7 Kxg2 48. Rxe5 Rxa7 49. Rg5+ Kf2 50. Rg8 f3 51. Kd2 Rd7+ 52.Kc3 Kf1 53. Kc2 f2 54. Kc3 Re7 55. Kd2 Re2+ 56. Kd3 Ke1 *

Beitrag von Mattmonster

[QUOTE=Kiffing;18658]Meine Bilanz in dieser Saison ist desaströs. Das zeigt sich am besten in der Tatsache, daß es mir in dieser Saison erst einmal gelang, eine Partie zu gewinnen – gegen SeeFree. Auch am Sonntag ging es mit meiner Ausbeute munter weiter in den Abgrund. Ich spielte mit Weiß in der 2. Bezirksliga Bergischland gegen einen Spieler mit 1567 DWZ und brachte das Kunststück fertig, auch diese Partie zu verlieren. Mein Gegner spielte die Owenverteidigung abseits jeder Theorie. Während die Stellung aber durchaus im Gleichgewicht blieb, lud mich mein Gegner mit dem offensichtlich schwachen 10. ...e5 natürlich zum Angriff ein, den ich auch stellungsgerecht durchführte, zumindest am Anfang. Im 15. Zug dachte ich dann, es wäre so weit, die Früchte meiner Arbeit einzufahren, übersah aber schon den nächsten schwarzen Zug 15. ...Sf6, der materiell wieder egalisiert. Die Alternative war das auch von mir in Erwägung gezogene, aber wieder verworfene 15. Df2 Sb6 16. Dg3 Lg5 17. Sb5 Lc8 18. Sbxd6 Lxf5 19. Sxf5, was den Bauern wirklich gewinnt, allerdings mit einer gewissen schwarzen Kompensation. Denn während Weiß angriffsmäßig nicht mehr weiterkommt, hat Schwarz interessante Möglichkeiten rund um den schwachen Bauern e3 und die offene b-Linie, die gegen meine Rochadefestung gerichtet ist. ...c4 wäre bspw. eine schnell durchführbare Option. Nach meinem 15. Lb5!? (15. Lc4?! Sb6) hielt Schwarz stark dagegen und hielt das Gleichgewicht aufrecht. Ich selbst verzichtete im Gewinnsinne auf die Verflachung in ein remisliches Turmendspiel nach 19. Sxe4 Lxe4 20. Lc6 Lxc6 21. Txc6, sondern spielte taktisch weiter, dabei aber meine eigenen Möglichkeiten überschätzend. In der Folge erhielt Schwarz einen Bauern, ich dafür die offene d-Linie. Im Endspiel hatten wir anfangs gleichermaßen unsere Chancen. Weil mein Gegner das Endspiel aber wesentlich genauer, energischer und ideenreicher behandelte als ich, gewann er verdient die Partie. [Event "2. Bezirksliga BL, Brett 4"][Site "MyTown"][Date "18.3.2013"][Round "7"][White "Kiffing 1634"][Black "Gegner 1567"][Result "0-1"][PlyCount "112"]1. e4 b6 2. d4 Bb7 3. Nc3 d6 4. Be3 Nd7 5. Nf3 Ngf6 6. Bd3 e6 7. Qd2 Be7 8.O-O-O c5 9. dxc5 bxc5 10. h4 e5 11. h5 h6 12. Nh4 Ng4 13. Nf5 Nxe3 14. fxe3 O-O 15. Bb5 Nf6 16. Nxe7+ Qxe7 17. Qxd6 Qxd6 18. Rxd6 Nxe4 19. Rd7 Rab8 20. Rxb7Nxc3 21. Rxb8 Nxa2+ 22. Kb1 Rxb8 23. Kxa2 Rxb5 24. Rd1 c4 25. Rd8+ Kh7 26. e4Ra5+ 27. Kb1 g6 28. Rc8 gxh5 29. Rxc4 Kg6 30. Rc6+ f6 31. c4 Kg5 32. Kc2 Ra133. Rc7 Kf4 34. Rh7 Kxe4 35. Rxh6 f5 36. Rxh5 f4 37. Rg5 Kd4 38. c5 Ra6 39. b4Rc6 40. Kd2 a5 41. bxa5 Rxc5 42. a6 Ra5 43. Rg6 Ra2+ 44. Ke1 Ke3 45. Kd1 Kf246. Re6 Ra5 47. a7 Kxg2 48. Rxe5 Rxa7 49. Rg5+ Kf2 50. Rg8 f3 51. Kd2 Rd7+ 52.Kc3 Kf1 53. Kc2 f2 54. Kc3 Re7 55. Kd2 Re2+ 56. Kd3 Ke1 *[/QUOTE]was sagt ihr zur partie?? @ Kiffing hast du den entscheiden fehler gefunden?? es war mal wieder ein erfolgreicher manschafts kampf meiner manschaft gegen euch mit spanenden spielen danke!gruss bis zum 22.3 bei der esg lonny :top:

Beitrag von Kiffing

Wie gesagt, die Variante mit 19. Sxe4 wäre besser gewesen, aber wahrscheinlich ziemlich sicher Remis. Wie ich sonst hätte besser spielen weiß ich nicht, von Ungenauigkeiten wie 30. Tc6+ (besser 30. Tc7) einmal abgesehen, die aber wohl nicht entscheidend waren.

Beitrag von zugzwang

Turmendspiel mit Mehrbauern und aktiverem schwarzen König!Interessant, da gibt es immer mal was zu entdecken und zu lernen.45. Kd1 (=falsche Seite bei einzelnem f-Bauern usw.) verliert chancenlos, wie Dein Gegner zeigte.Nach Ausschlußprinzip also Kf1 erforderlich (deckt den Bg2, wandert zur richtigen Seite), wird aber matt.Ich fürchte, bei zentralisiertem sKönig ab 34. ... Kxe4 ist für Weiß bereits nichts mehr zu holen. Jedenfalls laufen meine Verteidigungsüberlegungen ab diesem Zeitpunkt ins Leere.Sehr unangenehm für Weiß.Ob es noch remis zu halten ist, kann man auch anhand von Vergleichspartien herausfinden. Man denke sich zunächst den wBauern a6 weg und suche Vergleichspartien zur 2:1-Konstellation. Da dürfte es etwas Vergleichsmaterial geben.Danach beginnt die Anlaysearbeit. Wie spielen es die Meister, mit welchen Ideen, wo sind Unterschiede in ihren Partien usw.? Wie kann man ggf. den "Zusatz"bauern a6 einsetzen, um eine gute Verteidigungsstellung gegen 1:2 zu erreichen.Nachtrag:28. Tc8 - Warum nicht zuerst mit h5xg6 die Bauernanzahl weiter reduzieren? Der doppelte h-Randbauer kostete nachher einige Zeit beim Einsammeln und ist grundsätzlich nicht ungefährlich (der hintere schirmt den vorderen Bauern gegen den Turm ab)

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=zugzwang;18679]28. Tc8 - Warum nicht zuerst mit h5xg6 die Bauernanzahl weiter reduzieren? Der doppelte h-Randbauer kostete nachher einige Zeit beim Einsammeln und ist grundsätzlich nicht ungefährlich (der hintere schirmt den vorderen Bauern gegen den Turm ab)[/QUOTE]Das gibt dem schwarzen König ein Tempo, u. a. um auch an den Be4 heranzukommen. Im Endspiel dagegen kommt es auf jedes Tempo an. Allerdings denke ich, lagen meine Probleme weniger im Endspiel als in den Partiephasen davor. Das wenig gewinnträchtige Endspiel, in das ich nach dem 23. Zug hineingeraten bin, war ja das Resultat meines Spiels davor.

Beitrag von zugzwang

Zum Wert von Partieanalysen erst einmal folgender Querverweis:cool::[url]http://www.schachburg.de/threads/1163-Zum-Wert-von-Partieanalysen[/url]Da der vorletzte Fehler gewinnt, beginne ich eine Partiedurchsicht ganz gerne von hinten nach vorn. Aus dem Partieverlauf sieht man, wie sich Probleme entwickelten und von beiden Spielern angegangen wurden. Schließlich haben diese etliche Stunden nachgedacht, während man selbst durch die Partie hastet.Ein anderer Grund, warum ich mit dem Endspiel begann und es damit bewenden ließ:Es interessiert mich persönlich einfach mehr (als viele Eröffnungen und manches Mittelspiel). Du hast schon Eecht, 28. hxg6 Kxg6 gibt dem sK ein Tempo für die Annäherung an den Be4. Aus der Partie habe ich aber entnommen, daß Weiß e4 letztlich nicht decken konnte oder wollte und andererseits die doppelten h-Bauern abgraste.Da ich zu diesem Verlauf keine Verbesserungsidee auf die Schnelle gesehen habe, schlug ich vor, mit 28. hxg6 die schwarze Bauernstellung etwas zu zerrupfen, wenn er mit Kxg6 (halte ich auch für folgerichtig) seinen König weiter aktivieren will.Tatsächlich scheint mir dies eine Stelle zu sein, wo man sehr konkret nachrechnen muß, welche Folgen die Alternativen haben. "Tempo für die Aktivierung des sK" geben ist eine gute allgemeine Überlegung, die aber dadurch konterkariert wird, wenn man in der Folge tempozehrend gegnerische Bauern wieder einsammelt und dies der gegnerische K tatsächlich zu einer schönen Aktivierung nutzen kann.Natürlich hast Du Recht, wenn Du meinst, daß die Schwierigkeiten bereits viel früher entstanden sind. Manche Spieler interessiert es aber, ob und wie man eine schlechte(re) Stellung noch halten kann. Man lernt dabei ähnlich viel, wie bei der Suche nach einem Vorteil an früherer Stelle.Was konkrete Verbesserungsideen Deines Mittelspiels angeht, so gibt jede engine schon Hinweise. Leider verstehen wir die Ideen nicht immer - manchmal auch zu Recht.Was mir bei dieser Partie auffällt, ist Deine dynamisch-anspruchsvolle Bauernführung und die sich daraus ergebende Bauernstruktur (h4-h5, fxe3). Ohne die Züge an den entsprechenden Stellen konkret bewerten zu wollen (und zu können), stelle ich allgemein fest, daß Du Deinen Spielansatz damit ziemlich festlegst. Das ist verpflichtend und etliche Spieler vom Kleinmeister bis zum Großmeister gehen diese Verpflichtungen nicht so hartnäckig ein, wenn sie ihre Folgen und den weiteren Spielverlauf noch nicht so abschätzen und fühlen können.Das ist ein Grund, warum viele Spieler Wert auf eine möglichst unkompromittierte Bauernstellung legen. Diese entscheiden sich erst später für gewisse Bauernmanöver, wenn ihnen die Konturen und Folgen klarer scheinen.Unternimmt man verantwortungsvolle Bauernzüge recht früh, so erkauft man sich manchmal Initiative und Chancen mit fehlender Flexibilität und bleibenden Schwächen später.Einfacher und recht drastisch ausgedrückt: Ein Spieler wie Tal konnte sich andere Verantwortlichkeiten leisten als weniger begnadete Spieler.Auf Amateurebene sollte die Bauernführung und Bauernstruktur der Spielstärke und dem Spielverständnis nicht zu häufig zu weit vorauseilen, wenn man nicht für 2 brauchbare Partien mit 8 "Abfuhren" bezahlen will.Hat man aber im Schach den Anspruch von Unternehmensgeist und Entdeckertum, dann fällt es sicher nicht so leicht, seine aktuellen Grenzen zu erkennen. Und vielleicht sind ja die 1-2 (Glanz-)Partien es wert, daß man häufiger die Nachteile eines zu anspruchsvollen Aufbaus sogar gegen nicht übermächtige Gegner erfahren muß.Die Abwägung/Entscheidung muß jeder selbst nach seinem Stil und seiner Einstellung treffen.

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=zugzwang;18691]Auf Amateurebene sollte die Bauernführung und Bauernstruktur der Spielstärke und dem Spielverständnis nicht zu häufig zu weit vorauseilen, wenn man nicht für 2 brauchbare Partien mit 8 "Abfuhren" bezahlen will.[/QUOTE]Um Himmels Willen, dann spiele ich ja noch mehr Remis. :D

Beitrag von zugzwang

Gegen das Remis-Spielen hast Du ja eine Geheimwaffe eingesetzt: Turmendspiel!Die sind in allen Leistungsebenen gar nicht so remishaltig, wie ihnen gerne nachgesagt wird.Außerdem sind sie faszinierend, wie es richtig starken Spielern gelingt selbst starken Meistern immer neue Probleme zu stellen, bis diese auseinanderfallen.2 Beispiele:[FEN=zz01]2r3k1/pp4p1/4p2p/8/3P1P2/6PP/P5K1/5R2 w - - 0 28[/FEN] San Sangundo am Zug (damals ca. 2450) verliert kurz und knapp gegen Joel Lautier.[FEN=zz02]2r5/5kp1/4p3/pp2P1p1/4K3/7P/PP2R1P1/8 w - - 0 33[/FEN]Pierrot (>2400) am Zug verliert gegen Toppi.Wenn man an derartigen Partien arbeitet und Stück für Stück versteht, was warum abläuft, wo die Wendepunkte sind/ sein könnten, dann verbessert man seine Spielstärke nachhaltiger als mit anderem schachlichen Zeitvertreib.Die kompletten Partien:[Event "ESP"][Site "It Madrid"][Date "1993.??.??"][Result "0-1"][White "P San Segundo Carrillo"][Black "Joel Lautier"][ECO "D34"]1.d4 d5 2.Nf3 Nf6 3.c4 e6 4.g3 c5 5.cxd5 exd5 6.Bg2 Nc6 7.O-OBe7 8.Nc3 O-O 9.Bg5 cxd4 10.Nxd4 h6 11.Be3 Re8 12.Rc1 Bg413.h3 Be6 14.Nxe6 fxe6 15.f4 Qd7 16.Bf2 Rad8 17.Qa4 Bb4 18.e4Bxc3 19.bxc3 Nxe4 20.Bxe4 dxe4 21.Rcd1 Qf7 22.Qxe4 Qf5 23.Qg2Qc2 24.Bd4 Qxg2+ 25.Kxg2 Nxd4 26.Rxd4 Rxd4 27.cxd4 Rc8 28.Kf3Rc3+ 29.Ke4 Rxg3 30.f5 Kf7 31.Rc1 exf5+ 32.Kxf5 Re3 33.h4 g6+34.Kf4 Re2 35.h5 gxh5 36.Kf5 Ke8 37.Rc7 Re7 38.Rc5 Kd7 39.Kf4h4 40.Rh5 Kd6 41.Rxh4 Kd5 42.Rxh6 Kxd4 43.Kf3 Kc3 44.Rh5 Kb445.Rd5 b6 46.Rd3 b5 47.Kf2 a5 48.Rh3 Re4 49.Rg3 Ka4 0-1[Event "FIDE WCh KO"][Site "Moscow RUS"][Date "2001.01.18"][EventDate "2001.11.27"][Round "1.1"][Result "0-1"][White "Juan Facundo Pierrot"][Black "Veselin Topalov"][ECO "B51"][WhiteElo "2427"][BlackElo "2733"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. Bb5+ Nc6 4. O-O Bd7 5. Re1 Nf6 6. h3 e67. c3 a6 8. Bf1 Be7 9. d4 cxd4 10. cxd4 d5 11. e5 Ne4 12. Nbd2Nxd2 13. Bxd2 Rc8 14. Qb3 b5 15. Rac1 O-O 16. Qe3 Qb6 17. Bd3f5 18. exf6 Bxf6 19. Ne5 Nxe5 20. dxe5 Qxe3 21. Rxe3 Rxc1+22. Bxc1 Rc8 23. Bd2 Bd8 24. Re1 Bb6 25. Be3 Bxe3 26. fxe3 Be827. Kf2 Bg6 28. Bxg6 hxg6 29. e4 Kf7 30. Ke3 dxe4 31. Re2 g532. Kxe4 a5 33. Rd2 Rc4+ 34. Ke3 g4 35. Rd4 Rc2 36. Rf4+ Kg837. Rf2 Rc5 38. Kd4 Rc4+ 39. Kd3 gxh3 40. gxh3 Rh4 41. Rf3 Kh742. Rg3 Kh6 43. b3 a4 44. Re3 axb3 45. axb3 Rb4 46. Kc3 Rf447. Kd3 g5 48. Rg3 Kg6 49. Re3 Kf5 50. Kc3 Rh4 51. Kd3 Kf452. Kd4 Rh8 53. Re4+ Kf5 54. Re3 Rd8+ 55. Kc5 Rd5+ 56. Kb4 Kf457. Re1 Rd3 58. Rh1 Kxe5 59. h4 gxh4 60. Rb1 h3 61. Kxb5 h20-1

Beitrag von Kiffing

In der Wuppertaler Stadtmeisterschaft verlor ich gegen unseren Turnierleiter in einer sehr interessanten Begegnung. In dem offenen Spanier entwickelte sich schnell ein munterer Schlagabtausch. Als ich hakos Figuren langsam in die Defensive drängte, übersah ich die ganz einfache Kombination 17. Sxe5! Lxe5 18. Dh5 +-. Das war nicht mehr wieder gut zu machen, denn auf solche taktischen Schläge war mein Spiel eigentlich ausgerichtet. Ungenau wurde freilich schon vorher gespielt, denn 11. Te1?! hätte mit 11. ...Sd3 bestraft werden können. Richtig ist deshalb sofort 11. Lc2. Danach konnte ich eine massive Druckstellung aufbauen. hako dagegen stand mit seinen Figuren sehr flexibel, so daß die Stellung vollkommen offen war. Durch einen Rechenfehler vertat ich mich im 20. Zug mit einer vermeintlichen Kombination, weil ich fälschlicherweise davon ausging, ich würde eine Figur gewinnen. Dem war allerdings nicht so, weil die schwarze Dame noch ein Feld hatte, um den Le5 mit der ebenfalls angegriffenen Dame zu decken. Mein im falschen Glauben gespieltes Abspiel war allerdings nicht einmal inkorrekt. Trotzdem hatte sich nach den durch den taktischen Verlauf erzwungenen Abtäuschen die Lage entspannt. Das Endspiel spielte hako daraufhin sehr gut und überspielte mich souverän. Die Bildung seines Freibauern kam für mich abrupt und sollte mich überfordern, weil ich aufgrund mangelndem Gespür für Gefahren zusätzlich meine Grundreihe vernachlässigt hatte, was hako durch ein kombiniertes Doppelspiel sehr stark ausnutzen konnte. [Event "Wuppertaler Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "12.4.2013"][Round "4"][White "Kiffing 1632"][Black "hako 1511"][Result "0-1"][PlyCount "106"]1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 b5 5. Bb3 Nf6 6. O-O Nxe4 7. d4 d5 8. dxe5Be6 9. Nbd2 Nc5 10. c3 Be7 11. Re1 O-O 12. Bc2 Qd7 13. Nf1 f6 14. exf6 Bxf6 15.Be3 Nb7 16. Ng3 Ne5 17. Nd4 Bf7 18. Bf4 Rae8 19. Bf5 Qd8 20. Bxe5 Bxe5 21. Nc6Qd6 22. Nxe5 Rxe5 23. Qd2 Rfe8 24. Rxe5 Qxe5 25. Bd7 Rd8 26. Re1 Qf6 27. Bg4 c528. Bf3 Na5 29. b3 Nc6 30. Nh5 Bxh5 31. Bxh5 d4 32. cxd4 Nxd4 33. Qe3 g6 34.Bd1 c4 35. Qe7 Qxe7 36. Rxe7 c3 37. Rc7 c2 38. Bg4 Nf3+ 39. gxf3 Rd1+ 40. Kg2c1=Q 41. Rxc1 Rxc1 42. b4 Kf7 43. f4 Ra1 44. Bf3 Ke6 45. Bg4+ Kd6 46. f5 gxf547. Bxf5 h6 48. Bc8 Rxa2 49. Kg3 Kc7 50. Be6 Rb2 51. f4 Rxb4 52. f5 Kd6 53. Ba2Ke7 *

Beitrag von zugzwang

Netter, kleiner Nadelstich von hako!:v:Ein klarer Fall für die Rubrik "petite combi(naison)".Die Partie wirft auch einen Blick auf die (zu) provokante These:Der schlechteste Läufer ist besser als ein guter Springer.Hier war der Läufer gar nicht schlecht, aber der Zentralspringer wirklich gut.Bishop versus Knight ein fortgesetztes Verdict (Steve Mayer Batsford 1997):Which is the stronger minor piece?

Beitrag von hako

Mein Senf zu gestrigen interessanten Partie:Mit 9. ... Nc5 war ich eigentlich nicht so glücklich, aber ich hielt es für zu riskant mit einem unterentwickelten schwarzfeldigen Läufer 9. .. f5 zu spielen und den Bauern zu halten. 10.exf6 Nxf6 11.Re1 gefiel mir gar nicht.Den Springer habe ich anschließend dann aber nicht gegen den Läufer getauscht, weil mir den Springer auf c5 ganz gut gefallen hat. Von Läuferpaar versprach ich mir in der Stellung nicht so viel.Bei 11.Re1 sehe ich keinen Fehler, da 11. .. Nd3 mit 12.Re2 und 13.Bc2 beantwortet wird.Nach meinem recht passiven Mittelspiel konnte ich dann im Endspiel punkten. :)Der Tausch 30. .. Bxh5 diente eigentlich nur dem sofortigen Angriff 31. .. d4 mit dem Plan ewigen Springer zu haben. Danach konnte sich Weiß kaum noch bewegen und der Damentausch brachte dann den Sieg.

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=hako;18976]Mit 9. ... Nc5 war ich eigentlich nicht so glücklich, aber ich hielt es für zu riskant mit einem unterentwickelten schwarzfeldigen Läufer 9. .. f5 zu spielen und den Bauern zu halten. 10.exf6 Nxf6 11.Re1 gefiel mir gar nicht.[/QUOTE]9. ...Sc5 ist die absolute Hauptvariante. Schade, daß nach 10. Sbd2 nicht 10. ...d4 kam. Auf die [URL="http://www.schachburg.de/threads/58-Spanisch-Karpov-Variante"]Karpov-Variante[/URL] hätte ich mich gefreut. :D[QUOTE=hako]Den Springer habe ich anschließend dann aber nicht gegen den Läufer getauscht, weil mir den Springer auf c5 ganz gut gefallen hat. Von Läuferpaar versprach ich mir in der Stellung nicht so viel. [/QUOTE]Mein Läuferpaar war in dieser Stellung schon sehr stark. Siehe etwa die ausgelassene Chance im 17. Zug. Was für mich gegen 10. ...Sxb3 sprach, war, daß mein Springer auf d4 ein sehr starkes Feld behauptet. Trotzdem zog ich einen Zug später Lc2. [QUOTE]Bei 11.Re1 sehe ich keinen Fehler, da 11. .. Nd3 mit 12.Re2 und 13.Bc2 beantwortet wird. [/QUOTE]Du kriegst nach ...Sxc1 immerhin mein Läuferpaar. Und sonderlich gut auf e2 steht mein Turm ja auch nicht. Harmonie ist was anderes. Für mich wäre 11. ...Sd3 jedenfalls sehr unangenehm gewesen, hätte mir ins Konzept gepfuscht. Ich hatte mich übrigens auf Dich vorbereitet. In unserer letzten Chessmail-Partie, in der ich Weiß hatte, kam die hier gepostete [URL="http://www.schachburg.de/threads/1191-Ein-Trick-gegen-die-Hecht-Reefschl%C3%A4ger-Variante"]Hecht-Reefschläger-Variante[/URL] bis zum 10. Zuge vor. Danach versäumte ich meine Chance mit 11. Lxh7+! Natürlich hoffte ich darauf, daß wieder so gespielt wird. Grundsätzlich kann man sagen, daß der alte Wilhelm Steinitz sowas von Recht hatte, als er sagte, wer seine Chance nicht nutzt, der verliert. So ist es ja auch diesmal wieder gekommen, und damals verlor ich sogar in 18 Zügen mit Weiß gegen Dich. :DDas Endspiel war natürlich verloren. Ich war selbst ganz überrascht in der Analyse, daß Schwarz so viele taktische Ideen verwirklichen kann. Hier hätte beinahe alles zum Gewinn geführt. :eek:

Beitrag von hako

[QUOTE=Kiffing;18977]Ich hatte mich übrigens auf Dich vorbereitet. In unserer letzten Chessmail-Partie, in der ich Weiß hatte, kam die hier gepostete [URL="http://www.schachburg.de/threads/1191-Ein-Trick-gegen-die-Hecht-Reefschl%C3%A4ger-Variante"]Hecht-Reefschläger-Variante[/URL] bis zum 10. Zuge vor. Danach versäumte ich meine Chance mit 11. Lxh7+! Natürlich hoffte ich darauf, daß wieder so gespielt wird. [/QUOTE]Ja, ich habe von 1. .. e6 nach 1. .. e5 gewechselt ^^Französich sage mir nicht mehr so viel zu und ich fand großen Gefallen an den taktischen Stellungen im Zweispringerspiel im Nachzug und der Steinitz-Variante der Schottischen Partie :)

Beitrag von Zapp Brannigan

Gute entscheidung von ...e6 auf ...e5 umzusteigen, habe ich auch vor ca. 3 jahren gemacht. Offener spanier habe ich auch ne zeitlang gespielt, aber die abspiele mit 9.Nbd2 waren mir entweder zu kompliziert (9...Nc5 10.c3 d4) oder zu passiv (9.Nc5 10.c3 Be7 resp. 10...Bg4). Zu 9.Nbd2 Nc5 10.c3 Bg4 lohnt es sich, die partien von yusupov anzuschauen, aber nach 11.Bc2 Be7 12.Re1 0-0 13.Nb3!? rsp. 12...Qd7 13.Nf1!? finde ich die stellung sehr schwierig für schwarz. Ich bin in der zwischenzeit auf die berliner gurke umgestiegen (mit ein paar misslungenen versuchen im klassischen spanier)

Beitrag von Kiffing

In der 2. Bezirksliga Bergischland verlor ich meine Partie an Brett 3 in Velbert. Gegen die Moderne Verteidigung wählte ich eine zwar offensive, dafür aber eher anspruchslose Eröffnung und setzte meinen Gegner erst einmal unter Druck. Mein Gegner verbarrikadierte sich, fühlte sich in dieser Stellung aber offensichtlich sehr wohl, denn er manövrierte sehr geschickt. Allerdings dürfte sein 12. ...Sd8 nicht nach jedermanns Geschmack sein. An dieser Stelle investierte ich eine halbe Stunde, um alle Konsequenzen nach 13. e5 zu berechnen. Letztendlich ließ ich von dieser Idee ab, wohl wissend, daß mein Gegner im nächsten Zug das Zentrum schließen würde. Ich befürchtete 13. e5 dxe5 14. Lxe7 Dxe7 15. Sxe5, was zwar tatsächlich dem Gegner in die Hände gespielt hätte, aber ich fand die starke Erwiderung 14. dxe6! nicht. Nun wird die Sache interessant: 14. ...Dxd2 15. exf7+ Sxf7 16. Sxd2, und das sehr offene Spiel bietet u. a. aufgrund der Fesselung des Sf7 durchaus gute Ansätze für Weiß. Long variations, wrong variations, das gilt insbesondere für mich. Durch mein Versäumnis ging die schwarze Defensivstrategie auf. 14. Lh6 ist zwar durchaus logisch, aber der Hebel ...f5 lag nun immer in der Luft, was Schwarz schlagartig zurück ins Spiel kommen läßt. Bei meiner Springerüberführung hin zum brisanten Königsflügel stellte ich nur (einzügig!) einen Bauern ein und geriet nach einer mir mehr oder weniger erzwungen scheinenden Abwicklung mal wieder in ein schlechtes Endspiel. Tatsächlich geht 23. Se4 Sd4 25. Dc3, weil mein Bf2 nun gedeckt ist. Eine erneut falsche Entscheidung aufgrund von Rechenfehlern. Obwohl ich persönlich der Ansicht war, daß ich das Endspiel Remis halten könnte, verlor ich am Ende die Partie. Das lag darin, daß mein Gegner besser spielte, mich überspielte und auch im Gegensatz zu mir die schwierigen Züge fand und sehr gute Ideen entwickelte. Er hatte mich ein ums andere Mal überrascht, indem er Lösungen fand gegen meine Remisstrategie. So ging er mit seinem König nach d7, was meine Drohung Ta7 vereitelte und so den Springer befreien konnte, der natürlich nach c5 strebte. Ich selbst dagegen fand das schwierige 40. h4! nicht und wurde von dem schwarzen Turmmanöver überrascht und überwältigt. Fast schon widerstandslos richtete sein Turm nun Unheil in meinem Lager an und wütete virulent. Ich konnte nur noch aufgeben. [Event "2. Bezirksliga BL"][Site "MyTown"][Date "14.4.2013"][Round "8"][White "Kiffing 1632"][Black "Gegner 1414"][Result "0-1"][PlyCount "100"]1. e4 g6 2. d4 Bg7 3. Nf3 d6 4. Bc4 e6 5. O-O Nc6 6. Nc3 a6 7. a4 Nge7 8. Re1O-O 9. Bg5 Qd7 10. Qd2 Na5 11. Ba2 Nac6 12. d5 Nd8 13. Rad1 e5 14. Bh6 f6 15.Bxg7 Kxg7 16. Ne2 Qxa4 17. Nc3 Qe8 18. Ne2 Qf7 19. Ng3 Bg4 20. Qc3 Bxf3 21.Qxf3 f5 22. exf5 Nxf5 23. Nxf5+ Qxf5 24. Qxf5 Rxf5 25. c4 b6 26. Bb1 Rf6 27.Be4 Nb7 28. b4 Rff8 29. Bc2 Rf4 30. Re4 Rxe4 31. Bxe4 a5 32. Ra1 Rf8 33. bxa5Nxa5 34. Ra4 Kf6 35. f3 Ke7 36. Kf2 Kd7 37. Ke3 Nb7 38. Ra7 Nc5 39. g3 Rb8 40.Bd3 Nxd3 41. Kxd3 b5 42. cxb5 Rxb5 43. Ke4 Rb4+ 44. Ke3 Rb3+ 45. Ke4 Rb2 46. h4Re2+ 47. Kd3 Rg2 48. Ra8 Rxg3 49. Rh8 Rxf3+ 50. Ke2 Rf7 *

Beitrag von Zapp Brannigan

Der ganze plan mit 6.Nc3 gefällt mir nicht. Wieso nicht das zentrum mit c3 stützen? dies scheint mir gesünder. Evtl. sogar gleich nach b3 mit dem läufer, also sogar vor 5.0-0 (es droht ja nix gegen deinen könig), die stellung nach1. e4 g6 2. d4 Bg7 3. Nf3 d6 4. Bc4 e6 5. Bb3 Ne7 6. c3 Nd7 7. O-O O-O 8. Re1 b6 9. Nbd2 ist doch ein traum für weiss...10.Qd2 ist, sorry für den ausdruck, ein typischer Kiffing-zug. du machst deine Qd2+schwarzfeldriger läufer batterie, und das spielst du halt in allen möglichen stellungen, sei es der englische angriff oder der yugoslavische angriff (da machts auch sinn!), aber auch in stellungen wie antoshin-phildor oder auch hier wo es halt weniger sinn macht! 10.a5!? gefällt mir gut, dein gegner kann sich danach fast nicht mehr bewegen!11.Ba2: ich frage mich, ob der läufer nicht besser aus d3 oder gar f1 steht... auf a2 steht er irgendwie "pseudoaktiv", aber gegen f7-e6 kann er eigentlich nichts machen und schwarz sollte wohl sowieso d5 spielen irgendwann, wonach der läufer gar nichts mehr zu sagen hat.12.d5 darfst du mit dem läufer auf a2 eigentlich nur spielen, wenn du auch mit 13.e5 folgst, sonst ist der läufer total aus dem spiel raus. 12.Ne2, gefolgt vom c3 und/oder Ng3, gefällt mir besser.[quote] 14. Lh6 ist zwar durchaus logisch[/quote]Nein! 14.Bh6? das ist wohl ein ziemlich grosser fehler, du tauscht deinen guten läufer gegen seinen schlechten, wieso? nicht jeder fianchettierte läufer ist gut, es gibt ja auch viele KID-abspiele wo schwarz Bg7-f6-h4 spielt um ihn loszuwerden. Die frage ist, was du spielen kannst? der läufer sollte wirklich auf der f1-a6 diagonale stehen. jetzt wird dein gegner einfach f5 im nächsten zu spielen, wogegen du wenig machen kannst. Eine idee ist evtl. Bxe7 Qxe7 h3, wenn er nicht f5 zieht spielst du g4 und schliesst den königsflügel, auf f5 kannst Ng5 spielen und due setzt den springer nach e6, das verliert zwar nen bauern aber dafür kommt der springer nach d5. alles nicht so klar...

Beitrag von Kiffing

Vielen Dank für Deine Analyse und Deine Vorschläge. Ich fand, 10. Dd2 bot sich an, weil ich die Dame aktiviere, den Le3 auf der Diagonale c1-h6 verstärke, den Sc3 überdecke und die Türme miteinander verbinde. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das bereits eine Ungenauigkeit war, aber Dein Alternativvorschlag für die Eröffnung klingt interessant, mal was Neues!Gut zu wissen, daß Du das Abspiel d5+e5 nicht spielen würdest. Als ich die Idee geprüft habe, fand ich die von mir aufgezeigte Variante interessant. Wegen des Läufers hielt ich den Bg7 tatsächlich für stärker. Wahrscheinlich hatte ich dabei zuviel den legendären Lg7 im Königsinder im Kopf, der ja dem schwarzen Spiel seine Seele gibt. Eine ähnliche Bedeutung hat der Lg7 für die Drachen-Philosophie. Ich habe ihn schließlich abgetauscht, weil dieser Läufer sich nach dem Hebel ...f5 gefährlich aktivieren dürfte. Aber Deine Vorschläge klingen allesamt interessant und zeigen, daß ich bei weitem nicht alle Ideen aufgespürt (oder richtig berechnet) habe, die in den Stellungen verborgen lagen. Das ist ja sowieso der neue Ansatz fürs Schachtraining, nicht mehr die großen Theorien darzustellen, sondern, ganz postmodern, konkrete Ideen aufzuzeigen, die für den Lernenden als Inspirationsquelle dienen.

Beitrag von Kiffing

In der Wuppertaler Stadtmeisterschaft konnte ich im Spiel der Kellerkinder nach langer Zeit wieder eine Partie gewinnen. Am Damenflügel hatte ich mir durch weit vorgerückte Bauern einen Raumvorteil erkämpft. Dafür drohte mein Gegner Gegenspiel im Zentrum mit f3 nebst e4. Diese Möglichkeit schloß ich mit 13. ...f5 aus. Der Grund für die Niederlage meines Gegners war dann ein verfehltes Angriffsspiel am Königsflügel, zu dem schlicht die Grundlage fehlte. 21. g4 sieht nur auf dem ersten Blick stark aus, der Textzug kann aber leicht pariert werden. Nach 22. ...Tfb8! stand mein Gegner dann vor den Trümmern seiner verfehlten Strategie. Er hatte am Königsflügel nichts erreicht, und, was noch schlimmer ist, der Th3 ist aus dem Spiel ausgeschlossen und fehlt nun am Damenflügel, wo ich unmittelbar vor dem Durchbruch stand. So konnte ich über den Damenflügel die Entscheidung suchen und mich sicher durchsetzen. [Event "Wuppertaler Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "2013.04.26"][Round "5"][White "Gegner 1164"][Black "Kiffing 1634"][Result "0-1"][WhiteElo "2801"][BlackElo "2706"][PlyCount "76"][TimeControl "2400"]1. d4 Nf6 2. Bf4 d5 3. Nf3 e6 4. e3 c5 5. c3 Nc6 6. Ne5 Be7 7. Bb5 Qb6 8. Qb3Bd7 9. Nxd7 Nxd7 10. Bxc6 Qxc6 11. O-O O-O 12. Nd2 c4 13. Qc2 f5 14. Nf3 b5 15.Ne5 Nxe5 16. Bxe5 Bd6 17. Bxd6 Qxd6 18. f4 Kh8 19. Rf3 a5 20. Rh3 b4 21. g4 g622. g5 Rfb8 23. a3 bxc3 24. Qxc3 Rb3 25. Qc2 Qb6 26. Rb1 Rb8 27. Rf3 Rxb2 28.Rxb2 Qxb2 29. Qxb2 Rxb2 30. Rf1 Rb3 31. a4 Rxe3 32. Kf2 Re4 33. Rb1 Rxf4+ 34.Ke3 Re4+ 35. Kf3 Rxd4 36. Rb8+ Kg7 37. Rb7+ Kf8 38. Rxh7 c3 0-1

Beitrag von Kiffing

In der Endrunde der 2. Bezirksliga Bergischland konnte ich im Heimspiel gegen BSW III an Brett 3 mein Spiel Remis halten, obwohl das Spiel am Ende wieder meinen gewohnten Verlauf einnahm, daß ich ein unattraktives schlechteres Endspiel verteidigen mußte. Doch diesmal konnte ich wenigstens diese Aufgabe meistern.Die Partie begann durchaus attraktiv mit einem abgelehnten Abspiel des Budapester Gambits. Ich mußte zwar auf engem Raum manövrieren, aber die Strukturen stimmten und waren aus meiner Sicht gesund. Spätestens nach dem 11. Zug hatte sich meine Strategie bezahlt gemacht. Ich hatte absoluten Ausgleich und die gegnerischen Figuren wieder hinter die feindlichen Linien verbannt. Zudem mußte mein Gegner seinen Läufer auf e3 tauschen, ohne, wie angestrebt, mit der Dame wiedernehmen zu können. Die Folge war eine Schwächung seiner Bauernstruktur. Im 14. Zug unternahm ich ein Zweispringermanöver auf dem Damenflügel, um die Felderschwächen des Weißen auszunutzen. Dieser konnte allerdings dem Druck standhalten. Für den rückständigen Doppelbauern auf der e-Linie war mein Gegner in dem Besitz der halboffenen f-Linie gelangt, was bedeutete, daß ich auf die kurze Rochade verzichten mußte und in die Defensive gedrängt wurde. Dieses Druckspiel sollte dann schließlich zu einem deutlichen Umschwung führen. Mein Gegner paralysierte meine beiden Türme, so daß ich mich zu einem Bauernopfer gezwungen sah, um meine Figuren aus diesem Prokrustesbett zu befreien. Doch war nun ich es, der nun ums Remis kämpfen mußte. Mit 42. ...Tc1 wollte ich 43. b5 Txc3+!! 44. Kxc3 Txb5 mit Remis-Festung erzwingen, was mein Gegner aber noch sah. Doch der zweite taktische Trick ging wenig später auf. Ich opferte meinen Läufer für zwei Bauern, um in ein anderes theoretisches Remis-Endspiel zu gelangen, nämlich in ein Endspiel Turm+Springer gegen Turm. Nach einigen Zügen wurde dann auch Remis vereinbart. [Event "B2. Bezirksliga BL, Brett 3"][Site "MyTown"][Date "5.5.2013"][Round "9"][White "Gegner 1849"][Black "Kiffing 1634"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "138"][TimeControl "2400"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. d4 Nf6 2. c4 e5 3. d5 a5 4. Nc3 Bc5 5. e4 d66. Be2 Nbd7 7. Bg5 Nf8 8. Nf3 Ng6 9. Qd2 Bb4 10. Qc2 h6 11. Bd2 Bc5 12. h3 Qe713. Be3 Bxe3 14. fxe3 Nh5 15. g4 Ng3 16. Rg1 Nxe2 17. Qxe2 Nh4 18. O-O-O Nxf319. Qxf3 Bd7 20. Rdf1 Rf8 21. Qg3 Qg5 22. h4 Qg6 23. g5 hxg5 24. Qxg5 Qxg5 25.Rxg5 g6 26. h5 gxh5 27. Rxh5 Ke7 28. Rh7 Rae8 29. Ne2 Kd8 30. Rfxf7 Rxf7 31.Rxf7 Rg8 32. Rf2 Ke7 33. Kd2 b5 34. cxb5 Bxb5 35. Nc3 Be8 36. Rh2 Rg7 37. b3 c538. dxc6 Bxc6 39. Kd3 Ke6 40. a3 Rg1 41. b4 axb4 42. axb4 Rc1 43. Rb2 d5 44.exd5+ Bxd5 45. e4 Bb7 46. b5 Rh1 47. Kc4 Rh4 48. Re2 Kd6 49. Re3 Rg4 50. Kd3Kc5 51. Rh3 Rf4 52. Rh7 Bxe4+ 53. Nxe4+ Kxb5 54. Rh5 Rf3+ 55. Ke2 Ra3 56. Rxe5+Kb4 57. Rd5 Kc4 58. Rd8 Ra2+ 59. Nd2+ Kc3 60. Ke3 Ra7 61. Rc8+ Kb4 62. Nf3 Re7+63. Kd3 Rh7 64. Kd4 Rd7+ 65. Ke4 Rh7 66. Ne5 Rh1 67. Kd4 Rh4+ 68. Kd5 Rh1 69.Nd3+ Kb3 *

Beitrag von Mattmonster

Zitat gelöscht. Wenn sich auf einen Beitrag als Ganzes bezogen wird, bitte nicht noch einmal zitieren. Das wirkt sonst störend. Um den Bezug bei Bedarf klarzustellen hilft hier das Kürzel @Autor, Kiffingglückwunsch zum remie .....

Beitrag von Kiffing

In meiner letzten Turnierpartie in dieser Saison, in der Endrunde der DWZ-ausgewerteten Vereinsmeisterschaft, konnte ich einen Sieg mit Schwarz erringen. Nach starker Eröffnungsbehandlung und gekonnter Ausnutzung des taktischen Fehlers 7. Db3? gewann ich einen Bauern, den ich zwar schnell wieder loswurde, aber am Stellungsvorteil war nicht zu rütteln. Ich stand mit meinen Figuren richtig gut, aktiv, und der Gegner hatte eine Schwäche auf d3, was schwer wog. Nach dem starken 14. ...a6! konnte ich auch am Damenflügel aktiv werden. Den Bauerngewinn mittels 15. ...Lb5 versäumte ich aber. In der Folge setzte ich meinen Gegner nun kombiniert am Zentrum und am Damenflügel unter Druck. 19. Sxd4 cxd4 20. Dd1 hätte noch das Schlimmste verhindert. Aber nach 19. Dd1? wurde mein Stellungsvorteil sehr konkret, den ich so in Materialgewinn ummünzen konnte. Ich räumte am Damenflügel die gegnerischen Bauern ab und hatte nun mit verbundenen Freibauern einen ähnlichen entscheidenden Vorteil wie gestern Hikaru Nakamura gegen Wladimir Kramnik. Nur noch einmal wurde es kritisch. Ich rechnete mit 27. Th3 h6 28. g5, wogegen ich 28. ...Td1 geplant hatte. Tatsächlich bin ich schneller, da Schwarz nach 29. gxh6 Txe1+ 30. Dxe1 Dc2 mühelos gewinnt. Das sah dann auch mein Gegner und begab sich endgültig in die Verteidigung. Das starke 31. Dd3! erzwang nun wegen der Drohung ...Df3+ nebst Matt Damentausch, wonach Weiß keinerlei Gegenspiel mehr hatte und bezüglich meiner schönen verbundenen Freibauern, die ich nun konsequent nach vorne preschte, nur noch auf seine Hinrichtung warten konnte. Seht selbst. Die Stellung nach 39. ...a2 erinnert an die berühmte Schlußstellung der bekanntesten Partie aus dem legendären Zweikampf zwischen Mac Donnell und La Bourdonnais. [Event "Vereinsmeisterschaft Tornado Wuppertal"][Site "MyTown"][Date "????.??.??"][Round "7"][White "Gegner 1728"][Black "Kiffing 1553"][Result "0-1"][PlyCount "84"][TimeControl "2400"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. f4 d5 3. e5 Nc6 4. c4 e6 5. Nf3 Be76. Nc3 Nh6 7. Qb3 Na5 8. Qc2 Nxc4 9. Bxc4 dxc4 10. O-O Nf5 11. Qa4+ Bd7 12.Qxc4 Bc6 13. d3 O-O 14. Bd2 a6 15. Ne4 b5 16. Qc2 Rc8 17. Rae1 b4 18. g4 Nd419. Qd1 Nxf3+ 20. Rxf3 Qd4+ 21. Kh1 Qxb2 22. Re2 Bxe4 23. dxe4 Rfd8 24. Qe1 Bh425. Qxh4 Rxd2 26. Re1 Rcd8 27. Rff1 Qxa2 28. Ra1 Qc4 29. Rfe1 b3 30. Rab1 a531. f5 Qd3 32. Qg3 Qxg3 33. hxg3 a4 34. Rec1 Rc2 35. Rd1 Rdd2 36. Kg1 b2 37.Re1 a3 38. fxe6 fxe6 39. Kf1 a2 40. Ra1 bxa1=Q 41. Rxa1 Rb2 42. Ke1 Rh2 *

Beitrag von Kampfkeks

Schöne Partie, Kiffing! :top: Gegen deine drei Bauern hatte er zum Schluss echt keine Chance mehr.

Beitrag von Kiffing

In der ersten Runde der Solinger Stadtmeisterschaft mußte ich mit Schwarz leider eine Niederlage quittieren. Im abgelehnten Katalanen, bekam ich eine annehmbare, aber zu passive Stellung, wo mein Gegner gezielt den Druck erhöhte. Natürlich hatte ich keinerlei Interesse daran, mich fatalistisch an die Wand drücken zu lassen, und so baute ich mit 17. ...Lg4 Gegenspiel auf. In der Folge wurde es sehr taktisch, wo ich mir allerdings mehr von den darauffolgenden Verwicklungen versprochen hatte. Allerdings konnte mein Gegenspiel bereits nach zwei Zügen widerlegt werden. Tatsächlich geht 19. Txc6 De8 20. Lxd5 Ld7, weil mein Gegner nach 21. Txc7!! Lxa4 22. Lxa8 Dxa8 23. Txa7!! +- die Schwäche meiner Grundreihe kombinatorisch ausnutzen kann. Währenddessen erhöhte mein Gegner den Druck auf den Bc6 und hätte ihn auch gewonnen, so daß ich die Entscheidungsschlacht mit 21. ...f5 22. Lxf5 Lf3 suchte. Doch mein Gegner löste hier alle Probleme und hätte mich in ein Endspiel mit Minusbauern zwingen können. Doch ich patzte vorher, so daß die Partie ein jähes Ende nahm. Eine schöne Kombination meines Gegners bildete den Abschluß.[Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "????.??.??"][Round "1"][White "Gegner 1848/1940"][Black "Kiffing 1573"][Result "1-0"][PlyCount "55"][WhiteTeam "SG Solingen"][BlackTeam "SF Lohmar 1974"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. Nf3 Nf6 2. g3 d5 3. Bg2 c5 4. O-O Nc6 5. d4e6 6. c4 cxd4 7. Nxd4 Be7 8. Nc3 O-O 9. cxd5 Nxd5 10. Nxd5 exd5 11. Be3 Be6 12.Rc1 Qd7 13. Nxc6 bxc6 14. Qa4 Rfc8 15. Bc5 Bxc5 16. Rxc5 Rc7 17. Rd1 Bg4 18.Rd2 Qe7 19. Qc2 Rac8 20. e4 dxe4 21. Bxe4 f5 22. Bxf5 Bf3 23. Qb3+ Bd5 24. Qe3Re8 25. Rdxd5 cxd5 26. Rxc7 Qd8 27. Qc5 d4 28. Rc8 *

Beitrag von Zapp Brannigan

Das ist nicht wirklich ein abgelehnter katalane, wenn schon dann eine schlechte art der tarrasch-verteidigung. Den übergang ins "korrekte tarrasch" hättest du mit 6...Be7 erzielt, eine art des angenommenen katalanisch mit 6...dxc4. Mit 6...cxd4 kommst du am schluss in eine schlechte variante der tarrasch-verteidigung, weil du die spannung zu früh aufgegeben hast. MIt 8.cxd5 hätte weiss noch klarer vorteil demonstrieren können, man vergleiche z.bsp. die variante 1. Nf3 Nf6 2. g3 d5 3. Bg2 c5 4. O-O Nc6 5. d4 e6 6. c4 cxd4 7. Nxd4 Be7 8. cxd5 exd5 9. Nc3 O-O mit 1. Nf3 Nf6 2. g3 d5 3. Bg2 c5 4. O-O Nc6 5. d4 e6 6. c4 Be7 7. cxd5 exd5 8. Nc3 O-O In der 2ten variante hat schwarz mehr optionen offen und kann je nach weisser zugfolge cxd5 oder c4 spielen oder spannung aufrecht erhaltenWenn du wirklich abgelehntes katalanisch spielen willst darfst du c5 nicht so früh spielen, abgelehntes katalanisch ist (über gänzlich verschiedene zugfolgen möglich):1. d4 d5 2. c4 e6 3. Nf3 Nf6 4. g3 Be7 5. Bg2 O-O 6. O-O hier gibt es 6...dxc4, dies ist die GROSSE HAUTPVARIANTE, ist aber wohl nicht wirklich geschlossen6...c6, die geschlossene variante, gefolgt von ...b6 und evtl später mal ...c59...Nxd5 ist ungünstig, dein gegner kann dir sowieso einen isolani aufzwingen, von daher solltest du versuchen, so viele figuren wie möglich zu behalten. nach 9...exd5 kommst du wiederum in die leicht schlechtere variante der tarrasch-verteidigung, aber das ist alles andere als einfach zu spielen für weiss...11...Be6 gefällt mir nicht, zu passiv! Ein typischer Tarrasch-plan wäre Re8, mit der idee druck auf der e-linie zu machen, das quallenopfer auf e3 ist auch sehr typisch. Das problem ist wohl 12.Rc1 und der druck auf der c-linie ist zu schnell (12...Nxd4 will man ja nicht spielen)Alternativ ist aber 11...Bg4 besser, nach 12.h3 Be6 hat weiss seinen königsflügel geschwächt und kann mit Qd7, h4-h5, Bd6 angegriffen werden. das schwarze druckspiel sieht gar nicht so uninteressant aus.Nach 16.Rxc5 stehst du halt strategisch bereits verloren. das feld c5 ist in der weissen hand, der bauer c6 schwach und der läufer auf e6 ist schlecht

Beitrag von Kiffing

Danke schön für die fundierte Analyse. Mir war auch nach der Partie klar geworden, daß es für einen Gegenangriff schon zu spät war. Nur was ich konkret falschgemacht hatte, war mir außer 15. ...Lf6 nicht bewußt gewesen. :danke:

Beitrag von zugzwang

Bewußtseinsveränderung:Die Tarraschverteidigung des Schwarzen gegen das Damengambit führt aus weißer Sicht zu einem Grünfeldtypus mit Mehrtempo, wenn Weiß zu Rubinsteins Fianchetto greift. Schwarz könnte auch über 7. ... Db6 im Stile weißer Grünfeldbekämpfungen nachdenken - aber immer noch mit Wenigertempo.Die weiße Spielanlage war gediegen und führte zu einem für Kiffing unbequemen Typus.

Beitrag von Zapp Brannigan

ich hatte das ganze auch mal mit weiss auf dem brett (und schon ein paarmal mit schwarz):1. d4 Nf6 2. Nf3 c5 3. e3 g6 4. c4 Bg7 5. Nc3 cxd4 6. exd4 d5 7. Be2 O-O 8. O-O Nc6 9. Re1 aber mit dem mehrtempo konnte ich nix schlaues anfangen, am ende habe ich die partie verloren (lag zwar nicht direkt an der eröffnung, aber vorteil hatte ich auf jeden fall keinen)

Beitrag von Kiffing

In der zweiten Runde der Solinger Stadtmeisterschaft konnte ich meine Partie gewinnen. In der spanischen Hauptvariante profitierte ich zunächst von einem Bauerneinsteller des Gegners. Meine aufgrund gegnerischer Ungenauigkeiten eingeleitete Sturmoffensive krankte aber daran, daß ich aufgrund Schachblindheit auf das naheliegende 12. Lf4 (wegen 12. ...Sh5?? :rolleyes:) verzichtete, und ich kam nicht zum Ziel. Nach einer Abwicklung in ein besseres Springerendspiel, in dessen Folge ich meinen Mehrbauern wieder loswurde, konnte ich das Springerendspiel aber dann für mich entscheiden. Interessant war, daß es nicht der zerrüttete Damenflügel gewesen ist, an dem ich die Bauern erobern konnte, denn er war ob der offensichtlichen Schwächen gut verteidigt, sondern der "gesunde" Königsflügel, an dem ich mir die zu weit vorgerückten Bauern abholen konnte, was dann der Anfang der Entscheidung war. [Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "27.9.2013"][Round "2"][White "Kiffing 1577"][Black "Gegner 1091"][Result "1-0"][PlyCount "121"]1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. O-O Be7 6. Re1 O-O 7. Bxc6 bxc6 8.Nxe5 Bb7 9. d4 d5 10. exd5 Qxd5 11. Nc3 Qd6 12. Bg5 c5 13. Nc4 Qd7 14. d5 Rae815. Qf3 Bxd5 16. Nxd5 Nxd5 17. Bxe7 Nxe7 18. Rad1 Qf5 19. Qe4 Qxe4 20. Rxe4 Rd821. Rde1 Rfe8 22. Kf1 Kf8 23. Na5 Nd5 24. Rxe8+ Rxe8 25. Rxe8+ Kxe8 26. c3 Nb627. Ke2 Kd7 28. Kd3 Nd5 29. g3 f5 30. Kc4 Nb6+ 31. Kd3 g5 32. b3 h5 33. Nb7 Kc634. Nd8+ Kd7 35. Nf7 g4 36. Ne5+ Kd6 37. Ng6 a5 38. Nf4 a4 39. Nxh5 Kd5 40. Ng7c4+ 41. bxc4+ Nxc4 42. Nxf5 Ne5+ 43. Kc2 Nf3 44. Ne3+ Ke4 45. Nxg4 Ne1+ 46. Kb2Kf3 47. h3 Nd3+ 48. Ka3 Nc5 49. Kb4 Ne4 50. Kxa4 Nxc3+ 51. Kb3 Nb5 52. a4 Nd653. Kb4 Ne4 54. a5 c5+ 55. Kc4 Kg2 56. h4 Kh3 57. f3 Nd6+ 58. Kxc5 Nb7+ 59. Kb6Nxa5 60. Kxa5 Kxg3 61. h5 *

Beitrag von Kiffing

Im Viererpokal Bergisch-Land verlor ich am Sonntag gegen einen Spieler, der mit 1304 DWZ dotiert ist. Die Partie nahm einen für die Najdorfvariante mit 6. Le2 untypisch aggressiven Verlauf ein, was an der gefährlichen Abzweigung 9. Lg5!? lag, der Schwarz einige Probleme schafft. Um die späteren Probleme auf d5 besser lösen zu können, scheint hier 9. ...Le6 der richtige Weg zu sein, auch wenn in dieser Variante der Lc8 meist nach b7 überführt wird. Diesen Zeitverlust (es benötigt zwei Züge, damit der Lc8 das Feld d5 bestreicht) kann sich Schwarz hier wohl nicht leisten. Durch meine Ungenauigkeit hatte der Gegner so schon einmal das Eröffnungsduell gewonnen, dessen so entstandenen Vorteil er mit 13. Sa5! weiter ausbaute. Ich hätte hier mit 14. Sxb7 Sxb7 15. c4 mit drückender Überlegenheit gerechnet. Doch 14. b4!? war taktisch sehr interessant. Schwarz plante mit 14. ...Sa3!? 15. Lxf6 gxf6 16. Sxb7 Sc3 17. Dd2 Sxe2+ 18. Dxe2 Dxb7 mit Beruhigung der Lage und Schwerfigurenendspiel, wo Weiß auf den Bd6 drückt, Schwarz aber auf der c-Linie dagegenhalten kann. Auch hier hat Weiß allerdings Vorteil wegen der besseren Bauernstruktur und der unsicheren Lage des schwarzen Königs. 15. De1 sieht zwar häßlich aus, ist aber ein vollauf spielbarer Plan mit der bekannten Strategie, erst einmal einen Schritt zurückzugehen, um dafür dann zwei Schritte vorwärts gehen zu können. Nach 17. Dg3+?! Kh8 war ich allerdings davon überzeugt, daß mir aufgrund der Tatsache, daß sich andere weißen Figuren so schnell nicht an dem Königsangriff beteiligen können und ich jederzeit ...Tg8 ziehen kann, der Gegner nichts anhaben kann, ich bereits besser stünde, so daß ich die Gefahr um meinen König im weiteren Partieverlauf fatal unterschätzen sollte. Ich verzichtete auf zügiges ...Tg8, weil mir die weiße Beherrschung der Diagonale g1-a7 problematisch erschien. Mein Damenflügel hat zahlreiche Einbruchsfelder wegen meiner Schwäche auf den schwarzen Feldern. Mit 20. ...d5 wollte ich nun den im Sizilianer von Schwarz angestrebten Zentrumsvorstoß verwirklichen, um so dem Spiel eine gewisse Dynamik zu geben. Tatsächlich besaß ich bereits zahlreiche Ansatzpunkte für mein Spiel, wenn sich meine Figuren erst einmal befreien würden. Die Idee krankte aber daran, daß nach der überraschend einfachen, aber ungeheuer effektiven Antwort 22. Ld3! mir auf einmal die immer noch ungeklärte Lage meines schwarzen Königs unangenehm ins Bewußtsein drang. Schon in meinem ersten Zug nach dem weißen Angriff patzte ich mit 22. ...Dxb4?? grob und hätte nach 23. Dh3 bereits sofort verlieren müssen. Nach 23. ...f5 24. Lxf5 Sf6 kann sich Schwarz nur unter entscheidendem Materialverlust freikaufen. 23. Lxh7?? dagegen ließ mich nicht nur zurück ins Spiel kommen, nun hätte ich sogar gewinnen können. Natürlich ist nach 23. ...Kxh7? Dauerschach, denn wenn sich Schwarz befreien will, verliert er sogar nach, siehe: 24. Dh3+ Kg6 25. Dg3 Kh5?? 26. Te4! Dieselbe Idee funktioniert aber nach dem Zwischenschach 23. ...Dd4+, weil so der weiße Te1 an den Ta1 gebunden ist und demzufolge nicht den weißen Angriff entscheidend verstärken kann. Trotzdem hätte auch meine aktive Verteidigung mittels 23. ...Sf4? noch zum Remis reichen können, doch auch in der Folge spielte ich taktisch extrem ungenau. Nach 24. Lf5 hatte ich mit 24. ...Tg8! und 24. ...Sxg2?? zwei Kandidaten. Ich investierte an dieser Stelle extrem Zeit für meinen Zug und entschied mich dann doch für das Falsche. Der erste Gedanke ist eben meistens der Richtige. 24. ...Tg8! ist nämlich in der Tat sehr gut. Nach 24. ...Tg8! 25. Dh4+ Kg7 26. Kh1! (ich rechnete mit 26. Dh7+?? Kg7 27. Lxc8?? Txg2+ 28. Kh1, übersah aber, daß 28. ...Lxf3 sofort gewinnt. Offenbar war der schwarze Läufer in der Ecke auch für mich zu unscheinbar) Dd2 27. Tg1 Sg6 28. Dg4 Tcd8 steht Schwarz sogar besser. Mein 24. ...Sxg2?? dagegen war taktisch inkorrekt und weitaus weniger wirkungsvoll. Nach dem Sperrzug 25. Te4!! verlor ich entscheidend Material und mußte wenig später aufgeben. [Event "Viererpokal Bergischland, Brett 1"][Site "MyTown"][Date "????.??.??"][Round "2"][White "Gegner 1304"][Black "Kiffing 1573"][Result "1-0"][PlyCount "81"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Be2 e5 7. Nb3 Be7 8. O-OO-O 9. Bg5 b5 10. Nd5 Bb7 11. Nxe7+ Qxe7 12. f3 Nbd7 13. Na5 Nc5 14. b4 Na4 15.Qe1 Rac8 16. Bxf6 gxf6 17. Qg3+ Kh8 18. Rfc1 Nc3 19. Bf1 Ba8 20. Re1 d5 21.exd5 Nxd5 22. Bd3 Qxb4 23. Bxh7 Nf4 24. Bf5 Nxg2 25. Re4 Qc5+ 26. Kh1 Rg8 27.Qh3+ Kg7 28. Rg4+ Kf8 29. Rxg8+ Kxg8 30. Qxg2+ Kf8 31. Bxc8 Qc3 32. Rf1 Qxa533. Qh3 Qxa2 34. Qh8+ Ke7 35. Bg4 Qc4 36. Rc1 Qf4 37. Rf1 Bd5 38. Qc8 Qd2 39.Qd7+ Kf8 40. Qd8+ Kg7 41. Rg1 *

Beitrag von Mattmonster

wer war dein gegner kenne ich den??

Beitrag von Kiffing

Die Namen unserer Gegner sollten niemals ohne deren Einwilligung im Forum stehen, denn das Internet vergißt nichts, und mein Gegner würde somit viele Jahre im Internet zu finden sein, wenn man nach seinem Namen sucht. Aber ich schicke Dir eine PN.

Beitrag von Kiffing

In der Solinger Stadtmeisterschaft konnte ich gegen einen starken Gegner das Eröffnungsduell für mich entscheiden. Zwar stellte ich nach 10 Zügen nach 11. Sxd5! Lxb2 12. Ta2 meine Dame ein, zwar strenggenommen gegen Turm und Figur, was aber auch nicht im Sinne des Erfinders gewesen wäre), aber da der Gegner mir glaubte, war der Eröffnungsvorteil perfekt. Mein Eröffnungsvorteil lag daran, daß ich streng positionell mit jedem Zug eine Figur auf ein sinnvolles Feld entwickelte, während ich nie so Recht den Sinn hinter seinem Sokolski-Plan verstand bzw. nicht der Meinung bin, dieser zudem zweischneidige Plan (im Endspiel können die weit vorgerückten Bauern von Weiß gefährdet sein) rechtfertige so viele Tempi. Ich persönlich halte wenig von Sokolski (Orang-Utan).Nach einer frühen Abwicklung ins Endspiel hatte ich aber meine Stellung verschätzt. Denn Weiß steht aufgrund des Läuferpaars stärker, und nach 15. Le2 geht die Initiative zu Weiß über. Von diesem Vorteil beflügelt, unternahm Weiß hier einen Königsangriff, der natürlich ein klassisches Kriterium eines Mittelspiels ist. Ich erinnere mich, daß Mark Dworetzki davor warnte und als warnendes Beispiel Partien von GM Viktor Krupeitschik zeigte, der ein kreativer Angriffskünstler sei, aber der auch im Endspiel nicht aus seiner Haut könne und die Endspiele von daher inkorrekt behandele. Doch in diesem Falle war es nicht der weiße Plan, der an seinen Essenzen litt, sondern ein weißer Fehler, der für das Scheitern des weißen Plans verantwortlich war. Denn statt 21. Lg4 wäre 21. Lc4 mehr im Sinne des weißen Plans gewesen, der dem schwarzen Gegenangriff trotzt und wonach 22. f5 für Schwarz gefährlich bleibt, siehe: 21. Lc4! Kf7 22. f5 Sf3+ 23. Ke2 Txd2+ 24. Kxf3 fxe5 25. Lxe6+ Kf6 26. Thd1 Tad8 27. Ld5 mit andauernder Initiative. Schwarz kämpft ums Überleben, hat aber nichts anderes. Nach 21. Lg4? hingegen verliert 22. f5 viel von seinem Gift. Infolgedessen hatte Weiß überzogen und verlor taktisch zwei Bauern, außerdem hatte ich das Zentrum besetzt. Ich stand auf Gewinn. Später gewann ich in diesem Endspiel noch den dritten Bauern. Doch noch war mein Gegner nicht geschlagen, auch wenn es nicht alle Tage vorkommt, daß man ein Endspiel mit drei Minusbauern, noch dazu, wo der Gegner keine Figur einfach offensichtlich einstellt, noch remisieren kann. Und daß man solch ein Endspiel dann noch gewinnt, dürfte jeden überraschen. Woran lag das? Tatsächlich suchte mein Gegner hartnäckig nach Möglichkeiten, mir immer wieder mit seinen Türmen gefährlich werden zu können. Ich wollte alle Lücken stopfen, mich konsolidieren, um dann technisch sauber zu gewinnen. Tatsächlich aber schmolz ich durch den Druck wie die Butter in der Pfanne. Unverzeihlich war zudem der 41. Zug. Im 40. Zug hatte ich mit 40. ...c4! noch richtig gespielt. Die Kombination nach 41. ...Txe4 42. Txe4 c3!! 43. Kxd5 c2 -+ zu finden, war kein Problem. Doch so gut ich in der Motiverkennung bin, so schwach bin ich in der Variantenberechnung, wobei das noch geschmeichelt ist. Denn ich habe kein schwaches photographisches Gedächtnis, ich besitze schlichtweg keins. Ich kann mir Stellungsbilder nicht im Kopf vorstellen, schon nach einem Zug verschwimmt alles vor meinem geistigen Auge und ich kann mich nur noch an Eselsbrücken orientieren. Aufgrund dieser Problematiken unterlief mir bei dieser Variante ein Rechenfehler, der auch nach unzähligen Wiederholungen der Variante im Kopf blieb. [Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "????.??.??"][Round "3"][White "Gegner 1731/1832"][Black "Kiffing 1577"][Result "1-0"][PlyCount "131"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. b4 e6 2. Bb2 Nf6 3. b5 b6 4. e3 Bb7 5. Nf3d5 6. c4 Nbd7 7. Nc3 Bd6 8. a4 O-O 9. cxd5 Nxd5 10. Bc4 Qf6 11. Rb1 Nxc3 12.Bxc3 Bxf3 13. Qxf3 Qxf3 14. gxf3 Ne5 15. Be2 Rfd8 16. f4 Ng6 17. h4 Be7 18. h5Nh4 19. Be5 Rd7 20. e4 f6 21. Bg4 Kf7 22. f5 exf5 23. Rxh4 fxg4 24. Bf4 f5 25.Rh1 Rd4 26. d3 fxe4 27. Be3 Rxd3 28. Rg1 Bc5 29. Bxc5 bxc5 30. Rxg4 Re8 31. Rc1Re5 32. h6 gxh6 33. Rf4+ Ke7 34. Rg4 Kd7 35. Rg7+ Kc8 36. Rxh7 h5 37. Ke2 Rg538. Rh1 Rdd5 39. Rh4 Rge5 40. Ke3 c4 41. Rxe4 Rd3+ (41... Rxe4+ 42. Kxe4 c3 43.Kxd5 c2) 42. Kf4 Rxe4+ 43. Kxe4 Rd2 44. Ke3 Rd5 45. Rh6 c5 46. Ke4 Rg5 47. Rc6+Kb7 48. f4 Rg3 49. Rxc5 h4 50. Rxc4 h3 51. Rc1 Ra3 52. f5 Rxa4+ 53. Ke5 Ra5 54.f6 Rxb5+ 55. Ke6 Rb2 56. Re1 h2 57. f7 h1=Q 58. Rxh1 Re2+ 59. Kd7 Rd2+ 60. Ke8Re2+ 61. Kf8 a5 62. Rh5 a4 63. Kg7 Re7 64. Kg8 Rxf7 65. Kxf7 Kb6 66. Ke6 *

Beitrag von Kiffing

In der 2. Bezirksliga Bergischland mußte ich leider eine Niederlage quittieren. Die Partie krankte an einem groben Fehler zu einem Zeitpunkt, an dem die Auseinandersetzung nach Aufstellung beider Lager erst begonnen hatte. Davor wurde Skandinavisch mit 3. ...Dd6 gespielt, eine Variante, die seit einigen Jahren populär ist. Nach beidseitig gutem Aufbau verzichtete ich auf die Befragung des Lg4 mittels 9. h3, um direkt Se5 durchzusetzen. Die Idee war nach dem Tausch auf e2 mit dem Springer, den Bd4 erneut zu überdecken und damit zu stabilisieren, und um das Problem mit der etwaigen Fesselung ...Lb4 zu lösen. Nach 11. ...b5!? 12. Lf4!? nahm die Partie an Komplexität zu. Ich entschied mich für die Etablierung eines zentralen Springers, der auf e3 offensichtlich gut steht. 13. Sd6+ Lxd6 14. Lxd6 Se4 15. Df4 Sxd6 16. Dxd6 hingegen erschien mir nicht attraktiv, weil die Dame auf d6 alleine steht, demzufolge nichts ausrichten kann und nach ...Td8 bald wieder vertrieben wird. Mit 13. ...Td8 bereitete Schwarz den Vorstoß ...c5 vor, was ich mit 14. Td1 (14. 0-0-0? wäre aufgrund der offensichtlichen Gefahr am Damenflügel auch als Provokation nicht vertretbar) verhinderte. Nach 15. ...Ld6 hatten wir uns gegenseitig neutralisiert. Die Stellung ist absolut ausgeglichen und nimmt nun höchstwahrscheinlich einen schwerblütigen Charakter eines zähen Manövrierkampfes ein. Meine Idee, die Lage auf dem Brett mittels 16. Lg5?? weiter zu verkomplizieren, weil 16. Lxd6 dem Gegner, der ohnehin auf der d-Linie verdoppeln will, in die Hände gespielt hätte, scheiterte an einem taktischen Übersehen. Mit einer Springergabel gewann Schwarz Figur und Spiel. Das Ende kam abrupt und überraschend. [Event "2. Bezirksliga BL"][Site "MyTown"][Date "????.??.??"][Round "2"][White "Kiffing 1577"][Black "Gegner 1670"][Result "0-1"][PlyCount "32"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qd6 4. d4 c6 5.Be3 Nf6 6. Nf3 Bg4 7. Be2 e6 8. Qd2 Qc7 9. Ne5 Bxe2 10. Nxe2 Nbd7 11. Nc4 b512. Bf4 Qb7 13. Ne3 Rd8 14. Rd1 Nb6 15. O-O Bd6 16. Bg5 Ne4 *

Beitrag von Mufasa

Zur letzten Bezirksligapartie bleibt wie schon erkannt nur zu sagen "gerade begonnen und schon wieder vorbei". Sowas wie Lg5 passiert im Amateurbereich, sollte es jedoch nicht zu häufig und du müsstest dich fragen woran das lag. Da fehlte das abchecken der möglichen Folgezüge (zu diesem Zeitpunkt, vermutlich ohne jegliche Zeitnot, immer ein Muss!) und rein intuitiv bringt die Fesselung des Springers auch nicht wirklich viel (Le7,0-0 + Verdopplung auf der d-Linie, die du eh nicht verhindern kannst). Von dem her Lxd6 und die Dame aus der Schusslinie bringen... 9.Se4, 11.Sc4 und dann 12.Se3 gefällt mir als Idee übrigens überhaupt nicht - das sind drei Springerzüge die dir absolut nichts nutzen und nur deine Figuren durcheinanderwürfeln - aber gut, nun zur interessanten Partie aus der Stadtmeisterschaft.Kurz zur Eröffnung, welche halt typisches Sokolski-Geplänkel ist ;) - den "Damenpatzer" hast du ja selbst schon gesehen, aber ansonsten weiss ich nicht wo du deinen großen Eröffnungsvorteil siehst?! Alles tauscht sich ab (falls nicht, rochiert der Anziehende halt kurz und hat keine Probleme) und nach dem 16.Zug steht Weiss bereits besser, die mögliche Endspielschwäche auf a4 ist noch lange nicht von Bedeutung. Halboffene g-Linie, verbunden mit dem Läuferpaar muss einfach klar besser sein (einzige "Schwierigkeit" ist evtl. noch die Verbindung der Türme), dein Gegenüber spielt es mit Le5 mMn unklug weiter. 19.Tg1! und dein Springer wird ein schweres Leben haben... zudem stärkt ein folgendes g6 die Diagonale a1-h8, mit der Weiss evtl. irgendwann operieren kann. 21.Lg4?! (warum nicht einfach mittels 21.Lxc7 TxLc7 22.TxSh4 f5 23.Th3 fxe4 24.Te3 +/= einen Bauern abholen) & 22.f5?? schmeissen dann alles weg und du stehst glatt auf Gewinn. Wickelst dann gut in ein Mehrbauernturmendspiel ab, welches sich zwar aufgrund der schlechten Bauernstruktur nicht einfach spielen lässt, aber normalerweise dank der Freibauern und wesentlich aktiveren Stellung keine Schwierigkeiten in der Verwertung machen dürfte. Dein Gegner hat das wirklich schlau gespielt - wenn du 32.g5!! findest, ist die Partie jedoch in höherem Sinne vorbei! [FEN=1]8/p1p2k1p/7P/1Pp1r1p1/P3p1R1/3r4/5P2/2R1K3 w - - 0 1[/FEN]Der Bauer auf h6 läuft überhaupt nicht davon, du besitzt nach g5 alle offenen Linien, nimmst dem Turm auf g4 zwei wichtige Felder und somit Aktivität, drohst deinen König mittels g6,f5 ins Spiel zu bringen und musst gar nichts mehr berechnen (sowas spielt sich als Schwarzer dann von selbst). z.B. 32...g5 33.Ke2 (auf 33. Tc4 folgt trocken Td4) 33...Kg6 34.Th1 Ta3 -+ und vorbei (34.f4!? Tf5 nützt auch nicht mehr viel). Aber auch der Textzug muss gewonnen sein, spielt sich jedoch irgendwie nicht mehr schön. Ab 33.Tf4+ machst du dann keinen einzigen aktiven Zug mehr und lässt dich nach Belieben herumschubsen - wieso läufst du überhaupt zum Damenflügel? Der Freibauer ist am anderen vorhanden und der König ist im Endspiel mit die wichtigste Figur! 45...c5?? ist dann der letzte Bock in einer viel zu passiven Endspielführung - hattest du dir Tc5 angeschaut und wegen Kd4?? schnell verworfen?! 45... Tc5! 46.Kd4?? c3!! 47.KxTc5 c2 und auf jegliche Mattdrohungen ziehst du mit Schach ein. 45... Tc5 46.Kd2 ist zwar noch ein weiter Weg bis zählbares herausspringt, aber du darfst ohne große Verlustgefahr noch etwas kneten. Danach war dann leider nichts mehr zu machen und ein unnötiger Punktverlust stand zu Buche. Jedoch kannst du aus beiden Partien einiges mitnehmen. An der Eröffnung brauchst du erstmal (bis die Gegner deutlich stärker werden) nichts zu machen, da hast du bis auf seltene Ausnahmen wenig Probleme - die liegen viel mehr im Figurenzusammenspiel = Planfindung (die stehen bisher fast in jeder Partie nach der Eröffnung auf einem logischem/natürlichem Feld, haben aber wenig gemeinsam) und wenn man die Solinger Partie betrachtet ganz klar am Endspiel (das sind einfach grundlegende Elemente, welche da fehlten - Aktivität, Königsspiel, Turmstellungen (gehören hinter Freibauern) und Bauernvorstösse) - zudem wäre ein Kandidatenzugtraining sicherlich hilfreich (das würde -auch dank besserem Stellungsgefühl- denk ich schon viele taktische Wegsteller rausnehmen). Wenn du dennoch weiterhin in erster Linie an der Eröffnung arbeiten willst dann muss da einfach am Ende dieser (10-15 Zug) ein fettes Plus stehen (bedeutet, scharfe Opfervarianten spielen in denen die 13-1700er gerne eingehen, ob das jedoch deinem Spielstil entspricht wage ich zu bezweifeln), ansonsten enden die Partien eben wie die obige...

Beitrag von Zapp Brannigan

Ich denke, dein problem ist, dass du zu viel an deinem schachwissen und zu wenig an deinem schachkönnen arbeitest. Du hast unzählige strategie-bücher gelesen, aber wann hast du das letzte mal richtig traininert? Also nicht ein buch gelesen sondern wirklich gearbeitet. Taktikaufgabe lösen oder eine partie durchgearbeitet wo du den besten zug suchtest oder eine endspielstudie gelöst?Ich denke in der oben genannten partie war dein gedanken-gang so im sinne von "ich stelle meinen läufer nach g5, weil ich das spiel nicht durch abtausch verflachen will und auf f6 zu nehmen drohe". Aber so darf man nicht schach spielen! Dan Heisman nennt das "hope-chess". Man hofft, dass der gegner keine drohnung hat, aber man kümmert sich nicht wirklich darum. Ein richtiger gedankengang wäre:"Hat mein Gegner ein schach? nein!Droht mein gegner was zu schlagen? ja, meinen läufer auf f4. Ist das ein problem? Evtl, nach 16...Bxf4 17.Nxf4, der turm ist der dame gegenüber, zwar ungedeckt, aber nur solange er unrochiert ist, 17...c5 ist unangenehm.Kann mein gegner eine figur angreiffen? Ja, Ne4 und Nc4 greiffen meine dame an. Nc4 kann ich per Nxc4 entkräftigen. Nh5 greifft meinen läufer ein 2tes mal an.--> ich muss was gegen 16...Bxf4 unternehmen, und muss aufpassen dass Ne4 kein problem wird. Kandidaten sind Bxd6, Bg5 und Bg3. Da ich den läufer bewege ist Nh5 kein problem.Bxd6 Rxd6 Qb4 sieht interessant aus für weiss. wenn schwarz nicht bald rochiert ist Nf5 eine drohung. Hat schwarz was besseres? Bxd6 Ne4 Qb4 Nxd6 und schwarz kommt zur rochade, Ne4 ist wohl die bessere alternative für schwarz. Bg5 was kann schwarz tun? Ach ja, Ne4 gewinnt den läufer, geht nichtBg3 was kann schwarz tun? Ne4 Qe1 sollte i.o. sein, aber Bxg3 h/f/Nxg3 c5 ist unangenehm.Also spiele ich Bxd6. Rechnen wir das nochmals durch: etc..."Was ich dir als training vorschlagen kann ist folgendes:Mach dir einen account auf chesstempo.com. Das ist gratis. Trotz des names gibt es die option "Standard", wo die Löszeit nicht drauf an kommt. Schwierigkeit würde ich auf "easy" stellen, die sind schon schwer genug. Bei jeder aufgabe gehst du so vor:1) Du schaust dir die materielle verteilung an. Wenn du ne dame weniger hast bringt dir auch nen springergewinn herzlich wenig...2) Du fragst dich was dein gegner droht. Schachs, Schlagzüge, Angriffszüge.3) Du suchst nach dem gewinnzug. Königssicherheit? Ungedeckte Figuren? Figuren mit wenig mobilität?4) Wenn du einen Zug gefunden hast, der deiner meinung nach gewinnt, suchst du die beste gegnerische antwort5) Erst jetzt spielst du den zug, wenn die gegnerische antwort unerwartet kommt solltest du dich nerven, denn dann hast du die taktikaufgabe NICHT RICHTIG gelöst.Mach dies täglich 20-30 minuten und in einem jahr wirst du die 1700 DWZ knacken. Wichtig ist die Qualität, nicht die Quantität! Es bringt dir nichts, wenn du nur 50% richtig löst, du solltest schon bei 70-80% korrekt gelöster aufgaben sein damit es einen sinn hat. Ich schaffe in den 20-30 minuten maximal 5 aufgaben normalerweise.

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;20602]...Meine Idee, die Lage auf dem Brett mittels 16. Lg5?? weiter zu verkomplizieren, weil 16. Lxd6 dem Gegner, der ohnehin auf der d-Linie verdoppeln will, in die Hände gespielt hätte, scheiterte an einem taktischen Übersehen. Mit einer Springergabel gewann Schwarz Figur und Spiel. Das Ende kam abrupt und überraschend. ...[/QUOTE]Warnzeichen LPDO nicht beachtet!Lestat und Mufasa haben es benannt: Abchecken der gegnerischen Möglichkeiten.Meine Empfehlung an Kiffing:Analysiere Deine Partien (OTB, Chessmail, sonstwas) grundsätzlich aus Sicht der Gegnerseite. Also drehe das Brett, wenn Du Weiß hast.Das Übersehen der Möglichkeiten der Gegnerseite ist ein grundsätzliches Schachspielerproblem. Wenn es zu stark auftritt, helfen nur Radikalmaßnahmen.Weiteres Übungsgebiet: Training von Verteidigungsressourcen = spezielle Aufgaben, die die Verteidigung als Thema haben. Zum Einstieg vllt. die Schlußabspiele diverser Studien.Vor Einsteller und Übersehen ist niemand sicher, aber die Quote kann über Training, Aufmerksamkeit, Reflexion deutlich verbessert werden.Die Koalitionssondierung meint (politisch ... allgemein?!, daß Gründlichkeit vor Schnelligkeit geht.Im 16. Zug einer Schachpartie - vermutlich ohne Zeitnot - ist Schnelligkeit noch nicht gefragt.:zerknirscht: Also Zeit benutzen, um Ausschau nach Minitaktiken zu halten - vielleicht mal verstärkt für den Gegner!

Beitrag von Kiffing

Vielen Dank euch Dreien für das wertvolle Feedback! Die Sache mit LDPO kenne ich persönlich als Checkliste für Drohungen, Schlagzüge und Schachgebote. Leider hatte ich das an dieser Stelle nicht beherzigt. Ich war davon ausgegangen, in dieser ruhigen Stellung könne sowas nicht mehr passieren. Aber im Schach kann man sich wohl nie sicher sein. Insofern ist es ein gutes Spiegelbild des Lebens. Ich werde dieses LDPO in Zukunft professioneller und systematischer angehen und mir das zu meiner zweiten Natur machen. Außerdem wollte ich mir demnächst den 2. Teil vom Taktikbuch von Smirin zulegen, der wieder rund 1300 Aufgaben umfaßt. Ich merke, daß ich während des Durcharbeitens von Taktikbüchern mehr sehe. Leider ist es schon ein paar Jahre her, wo ich das letzte Mal ein Taktikbuch durchgearbeitet habe. @Mufasa: Ich verstehe selbst nicht so Recht, warum ich im Endeffekt nicht mehr aus der Eröffnung herausgeholt hatte. Ich hielt meine Züge eigentlich für vernünftiger als den gegnerischen typischen Sokolski-Plan. Als ich dann im frühen Endspiel schlechter stand, denke ich, hat mein Gegner es mit der Brechstange versucht, mich zu überfahren (wie ich in der zweiten Runde der Solinger Stadtmeisterschaft). Und hätte er richtig 21. Lc4 gespielt, hätte er damit sogar Erfolg haben können. Die von Dir im 21. Zug gezeigte Variante, die einfach einen Bauern gewinnt, ist wohl die positionelle Alternative. Ob man 21. Lxc7 oder 21. Lc4 spielt, ist wohl stilabhängig. Gut vertretbar sind beide Züge. 32. ...g5 scheitert m. E. an 33. Ke2 Kg6 34. f4!, und der schwarze Traum von drei Mehrbauern, der immerhin durch 32. ...gxh6 realisiert wurde, zerplatzt wie eine Seifenblase. Danach bin ich zum Damenflügel gelaufen, weil ich dachte, dazu keine Alternative zu haben, um eine Doppeldrohung meines Gegners auf der siebten Reihe mit unangenehmen Folgen zu vermeiden. 34. ...Kf7 führt ja zu 35. Tf4+ und das Ganze geht wieder von vorne los. Die Kritik mit der insgesamt zu passiven Endspielführung ist aber berechtigt. Anstelle sich gegen die weiße Drohung zu verteidigen, sieht mein Fritz folgenden effektiven Gegenangriff: 34. ...Td4+! 35. Tg7+ Kd6 36. Txh7 Th5 (droht ...Th1+) 37. Ke2 Txa4 -+. Interessant, daß die von mir bereits aufgezeigte Endspielkombination sogar zweimal im Laufe der Partie ging. 45. ...Tc5 hatte ich tatsächlich wegen 46. Kd4 verworfen... Ich denke, das geplante Smirin-Buch wird mir auch im Sinne von Deinem vorgeschlagenen Kandidatenzugtraining helfen können, und wegen des Endspiels, so werde ich das bald im Training behandeln auf Wunsch eines meiner Schüler. Natürlich wird das auch mir zugute kommen. :D@Lestat: mir persönlich geht es so, daß ich lieber bei mir zuhause vor dem Brett arbeite. Das ist besser für die Augen und mein allgemeines Wohlbefinden, und im Übrigen finde ich, neigt das Arbeiten am Computer zur Oberflächlichkeit. Wenn ich zuhause am Brett sitze, dann nehme ich mir schon einmal eine halbe Stunde Zeit für eine einzige anspruchsvolle Aufgabe. Das würde ich vor dem Computer nie bringen. Für mich ersetzt auch keine Online-Zeitung die Zeitung auf traditionelle Art. Aber die von Dir vorgeschlagene Vorgehensweise kann ich ja auch beim Smirin systematisch anwenden. :)@zugzwang: Mit dem, was Du sagst, hast Du völlig Recht! In einer [URL="http://www.schachburg.de/threads/112-Starke-Schachspieler-denken-wie-Wissenschaftler?highlight=Wissenschaftler+Schachspieler"]Studie[/URL] wurde ja sogar mal gezeigt, daß es einen wesentlichen Kern eines starken Spielers ausmacht, schon instinktiv nach Möglichkeiten des Gegners zu suchen, während schwächere Spieler tatsächlich das von Lestat bemängelte „Hope-Chess“ spielen. Sie sehen einen guten Zug und beten einfach zu Gott, daß es klappt, anstatt das zu überprüfen. In diesem Sinne sollte ich es eigentlich besser wissen, aber vielleicht schaffe ich es ja mal, mir dieses Denken beim Schachspiel zu meiner zweiten Natur zu machen.

Beitrag von zugzwang

@ kiffing: Kleiner Nachsatz: Nach Deinem "Lösungsverhalten" hier im Forum erlaube ich mir den Schluß, daß Du den ersten Geistesblitz rasch zum Laufen bringst. Das geht einigen Schachspielern so. Wenn ich eine gut ausehende Idee habe, dann klebe ich auch an ihr und möchte eigentlich sofort ziehen. Das habe ich mir zwar etwas abgewöhnt und versuche, erst zu ziehen, wenn ich die Konsequenzen wirklich ausreichend überblicke.Trotzdem bleibt es dabei, daß die 1. Idee bei mir häufiger den Blick für brauchbare oder bessere Alternativen versperrt und weiterhin eine gewisse Faulheit gegeben ist.Warum weitersuchen, wenn die erste Idee doch gut erscheint und nach eigenen Überlegungen nicht widerlegt werden kann?Und hier tritt dann eine weitere Gefahr auf: Fehlende Objektivität und der Wunsch, es möge keinen Nachteil oder eine versteckte Riposte geben, führen dann dazu, den Zug nicht abwägend genug auszuführen.Bei Tatktikaufgaben meine ich nach etlichen Minuten des Grübelns und immer noch nicht 100% sicher, daß es jetzt doch reicht und ich wohl keine eine Variante oder Nuance übersehen haben dürfte. Dann wird in die Lösung geschaut und nicht zu selten muß ich feststellen, einiges oder noch mehr nicht oder falsch gesehen zu haben!Den Drang, zu früh zu ziehen und damit die Spannung abzubauen, kann man also auch im Training erfahren. Und man sollte daran gehen, diese Schwäche etwas abzumildern.Vielen Menschen fällt es nicht leicht, nach Fehlern in den eigenen Theorien und Ideen zu suchen. Sie suchen lieber und auch besser nach Unstimmigkeiten bei anderen. Im Schach sind die Typen besser, die einen höheren Grad an Objektivität erreichen, sich besser selbst hinterfragen, ohne permanent von Unsicherheit und Selbstzweifeln befallen zu werden.

Beitrag von Kiffing

In der Solinger Stadtmeisterschaft ging meine Viertrundenpartie Remis aus. Sie war spielerisch durchaus interessant, aber beidseitig zu ungenau, um als gute Partie durchgehen zu können.In der französischen Nimzowitsch-Variante ohne 4. ...c5 spielte ich selbst frühes Dg4, was der Gegner mit einem frühen Damentausch beantwortete. Diese Entscheidung fand ich selbst ein bißchen unglücklich, weil der Entwicklungsnachteil von Schwarz nach 10. Lg5 Sf5 offensichtlich ist. Freilich hätte ich die Dame noch gut gebrauchen können, aber auch ohne Damen auf dem Brett gelang mir ein starker Angriff, durch den ich früh ins gegnerische Lager eindrang und einen Bauern auf dem Damenflügel gewann. In dieser Phase verteidigte sich Schwarz sehr hartnäckig und verhinderte eine frühe Entscheidung. Mehr noch, ich spielte hier eine Spur zu offensiv und vernachlässigte dabei die Verteidigung meiner eigenen Bauern. Schwarz stand zwar bedrängt, löste aber peu a peu seine Probleme, und hatte selber gute Kontermöglichkeiten. So war ich schon nach 19 Zügen meinen Mehrbauern los.Während ich nach 21. Txe6 meinen Mehrbauern wieder festhalten konnte, verhinderte Schwarz mit 21. ...Lb5!? meine frühe Rochade. Da der König nicht entfleuchen kann, ist er nun selbst eine gefährdete Zielscheibe. Diese Charakteristik sollte der Partie im weiteren Verlauf ihren Stempel ausdrücken. Sie schien gerade am Ende nochmal an Schärfe zuzunehmen, mit schwankenden Waagschalen und mit für beide Parteien gute Möglichkeiten, aber auch großen Gefahren. Mein Zug 25. Ld6? sorgte nun dafür, daß die Partie erstmals zu Gunsten von Schwarz kippte. Der Textzug ist zwar als aktive Verteidigung motiviert, indem er die Drohung ...Lxc2 durch Grundreihenmatt pariert. Außerdem kann es strategisch nicht falsch sein, die Verbindung meiner beiden Türme auf der e-Linie wieder zu ermöglichen. Ich übersah freilich, daß 25. ...Lxc2 viel effektiver hätte pariert werden können. 25. Ta6! nämlich pariert diese Drohung ebenso wegen 25. ...Lxc2 26. Tc1 Sb1+ 27. Ke3. Nun hat Schwarz zwar den Bauern gewonnen, aber die Koordination seiner Figuren ist eine Katastrophe. Er ist an Händen und Füßen gebunden. Gleichzeitig pariert 25. Ta6 den Einschlag auf c2 mit Schach, der Schwarz nun gelang, und durch den er erstmals in Vorteil kam. Mein Gegner drängte nun meinen König ins Freie, der so bis nach e5 kam. Hier sollte sich entscheiden, ob mein König nun von Schwarz in einem Mattnetz gefangen werden könnte, oder ob ich selbst mit einem solchen „starken König“ für den Gegner eine Gefahr werden könne. In dieser Beziehung stand mein 32. Te3. Die Drohung mit der Turmverdopplung auf h3 und Spiel gegen den schwarzen König im Verbund mit Läufer und König war unmißverständlich. Trotzdem hätte mein Gegner hier kühlen Kopf bewahren müssen. Es geht simpel 32. ...Txg2 und nach 33. Th3 Kf7 hat Weiß bereits nichts Forciertes mehr und muß sich nun ernsthaft um seinen Materialnachteil Sorgen machen. Doch auf der Gegenseite traf derselbe Fehler zu. Mit 34. ...Kf7 will Schwarz nach ...Tg8-e8+ ein Mattnetz spinnen, und auch ich reagierte panisch und spielte darauf, mit 35. T3g4 den Tf2 abzutauschen, so daß die eigene Mattsetzung vereitelt ist. Jedoch löst 36. Tc3 das Problem viel effektiver (sogar 36. Ta6 wäre eine Verbesserung gegenüber dem Textzug gewesen), da nach 35. ...Lb7 36. Tc7+ Kg8 37. Le7! Tb2 Schwarz in die Defensive gedrängt worden ist. Nach 35. T3g4 hingegen hatte er Zeit für 35. ...e3, und mein geplantes 36. Lb4 hätte nach 36. ...Tg8! die Lage für mich nicht mehr korrigierbar verschärfen können. Richtig wäre also 36. Tf4+ Kg8 37. Tg3, und hier kann der Tg7 nicht mehr über die 8. Reihe ins Spiel gebracht werden, um die eigenen Bauernumwandlung auf der e-Linie möglicherweise entscheidend zu unterstützen. Nach 35. ...Tg8 (droht Matt) 36. Tf4+ (einziger Zug) und Turmtausch war das Gift erstmals raus aus der Partie und der darauffolgende unmittelbare Remisschluß logisch. [Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "MyTown"][Date "????.??.??"][Round "4"][White "Kiffing 1577"][Black "Gegner 1360"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "75"]1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Bb4 4. e5 Ne7 5. Qg4 Nf5 6. Bd3 h5 7. Qf4 Qh4 8. Qxh4Bxc3+ 9. bxc3 Nxh4 10. Bg5 Nf5 11. Rb1 Nd7 12. Bf4 Nb6 13. Nf3 Bd7 14. Bxf5exf5 15. e6 fxe6 16. Bxc7 Na4 17. Rxb7 O-O 18. Bd6 Bc6 19. Re7 Nxc3 20. Be5 Rf721. Rxe6 Bb5 22. Ng5 Rb7 23. Kd2 Rc8 24. Re1 Ba4 25. Bd6 Ne4+ 26. Nxe4 Rxc2+27. Ke3 fxe4 28. Re5 Rc3+ 29. Kf4 Bc6 30. Rxh5 Rc2 31. Ke5 Rxf2 32. Re3 g6 33.Rg3 Rg7 34. Rhg5 Kf7 35. R3g4 Rg8 36. Rf4+ Rxf4 37. Kxf4 Kf6 38. Be5+ *

Beitrag von Zapp Brannigan

Hättest du da nicht noch etwas weiterspielen können? Auf den ersten blick sieht die weisse stellung doch ziemlich gut aus, dein läufer ist viel aktiver als seiner, sein freubauer auf e4 geht im moment nirgends hin und du kannst einen eigenen freibauer auf der h-linie bilden, welcher dazu noch vom läufer e5 gut unterstützt wird. Gegen einen gegner mit 200 punkten weniger hätte ich das auf jeden fall weitergespielt, verlieren kannst das ja nicht...Zur eröffnung, 4...Ne7 ist eigentlich ziemlich normal, nach 5.a3 Bxc3 6.bxc3 c5 ist man in den selben varianten, aber man verhindert ein paar nebenvarianten wie 5.Bd2 oder 5.Qg4 (was mir stärker vorkommt als 5.Qg4 nach 4...Ne7)

Beitrag von karpov84

[QUOTE=Lestat;20719]Hättest du da nicht noch etwas weiterspielen können? [/QUOTE]Danke, ich wollts mir eigentlich verkneifen...Aber Kiffing, ich flehe dich an, bei allem was du über Schach weißt (mehr als viele andere) - spiel die Stellungen aus!!Ich kanns kaum mitansehen! Der hätte das gegen dich doch nie und nimmer Remis gehalten (wenn du nicht gerade ne Figur wegstellst, aber daran solltest du eher generell arbeiten)!LG Bobby

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=Lestat;20719][...] verlieren kannst das ja nicht...[/QUOTE]Da wäre ich mir nicht so sicher. :lach:Aber wegen des Weiterspielens, weiß nicht, ob sich das noch lohnt. Es sind immerhin ungleichfarbige Läufer auf dem Brett. Außerdem wollte ich noch nach Hause kommen. Das Turnier fängt immer um 19:30 an, und es wird mit Fischer-Bonus gespielt, die Partie hätte sich so noch ewig hinziehen können. Und ob es sich lohnt, bei einer solch ausgeglichenen und remislastigen Stellung noch zu riskieren, daß ich mitten in der Nacht im Bergischen Land steckenbleibe, da der ÖPNV immer mehr abgebaut wird und ganze Linien gestrichen wurden, so daß wir fast schon wieder im Mittelalter sind, was die Reise von einer Nachbarstadt zur nächsten angeht, na ich weiß nicht. Vielleicht fehlt mir da ein wenig der Enthusiasmus. :lach:

Beitrag von Zapp Brannigan

so remislich wie man immer sagt sind ungleiche-läufer endspiele gar nicht, und bei dir sind noch türme dabei.Zu ungleichen läufern gibt es vor allem 2 grundregeln:1) Bei einem reinen ungleichen läuferendspiel kann die schwächere seite oft remis halten2) Ungleiche läufer favorisiert den angreifferPunkt 1 kennt jeder schachspieler, punkt 2 scheint schon fast ein geheimtipp zu sein. Im mittelspiel sind ungleiche läuferstellungen unglaublich stark wenn man die initiative hat. aber auch im endspiel sind ungleiche läufer mit initiative stark, solange noch weiteres material dabei ist. Zum beispiel 2 türme.

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Lestat;20719]... Gegen einen gegner mit 200 punkten weniger hätte ich das auf jeden fall weitergespielt, verlieren kannst das ja nicht...[/QUOTE]Gegen ein möglicherweise unterbewertetes Schweizer Kind voller Elan und noch viel Orangensaft in den 3 großen Trinkflaschen?Die Elozahl kann ein Indiz sein, aber der tatsächliche Eindruck vom Gegner oder der Gegnerin vor Ort ist auch entscheidend.Dazu kommt auch das eigene Wohlbefinden und die von Kiffing genannten äußeren Umstände - ÖPNV, Fahrrad mit Plattfluß, leckes Rennruderboot für den Rückweg.Grundsätzlich stimmt es aber, aufstrebende Schachjünger spielen das weiter; den die Stellung ist noch interessant und nicht jenseits von scheintot - erst einmal unbequem für Schwarz. Ein Spieler, der einen Großteil seiner schachlichen Energie in ein Schachforum steckt und bei chessmail und Co Fernbullet und mehr spielt, könnte jedoch für die sogenannten Turnierpartien inzwischen an seine Leistungsgrenzen und Reserven in sprittechnischer Hinsicht angelangt sein. Der Schachtank ist nicht unendlich gefüllt.Über die Stellung nach 32. Te3 müßte ich auch nochmal nachdenken, ob hier nicht Schwarz sogar die Möglichkeit hat auf g2 zu nehmen und Kiffing dafür noch länger zu massieren.

Beitrag von Zapp Brannigan

[quote]Gegen ein möglicherweise unterbewertetes Schweizer Kind voller Elan und noch viel Orangensaft in den 3 großen Trinkflaschen?[/quote]Dann umso mehr. kleine kinder können gute angreiffer und taktisch schon ziemlich fitt sein, aber ich habe noch nie gehört, dass kleine kinder die begabung haben, stundenlang ein leicht schlechteres endspiel zu verteidigen...

Beitrag von Dragon

[QUOTE]Dann umso mehr. kleine kinder können gute angreiffer und taktisch schon ziemlich fitt sein, aber ich habe noch nie gehört, dass kleine kinder die begabung haben, stundenlang ein leicht schlechteres endspiel zu verteidigen... [/QUOTE]Was definierst du als kleines Kind? Also als ich 14 war habe ich immer schlechte Endspiele versucht zu halten und auch fast immer geschafft, da wohl einfach mein willen remis zu halten stärker war als sein Wille zum Sieg. Vielleicht war ich zu alt oder ich bin was besonderes aber mit den Beispiel: [QUOTE]Gegen ein möglicherweise unterbewertetes Schweizer Kind voller Elan und noch viel Orangensaft in den 3 großen Trinkflaschen?[/QUOTE]da wäre ich mir nicht so sicher...

Beitrag von zugzwang

Auch wenn es jetzt etwas abschweifend vom Kerngehalt der Kiffingschen Partie (= seine Züge und des Gegners Züge sowie Alternativen) wird:Es gibt noch mehr Gründe.A. Weiterspielen:Ein Freund von mir steht 1-0 gegen GM Baramidze.Er nutzte die sozusagen vorletzte Chance, als dieser noch zarte 10 Jahre alt war und kleine Opens spielte. 1, 2, 3 Jahre später oder noch viel später wäre ein ganzer oder halber Punkt kaum noch möglich gewesen...Etwas übertrieben - mein Schachfreund hat schon seine Meriten gegen GM gesammelt.Er meinte aber rückblickend scherzhaft ernst, daß dies wohl der letzte (beste) Zeitpunkt für ihn gewesen sei, den ganzen Punkt zu holen. Die Partie selbst war eine lange zähe Angelegenheit, was dafür sprechen könnte, daß es sich lohnt zu kneten. Nach meiner Erinnerung ging es aber nicht um das Herauskneten eines Vorteils, sondern um die Verwertung eines greifbaren Vorteils, bei dem andere Talente schon viel früher eingeknickt wären.Wenn man also mal gegen einen (späteren) Meister gewinnen will, dann empfiehlt es sich, diese Chancen rechtzeitig zu ergreifen.Lestats Beobachtung zu knetbaren Endspielen betrifft nicht nur Kinder. Auch etliche stärkere und erfahrene Spieler brechen hier ein. Letztlich gewinnen so die größeren Meister etliche Partien gegen die normaleren Meister.Eine Talentprobe wird es dagegen für den Jugendspieler, wenn er einem Spieler, der schon weiß, was und wie er es zu versuchen hat, hartnäckigen und erfolgreichen Widerstand entgegensetzt.B. Spiel nicht ausspielenEin anderer Aspekt ist der Kneter und seine Auffassung vom Schach selbst.Ohne Kiffing wirklich zu kennen, sind meine Eindrücke, daß er Spaß an besonderen Spielsituationen im Schach hat und dort seine Phantasie und Energie reinsteckt.Wenn ihm aber etwas langweilig, zäh und wenig spektakulär vorkommt, dann besitzt er nicht die Energie, Härte, Ausdauer, Willen, um daraus etwas Zählbares zu machen. Einen Schachsportler im mittleren Alter kostet das einfach Punkte und es bringt ihn sportlich und schalchich in diesen zähen Bereichen nicht weiter.Aber Schach ist sein Hobby und nicht seine Berufung oder sein Beruf. Wenn er der Meinung ist, er kann Zeit und Kräfte sparen und lieber in eine neue Partie investieren, dann ist die Entscheidung aus seiner persönlichen Sicht doch sehr viel besser. Ihm geht es nicht um jeden (halben) Punkt, sondern um die 1 oder 2 Partien aus 10 oder 20, die ihn begeistern, fordern, inspirieren und in denen er seine anderswo eingesparten Kräfte investiert.Aus meiner Sicht ist Kiffing kein Schachsportler, sondern ein Schachspieler mit den Vor- und Nachteilen, die sein persönlicher Ansatz fürs Schach(ergebnis) mitbringt. Seine sehr individuelle Fernbulletspielweise prädestiniert ihn z.B. nicht als Kneter. Dann lieber in ÖPNV-Fahrzeit noch ein paar Partien online hacken oder Forenbeiträge schreiben, als ein aus seiner Sicht farbloses Endspiel zu verkneten.:denknach:Kiffing :kiffing:, wenn Du doch noch Schachsportler:v: werden willst, dann solltest Du berherzigen, was Lestat schon mehrfach und verschiedentlich anregte. Für Mannschaftkämpfe kannst Du vielleicht den sportlichen Aspekt höher ansetzen.;)Ansonsten kann man auch Spaß und Freude am Schach haben, wenn man die 50%-Ausbeute unterschreitet, dafür aber dann und wann Partien spielt, die auch andere mit Interesse analysieren. Allerdings: Diese inhaltsreichen Partien erfordern auch einige Anstrengungen und Vorbereitungen, die in Lestats Richtung/Ansatz gehen.Eine Partie nach der anderen ohne große Vor- und Nachbereitung erhöht die Chance auf schachspielerisch befriedigende Partien nicht wirklich.Nachtrag:Ein Beispiel, was einzelne 10-jährige in der Vordatenbankzeit schon so zusammenspielten.Mit den heutigen Schach-Informationstechnologien können sich die Schachkinder heute auch gleich die Endspielbehandlung reinziehen und müssen nicht auf Eröffnung und Mittelspiel beschränkt bleiben.Wer weiß was schachlich aus diesem 10-Jährigen geworden wäre, wenn er a) mit heutiger Technologie trainiert hätte oder b) in der UdSSR "entwickelt" worden wäre.Er ist ziemlich tall der große Meister mit dem kurzen Namen.[Event "Enfield Open"][Date "1975.??.??"][Result "0-1"][White "S Hooker"][Black "Mini Tall"][ECO "C18"]1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nc3 Bb4 4.e5 c5 5.a3 Bxc3+ 6.bxc3 Qc7 7.Qg4Ne7 8.Qxg7 Rg8 9.Qxh7 cxd4 10.Ne2 Nbc6 11.f4 Bd7 12.Qd3 dxc313.Nxc3 a6 14.Be3 Rc8 15.Ne2 Nf5 16.Bd2 Nce7 17.Nc3 d4 18.Ne4Nd5 19.Rc1 Ke7 20.c3 Nfe3 21.cxd4 Qxc1+ 22.Bxc1 Rxc1+ 23.Kf2Bb5 24.Qb3 Rxf1+ 25.Rxf1 Rxg2+ 0-1

Beitrag von Kiffing

In der 2. Bezirksliga Bergischland konnte ich mein Drittrundenspiel remisieren. Mit Weiß bekam ich es mit der Russischen Verteidigtung zu tun. Die Partie verlief äußerlich unspektakulär. Erwähnenswert ist freilich, daß ich den frühen Fehler des Gegners im 5. Zug nicht mit 6. De2 auszunutzen vermochte, der immerhin einen Bauern gewinnt.[Event "2. Bezirksliga BL"][Site "MyTown"][Date "3.11.2013"][Round "3"][White "Kiffing 1577"][Black "Gegner 1741"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "38"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 e5 2. Nf3 Nf6 3. Nxe5 d6 4. Nf3 Nxe4 5.Nc3 d5 6. Be2 Be7 7. O-O O-O 8. d3 Nf6 9. d4 Nc6 10. Bf4 Nh5 11. Be3 Bf5 12.Ne5 Nf6 13. Nxc6 bxc6 14. Bd3 Qd7 15. Bf4 Rac8 16. Re1 Bb4 17. Be5 Bxc3 18.bxc3 Ne4 19. Bxe4 Bxe4 *

Beitrag von karpov84

Ich hab nur 2 Worte für dich:Viel zu früh Remis...

Beitrag von Kiffing

In der Solinger Stadtmeisterschaft konnte ich mit Schwarz mein Fünftrundenspiel gewinnen. In den für mich unbequemen und unliebsamen Strukturen des Najdorfs mit 6. Lg5 wählte mein Gegner zudem eine sehr scharfe Variante und wollte mich überrennen. Es lag ständig der taktische Schlag Sd5 in der Luft, etwa 10. ...b4? 11. Sd5!! exd5 12. exd5+, und auch wenn Schwarz hier einige Schummelchancen hat, so dürfte die Stellung für Weiß praktisch leicht zu gewinnen sein. In diesem Sinne wurde mir schnell der Boden unter den Füßen zu heiß, und so tauschte ich früh die Damen, was ich unter normalen Umständen verabscheue. Doch trotzdem hätte ich immer noch schnell überrannt werden können. In der Mitte unter ständigen Drohungen gefangen, hatte ich es zu eilig mit der kleinen Rochade, die schlichtweg ein grober Fehler war und eine weiße Glanzkombination ermöglichte, die auch kam, aber dann nicht mehr korrekt zuende geführt wurde. 19. Txd5 gewinnt sofort, denn die schwarze Stellung ist daraufhin materiell und positionell hoffnungslos. 19. exd6?! ist schon etwas schwächer, mein gespieltes 19. ...Sf6, was den Bg4 angreift und den Bd5 deckt, konnte aber immer noch mit dem kaltblütigen 20. Sf3! Sxg4 21. Txd5 Tad8 22. h3 Sf6 23. Td4 +- beantwortet werden, denn wegen des starken Bd6 kann Schwarz schon nicht mehr alles decken und verliert allmählich Haus und Hof. Doch auch diese weiße Gewinnmöglichkeit wurde vertan. So konnte ich allmählich zurück ins Spiel kommen, und ich nutzte mein zweites Leben. Nach 21. ...Txd6 hatte ich wieder materiell egalisiert. Der Gegner kann zwar mit dem Springer das starke Feld d4 besetzen, aber die Bauern ...g6 und ...a6 verhindern eine damit verbundene weiße Hegemonie. Stattdessen konnte ich auf e4 meinerseits einen sehr starken Springer behaupten, der zudem überraschend aufgrund einer unglücklichen Linienöffnung hervorragend vom Tf8 unterstützt wurde. Mein gespieltes 25. ...Sf2 sollte eigentlich weniger eine Falle als vielmehr eine versteckte Remisofferte sein. 26. Td2 Se4 ist wegen Grundreihenmatts gefährlich. Zumindest wird Weiß wieder in die Defensive gedrängt. Also rechnete ich mit 26. Tde1 Se4, wonach sich beide Parteien gegenseitig neutralisieren. Ich plante bereits mein Remisangebot. Überraschend patzte hier mein Gegner grob, indem er durch ein Abzugsschach eine Qualität einstellte, so daß ich fortan zum ersten Mal in dieser Partie auf Gewinn spielen konnte. Wenigstens das Endspiel behandelte ich daraufhin gut, indem ich den grundsätzlichen Fehler meiner Drittrundenbegegnung mit zu passivem Spiel vermied und peinlich auf aktives Spiel meinerseits achtete. So waren meine beiden Türme ständige Aktivposten, die konkrete und nachhaltige Drohungen aufstellten und im 39. Zug einen Bauern gewannen. Durch forcierte Wendungen mündete die Partie nun in die Entscheidungsschlacht, die ich durch präzise Berechnung und einen starken Freibauern im Wettrennen gegen den Freibauern des Gegners auf dem anderen Flügel für mich entschied. 58. Sf3 oder 58. Se2 werden pariert durch das Opfer Turm gegen Springer, so daß der Freibauer zur Dame marschiert oder Schwarz seinen Turm gegen den König behält.[Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "?"][Date "8.11.2013"][Round "5"][White "Gegner 1625"][Black "Kiffing 1577"][Result "0-1"][PlyCount "114"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Bg5 e6 7. f4 Qc7 8. Qe2Nbd7 9. O-O-O b5 10. g4 Bb7 11. Bg2 Qc4 12. Qxc4 bxc4 13. Bf3 Be7 14. Rhe1 O-O15. e5 Bxf3 16. Nxf3 Nd5 17. Nxd5 Bxg5 18. Nxg5 exd5 19. exd6 Nf6 20. h3 Rad821. Nf3 Rxd6 22. Nd4 g6 23. f5 Ne4 24. fxg6 fxg6 25. Re3 Nf2 26. Rf1 Nd3+ 27.cxd3 Rxf1+ 28. Kd2 Rf2+ 29. Kc3 cxd3 30. Rxd3 Rb6 31. Nb3 Rbf6 32. Nd2 Rc6+ 33.Kb3 Rh2 34. Nf1 Rf2 35. Nd2 Re2 36. Rxd5 Re3+ 37. Ka4 Rxh3 38. g5 Rc2 39. b3Rxa2+ 40. Kb4 Rg3 41. Nc4 Rag2 42. Rd8+ Kf7 43. Rd7+ Ke6 44. Rxh7 Rxg5 45. Ra7a5+ 46. Nxa5 Ra2 47. Ra6+ Kf7 48. Ra7+ Kg8 49. Nc6 Rxa7 50. Nxa7 Rf5 51. Nc6Kf7 52. Nd4 Rf2 53. Kc4 g5 54. b4 g4 55. Kd3 g3 56. Ke3 Rf6 57. b5 g2 *

Beitrag von Kiffing

In der 2. Bezirksliga Bergischland remisierte ich meine Viertrundenpartie. Nach einer langen Hauptvariante im Najdorf mit 6. Le2 kam ich mit 14. ...Sg6?? vom rechten Wege ab, konnte danach aber normal weiterspielen, weil mein Gegner die Kombination 15. e5!! nicht bemerkte, die in allen Varianten gewinnt. Nach zähem beidseitigen Manövrierkampf, indem ich um meine Schwäche auf d6 herum mein Spiel aufbauen wollte, suchte mein Gegner mit dem Bauernopfer 21. Lh4 Sc4 22. Df4 die frühe Entscheidung. Ich nahm den Bauern in der Annahme, meine Stellung halten zu können. Tatsächlich wiegt der Bauernverlust für meinen Gegner schwer, da damit seine ganze Bauernstruktur am Damenflügel auseinandergerissen ist. Also mußte sein Königsangriff durchschlagen. Vielleicht ist diese Stellung tatsächlich für Schwarz haltbar. 26. ...Td8?? ermöglichte allerdings die schnelle Entscheidung mittels 27. Sh6+ Lxh6 28. Dxh6, wonach das entscheidende Lf5 nebst Matt nur noch unter schwerstem Materialverlust zu verhindern ist. Dieselbe weiße Angriffsidee kam dann einen Zug später, wo es dafür schon zu spät war, denn nun hielten die Stellung noch 29. ...Dc4 und 30. ...Td6! Obwohl ich danach immer noch ungenau weiterspielte, indem ich z. B. das im Verteidigungssinne hervorragende 31. ...f6 versäumte, und 36. Df6 zuließ, was mir immer noch spielentscheidende Probleme bringen kann, gelang ich dann doch noch in den Remishafen. Seht selbst:[Event "2. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "24.11.2013"][Round "4"][White "Gegner 1769"][Black "Kiffing 1577"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "72"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Be2 e5 7. Nb3 Be7 8. O-OO-O 9. f4 b5 10. a3 Bb7 11. Bf3 Nbd7 12. Qe1 exf4 13. Bxf4 Ne5 14. Rd1 Ng6 15.Bg3 Qc7 16. Nd4 Rfd8 17. Nf5 Bf8 18. Kh1 Rd7 19. Qe2 Re8 20. Qd2 Ne5 21. Bh4Nc4 22. Qf4 Nxb2 23. Bxf6 gxf6 24. Nd5 Bxd5 25. Rxd5 Re5 26. Bg4 Rd8 27. Rxe5dxe5 28. Nh6+ Bxh6 29. Qxh6 Qc4 30. Qxf6 Rd6 31. Qf2 Rd2 32. Qf3 Na4 33. Bh5Rd7 34. h3 Nc5 35. Re1 Kf8 36. Qg3 f6 *

Beitrag von Kiffing

In der Solinger Stadtmeisterschaft spielte ich am Abend Remis. Wie in den letzten drei Runden war auch diese Partie eine Partie, in der wild die Waagschalen schwankten. Gegen den beschleunigten Drachen, mit dem Schwarz in der Hauptvariante ohne Tempoverlust das starke ...d5 durchsetzen will, wählte ich den Maroczy-Aufbau, der mir Raumvorteil beschert und die gegnerischen Hebel ...b5 und ...d5 vereitelt. Ein verfehlter Ausflug des gegnerischen Springers nach g4 brachte mir mit dem starken Hebel 13. f5! schon früh die Initiative. Im Prinzip ein typisches Verfahren gegen ein Bauerndreieck (hier: unvollständiges) ist hier die spezielle Idee, den Lg4 vom Rest seiner Truppen zu isolieren und das bewegliche Objekt daraufhin zu jagen. Die Riposte 14. ...f4! ist noch die beste Lösung. Der Gegner kann aber schon nicht mehr verhindern, daß nun sein g-Bauer fehlt, so daß ich mir berechtigte Ambitionen auf einen Königsangriff machen konnte. Unter starkem Druck stehend, hätte mein Gegner mit dem unansehnlichen Zug 18. ...f6! eine Festung aufbauen können. Konkret droht nun gar nichts mehr, und das schwache Feld e6 kann ich ohnehin nicht besetzen. Schwarz steht gedrückt, aber die Stellung ist spielbar. Nach 18. ...e6? hingegen übersah mein Gegner 20. Th5!, was weitaus wirkungsvoller ist als das schablonenhafte 20. Tg5+, wo Weiß nach 20. ...Sg6 nicht zum Ziel kommt. Der Textzug brachte mir schnell eine sehr starke Stellung ein, bei der ich nun viele Möglichkeiten hatte, mein Spiel zu verstärken. Wahrscheinlich war ich hier zu sehr auf den gegnerischen König fixiert, so daß ich das bescheidenere Ziel, mit dem Hebel 22. c5! den Bd6 zu gewinnen, der nebenbei bemerkt ebenfalls das Schach auf b6 verhindert, nicht fand. Der Plan wäre letztendlich aufgegangen, während mein „Kasparov-Zug“ 22. Kh1 in dieser Stellung ungenau ist. Während ich mit 23. Tf1 und dem Räumungsopfer 25. e5?! weiterhin konsequent auf Matt spielte, versuchte Schwarz, seine verzweifelte Stellung mit allen Mitteln zu halten. Nach 31. Da7? De7 32. c5 schwächelte ich zum ersten Mal ernsthaft, da im Interesse des Freibauernsturms am Damenflügel meine Dame temporär vom Spiel abgeschnitten ist, was mein Gegner sich mit einem befreienden Gegenangriff zunutze machte. Ab dieser Partiephase hatten wir nun beide vollständig die Orientierung über das Spiel verloren. Soviel sei nur gesagt, ab hier hätte jeder gewinnen können... [Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "?"][Date "29.11.2013"][Round "6"][White "Kiffing 1573"][Black "Gegner 1809"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "101"]1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 g6 5. c4 Bg7 6. Be3 Nf6 7. Nc3 O-O 8.Be2 d6 9. O-O Bd7 10. f4 a6 11. Qd2 Ng4 12. Bxg4 Bxg4 13. f5 gxf5 14. h3 f4 15.Rxf4 Bd7 16. Nf5 Bxf5 17. Rxf5 Ne5 18. Bh6 e6 19. Bxg7 Kxg7 20. Rh5 Rh8 21.Qh6+ Kg8 22. Kh1 Ng6 23. Rf1 Rc8 24. b3 Rc5 25. e5 Qf8 26. Qe3 Rxe5 27. Rxe5dxe5 28. Ne4 h6 29. Nf6+ Kg7 30. Nh5+ Kh7 31. Qa7 Qe7 32. c5 Rf8 33. Nf6+ Kg734. Ne4 Nf4 35. Nd6 Qg5 36. Qxb7 Kg6 37. Qe4+ f5 38. Qf3 Nd5 39. g4 f4 40. Qd3+Kg7 41. Qxa6 Qh4 42. Rf3 Ne3 43. Qe2 Nxg4 44. Qg2 h5 45. Kg1 Qe1+ 46. Rf1 Qe3+47. Kh1 Rh8 48. Qb7+ Kg6 49. Qf7+ Kg5 50. Qg7+ Kh4 51. hxg4 *

Beitrag von Kiffing

In der ersten Runde der DWZ-ausgewerteten Vereinsmeisterschaft erlitt ich Schiffbruch. In einer ausgeglichenen Stellung wollte ich mittels einer Kombination im 15. Zug eine Figur gewinnen. Doch die Gegenkombination, die ich übersehen hatte, führte zum genauen Gegenteil. Ich wurde überfahren. [Event "Vereinsmeisterschaft Tornado Wuppertal"][Site "?"][Date "7.12.2013"][Round "1"][White "Gegner 1701"][Black "Kiffing 1577"][Result "1-0"]1. e4 c5 2. f4 d5 3. exd5 Qxd5 4. Nc3 Qd8 5. Nf3 Nf6 6. Bc4 e6 7. d3 Nc6 8. O-OBe7 9. Ne5 Bd7 10. Qf3 O-O 11. Be3 Nxe5 12. fxe5 Bc6 13. Qh3 Nd5 14. Bd2 Nxc315. bxc3 b5 16. Bxe6 Bb7 17. Rxf7 Rxf7 18. Rf1 Bd5 19. Rxf7 Bxe6 20. Qxe6 *

Beitrag von DailyChess

Ich werde mal ein paar Anmerkungen machen, wenn du nichts dagegen hast (sonst lösche ich sie per edit wieder).1.e4 c5 2.f4Grand Prix Angriff. Diese Form ist bekanntlich nicht kritisch für Schwarz, auch wenn Sveshnikov in seiner Monographie etwas anderes behauptet. Aber gut, der Mann verdammt auch 2...d6 im Sizilianer.2...d5!Gut und richtig gespielt! Dieses Bauernopfer ist eigentlich der kritische Text. Schwarz versucht Linien zu öffnen und die eigene Entwicklung voranzutreiben, damit er die weißen Schwächen (Bauer + König) besser ausnutzen kann.3.exd5 Dxd5?!Diesen Zug finde ich etwas schlechter als den prinzipiellen 3...Sf6!Mit dem Bauernopfer verschafft sich Schwarz extrem gutes Spiel aufgrund der vielen weißen Probleme (Bauern + König).Mit dem Textzug gewinnt Weiß lediglich Tempi.4.Sc3 Dd8 5.Sf3 Sf6 6.Lc4 e6 7.d3 Sc6 8.0-0 Le7 9.Se5?! Ld7!?( 9...Sxe5!? / ?! 10.fxe5 Dd4+ mit Bauerngewinn. Weiß hat dann die offenen Linien zu seiner Kompensation, aber Schwarz kann wohl den Angriff abwehren. Problem ist, dass ich da eigentlich fast nur eine Zugwiederholung sehe. z.B.: 11.Lf4! Dh5 (Dd4? Sb5 +-) 12.Sb5 0-0 13.Sc7 Dxd1 14.Taxd1 Tb8 15.Sb5 Ta8 16.Sc7 = )10.Df3?!Als ob Schwarz auf e5 nehmen würde. Wenn der Springer auf e5 stehen bleibt, ist die Dame, wie ich finde, etwas fehl am Platze (/\ ..Sd4).10...0-0! 11.Le3 Sxe5?Schwarz hat die Entwicklung noch nicht komplett abgeschlossen und tauscht den gegnerischen Springer ab. Prinzipiell ok, aber konkret gewinnt Weiß dadurch Raum, rammt einen Pfahl ins schwarze Herz und vertreibt den Springer, der leider auch nicht wirklich gute Felder hat. Alternativ:( A) 11...Sd4?! ist wohl verfrüht. Wenn Weiß nimmt steht Schwarz glaub ich ganz ok: 12.Lxd4? cxd4 13.Se4 Dc7 mit Gegenspiel (u.a. auf der c-Linie - kritisch ist jedoch ( 12.Df2! verteidigt c2 und greift den Springer an. Danach steht Weiß sicherlich besser. B) 11...Dc7! die Entwicklung vorantreiben. Ich sehe keine Probleme für Schwarz in der folgenden Variante: 12.Sxd7 zumindest das Läuferpaar gewinnen 12...Dxd7 13.Lb5 Droht Lxc6... 13...Tac8 und als nächstes ...a6 und Abtausch des Läufers mit Ausgleich. )12.fxe5 Lc6 13.Dh3??(13.Dg3!! mit der Idee 13...Sh5 14.Df2! droht auf c5 und g2-g4! - Weiß steht sehr stark!)13...Sd5 14. Ld2 Sxc3 15.bxc3!?(15...Lxc3 wäre natürlicher und hält die Bauernstruktur zusammen. Andererseits ist nicht klar, wie der Läufer von c3 aus wirken soll (Bauer e5).)15...b5?? 16.Lxe6! Kh8? 17.Txf7 +- mit zwei Mehrbauern und keiner Kompensation ist die Sache gegessen, wie die restliche Partie zeigt.Fazit:Mehr auf die einzelnen Elemente der Stellung achten (z.B.: Stellung nach 11. Zug aufbauen und in einzelne Elemente unterteilen. Von dort aus eine Liste mit beiderseitigen Vorteilen machen. Dann die Konsequenzen des Tausches auf e5 bedenken und sehen, wie sich die Vorteile verschieben.)

Beitrag von Kiffing

Danke für die Analyse. Du wirst lachen, aber ich hatte tatsächlich während der Partie über das Gambit mit 3. ...Sf6 4. c4 e6 nachgedacht, dachte allerdings, daß das Gambit eher zweifelhaft ist. Ein Blick in die Datenbanken und auf Fritz 13 zeigt allerdings, daß es ein vollauf spielbares Gambit zu sein scheint und mir besseres Spiel als das eher "seriöse" 3. ...Dxd5 ermöglicht. Ich werde das wohl in mein Repertoire aufnehmen."9. Se5?!" war natürlich eine Falle. Nach 9. ...Dd4+ 10. Kh1 oder 10. Tf2 Sxe5 11. dxe5 Dxe5 12. Lf4 nebst 13. Sb5 sind die Gefahren für Schwarz riesengroß. Vielleicht kann 12. ...Dh5 noch das schlimmste verhindern. Aber ich fand die darauffolgende Stellung langweilig, und außerdem hatte ich keine Lust, mich in eine schwere Verteidigungsstellung nur um eines Bauern wegen zu begeben. Ich bin nicht so der Sammler. Damit, daß 11. ...Sxe5? inkorrekt ist, hast Du wohl Recht. Während der Partie war ich ganz zufrieden mit meinem Zug wegen der Aktivierung meines Läufers und der Verstärkung meines Einflusses auf das Zentrum. Aber 12. Dg3! garantiert tatsächlich dem Weißen einen starken Angriff. Allerdings war auch "12. Dh3??" stark genug, weil ich den weißen Einfluß auf das nur vermeintlich geschützte Feld e6 nicht durchschaut hatte. Die Zahl meiner Patzer ist sehr hoch.

Beitrag von DailyChess

[QUOTE=Kiffing;21077]Danke für die Analyse. Du wirst lachen, aber ich hatte tatsächlich während der Partie über das Gambit mit 3. ...Sf6 4. c4 e6 nachgedacht, dachte allerdings, daß das Gambit eher zweifelhaft ist. Ein Blick in die Datenbanken und auf Fritz 13 zeigt allerdings, daß es ein vollauf spielbares Gambit zu sein scheint und mir besseres Spiel als das eher "seriöse" 3. ...Dxd5 ermöglicht. Ich werde das wohl in mein Repertoire aufnehmen."9. Se5?!" war natürlich eine Falle. Nach 9. ...Dd4+ 10. Kh1 oder 10. Tf2 Sxe5 11. dxe5 Dxe5 12. Lf4 nebst 13. Sb5 sind die Gefahren für Schwarz riesengroß. Vielleicht kann 12. ...Dh5 noch das schlimmste verhindern. Aber ich fand die darauffolgende Stellung langweilig, und außerdem hatte ich keine Lust, mich in eine schwere Verteidigungsstellung nur um eines Bauern wegen zu begeben. Ich bin nicht so der Sammler. Damit, daß 11. ...Sxe5? inkorrekt ist, hast Du wohl Recht. Während der Partie war ich ganz zufrieden mit meinem Zug wegen der Aktivierung meines Läufers und der Verstärkung meines Einflusses auf das Zentrum. Aber 12. Dg3! garantiert tatsächlich dem Weißen einen starken Angriff. Allerdings war auch "12. Dh3??" stark genug, weil ich den weißen Einfluß auf das nur vermeintlich geschützte Feld e6 nicht durchschaut hatte. Die Zahl meiner Patzer ist sehr hoch.[/QUOTE]12.Dh3 sollte nur ein Fragezeichen sein, da hab ich wohl zweimal die Taste angeschlagen. Nach 12...Sd5 jedoch hast du glaub ich keine Probleme mit dem Punkt e6 und kannst nachher in aller Ruhe ...a6/...b5 etc. spielen.

Beitrag von Kiffing

Die Solinger Stadtmeisterschaft beendete ich mit einem Sieg. Mit meiner ersten Partie, mit der ich in dieser Saison zufrieden bin, beendete ich mit 4/7 ein von den Partieverläufen höchst schwankend verlaufendes Turnier. Mein Gegner opferte für Initiative im 5. Zug einen Bauern, wobei ich taktisch dagegenhielt, um den daraus resultierenden Entwicklungsvorteil des Gegners zu vereiteln. Dies gelang mir auch gut, und am Ende der Eröffnung hatte ich den Entwicklungsvorteil des Gegners zunichte gemacht und sogar aufgrund meines stark postierten Läuferpaars das bessere Stellungsspiel. Im 14. Zug ließ ich taktisch einen Einschlag zu, aber nach 15. Sxe7+ Sxe7 16. Dxe7 bekommt die weiße Dame Probleme alleine auf der 7. Reihe. Mein Gegner unterließ den Einschlag auf e7, konnte aber die Öffnung der e-Linie im Interesse meines Angriffs nicht vermeiden. Zudem stand mein Bd4 gut und gab der Stellung Struktur. In schwieriger Lage stellte er noch die Dame gegen Leichtfigur ein, kämpfte danach aber weiter, bis der Druck letztendlich wirklich zu stark gegen ihn wurde. [Event "Solinger Stadtmeisterschaft"][Site "?"][Date "13.12.2013"][Round "7"][White "Gegner 1567"][Black "Kiffing 1577"][Result "0-1"][PlyCount "60"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. f4 Nxe4 6. Bd3 Nc5 7. O-O Qb6 8.Kh1 Nxd3 9. Qxd3 Nc6 10. Nf3 g6 11. Nc3 Bf5 12. Qe2 Bg7 13. Nd5 Qa5 14. c4 O-O15. a3 Qd8 16. Ra2 Bd7 17. b4 e6 18. Ne3 e5 19. b5 Nd4 20. Nxd4 exd4 21. Nd5Re8 22. Qf3 Bf5 23. g4 Be4 24. Raf2 Bxf3+ 25. Rxf3 Qh4 26. f5 Re2 27. h3 Rae828. f6 Bf8 29. Bf4 Re1 30. Ne7+ Bxe7 *

Beitrag von zugzwang

Ich glaube:grübel: an einen Fingerfehler Deines Gegners im 5. Zug bedingt durch zu intensive Vorbereitung gegen Dein Najdorf-Repertoire oder durch überhastetes Ziehen ohne Nachdenken oder Blick aufs Brett.Aber egal, damit muß Dein Gegner leben, und für Dich ist dieser Sieg hoffentlich eine Trendumkehr in Richtung erfolgreicheres Turnierjahr 2014.Dafür gutes Gelingen und immer einen Halbzug voraus! :v:

Beitrag von Kiffing

In der 5. Runde der 2. Bezirksliga Bergisch Land konnte ich mit einem klassischen Start-und-Ziel-Sieg die Entscheidung erzwingen. In für den Englischen Angriff gegen die Najdorf-Variante typischen Zweiflügelkampf konnte letztendlich nur ich selbst wirkungsvolle Akzente setzen, da der in dieser Eröffnung typische Gegenschlag im Zentrum mit ...b5, ...Lb7 und ...d5 ausblieb. Mit einem räumenden Bauernopfer forcierte ich letztendlich die Entscheidung. Mein Gegner hatte die Wahl, mattgesetzt zu werden oder den Turm einzubüßen, und gab angesichts dieses Dilemmas auf. Seht selbst:[Event "2. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "15.12.2013"][Round "5"][White "Kiffing 1577"][Black "Gegner 1687"][Result "1-0"][PlyCount "49"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Be3 e6 7. f3 Be7 8. Qd2Bd7 9. O-O-O Nc6 10. g4 O-O 11. h4 Nxd4 12. Bxd4 e5 13. Be3 b5 14. g5 b4 15.Nd5 Nxd5 16. exd5 a5 17. Bd3 Qc8 18. g6 fxg6 19. h5 Bf5 20. hxg6 Bxd3 21. Qxd3Qf5 22. Qxf5 Rxf5 23. Rxh7 Bg5 24. Bxg5 Rxg5 25. Rdh1 *

Beitrag von zugzwang

18. g6 ist sehr thematisch und schön.Ich selbst scheitere bei solchen immer, weil diese Themazüge bei mir zu oft nicht funktionieren.Welche Variantenbäume hast Du bei 18. g6 berechnet oder hast Du diesen Zug aus Gefühl und Stellungsverständnis heraus gespielt?Als Schwarzer hätte ich mal erwogen, ob statt 21... Df5 21. ... hxg6 mit der Idee 22. Dxg6 und dann erst Df5 eine Alternative ist.

Beitrag von Kiffing

@zugzwang:Mit 17. Ld3 hatte ich ja meinen Angriff am Königsflügel weiter vorbereitet und gleichzeitg verhindert, daß sich der Gegner mit 17. ...Lf5 entlasten kann. Mit seinem 17. ...Dc8 hat er versucht, Einfluß auf diese im Angriffssinne so wichtige Diagonale b1-h7 zu gewinnen, und käme er hier zum Ziel, schienen mir meine Möglichkeiten nicht mehr so gut zu sein. Also mußte ich einen Schritt schneller sein als er, und deswegen entschied ich mich für die radikale Fortsetzung 18. g6, anstatt mit dem eher gewöhnlichen 18. h5 fortzufahren. Ich denke, der Textzug war eine Mischung aus Intuition, Wissen und Berechnung. Ideen wären bspw. das Turmopfer h8+, wenn der Bauer auf g6 steht, und auch tatsächlich meine Fortsetzung mit dem Turmgewinn, die ich dort schon tatsächlich gesehen hatte. Ich war mir aber nicht mal sicher, ob der Angriff überhaupt durchschlägt. Ich sah z. B. auch wesentlich stärkere Fortsetzungen wie 21. ...hxg6. Aber ich fand, der Angriff ist praktisch gut spielbar, und nach meinen Varianten hätte ich immer viel Druck. Seit meiner völlig vermeidbaren Drittrundenniederlage bei den Solinger Stadtmeisterschaften habe ich mich tatsächlich dazu entschlossen, komplexen Ideen und Varianten nicht mehr auszuweichen und in jedem Falle das für meinen Gegner am Unangenehmste zu spielen. Zwar vertraue ich meinen Berechnungen nach wie vor nicht aus dem Glauben heraus: irgendetwas geht immer schief. Aber erstens kann sich mein Gegner genauso verrechnen wie ich, und zweitens habe ich aus besagter Niederlage gelernt. Also heißt es dann: Augen zu und durch! :top:

Beitrag von Kiffing

Ein Remis spielte ich heute in der Vereinsmeisterschaft gegen Dragon. In der Anfangsphase einer seltenen Variante im Caro-Kann erspielte ich mir einen gewissen Vorteil, weil der Zug ...Lg4 einen Zug zu früh kam. Dadurch gelang es mir, mir forciert einen Entwicklungsvorteil herauszuspielen und das Läuferpaar des Gegners zu sprengen. In diesem Sinne spielte ich aktiv mit der großen Rochade, was allerdings auch zweischneidig war. Denn eben die unsicherere Lage des Königs am Damenflügel im Vergleich zum Königsflügel sollte sich Dragon später noch gefährlich nutzbar machen können. In dieser Phase überzog ich mit meinen beiden weiten Läuferzügen leicht, denn die Stellung sieht nun gefährlicher aus als sie ist. Nachhaltiger wäre 10. g4!, was die Beweglichkeit des Se7 einschränkt und ihm sein logisches Feld f5 verwehrt. So konnte sich Dragon mit 12. ...0-0 befreien, während meine beiden Läufer in der Luft hängen. Im 15. Zug geriet ich zudem durch einen weiteren strategischen Fehler ins Hintertreffen, als ich in Vermeidung von 15. Lxc6 mich zu dem passiveren 15. Se2? durchrang. Tatsächlich kann aber die daraus folgende Öffnung der b-Linie durch b3 ausgehalten werden. Mein 15. Se2 brachte Schwarz die Initiative, die ich vorerst noch abblocken konnte, um im 18. Zug grob zu patzen und meinen Bd4 taktisch einzustellen. Das Geschenk wurde verschmäht, aber mit der Besetzung des Vorpostens c4 machte Schwarz seine Ambitionen für einen Königsangriff deutlich. Die Strategie meines Gegners war druckvoll und konsequent, im Interesse des Angriffs hätte allerdings noch die Vorpreschung des b-Bauerns in Betracht gezogen werden können. Ich wurde endgültig in die Verteidigung zurückgeworfen, lauerte aber auf meine Chance, die im 25. Zuge kam, als sich mit 25. ...Sbxc4 26. Sxc4 Txc4 mit weiterem sicheren Angriff, der mit b3 nur unter Erzeugung neuer Schwächen vorläufig gehemmt werden kann, von Gegners Seite nicht für die stärkste Fortsetzung entschieden wurde. Das gespielte 25. ...dxc4?! gab mir aber mit dem thematischen Gegenschlag im Zentrum 26. d5! endlich Gegenspiel. Eine weitere taktische Idee wehrte weitere schwarze Angriffsversuche ab. Meine Gegenoffensive wurde allerdings ebenfalls taktisch pariert, so daß wir in einem Damenendspiel landeten, das klar Remis ist. [Event "Vereinsmeisterschaft"][Site "?"][Date "11.1.2014"][Round "2"][White "Kiffing 1594"][Black "Dragon 1482"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "73"]1. e4 c6 2. d4 d5 3. Nc3 g6 4. Nf3 Bg4 5. exd5 cxd5 6. h3 Bxf3 7. Qxf3 e6 8.Be3 Bg7 9. O-O-O Ne7 10. Bb5+ Nbc6 11. Bg5 Qc7 12. Rhe1 O-O 13. Bf6 Nf5 14.Bxg7 Kxg7 15. Ne2 Nb4 16. Qb3 Rfc8 17. c3 Nc6 18. Bd3 Nd6 19. Kb1 Na5 20. Qc2Nac4 21. Ng1 Qb6 22. Ka1 a5 23. Nf3 a4 24. Ne5 a3 25. Bxc4 dxc4 26. d5 exd5 27.Rxd5 Rc5 28. Red1 Rxd5 29. Rxd5 Re8 30. bxa3 f6 31. Qd2 Rxe5 32. Rxd6 Re1+ 33.Qxe1 Qxd6 34. Kb2 Kf7 35. Qe4 Qd2+ 36. Qc2 Qd5 37. f3 *

Beitrag von Kiffing

In der 2. Bezirksliga Bergisch Land spielte ich heute Remis. Ich bekam es gegen einen nominell deutlich überlegenen Gegner mit der Gurgenidze-Verteidigung im Caro-Kann zu tun, die nach Zugumstellung entstand, und in der mein Gegner mit ...Sh6 und ...f6 viel Beton anrührte. Nachdem mein Gegner sich an dem abseits gelegenen Ba2 vergriff, konnte ich seine Dame einsperren, wonach er nur noch unter Figurenverlust einen Damenabtausch erreichen konnte. Ein Turmgewinn ohne Damentausch mittels 14. Dxb7 wäre auch drin gewesen, ich befürchtete aber zu Unrecht Komplikationen um meine eigene Dame auf a8. Obwohl mein taktisch versierter Gegner mir mit überraschenden Bauerngewinnen immer wieder Probleme machte, peitschte ich die Partie entschlossen nach vorne und erreichte im 24. Zug eine absolute Gewinnstellung. Es gewann 24. Sf4+ Kf8 25. Txh7, weil der Lg7 im nächsten Zug hängt, während der König an demselben gebunden ist und demzufolge nicht nach e8 ausweichen kann, um dem Schach zu entgehen. Ich entschied mich hier aber für den falschen Abzug, wonach mein Gegner sich noch retten konnte. Ich ließ mich auf die Remisschaukel ein, weil auch der Verlust des Bc5 nicht mehr zu verhüten war. [Event "2. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "19.1.2014"][Round "6"][White "Kiffing 1594"][Black "Gegner 2095/2174"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "55"]1. e4 c6 2. d4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 d5 5. h3 Nh6 6. g4 f6 7. Be3 O-O 8. Qd2 Nf79. O-O-O dxe4 10. Nxe4 Qd5 11. Bd3 Qxa2 12. Qb4 Be6 13. Nc3 c5 14. dxc5 Nc6 15.Nxa2 Nxb4 16. Nxb4 a5 17. Nd4 Bxg4 18. hxg4 axb4 19. Ne6 Rfc8 20. Bc4 Ra1+ 21.Kd2 Rxd1+ 22. Kxd1 Ne5 23. Bb3 Nxg4 24. Ng5+ Kf8 25. Nxh7+ Ke8 26. Ba4+ Kf7 27.Bb3+ Ke8 28. Ba4+ *

Beitrag von Mattmonster

glückwunsch zum remis hört sie an wie bei mir am sonntag ;) (inseider)!!:froh::froh::froh:

Beitrag von DailyChess

Schade, dass du ihn für sein provokatives Spiel nicht bestrafen konntest :) nächstes mal dann!

Beitrag von Kiffing

Einen schönen Sieg erspielte ich mir in der VM gegen Schachbrille97. Die angestrebte Nimzowitsch-Verteidigung lehnte ich ob ihrer geschlossenen Strukturen ab, indem ich nach Zugumstellung die Philidor-Verteidigung erreichte. Der Bauerngewinn nach 5. Sg5 wurde zwar übersehen. Aber trotzdem wurde es ein Start-und-Zielsieg, indem ich im klassischen Sinne meinen Vorteil stets vergrößern und diesen dann taktisch verwerten konnte. Akkumulation von Vorteilen, nannte Wilhelm Steinitz dies. So war schon 6. ...Lxf3?! ein wenig unglücklich, da ich ohnehin groß rochieren wollte und nun eine wichtige Angriffslinie gegen eine spätere kleine Rochade zur Verfügung stehen hatte. Außerdem besaß ich nun den Vorteil des Läuferpaars, weswegen der Zug 8. ...Sxd4 praktisch Pflicht war, der aber unterlassen wurde. 8. ...Sa5? war bereits ein klarer Fehler, der schon aus allgemeinem Stellungsgefühl heraus nicht gespielt werden sollte. Zum einen ist 8. ...Se5 wesentlich gesünder. Zum anderen gab mir der Zug mit 9. Lb5+ c6 10. Ld3 mit der Drohung b4 und Springerfang bereits ein taktisches Motiv zur Hand. Während ich mich weiter entwickeln konnte, war vor allem 13. ...Db6?! ein Fehler, der sich später rächen sollte, da vorher ...b5 hätte gespielt werden müssen. Meinem Gegner fehlten nun für seinen eigenen Angriff am Damenflügel wichtige Tempi. Doch erst nach 19. ...f6?? war der Sieg bereits greifbar. Natürlich ist der Tausch auf g5 nicht angenehm, kann aber nach 19. ...Lxg5 20. Dxg5 h6 noch ausgehalten werden, obwohl der weiße Stellungsvorteil außer Frage steht. 19. ...f6?? gibt mir aber auf e6 ein wichtiges Feld, woraufhin Schwarz bereits paralysiert ist. Insofern konnte ich in Ruhe meine Türme auf der e-Linie verdoppeln. Da ich im 28. Zug auch die entscheidende Kombination fand, konnte ich meine gute Vorarbeit diesmal verwerten. [Event "VM"][Site "?"][Date "25.1.2014"][Round "3"][White "Kiffing 1594"][Black "Schachbrille97 1105"][Result "1-0"][PlyCount "61"]1. e4 Nc6 2. Nf3 d6 3. Bc4 e5 4. Nc3 Nf6 5. d4 Bg4 6. Be3 Bxf3 7. gxf3 exd4 8.Bxd4 Na5 9. Bb5+ c6 10. Bd3 c5 11. Be3 a6 12. Qd2 Nc6 13. O-O-O Qb6 14. Rde1Ne5 15. Nd5 Nxd5 16. exd5 Be7 17. Be2 Qc7 18. Rhg1 Rg8 19. Bg5 f6 20. Be3 b521. f4 Nf7 22. Bg4 a5 23. Be6 Rb8 24. Re2 g6 25. Rge1 Rg7 26. f3 Qb6 27. Bf2 a428. Bd7+ Kxd7 29. Rxe7+ Kc8 30. Qe3 b4 31. Qe6+ *

Beitrag von DailyChess

:) Interessante Partie. Das Mittelspiel war schön unausgeglichen und gab dir viele Chancen ihn zu überspielen.Ich werde nachher ein paar Anmerkungen posten und die Partie etwas genauer unter die Lupe nehmen. - Wenn du willst kann ich auch ein Video dazu machen, wenn das OK für dich ist ;)

Beitrag von Kiffing

Lol, ein Video? Wenn Du willst, gerne. :D

Beitrag von Mattmonster

[QUOTE=Kiffing;21496]Lol, ein Video? Wenn Du willst, gerne. :D[/QUOTE]und wo ist das video?? schöne woche noch @ all!!:lach::lach::lach::lach::lach::lach::lach::lach:

Beitrag von DailyChess

[QUOTE=lonny22;21502]und wo ist das video?? schöne woche noch @ all!!:lach::lach::lach::lach::lach::lach::lach::lach:[/QUOTE]Wenn die Zeit da ist kommt es :PDas hier ist Freizeit, keine Arbeit.

Beitrag von Kiffing

In der Verbandsklasse konnte ich erneut gegen einen nominell überlegenen Gegner nicht meine klaren Gewinnstellungen verwerten. Nach kräftigem Königsangriff in der Hauptvariante gegen sein Caro Kann gewinnt 20. Lxg5 +-, was ich aufgrund eines Rechenfehlers nicht spielte, aber vor allem 20. h6!! g6 21. Lxg5, wonach der vernichtende Einschlag auf g6 nicht mehr zu verhindern ist. Doch vor allem die Chance im 22. Zug war schon nicht mehr allzu schwer zu finden. Hier geht 22. Lh6 Se8 23. Lxg7! Sxg7 24. h6 sogar bald Matt. Meine Chancen allesamt auslassend und meinen Angriff so vor die Wand fahrend, ging mein Gegner im 28. Zug nun zum Konter über, den ich aber trickreich abwehren konnte. So verflachte die Stellung bald zum Remis, das wir alsbald vereinbaren sollten. [Event "Verbandsklasse"][Site "?"][Date "2.2.2014"][Round "5"][White "Kiffing 1564"][Black "Gegner 1754/1946"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "77"]1. e4 c6 2. d4 d5 3. Nc3 dxe4 4. Nxe4 Bf5 5. Ng3 Bg6 6. Nf3 Nf6 7. h4 h6 8. h5Bh7 9. Bd3 Bxd3 10. Qxd3 Nbd7 11. Bf4 e6 12. O-O-O Be7 13. Kb1 O-O 14. Qb3 b515. Ne5 Qb6 16. Ne2 a5 17. g4 a4 18. Qg3 b4 19. g5 hxg5 20. Nxd7 Nxd7 21. Bxg5Nf6 22. Qh4 Qd8 23. Rdg1 Nd5 24. h6 g6 25. Bxe7 Qxe7 26. Qe4 Kh7 27. Nf4 Rg828. Nd3 a3 29. c4 bxc3 30. b3 Nb4 31. Nxb4 Qxb4 32. Qe5 Qb5 33. Kc2 Rad8 34.Qxb5 cxb5 35. Kxc3 b4+ 36. Kd3 Rd7 37. Rc1 Rgd8 38. Rc4 Rb7 39. f4 *

Beitrag von Kiffing

Zum zweiten Mal ist es mir in dieser Saison passiert, daß ich strategisch überspielt wurde und niemals eine Chance hatte. Das erste Mal geschah in der 1. Runde der Solinger Stadtmeisterschaft. In diesem Spiel, einem Meisterschaftsspiel in der 2. Bezirksliga, waren die ersten 9 Züge noch in Ordnung. Danach kam ich allerdings vom rechten Wege ab, als ich mit diversen Bauernvorstößen Spiel am Damenflügel suchte, was einfach zu viel Zeit in Anspruch nimmt, so daß der Gegner nun im Zentrum das Spiel für sich entscheiden konnte. Vorzuziehen wäre also das unscheinbare 10. ...b6 = gewesen, was ebenfalls die Fianchettierung des Lc8 ermöglicht (11. ...e5 verhindert 11. ...b5?! 12. Lf4) . Mein Gegner spielte nun sehr druckvoll und konsequent, so daß die Stellung auch ohne groben Fehler schnell verloren war. Er konnte mich nun auf verschiedenen Schauplätzen durchsetzen, und nach 19. ...Tc7 mußte ich bereits eine Qualität geben, um Figurenverlust nach 20. Tad1 zu vermeiden. Der Rest war mehr oder weniger forciert, und als auch die letzte Falle nicht zuschnappen konnte (33. fxe4 c2 -+), war die Niederlage besiegelt. [Event "2. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "16.2.2014"][Round "7"][White "Gegner 1858"][Black "Kiffing 1564"][Result "1-0"][PlyCount "65"]1. Nf3 Nf6 2. g3 d5 3. Bg2 c5 4. d3 Nc6 5. O-O e6 6. Nbd2 Be7 7. e4 dxe4 8.dxe4 O-O 9. c3 Qc7 10. Qe2 a6 11. Nc4 e5 12. Nh4 b5 13. Ne3 c4 14. Nd5 Qd8 15.Rd1 Bd6 16. Bg5 Kh8 17. Nf5 Bxf5 18. exf5 Rc8 19. Rd2 Rc7 20. Nxc7 Qxc7 21.Bxf6 gxf6 22. Rad1 Bc5 23. Qe4 Ne7 24. Rd7 Qb6 25. R1d2 Rb8 26. Rb7 Rxb7 27.Qxb7 Qxb7 28. Bxb7 Nxf5 29. Bxa6 Nd6 30. Rd5 Ne4 31. Kg2 b4 32. f3 bxc3 33.bxc3 *

Beitrag von Zapp Brannigan

mit 5...e6 bist du in die französische variante des KIA transponiert (normalerweise per 1.e4 e6 2.d3 gepielt), war das gewollt? Wieso nicht 5...e5? 7...dxe4 ist dann wohl eher etwas sehr passiv, das zentrum sollte man wenn schon halten...Evtl. wäre ein system-wechsel gegen KIA was für dich? Dieses Nf6, d5, c5, Nc6, e6 riecht ziemlich stark nach schablone und ist für weiss so ziemlich das beste auf das er hoffen darf... Ich spiele gerne systeme mit c6 und Bg4, das ist solide und wird von vielen (den meisten?) GMs gespielt, die hauptvariante sieht so aus:1. Nf3 Nf6 2. g3 d5 3. Bg2 c6 4. O-O Bg4 5. d3 Nbd7 6. Nbd2 e5 7. e4 dxe4 8. dxe4 Bc5

Beitrag von Kiffing

Das mit dem KIA ist mir gar nicht aufgefallen, vielleicht, weil die Züge zu natürlich aussehen. Das mit dem 5. ...e5 hatte mir auch Dragon schon vorgeschlagen, das mit dem ...e6 ist natürlich mein Standardaufbau und vielleicht tatsächlich Schablone. Jedenfalls kippt die Bewertung von Fritz erst langsam ab dem 10. Zug (einen groben Fehler habe ich ja nicht gemacht) ab meinem verfehlten, weil zeitintensiven Plan am Damenflügel. Aber Deine Anmerkungen für die Partiephase davor sind auf jeden Fall hilfreich. Ich denke auch, daß mein Spiel selbst nach dem richtigen 10. ...b6 wenig interessant und ambitioniert ist, wo eigentlich nur mein Gegner gut ins Spiel kommen kann, auch wenn die Stellung wohl objektiv gehalten werden kann.

Beitrag von SiegerFCN

Wie schon von Lestat gesagt, war dein Aufbau nicht gerade die beste Wahl, um mit Druck zu spielen. Klar ist es normal, dass du im 5.Zug e6 spielst, wenn es dein Standardaufbau ist. Aber es gibt Fälle, wo man davon einfach mal abweichen muss. Vor allem bringt der Bauernzug nach e5 eine weitere Figur ins Zentrum. Die Idee von Weiß ist es dann, dieses Zentrum mit e4 zu brechen. Es gibt verschiedene Varianten, die zum Ausgleich führen. 5. ...e6 ist zwar jetzt auch kein Fehler, aber auch nicht die beste Entscheidung. 5. ...e5 macht dasselbe wie e6 (Führt zur Entwicklung des Läufer auf f8 bei) , versperrt allerdings nicht den Läufer auf c8. Wenn ein dynamischer Zug und ein statischer Zug in etwa gleichwertig sind, spielt man den dynamischen, da dieser wie gesagt mehr Gegenspiel erzeugt. Das ist oftmals aber auch Geschmackssache. Als dein Zentrum mit 7.e4 aufgelöst wurde, bekam Weiß auch wegen der d-Linie gutes Spiel. Dein Gegner hat alles richtig gemacht, was man richtig machen kann: Figuren umgruppiert und richtig hingestellt, kein Gegenspiel zugelassen und Drohungen vorbereitet. Dann ist es im Endeffekt natürlich schwer, die Partie noch zu gewinnen geschweige denn, noch ein Remis zu schaffen. Nach 16. Lg5 war die Partie schon so gut wie beendet. Man müsste wie ein Großmeister spielen, um diese Stellung noch gut zu verteidigen. Das Qualitätsopfer und der Damentausch führten dann auch noch zu einfacherem Spiel für Weiß. Schade, dass die Falle am Ende ohne Erfolg blieb. Wäre lustig gewesen, den Gesichtsausdrucks des Gegners zu sehen :DInsgesamt kann man also sagen, dass du die Partie wegen der Eröffnung verloren hast. Sie ist solide gespielt, aber er kennt sich mit den Stellungstyp wohl besser aus als du, sodass es am Ende auch 1-0 steht. Für die Zukunft weißt du aber ja, dass es eventuell besser wäre, 5. ...e5 zu spielen oder du schaust dir einfach die Theorie zu der Variante genauer an.

Beitrag von chessiscruel

[QUOTE=Lestat;21667]mit 5...e6 bist du in die französische variante des KIA transponiert (normalerweise per 1.e4 e6 2.d3 gepielt), war das gewollt? Wieso nicht 5...e5? 7...dxe4 ist dann wohl eher etwas sehr passiv, das zentrum sollte man wenn schon halten...Evtl. wäre ein system-wechsel gegen KIA was für dich? Dieses Nf6, d5, c5, Nc6, e6 riecht ziemlich stark nach schablone und ist für weiss so ziemlich das beste auf das er hoffen darf... Ich spiele gerne systeme mit c6 und Bg4, das ist solide und wird von vielen (den meisten?) GMs gespielt, die hauptvariante sieht so aus:1. Nf3 Nf6 2. g3 d5 3. Bg2 c6 4. O-O Bg4 5. d3 Nbd7 6. Nbd2 e5 7. e4 dxe4 8. dxe4 Bc5[/QUOTE]Spiel ich auch manchmal,aber mit einer anderen Idee,wenn ich Lg4 spiele,nehme ich auch sehr prinzipiell auf f3 weg,stelle dann meine Bauern auf Weiß(Zentrumsomplex e6-d5-c6) und seltsamerweise,bringt dem Weißen das Laüferpaar in dieser Struktur wenig bis nix.vor allem, der Weißfeldrige Läufer,des Weißen(kein grammatikalisch besonders schöner Satz,wie ich zugeben muß) beisst auf Granit.Vielleicht hab ich morgen wieder Gelegenheit dieses System auszupacken,als Überraschung,immer nur KID gegen Alles (natürlich ist hier 1.Sf3,!1c4 und 1.d4 gemeint) ist auch langweilig und mein morgiger Gegner,der hoffentlich nicht hier liest ist schliesslich 1..Sf3 Spieler

Beitrag von Kiffing

Einen schönen Sieg erspielte ich mir heute in der Verbandsklasse Niederrhein. Bekanntlich ist jede Ablehnung des Budapester Gambits schäwcher als die Annahme, und so verlor mein Gegner schnell seinen Anzugsvorteil, zumal ich nach dem Vorbild der Tschigorin-Verteidigung auf den Bd4 drückte. Um den Bd4 zu erobern, spielte ich 6. ...Lg4, um den ihn deckenden Sf3 abzutauschen. Nach einem taktischen Versehen des Gegners hatte ich schon nach dem 10. Zuge eine Gewinnstellung, die ich bis zum Siege konsequent ausbaute. Seht selbst:[Event "Verbandsklasse, Brett 8"][Site "?"][Date "23.2.2014"][Round "7"][White "Gegner 1650"][Black "Kiffing 1563"][Result "0-1"][PlyCount "64"]1. c4 Nf6 2. d4 e5 3. e3 exd4 4. exd4 d5 5. Nf3 Nc6 6. Nc3 Bg4 7. Be2 Be7 8.O-O O-O 9. c5 Ne4 10. Qc2 Bxf3 11. Bxf3 Nxd4 12. Qd3 Nxf3+ 13. Qxf3 Nxc3 14.Qxc3 Qd7 15. Bf4 c6 16. Rad1 Bf6 17. Qd2 Rfe8 18. b4 Re4 19. Be3 Rae8 20. Rfe1Qe6 21. Kf1 d4 22. Bf4 Qc4+ 23. Kg1 Re2 24. Rxe2 Rxe2 25. Re1 Rxe1+ 26. Qxe1Qe6 27. Kf1 g5 28. Bd2 Qxa2 29. Qe8+ Kg7 30. Bxg5 Qb1+ 31. Ke2 d3+ 32. Kf3 Qd1+*

Beitrag von Mattmonster

glückwunsch zum sieg!!:app2:ich durfte auch etwas glücklich gewinnen es waren spannende spiel das endergebniss hätte auch anders ausehen können gruss lonny22

Beitrag von SiegerFCN

Gut gewählte Variante, die direkt belohnt wurde. Normalerweise ist das Budapester Gambit laut der Theorie angenehm für Weiß, aber gegen eher schwächere Spieler ist das eine Super Waffe. Wie man sehen konnte, hat dein Gegner direkt falsch agiert. Verstehe gar nicht, warum man nicht auf e5 nehmen sollte; das schien mir schon immer als einzig logischer Zug. Nach dem Tausch auf d4 habt ihr so eine Art Abtauschfranzosen, bei dem Schwarz absolut zufrieden sein kann. 9.c5?! ist kein guter Zug. Ein Minoritätsangriff zu starten, ohne dass die Figuren richtig stehen, hilft nicht weiter. 10.Dc2? war natürlich ein totaler Fehlgriff und stellte die Partie ein,da dieser Zug den wichtigen Zentrumsbauern auf d4 verschenkt. Hast danach alles richtig gemacht: Figuren optimal hingestellt, den Gegner noch mehr Druck gegeben, um schließlich in ein klar gewonnenes Endspiel mit Dame und Läufer zu gehen. Der direkte Abtausch auf e6 wäre wohl im Sinne des Remises besser gewesen, was bei guter Technik von Schwarz trotz alledem verloren ist. Und statt so einem komischen 30.Lxg5 hätte er die Partie auch direkt aufgeben können. Da droht kein Dauerschach oder ähnliches. Eine recht souveräne Partie von dir, die du eigentlich makellos gespielt hast. Der Gegner hat schon im 3.Zug gesagt, dass er nicht gewinnen will und später gezeigt, dass er auch keinen halben Punkt möchte. Verdienter Sieg!

Beitrag von Kiffing

In der ersten Runde des Solinger Karnevals-Open konnte ich mit Müh und Not meine Auftaktpartie Remis halten. Mit Überraschung mußte ich dabei feststellen, daß ich schon nach sechs (!) Zügen eine Qualität eingestellt hatte. Ich pflege gegen den Sizilianer mit 2. ...e6 den Universalzug 3. b3 zu spielen, mit dem ich mich bereits auseinandergesetzt habe und wo die weiße Vorgehensweise nach meinen Erinnerungen erstmal dieselbe ist. In der Variante mit 3. ...Sc6 muß aber erst der Lc1 nach b2 überführt werden, ehe der typische Hebel d4 eingesetzt wird. Überraschend nahm mein Gegner die Qualität nicht, weil ihm seine Felderschwächen und meine Initiative nach 8. ...Dxa1 9. Sd4 Dxa2 10. Sb5 Da5+ 11. Sc3 nicht gefiel. Tatsächlich aber kann der Druck ausgehalten werden, und nach 11. ...Sf6 12. Sd6+ Ke7 hat Weiß nichts mehr und steht auf Verlust. Mein Gegner begnügte sich stattdessen mit der besseren Bauernstruktur, für die ich aber gewisse Vorteile statischer und dynamischer Art hatte. Allerdings war auch mein Königsflügel schwach. In einem hartnäckigen Lavierkampf erkämpfte ich mir so noch ein Remis, auch wenn ich mir mit dem zu optimistischen und die gegnerischen Chancen nicht berücksichtigen 25. Dh5? noch einmal das Leben schwer machte. Der Fehler konnte nur mit Ach und Krach ausgebügelt werden, auch weil mein Gegner zu wenig aus seinen Möglichkeiten machte und z. B. auf die stärkere Strategie mit 29. ...Se6 verzichtete. Auf g6 bringt der Springer nichts. Ich hoffe, in den nächsten Runden solche überraschenden Eröffnungskatastrophen zu vermeiden.[Event "Karnevals-Open Solingen 2014"][Site "?"][Date "28.2.2014"][Round "1"][White "Kiffing 1563"][Black "Gegner 1823/1945"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "60"]1. e4 c5 2. Nf3 e6 3. b3 Nc6 4. d4 cxd4 5. Nxd4 Bc5 6. Nxc6 Qf6 7. Be3 Bxe3 8.fxe3 bxc6 9. Qd4 e5 10. Qb4 Ne7 11. Nc3 Qh6 12. Kf2 Qf6+ 13. Ke1 O-O 14. Rd1Ng6 15. Qd6 Qg5 16. Qd2 Kh8 17. Bc4 Nh4 18. Bf1 d6 19. Qf2 Qe7 20. g3 Ng6 21.Qd2 Bg4 22. Be2 Bxe2 23. Qxe2 Rfd8 24. Rf1 f6 25. Qh5 Qb7 26. Qe2 Rac8 27. Qd2Qb4 28. Kf2 Nf8 29. Qd3 Ng6 30. Rd2 Ne7 *

Beitrag von Kiffing

In der zweiten Runde des Karnevals-Opens konnte ich meine gute Ausgangsposition mit einem wichtigen Schwarzsieg ausbauen. Meine anfängliche strategische Leistung war aber eher suboptimal. Denn im Mittelspiel stand mein Gegner aufgrund der Schwächen auf den schwarzen Feldern besser. Aus diesem Grunde wäre 9. ...Da5 dem Abtausch wohl vorzuziehen gewesen. Ich konnte allerdings durch das starke Feld d5 und die starke Wirkungsdiagonale a8-h1 dagegenhalten. Nach einer Kombination im 21. Zug kippte das Spiel zu meinen Gunsten. Im Zuge der Verwicklungen erhielt Weiß einen Bauern, während ich großzügige Kompensation in Form von offenem Spiel auf c-Linie und der eben angesprochenen langen Wirkungsdiagonale erhielt. Nach dem wichtigen Zug 27. ...g5! trieb ich den gegnerischen Läufer nach e5, der so nicht mehr wichtige Felder in seinem eigenen Lager decken konnte, was mir die Grundlage für einen Königsangriff bot. Wir übersahen freilich beide, daß die Beherrschung der vorletzten Reihe durch meine Schwerfiguren ausgehalten werden konnte, weil der Le5 das wichtige Feld h2 kontrolliert... Insofern hätte ein Wettrennen, wo Weiß seinen entfernten Freibauern auf der a-Linie entschlossen vorprescht, Weiß sogar noch den Sieg beschert. Doch es kam zum Glück anders. Der "korrekte" Zug wäre übrigens 24. ...axb4 25. Txa8 Lxa8 26. Dxb4 =+ gewesen. Schwarz hat die leicht bessere Stellung, weil Weiß einen isolierten Bauern hat. [Event "Karnevals-Open Solingen"][Site "MyTown"][Date "1.3.2014"][Round "2"][White "Gegner 1739/1914"][Black "Kiffing"][Result "0-1"][PlyCount "62"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. d4 cxd4 3. c3 d5 4. exd5 Qxd5 5.Nf3 Nc6 6. cxd4 e6 7. Nc3 Bb4 8. Bd3 Nf6 9. O-O Bxc3 10. bxc3 O-O 11. Re1 h612. Bf4 b5 13. a4 bxa4 14. Rxa4 a5 15. Ne5 Bb7 16. Bc4 Qd8 17. Qa1 Nd5 18. Bxd5Qxd5 19. Nf3 Rfc8 20. Rb1 Qd7 21. Qb2 Nb4 22. Ra3 Bxf3 23. cxb4 Be4 24. Re1 Rc225. Qa1 Qc6 26. f3 Bd5 27. bxa5 g5 28. Be5 Rc8 29. a6 Rd2 30. Rd1 Qc2 31. Rxd2Qxd2 * In der dritten Runde hingegen spielte ich wieder Remis. In der Najdorfvariante mit Englischem Angriff führte ich auf phantasievolle Weise einen Königsangriff durch, der letztendlich mit Behauptung gegenüber den gegnerischen Aktionen am Damenflügel auch durchgeschlagen hätte. Die Partie hatte, wie beim Englischen Angriff typisch, eine klare Wettrennensituation, wo das Prinzip herrscht, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Im Glauben, den gegnerischen sehr gefährlichen Aktionen am Damenflügel zu erliegen, fand ich die starke Riposte 26. Dg3!, die ursprünglich im Remissinne (Notausgang) gespielt wurde. Nach dem natürlichen 29. Df7+ Kh7 überlegte ich, ob ich nach 30. Dxe7 noch auf Gewinn spielen kann des starken Freibauern auf e6 wegen. Zurecht erkannte ich, daß mich Schwarz nach 30. ...Td2 zuerst Matt setzt. Leider fand ich nicht einen anderen Kandidatenzug, das triviale, aber effektvolle 30. Dxf5+, das Bauern und Qualität gewinnt... Zwei Partien mit jeweils merkwürdigem Ende. [Event "Karnevals-Open Solingen"][Site "MyTown"][Date "1.3.2014"][Round "3"][White "Kiffing 1563"][Black "Gegner 1984/2064"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "59"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5.Nc3 a6 6. Be3 e5 7. Nb3 Be6 8. f3 Be7 9. Qd2 Nbd7 10. O-O-O Rc8 11. g4 Nb6 12.g5 Nh5 13. Kb1 O-O 14. Nd5 Nxd5 15. exd5 Bf5 16. Rc1 Nf4 17. Bxf4 exf4 18. Nd4Bd7 19. h4 f6 20. g6 hxg6 21. Ne6 Bxe6 22. dxe6 Rc5 23. Bd3 f5 24. Qxf4 Qb6 25.c3 Rfc8 26. Qg3 Rxc3 27. Rxc3 Rxc3 28. Qxg6 Rxd3 29. Qf7+ Kh7 30. Qh5+ *

Beitrag von chessiscruel

Gratuliere zu dem Remis gegen einen stärkeren Gegner,aber wenn du keine Zeitnot hattest,hättest du Df5 wohl sehen müssen,Trotzdem ein schöner Erfolg und mir ist auch völlig klar,daß gegen einen Stärkeren einfach die Nerven flattern und man sehr nervös ist.geht mir genauso ,wenn ich gegen jemanden mit 400 Elo mehr spiele.ein Schachfreund von mir sagt man muß in solchen Situationen völlig relaxed sein.Ein guter Trick ist sich zurückzulehnen,die Hände geöffnet am Tisch zu legen und sich für einige Minuten seinen Lieblingsort vorzustellen.Das klingt zwar recht trivial,aber es hilft

Beitrag von Kiffing

@chessiscruel: Danke für den Tip. Diese Szene verdeutlicht das, was zugzwang uns einmal lehrte, aufs genaueste: am Wichtigsten sind im Schach die Ein- und Zweizüger. :DIn der vierten Runde verlor ich leider mein Spiel. Aus der Befürchtung heraus, mein Gegner hätte sich gegen mein Budapester-Gambit vorbereitet, entschied ich mich diesmal für die Standarderöffnung mit 2. ...e6. So landeten wir in einem Katalanen, dem ich auswich, weil mir dieser als Schwarzer nicht liegt. Stattdessen wurde mit Kreuzhebel gespielt. Die Eröffnung war beidseitig gut gespielt. Laut der Eröffnungsdatenbank Shredder befanden wir uns noch bis zum 14. Zug in der Theorie. Nach 14. e4 leistete ich mir aber eine Ungenauigkeit, weil ich bei der Berechnung meiner Variante 17. Lb2 += nicht fand, so daß ich mich zu 14. ...d4 hätte durchringen müssen. Wie mein Gegner zurecht anmerkte, ist Schwarz bei den Strukturen mit dem d-Isolani zu solcherlei Dynamik verpflichtet. In der Tat kann nach 14. ...d4 15. Se2 e5 mit 16. f4 mein Zentrum weggesprengt werden, und nach exf4 17. gxf4 d3 18. Sc3 kann mein Freibauer auch zur Schwäche werden. Aber ohne Risiko geht es im Schach selten zu, und so hätte das Risiko im dynamischen Sinne in Kauf genommen werden müssen. Nach der etwas schwächeren Variante spielte mein Gegner sehr gut und sehr genau weiter. Ich besaß auf e6 eine Schwäche und konnte diese nicht durch Druckspiel auf der halboffenen f-Linie kompensieren, zumal ich den Turm schnell wieder aus Verteidigungsgründen abziehen mußte. Nach 21. Dc4! war 21. ...Sdb4 noch am genauesten. Die Stellung ist hier aber bereits so heikel, daß nicht alle Probleme gelöst werden konnten. Nach 22. Lf1 Sd5 23. a3 war ich überspielt, da ich entweder meinen schwachen Bauern verliere oder die totale Zersplitterung meiner Bauern nach einem späteren Lxc6 zulassen mußte, was meinen Gegner jeweils einen technischen Sieg ermöglichen sollte. Mein Patzer am Ende beschleunigte das Ende.[Event "Karnevals-Open Solingen"][Site "MyTown"][Date "2.3.2014"][Round "?"][White "Gegner 1898/2003"][Black "Kiffing 1563"][Result "1-0"][PlyCount "51"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. g3 d5 4. Bg2 c5 5. Nf3Nc6 6. O-O cxd4 7. Nxd4 Be7 8. cxd5 exd5 9. Nc3 O-O 10. b3 Bg4 11. h3 Be6 12.Bb2 Qd7 13. Nxe6 fxe6 14. e4 Bb4 15. exd5 Bxc3 16. Bxc3 Nxd5 17. Bb2 Qf7 18.Qe2 Rfe8 19. Rfe1 Rad8 20. Rad1 e5 21. Qc4 Ndb4 22. Bf1 Nd5 23. a3 Nd4 24. Bxd4exd4 25. Rxe8+ Qxe8 26. Rxd4 *In der letzten Runde spielte ich gegen ein starkes Talent. Wir beide konnten uns noch Hoffnungen auf den Ratingpreis machen, und so wurde es eine wildromantische Partie, in der beide Spieler um jeden Preis gewinnen wollten. In einem typischen Steinitz-Franzosen verzichtete ich auf die Rochade, um dem Gegner auf seinem starken Flügel nicht zum Angriff kommen zu lassen. Objektiv besser ist wohl laut Fritz tatsächlich die große Rochade in das Auge des Sturms... Mein Gegner preschte seine Figuren dennoch sehr intelligent nach vorne, so daß ich versuchte, selber auf dem Königsflügel aktiv zu werden. 16. h4?! ist natürlich die klassische Vorgehensweise im Steinitz-Franzosen. Der Zug war zudem psychologisch motiviert, weil ich dachte, mein Gegner plane mit 16. ...Lxc3 17. Lxc3 Txc3? eine Kombination, die ich durch 18. Dd2! Tc5 19. b4 widerlegen wollte. Mein Gegner fand aber einen besseren, strategischen Plan, indem er das gefährliche ...d4 durchsetzen wollte, ohne mich zum blockenden Se4 kommen zu lassen. 17. g4 ist also nicht nur aktiv, sondern auch passiv motiviert gewesen, um das dafür notwendige ...Sf5 zu vereiteln. Mein Gegner setzte sich durch, indem er meinen Bg4 wegsprengte und so zum Ziele kam. Aus diesem Grunde wollte ich die Spannung auf dem Damenflügel lösen, versäumte aber das wesentlich genauere 22. Dd4, was immerhin den Damentausch erzwingt. Meine Variante hatte ein Loch, da ich 23. ...De4+! nicht gefunden hatte. So wurde ich in die Defensive gedrängt und stand endgültig auf Verlust nach 29. Kf1?? (29. Td2 verhindert wohl noch das Schlimmste, auch wenn der schwarze Vorteil außer Frage steht). Weil mein Gegner die sofortige Vernichtung mit jeweils 30. ...Tge2! -+ und 33. ...Tc1+ 34. Td1 Txd1 35. Kxd1 Tb1+ -+) nicht fand, konnte ich noch ein bißchen kämpfen, aber natürlich vergebens. Schlechter Abschlußtag. [Event "Karnevals-Open"][Site "MyTown"][Date "2.3.2014"][Round "5"][White "Kiffing 1563"][Black "Gegner 1708/1828"][Result "0-1"][PlyCount "102"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Nf6 4. e5 Nfd7 5. f4c5 6. Nf3 Nc6 7. Be3 Be7 8. Qd2 a6 9. dxc5 Nxc5 10. Nd4 Bd7 11. Qf2 Qa5 12. Nb3Nxb3 13. cxb3 Bb4 14. Bd2 Rc8 15. Bd3 Ne7 16. h4 Bc6 17. g4 h5 18. g5 Nf5 19.Bxf5 exf5 20. Rh3 O-O 21. Nd1 Rc7 22. Bxb4 Qxb4+ 23. Qd2 Qe4+ 24. Qe3 d4 25.Qxe4 Bxe4 26. Nf2 Rfc8 27. Nd3 Rc2 28. Rd1 Rg2 29. Kf1 Rcc2 30. Rh1 Bxd3+ 31.Rxd3 Rxb2 32. Rxd4 Rgc2 33. Ke1 Rxa2 34. b4 Rcb2 35. Rh3 Ra1+ 36. Rd1 Rxd1+ 37.Kxd1 Rxb4 38. Rf3 Kf8 39. Ke2 Ke7 40. Rf1 b5 41. Ke3 Re4+ 42. Kf3 a5 43. Rc1 a444. Rc7+ Ke6 45. Rc6+ Kd7 46. Ra6 Rb4 47. Ra7+ Ke6 48. Ra6+ Kd5 49. Rd6+ Kc550. e6 Kxd6 51. exf7 Ke7 *

Beitrag von Zapp Brannigan

[quote]In der vierten Runde verlor ich leider mein Spiel. Aus der Befürchtung heraus, mein Gegner hätte sich gegen mein Budapester-Gambit vorbereitet, entschied ich mich diesmal für die Standarderöffnung mit 2. ...e6. So landeten wir in einem Katalanen, dem ich auswich, weil mir dieser als Schwarzer nicht liegt. Stattdessen wurde mit Kreuzhebel gespielt. Die Eröffnung war beidseitig gut gespielt. Laut der Eröffnungsdatenbank Shredder befanden wir uns noch bis zum 14. Zug in der Theorie. [/quote]Naja, erstens finde ich es die falsche strategie, gegen einen gut 300 punkte stärkeren gegner "solide" 2...e6 zu spielen wenn man eigentlich das taktische 2...e5 im repertoir hat (nichts gegen 2...e6, das ist objektiv betrachtet sicher besser als 2...e5). Gegen viel schwächere gegner haben starke spieler gerne stellungen, wo nichts anbrennen kann, von daher wäre 2...e5 wohl eine viel bessere praktische wahl gewesen. Vor was hatest du den angst? du hast doch das ganze taylor-buch studiert! Da wird dein gegner doch nicht an einem abend eine widerlegung finden... Zweitens bist du dem katalanen nicht wirklich ausgewichen, 4...c5 ist noch ziemlich standard. Wenn du dem katalanen wirklich ausweichen willst solltest du nicht 3...d5 sondern 3...Bb4+ oder 3...c5 spielen, ersteres geht ins bogo-indisch über, zweites ins benoni. Drittens ist deine shredder-datenbank falsch, das war nie 14 züge theorie! 6...cxd4 ist schwach, du entwickelst deinen gegner auf das gute feld d4 und bist in der darauf folgenden isolani-stellung in einer schlechten variante der tarrasch verteidigung (siehe fast identischer post #127 von mir). Dein gegner hat dann auch nicht "optimal" gespielt mit 10.b3, diese b3-pläne sind im tarrasch nicht sehr stark, am besten ist evtl. 10.Be3. Trotzdem ist schwarz halt einfach eher passiv, durch das frühe nehmen auf d4 hat die stellung viel der dynamik verloren. Wie shredder noch im zug 14 theorie sieht ist mir unbegreifflich, ich habe genau eine partie in meiner datenbank bei zug 14, Hulak vs. Lipovsek 1-0, das kann man ja wohl kaum "theorie" nennen.Da du ja anscheinend gerne in diesen tarrasch-verteidigungs-stellungen landest würde ich dir ans herz legen, diese mal ein wenig zu studieren, das gäbe dir eine waffe gegen 1.d4, welche gesünder und viel universeller als das budapester gambit ist.

Beitrag von Kiffing

Du hast Recht. Die Partien in #127 und die angesprochene sind Zwillinge. Da liegt wohl tatsächlich ein grundsätzliches Problem vor. Ich werde wohl in Klausur gehen müssen und mir etwas anderes aussuchen, das ich als Schwarzer spielen werde. Deine Tipps berücksichtige ich natürlich. Danke dafür.PS.: Die Eröffnungsdatenbank Shredder ist übrigens öffentlich benutzbar: [url]http://www.shredderchess.de/online-schach/online-datenbanken/eroeffnungs-datenbank.html[/url] ;)

Beitrag von Zapp Brannigan

Ein schwarz-repertoir gegen 1.d4 muss folgendes erfüllen (meiner meinung nach):(a) "Korrektheit", d.h. sollte zumindest von ein paar GMs gespielt werden(b) "Vollständigkeit", d.h. man muss gegen alle wichtigen weissen züge was haben((c) als netter zusatz auch gegen 1.c4 und 1.Nf3 spielbar)* Das budapester gambit ist wohl gerade noch so knapp korrekt, aber ganz sicher nicht vollständig. 1.d4 Nf6 2.Nf3 und fertig budapest. Das ist an sich kein problem, aber du brauchst da noch eine weitere waffe. Bis jetzt spielst du ja die damenindische verteidigung, was halt zusammen mit dem budapester gambit schon eher ein sehr komisches paar bildet.* NI/QI komplex ist auf jeden fall korrekt, aber nur vollständig, wenn man auch was gegen katalanisch hat. Gegen 1.c4 ist Nf6 2.Nc3 e6 spielbar, aber man muss 3.e4 kennen. QI ist übrigens nicht erzwungen, auf club-level wird am liebsten mit bogo-indisch kombiniert, da braucht man u.a. keine waffe mehr gegen katalanisch und es hat viel weniger theorie. Auf allerhöchstem niveau wird in letzter zeit vor allem mit dem QGD gekoppelt (weil nach 1.d4 Nf6 2.c4 e6 3.Nf3 d5 die abtausch-variante nicht mehr gefährlich ist). Auch benoni oder sogar das blumenfeld-gambit kann man mit nimzo-indisch koppeln. Alles in allem bedeutet NI wohl der grösste theorieberg der hier beschriebenen eröffnungen* Tarrasch, was ich früher spielte, ist vollständig, geht sogar auch gegen 1.c4 mit dem zug e6, und das meiste nach 1.Nf3 d5. Istwohl "korrekt genug", sprich, es wurde bereits von spassky und von kasparov in WM-matchs gespielt, wurde aber in letzter zeit (und auch schon ne kleine ewigkeit her) nur noch von Grischuk auf höchstem niveau gespielt. Gibt aber noch genug GMs, die die tarrasch-verteidigung spielen (in meiner 2500vs2500 datenbank habe ich 492 tarrasch-verteidigungen aber nur 145 budapester gambits).* Ich persönlich spiele momentan das klassiche QGD, dazu gehört die abtausch-variante (wohl am gefährlichsten), die Bg5-variante (da gehen tartakower, lasker, cambridge-springs, capablanca, ich spiele ersters), die Bf4-variante und katalanisch. 1.c4 kann man wie im tarrasch mit ...e6 beantworten.Dies sind natürlich nur ein paar ideen, es gibt noch jede menge andere vollwertige systeme.

Beitrag von Kiffing

Damengambit mag korrekt sein, aber fand ich schon immer langweilig. Ich bereichere mein Repertoire nach 1. d4 Sf6 2. Sf3 e6 3. c4 mal um Bogo-Indisch. Thread dazu kommt später. :)

Beitrag von chessiscruel

ich weiß nicht,ob Bogoindisch b.z.w Katalanisch mit Lb4+ das richtige für dich ist.Beide Eröffnungen verlangen sehr subtiles positionelles Spiel,und da ich mich erinnere,daß du bei dem Schachpsychologietest ähnlich wie ich eher der Barbarian/Nakamuratyp bist Kann ich dir eine Empfehlung abgeben,mit der ich schon viele Jahre gut fahre:Willkommen im Königsindischdschungel:app2::app2: Königsindisch ist zwar auf dem ersten Blick viel Theorie,aber wenn man mal weiß um was es in den verschiedenen Abspielen geht,spielt es sich eigentlich wie von selbst,da die Abspiele ähnliche Pläne haben.Und ja entgegen der Meinung von selbsternannten 1.d4 gewinnnt Experten,wie z.b Watson,die Eröffnung ist korrekt.Nakamura ,Kasparov ,Bacrot,Naiditsch und vor allem Radjabov würden niemals etwas spielen von dessen Korrektheit sie nicht überzeugt sind.Und der vorteil man kann es gegen fast Alles ausser 1.e2-e4 spielen.Du brauchst nur mehr ein einziges Repertoire,gegen 1.d4,1.c4 und 1. Sf3.Sogar gegen das langweilige Londonsystem kann man sich Königsindisch aufbauen,das einzige wo ich es nicht empfehlen würde,ist das Trompowski System,zwar kann man nach 1.d2-d4.....Sg8-f6 2.Lc1-g5 auch 2...g6 spielen,aber hier gibt es objektiv stärkere Züge.Natürlich wäre diese Empfehlung schwach wenn ich Dir nicht einige Büchertips gäbe1.Der Klassiker schlechthin Gallagher--starting out the Kingsindian(nicht mehr ganz aktuell,reicht aber locker bis 2000 Elo)2.Da in deiner Spielklasse wohl viele der Theorie ausweichen-ein Buch von einer (starken)Frauen GrossmeisterinYelena Dembo - Fighting the anti-Kings IndiansSpäter wenn du mal die 2000 überschritten hast,immerhin remisierst du ja bereits locker gegen 1900er,empfehle ich den Vigoretto oder Bologan(Vigorettto ist besser,weiß jetzt aber nicht wie sein Buch genau heißt,das von Bologan nennt sich Königsindischbibel)zwischen Gallagher und Vigoretto kann man auch noch von Golubev"understanding thr Kings Indian" lesen.Ob es die Bücher auch auf Deutsch gibt weiß ich nicht,ich denke aber schon,glaube aber daß du Englisch kannst,oder?Ist halt nur mein Vorschlag,auch das von Zugzwang empfohlene Blumenfeldgambit könnte für dich interessant sein,da kenn ich mich aber überhaupt nicht aus,da ich 1.kein d2-d4 Spieler bin und 2. als Schwarzer bis auf einen kleinen Ausflug ins Semislawisch(das war eine deprimierende Zeit,fast Alles damals verloren)vor 2 Jahren eigentlich nie etwas Anderes als Königsindisch gespielt habe.Alternativ ist auch Schara Henning Gambit,sicher interessant,hat aber den Nachteil,daß Weiß dich moveordern kann und man z.b nach 1.d4...d5 2.Sf3 du dasselbe Problem wie im Budapester hast,sprich du nicht mehr als Schwarzer hineinkommst

Beitrag von Kiffing

Danke für Deine wohlüberlegte, fundierte Erklärung. :top: Früher konnte ich mir aus irgendwelchen Gründen nicht vorstellen, einmal selbst Königsindisch zu spielen. Aber mit der Zeit habe ich meine anfängliche Skepsis ein wenig beiseitegelegt. Wahrscheinlich liegt der Grund darin, daß ich beim Studium der Vorkämpfer-Reihe von Kasparov wundervolle Glanzpartien mit dem Königsinder zu sehen bekam. Der Autor kennt sich mit diesem System ja bestens aus, schließlich hat er das Königsindisch selbst gerne gespielt. Also kurz und knapp: ich spiels. Ich werde mir auch die von Dir vorgeschlagenen Werke kaufen, sofern ich bei der Recherche nicht auf noch interessanteres stoße. Und Du hast Recht, wenn ich erstmal über 2000 bin, kann ich mir immer noch was Neues überlegen. Aber ich denke, ich werde auch dann dem Königsindisch treu bleiben. Man wird sehen. ;)

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;21783]...Diese Szene verdeutlicht das, was zugzwang uns einmal lehrte, aufs genaueste: am Wichtigsten sind im Schach die Ein- und Zweizüger. :D...[/QUOTE]Ich leere nicht, ich fülle allenfalls aus.Hier mit dem Zusatz LPDO. Der Untertitel Ein-Zweizüger stimmt!:P[QUOTE=Kiffing;21836]... Also kurz und knapp: ich spiels. ...[/QUOTE]Endlich. Vor allem: Eine Entscheidung. Spiel es! Machs nicht so wie ich. Dazu und zur Literatur demnächst ein Foto ...

Beitrag von Kiffing

Heute gelang mir in der 2. Bezirksliga Bergischland ein schöner Sieg. Im Steinitzfranzosen entschied ich zunächst das Eröffnungsduell für mich, weil mein Gegner Schwierigkeiten hatte, seinen weißfeldrigen Läufer ins Spiel kommen zu lassen. Zudem entwickelte ich einen scharfen Angriff am Königsflügel. Denn nach 16. h4 Ld7 17. Sg3 drohte ich sowohl Sh5 als auch f5. Um mir zuvorzukommen, griff mein Gegner am Damenflügel zu einem allerdings inkorrekten Opfer. Als ich seine Drohungen abwehrte besaß ich zwei Leichtfiguren für den Turm und angesichts der Tatsache, daß einer seiner beiden Türme nach wie vor nicht mitspielt, schon eine gewonnene Stellung. Als ich am Königsflügel vor dem kombinatorischen Durchbruch stand, flüchtete mein Gegner mit seinem König, der aber nun auf dem Damenflügel sein Grab fand. Seht selbst:[Event "2. Bezirksliga Bergischland"][Site "MyTown"][Date "16.3.2014"][Round "8"][White "Kiffing 1600"][Black "Gegner 1593"][Result "1-0"][PlyCount "65"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Nf6 4. e5 Nfd7 5. f4c5 6. Nf3 Nc6 7. Be3 cxd4 8. Nxd4 a6 9. Qd2 Be7 10. O-O-O Nxd4 11. Bxd4 b5 12.Bd3 Nc5 13. Qf2 b4 14. Ne2 Qa5 15. Kb1 Na4 16. h4 Bd7 17. Ng3 Nc3+ 18. bxc3bxc3 19. Ka1 Ba3 20. Rb1 Bb2+ 21. Rxb2 cxb2+ 22. Bxb2 h5 23. f5 Rb8 24. f6 g625. Ne2 Qb6 26. Bd4 Qb4 27. Nf4 Kd8 28. c3 Qa5 29. Rb1 Rxb1+ 30. Kxb1 Kc7 31.Bc5 Qxc3 32. Bd6+ Kc6 33. Qa7 *

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;21914]...Im Steinitzfranzosen entschied ich zunächst das Eröffnungsduell für mich, weil mein Gegner Schwierigkeiten hatte, seinen weißfeldrigen Läufer ins Spiel kommen zu lassen. Zudem entwickelte ich einen scharfen Angriff am Königsflügel. Denn nach 16. h4 Ld7 17. Sg3 drohte ich sowohl Sh5 als auch f5. Um mir zuvorzukommen, griff mein Gegner am Damenflügel zu einem allerdings inkorrekten Opfer. ...[/QUOTE]Analytisch bin ich noch nicht so weit wie Du. Die Stellung nach 16. h4 sieht mir sehr scharf und erst einmal unklar aus.Als Schwarzer beschäftigt mit 16. ... Tb8 mit Vorbereitung der später in der Partie erfolgten Sc3-Idee. Damit löst Schwarz zwar nicht sein eigenes Entwickliungsproblem (König, Königstrm, schlechter Läufer d7), aber er kümmert sich energisch um die weiße Schwäche: Königsstellung.Den weißen Zug 17. Sg3 finde ich sehr mutig. Den Springer vom Damenflügel abzuziehen (Deckung von c3 bzw. ggf. Verteidigung mittels Sc1), hätte ich mich kaum getraut. Kann Schwarz hier nicht mit 17. ... Tb8 die Drohung Sc3 aufstellen?Eine Stellungsbewertung und damit eine Bewertung des Eröffnungsverlaufs hängt an einer detaillierten und gründlichen Analyse der Stellung vor Sc3, was mir auch verfrüht aussieht und in der Partie nicht durchschlug.Was habt ihr denn nach der Partie für den16./17.Zug so analysiert?!

Beitrag von Kiffing

@zugzwang:Ich hatte schon im 16. Zug Sg3 mit den beiden Drohungen Sh5 und f5 spielen wollen, verschob es aber um einen Zug, um das störende 16. ...Lh4 zu verhindern. Der Bh4 steht ja auch im Angriffssinne gut. Ich denke, soviel Risiko war nicht bei 17. Sg3 dabei. Natürlich hatte ich vorher das Opfer auf c3 berechnet, aber erkannt, daß es nicht durchschlägt. Du schlägst die Vorbereitung mit 17. ...Tb8 vor. Das wäre in der Tat besser gewesen als das Opfer sofort. Ich wäre zu 18. Ka1 gezwungen gewesen, und wir beide hätten nun versucht, auf unserem Flügel unsere Ideen durchzusetzen. Was Forciertes für Schwarz sehe ich aber auch da nicht. Bei der Analyse meinte mein Gegner auf meinen Hinweis, daß sein Opfer inkorrekt gewesen sei, er habe was versuchen müssen angesichts meiner gefährlichen Drohungen auf dem Königsflügel. Wahrscheinlich fühlte er sich deswegen zum raschen Handeln gezwungen, da er befürchtete, ansonsten sang- und klanglos zu verlieren. Er übersah dabei, daß zu 17. ...Tb8 noch Zeit gewesen wäre.

Beitrag von zugzwang

Eigentlich schlage ich ja schon 16.... Tb8 vor.Und aus weißer Sicht bin ich mir über den Wert von 16. h4 gar nicht im Klaren.Bringt es etwas und was, das man nicht auch ohne diesen Zug schon hat? Nach Deinen Erklärungen nimmst Du damit Lh4 aus der Stellung, was Du nach Sg3 befürchtet hast.Da ich selbst nicht auf die Idee Sg3 gekommen wäre, ist mir natürlich auch h4 nicht so eingängig. Dagegen liebäugele ich mit. 16. f5 (Idee Lxf5 oder Sf4, e5-e6) wegen des in der Mitte steckenden sK, bin mir aber nicht sicher, ob es etwas zu früh ist und den Schwarzen vielleicht entlastet und zur Koordination verhilft, wenn der Lc8 auf f5 gegen den Ld3 getauscht wird. Vielleicht ist 16. Thf1 auch ein Ansatz.Die Stellung ist scharf und sehr konkret und überschreitet das, was ich einschätzen oder berechnen kann - leider.

Beitrag von Kiffing

Ich habe mir das noch einmal mit Fritz 13 angeschaut. Zunächst einmal habe ich für solche Strukturen durchaus ein gewisses Gefühl, da der Steinitz-Franzose nun einmal ein regelmäßiger Gast in meinen Spielen ist. Und dieses h4 ist da eine ganz typische Angriffsidee. Laut Fritz 13 ist der Zug auch gar nicht mal falsch, aber spätestens im 17. Zug wäre Dein vorgeschlagenes 17. f5 noch einmal eine deutliche Verstärkung gegenüber meinem Spiel gewesen, und zwar in Verbindung mit Dg3, d. h. 17. f5 exf5 18. Dg3 da wegen des Abzugs der natürliche Verteidigungszug 18. ...g6 ausgeschaltet ist. Folglich ist Schwarz zu 18. ...Lf8 gezwungen, wonach die Stellung laut Fritz bei ca. +1,5 steht. Zwar droht hier nichts konkretes, aber laut Fritz 13 steht Weiß hier auf Gewinn, weil der schwarze Königsflügel paralysiert und erst einmal für längere Zeit unterentwickelt ist. Denn zieht Schwarz seinen Lf8, kommt sofort e6 mit starkem Königsangriff (Dein vorgeschlagenes 16. ...Tb8 verliert übrigens sofort, weil nach 17. f5 exf5 18. Dg3 nun Lf8 nicht mehr funktioniert, da der Abzug e6 nun auch noch den Tb8 bedroht. :eek:). Mein im Angriffssinne gespieltes 17. Sg3 hingegen hat im Gegensatz zu 17. f5 tatsächlich den Nachteil, daß er den Damenflügel schwächt, und nach 17. Sg3 Tb8 18. Ka1 sieht Fritz 13 mich nur noch im leichten Vorteil. Ich war aber überzeugt davon, die schwarze Offensive abwehren zu können und dann zu gewinnen, weil die mit 17. Sg3 verbundenen Drohungen Sh5 und f5 sehr stark sind (mit Sg3 ist ja auch die von Dir vorgeschlagene Drohung f5 noch einmal verstärkt) und im Gegensatz zu Deinem 17. f5 mir etwas handfesteres bieten als "nur" eine strategische Domination. Die Stellung war schon vorher zu ungunsten des Schwarzen gekippt, als er mit 15. ...Sa4 seine Schachgestalt zerstörte. Er hat die Partie zu sehr auf Brechstange angelegt.

Beitrag von zugzwang

Ohne "Angina" komme ich in diesem Mittelspiel bei vertretbarem Zeiteinsatz auch nicht weiter.Und Deine Partie konkurriert aktuell mit dem superscharfen Kandidatenturnier und einigen Momentaufnahmen aus dem Bundesligawochenende.Zuviel Schach als Ablenkung von dem, was wirklich wichtig wird.

Beitrag von Kiffing

In der letzten Runde der 2. Bezirksliga Bergischland verspielte ich den Sieg, ein bekanntes Problem von mir, Gewinnstellungen zu verwerten. Dabei war es auch diesmal sehr, sogar auffallend deutlich. Nach einem gelungenen Aufbau nutzte ich den temporären Wegzug des Sc3 vom Zentrum (10. Sa2?) sofort aus, indem ich meinen Springer nach notwendigem vorherigen Bauerntausch ins Zentrum überführte. Mein Gegner hätte hier mit 15. Sc3 den Malus korrigieren müssen, die schlechte Position seines Springers hätte ihm zum Ende zum Verhängnis werden können. Mein stetiger Druck sorgte dafür, daß mein Gegner das Zentrum schloß, um anschließend den Se4 unter nachteiligen Bedingungen (meine Bauernmasse im Zentrum wird aktiv) abtauschen zu können. Wahrscheinlich fürchtete er auf 22. f3 mein geplantes 22. ...f4!?, was gefährliche Entwicklungen nach sich zieht, aber nicht so klar entscheidet, wie von mir erhofft. Tatsächlich rettet mein Gegner nach 22. f3 f4!? 23. fxe4 fxg3 24. Dg4! gxh2+ 25. Kh1 seine Haut und zwingt mich zum Damentausch, da sonst sein Angriff durchschlägt. Nach 25. ...Dg3 26. Dxg3 Lxg3 bin ich wegen der Drohung ...Lxe1 aber wieder am Drücker, und beide Seiten müssen nun sehr genau spielen, da beide Seiten starke Drohungen besitzen: 27. Te2 dxe4 28. Lxe4 Lxe4+ 29. Txe4 Tf2! 30. Lxg7! Kxg7 31. Tg4+ Kh6 32. Txg3+ Kh6 33. c6 mit Chancen auf beiden Seiten. Nach 22. f4? war dagegen mein Vorteil offensichtlich, 24. Tf1?? bringt mir sogar zum ersten Mal eine Gewinnstellung. Ich erkannte die dahinterliegenden Angriffsideen, die ich mit taktischen Mitteln durchsetzen konnte, und machte bis zum 30. Zuge eine Kette von guten Zügen. Danach verließ mich allerdings mein Schachinstinkt, und anstatt einzügig (!) Matt zu setzen (das simple 30. ...Dxb2 hätte auch gewonnen), übersehe ich sowohl Matt in eins (30. ...Dxh2#) als auch die fürchterliche Drohung des Gegners, die der Schlagzug auf b2 pariert hätte.[Event "2. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "4.5.2014"][Round "9"][White "Gegner 1817"][Black "Kiffing 1600"][Result "1-0"][PlyCount "73"]1. d4 Nf6 2. Nc3 e6 3. a3 b6 4. Nf3 Bb7 5. e3 d5 6. b3 c5 7. Bb2 Nbd7 8. Be2Rc8 9. O-O Be7 10. Na2 cxd4 11. exd4 Ne4 12. Bd3 O-O 13. Re1 Bd6 14. c4 Bb8 15. Rc1 Ndf6 16. Ne5 Nd7 17. b4 f6 18. Nxd7 Qxd7 19. c5 bxc5 20. dxc5 Qc7 21. g3 f5 22. f4 Qf7 23. Bxe4 fxe4 24. Rf1 Ba6 25. Rf2 e5 26. Qg4 exf4 27. gxf4 Rc6 28. f5 Rg6 29. fxg6 Qxf2+ 30. Kh1 Be2 31. gxh7+ Kf7 32. Qxg7+ Ke8 33. Qxf8+ Kxf8 34. h8=Q+ Ke7 35. Qg7+ Kd8 36. Qf6+ Qxf6 37. Bxf6+ *

Beitrag von Kiffing

Ich bin wieder zurück aus meinem Lieblingsturnier in Bielefeld und möchte wie immer meine Partien vorstellen. In der ersten Runde konnte ich dabei einen wichtigen Auftaktsieg landen, indem ich meinen Gegner niederringen konnte. Die Startphase behandelte ich dabei stärker, da Schwarz wichtige Figuren aus dem Zentrum des Spiels an den Damenflügel zog, was m. E. nicht durch etwaige Aktionen rund um den a-Bauern ausreichend gerechtfertigt konnte. Natürlich konnte ich so auf dem Königsflügel aktiv werden. Der 19. Zug ist dabei aus der reichhaltigen Ideenliste eines Emanuel Laskers mit seiner Kompensationsstrategie, etwa aus seinem berühmten Spiel gegen [URL="http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1258181"]Capablanca 1914[/URL], wo sein Zug 12. f5 Berühmtheit erlangte. Wie auch in diesem Spiel sah mein 17. f5 zweischneidig aus, weil er dem Gegner das Feld e5 schenkt und den Be4 rückständig werden läßt. Dafür erhält der Le3 eine wichtige, auf den Königsflügel zielende Diagonale, der Gegner wird zur Entscheidung rund um seinen Le6 gedrängt, und ich presche weiter am Königsflügel vor. Als sich mein Gegner mitten im Schlachtgetümmel an einen Randbauern auf dem Damenflügel vergriff, bestrafte ich dies mit einer Kombination aus dem Rezeptbuch von Hans Kmoch und seinem legendären „Enterangriff“ 43. Sf5!! Damit verwertete ich den Stellungsvorteil klassisch und erspielte mir eine Gewinnstellung. Zwar ist das Materialverhältnis nun nach Qualität gegen zwei Bauern immer noch mehr oder weniger ausgeglichen. Ich kann aber aus der aktiven Stellung in Verbindung mit dem Grundreihenproblem des Gegners Kapital schlagen. Es geht einfach zu viel forciert. Die absolute Gewinnstellung hätte ich im 49. Zug fast wieder verspielt (hier gewinnt 49. f7!! Kg7 (49. ...Sxf7 50. Tg2+ +-) 50. Dg2+ Kh8 51. Dg5 +-), aber nach 50. ...Kh8? war alles wieder im Soll (übrigens hätte auch 46. Tg2+ sofort gewonnen). Mit einer Abschlußkombination zementierte ich schließlich den Sieg. [Event "Sekt oder Selters, Gruppe 8"][Site "?"][Date "6.6.2014"][Round "1"][White "Kiffing 1658"][Black "Gegner 1676"][Result "1-0"][PlyCount "117"]1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 Nf6 4. O-O d6 5. d4 exd4 6. Nxd4 Bd7 7. Nc3 Be7 8.Be3 O-O 9. f3 a6 10. Nxc6 bxc6 11. Bc4 Qb8 12. Qd2 Be6 13. Bb3 Rd8 14. Qf2 a515. Rfd1 Nd7 16. f4 Bf6 17. f5 Bxb3 18. axb3 Ne5 19. h3 Re8 20. g4 Nd7 21. Bd4Qb7 22. Bxf6 Nxf6 23. Qf4 Re5 24. g5 Nh5 25. Qf3 g6 26. Kh2 Rf8 27. Rf1 Qc8 28.h4 Ng7 29. f6 Ne6 30. Rad1 Re8 31. Rg1 Nc5 32. Rg4 Qe6 33. Rd4 Na6 34. Ne2 Qd735. Ng3 Nb4 36. Rd2 c5 37. h5 Nc6 38. hxg6 fxg6 39. Rf2 Rf8 40. c3 Qe6 41. Rh4Rf7 42. Qe3 Qxb3 43. Nf5 gxf5 44. g6 Rxe4 45. gxf7+ Qxf7 46. Rxe4 fxe4 47. Qxe4Ne5 48. Qa8+ Qf8 49. Rg2+ Ng6 50. Qd5+ Kh8 51. Qg5 Qf7 52. Kg1 c6 53. Qf5 Qe854. Re2 Ne5 55. Kf1 c4 56. f7 Qxf7 57. Rxe5 Kg7 58. Qxf7+ Kxf7 59. Rxa5 *In der 2. Partie setzte ich in einem Pirc-System kompromißlos auf Englischen Angriff. Nach dem 11. Zug des Gegners spürte ich sofort, daß in seinem Lager eine kratergroße Lücke klafft. Die Schwächen auf den weißfeldrigen Felderkomplexen sind immens, und vielleicht etwas überoptimistisch schätzte ich die Stellung bereits im höheren Sinne als gewonnen ein. Während ich selbst auf Königsangriff setzte, folgte der thematische Gegenschlag im Zentrum. Im 20. Zug war ein Randbauer die erste Frucht meines Königsangriffs. Zum Sieg führte schließlich ein vom Gegner nicht erkanntes taktisches Motiv rund um einen Bauernabzug mit anschließendem Schlagzug auf f7, wonach die schwarze Königsfestung zerstört ist. Schwarz kann dagegen nichts machen, weil die einzige mögliche Verteidigungsfigur, die das verhindern kann, nämlich die Dame, an den Sf6 gebunden ist. [Event "?"][Site "?"][Date "7.6.2014"][Round "2"][White "Kiffing 1658"][Black "Gegner 1650/1818"][Result "1-0"][PlyCount "49"]1. e4 d6 2. d4 Nf6 3. Nc3 g6 4. Be3 Bg7 5. f3 O-O 6. Bc4 c6 7. Bb3 e5 8. Qd2Qe7 9. O-O-O a5 10. h4 h5 11. Nh3 Bxh3 12. Rxh3 b5 13. a4 b4 14. Ne2 Na6 15.Bh6 c5 16. Rg3 Kh7 17. Bxg7 Kxg7 18. dxe5 dxe5 19. Qg5 Ng8 20. Qxh5 Rfd8 21.Rd5 Rxd5 22. exd5 Nf6 23. Qg5 Kh7 24. d6 Qd8 25. Bxf7 *

Beitrag von Kiffing

Eine schöne technische Partie ohne größere Fehler, aber auch nicht ohne Komplexität gab es in der 3. Runde. Möglicherweise ist das natürlich scheinende 6. Lf4 im Alapin-Sizilianer nicht das Stärkste. Denn im Prinzip konnte ich mich mit meinem Spiel ohne Schwäche nie beklagen. Nach 22. ...Sb4!, was diverse Bindungskomplexe ausnutzt, wurde mein Vorteil schon recht deutlich (23. Se5? Sfd5 23. Lxd5 Lxd5! -+ ist keine Lösung). Allerdings bin ich kein Magnus Carlsen, der in solchen Stellungen seine Gegner zu Tode kneten kann. Außerdem überschätzte ich möglicherweise die nach 22. ...Sb4! erzwungene Zersplitterung der weißen Bauernstruktur am Königsflügel, die in der Verteidigung bessere Dienste leistet als erwartet. Am Ende hatten wir uns gegenseitig neutralisiert. Mein Gegner kann z. B. mit seinem König nicht am Damenflügel seinen Freibauern unterstützen, weil dann mein König seine Bauern am Königsflügel abholt. Ich selbst wiederum habe mit meinem König keine Einbruchsfelder und bin mit meinem Springer gebunden. Aus letztem Grunde wäre möglicherweise 31. ...Sxa2 stärker gewesen, was den Bf6 (mit Schach) gibt, dafür aber etwas gegen die Herausbildung eines weißen Freibauern am Damenflügel tut. [Event "SoS"][Site "Wuppertal"][Date "7.6.2014"][Round "3"][White "Gegner 1660"][Black "Kiffing 1658"][Result "0,5-0,5"][PlyCount "74"][TimeControl "240+2"]{238MB, Fritz13.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. c3 d5 3. exd5 {0} Qxd5 {0} 4. d4Nf6 5. Nf3 e6 6. Bf4 Nc6 7. Be2 Be7 8. O-O O-O 9. dxc5 Bxc5 10. Qb3 Qe4 11. Qc4Qxc4 12. Bxc4 a6 13. Nbd2 b5 14. Be2 Bb7 15. Nb3 Be7 16. Rfd1 Nd5 17. Bg3 Rfd818. c4 bxc4 19. Bxc4 Nf6 20. Bc7 Rxd1+ 21. Rxd1 Rc8 22. Bb6 Nb4 23. Na5 Bxf324. gxf3 Nfd5 25. Bxd5 Nxd5 26. Bd4 Bf6 27. Bxf6 gxf6 28. Nb3 Rc2 29. Rd2 Rxd230. Nxd2 Nb4 31. Ne4 Kg7 32. Nc5 Nxa2 33. Nxa6 Kg6 34. Kf1 Kf5 35. Ke2 Nc1+ 36.Ke3 Nb3 37. h4 h6 *

Beitrag von Kiffing

Mit einem unnötigen Remis in Runde 4 versäumte ich einen Traumstart mit 3,5/4. Gegen den Steinitz-Franzosen bekam ich früh gutes Spiel, das ich mit meinem schematischen Königsflügelangriff befeuerte. Tatsächlich war die schwarze Eröffnungsbehandlung trotz ihrer scheinbaren Solidität schon früh inkorrekt. Mit 12. Se4!! hätte ich schon sehr früh auf Gewinn stehen können. Nach einem starken Angriff mit Kombination gewann ich in einer Endspielabwicklung zwei Bauern. Der Sieg schien nur noch Formsache zu sein, aber mein Gegner begann auf einmal zu kämpfen, während ich einen blinden Fleck aufwies, weil ich nicht erkannte, daß die beiden verbundenen Zentralfreibauern in einen forcierten Sieg hätten transformiert werden müssen. So konnte mein Gegner diese blockieren, und, da er gleichzeitig meinen König eingesperrt und eine Grundreihenschwäche von mir erzeugt hatte, konnte er mich mit immer neuen Drohungen von der nur scheinbar so einfachen logischen Gewinnführung ablenken. Der forcierte Gewinn bestand in 39. Tf4! mit der Idee Tf7. Weiß gibt beide Freibauern, erobert aber mit seinen König den Bb3, und sein b-Freibauer ist schneller als die beiden späteren schwarzen Freibauern auf dem Königsflügel. Nach 39. Td4?! Kd6 dürfte auch 40. Td3! noch gut genug gewesen sein. Zwar verliert Weiß einen seiner verbundenen Freibauern. Aber er besitzt nun weiterhin zwei Freibauern auf der b- und e-Linie, die nur mit dem Turm gedeckt werden brauchen, da Schwarz nun keinen der weißen Freibauern mit dem Turm schlagen kann, weil der Turmtausch forciert verliert. In Bauernendspielen gewinnt nun einmal fast immer die Seite mit Mehrbauern. Nachdem ich merkte, irgendwie nicht weiterzukommen, führte das Schlagen des b-Bauern nur dazu, daß ich zwei Bauern verliere, so daß das Remis perfekt war. Im Gegensatz zur Variante mit 40. Td3! hat Weiß ein Tempo weniger. Der schwarze Turm steht auf c4 und nicht auf c7...Es war meine achte (und letzte) nicht verwertete Gewinnstellung in dieser Saison, aber auch meine letzte Kombination.[Event "SoS Bielefeld 2014"][Site "Wuppertal"][Date "8.6.2014"][Round "4"][White "Kiffing 1646"][Black "Gegner 1658/1703"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "100"][TimeControl "240+2"]{238MB, Fritz13.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Nf6 4. e5 Nfd7 5. f4c5 6. Nf3 Nc6 7. Be3 cxd4 8. Nxd4 Bc5 9. Qd2 a6 10. O-O-O Nxd4 11. Bxd4 b5 12.Qe3 Qc7 13. Bd3 Bxd4 14. Qxd4 Nc5 15. Kb1 Bb7 16. h4 Nd7 17. h5 h6 18. g4 Qc519. Ne2 b4 20. Rhe1 a5 21. f5 Ba6 22. Qxc5 Nxc5 23. Nf4 Bxd3 24. cxd3 O-O 25.Rc1 Rac8 26. fxe6 {0} fxe6 27. Rxc5 Rxc5 28. Nxe6 Rfc8 29. Nxc5 Rxc5 30. Rf1 d431. Rf5 a4 32. e6 Rc7 33. Rf4 Re7 34. Rxd4 b3 35. Re4 Kf8 36. axb3 axb3 37. d4Rc7 38. d5 Ke7 39. Rd4 Kd6 40. Rd1 Rc2 41. Re1 Rc8 42. Rf1 Rc4 43. Re1 Rc8 44.Rd1 Rc4 45. Rd3 Re4 46. Rxb3 Kxd5 47. Rb7 Rxg4 48. e7 Re4 49. e8=Q Rxe8 50.Rxg7 Re5 *

Beitrag von *Freddy*

Mir gefällt dein Angriffsschach wirklich sehr.In der letzten Partie wunder ich mich aber, warum dein Gegner die Qualle zurückgibt. Ich sehe irgendwie den (vielleicht gar nicht vorhandenen) offensichtlichen Zug nach 28....Tcc8 nicht.

Beitrag von Kiffing

Sorry, Notationsfehler. Ich hatte versehentlich mit dem falschen schwarzen Turm auf Fritz übertragen. Jetzt ist er aber korrigiert.

Beitrag von *Freddy*

Ah jetzt macht es auch Sinn :D

Beitrag von Kiffing

In der 5. Runde gab es ein Remis. Ich behauptete mit meinem Springer früh den Stützpunkt d4, den mein Gegner nur unter Tempi liquidieren konnte. Meine Unternehmungen mit Bauernvorstößen waren gefährlich, weil z. B. das natürlich scheinende 16. Lg2 Lxg2 17. Kxg2 exf4 nepst 18. ...Tae8 den Be4 eingebüßt hätte. Als mein Gegner schließlich das Problem um mögliche Gefahren rund um den gefesselten Lf3 löste, hatte er schließlich ausgeglichen. Am Ende konnte ich froh sein, ins Remis entkommen zu sein, weil der Bb4 gehangen hatte (der Sc4 muß auf e5 wiedernehmen). Das forsche 23. ...Sc4? war zu optimistisch. Unbedingt hätte 23. ...a6 vorgeschaltet werden müssen.[Event "SoS"][Site ""][Date "8.6.2014"][Round "5"][White "Gegner 1665/1758"][Black "Kiffing"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "49"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 c5 2. Nc3 d6 3. g3 g6 4. Bg2 Bg7 5. d3Nc6 6. f4 e6 7. Nf3 Nge7 8. O-O Nd4 9. Be3 Nec6 10. a3 O-O 11. Rb1 Qe7 12. Ne2f5 13. c3 Nxf3+ 14. Bxf3 e5 15. Qc2 fxe4 16. dxe4 Bh3 17. Rfd1 exf4 18. Nxf4Be6 19. Bg2 Rad8 20. Nxe6 Qxe6 21. Bf4 Ne5 22. Rd5 b5 23. Rbd1 Nc4 24. Qe2 Be525. Bxe5 * Auch in der 6. Runde kam es zu einem schnellen Remis. Nachdem klar war, daß der Gegner die Fianchettierung seines Lc8 umsetzen wollte, spielte ich gegen den Punkt e6 mit geplantem Einschlag auf f7, was vom Gegner aber nach 14. ...Ld5 geblockt wurde. Danach verflachte die Partie. [Event "SoS"][Site ""][Date "9.6.2014"][Round "6"][White "Kiffing 1646"][Black "Gegner 1692/1822"][Result "*"][PlyCount "51"][TimeControl "1200"]{767MB, Fritz8.ctg, MYCOMPUTER} 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 dxe4 4. Nxe4 Nd7 5.Nf3 Ngf6 6. Nxf6+ Nxf6 7. Bc4 Be7 8. O-O O-O 9. Re1 b6 10. Ne5 Bb7 11. Bg5 h612. Bxf6 Bxf6 13. c3 Qd6 14. Qg4 Bd5 15. Bxd5 exd5 16. Re2 Rfe8 17. Rae1 Bxe518. Rxe5 Rxe5 19. Rxe5 Rd8 20. Qe2 a5 21. g3 Kf8 22. f4 Qd7 23. Kg2 Re8 24.Rxe8+ Qxe8 25. Qxe8+ Kxe8 26. Kf3 * Da die letzte Partie gegen einen Freund und ehemaligen Vereinskameraden sehr schnell Remis endete, beendete ich das Turnier ungeschlagen mit 4,5/7, mit einer Performanz von 1766 und dem geteilten Gruppensieg.

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;22369]...beendete ich das Turnier ungeschlagen mit 4,5/7, mit einer Performanz von 1766 und dem geteilten Gruppensieg.[/QUOTE]Anerkennung für deinen Aufschwung, nachdem Du einige kleine Schachtäler in Deinen gezeigten Partien der letzten Saisons durchschritten bist.Grabinski und Wolokitin zeigen Wirkung!?!Mal sehen, wie es weitergeht!:cool:

Beitrag von Kiffing

Mit einer kleinen, aber feinen Partie startete ich in die Saison. Gegen den gegnerischen Sokolski-Aufbau am Damenflügel wirkte ich mit einer Art vernünftigem damenindischen Aufbau und konnte mit dem Lb7 und dem Sf6 eine Art Blockade im Zentrum errichten. Ungenau war freilich 15. ...Lxc4. Genauer wäre 15. ...c6 gewesen, und Schwarz hält die Spannung. Den Remishafen hätte aber auch dieser Zug nicht verlassen. [Event "Viererpokal BL"][Site "?"][Date "7.9.2014"][Round "1"][White "Gegner 1632"][Black "Kiffing 1678/1851"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "33"]1. b4 e6 2. Bb2 Nf6 3. b5 b6 4. e3 Bb7 5. c4 d5 6. Nf3 Nbd7 7. Be2 Be7 8. O-OO-O 9. d4 dxc4 10. Bxc4 Ne4 11. Nc3 Nxc3 12. Bxc3 Nf6 13. Nd2 Rc8 14. Qb3 Bd515. f3 Bxc4 16. Nxc4 c6 17. bxc6 *

Beitrag von hako

So remislastig finde ich die Stellung ehrlich gesagt nicht, weil Weiß hat das Zentrum. :slant:Die Endstellung ist zwar noch längst nicht verloren, aber ich glaube ich wäre lieber weiß....5. ... d5 gefällt mir nicht so gut. Ich hätte mal 5. ... a6 probiert, um den b-Bauern, der gerade c7-c5 stört, zu beseitigen.9. ... dxc4 hier ist mir persönlich 9. .. c5 sympatischer, womit du deinem Gegner mehr Konter im Zentrum gibst und du das Remis etwas weiter weg schiebst, z.B 10.bxc6 Bxc6 11.cxd5 Bxd5 12.Nc3 Bb7 13.Rc1 Nd5.9. .. a6 ist auch noch immer eine Überlegung wert, bei Linienöffnung mit Turmtausch auf a1 kann momentan weiterhin nur der Läufer und nicht die Dame auf a1 zurückschlagen. :)

Beitrag von Kiffing

Eine merkwürdige Niederlage kassierte ich in der Verbandsklasse Niederrhein. Nach einer langen Theorievariante plante ich im 11. Zug eine Initiative am Damenflügel. Obwohl die Stellung gesund aussah, war aber aus irgendwelchen Gründen bereits nach drei (!) Zügen alles vorbei. Auf einmal waren die Schwächen auf meinem schwarzen Felderkomplex in meinem Lager erdrückend. Und da ich sah, daß sowohl 15. Ld3 Sc3 16. Lxf5 Se2+ als auch 15. Sh4 Sc3! 16. Lf3 Ld3 eine Qualität einbüßen, verteidigte ich mich mit 15. Se1m wurde aber nun mit einem starkischen taktischen Zug ebenfalls meiner Qualität verlustig. Ich versuchte noch, einen starken Läufer auf d6 einzupflanzen, aber mein Gegner öffnete einfach anderswo die wichtigen Linien und zeigte mir, wie sehr ein Turm gerade im Endspiel einer Leichtfigur überlegen ist. [Event "Verbandsklasse"][Site "Hewlett-Packard Company"][Date "????.??.??"][Round "1"][White "Kiffing 1678"][Black "Gegner 1703"][Result "0-1"][Annotator "Fritz 8 (30s)"][PlyCount "80"]{B17: Caro-Kann-Verteidigung} 1. e4 c6 2. d4 d5 3. Nc3 dxe4 4. Nxe4 Nd7 5. Nf3Ngf6 6. Nxf6+ Nxf6 7. Be2 Bf5 {letzter Buchzug} 8. Bf4 e6 9. O-O Be7 10. c4 O-O11. Qa4 (11. Qb3 Bd6 12. Ne5 Qe7 $11) 11... Qb6 $15 12. b3 Ne4 13. Rac1 Qb4 14.Qxb4 Bxb4 15. Ne1 (15. Rfd1 $5 $15 {ist eine Alternative}) 15... Bd2 16. Nd3 {Weis bereitet c5 vor} Bxc1 (16... Nc3 17. Bf3 Bxc1 18. Nxc1 $17) 17. Rxc1 $17Rfd8 18. Be3 a5 19. f3 Nd6 20. c5 (20. Nc5 a4 $17) 20... Bxd3 (20... Nb5 $5 21.Rc4 $19) 21. Bxd3 Nf5 22. Bxf5 exf5 23. Rd1 a4 24. Bf4 axb3 25. axb3 f6 26. Bd6Kf7 27. Rb1 (27. Bc7 Re8 28. d5 cxd5 29. Rxd5 Re2 $19) 27... Ra2 28. b4 (28. h4Re8 29. Kh2 Ree2 $19) 28... Rda8 (28... Re8 {und Schwarz hatte es noch leichter} 29. h3 $19) 29. b5 (29. Re1 Ra1 30. Kf2 Rxe1 31. Kxe1 $19) 29... Ra1 30. Rxa1Rxa1+ 31. Kf2 Ke6 32. bxc6 bxc6 33. Bf4 Ra4 34. Be3 (34. Bd6 {nutzt auch nichts mehr} Rxd4 35. Ke3 Rxd6 36. cxd6 Kxd6 $19) 34... g5 35. Ke2 (35. g3 $19 {ist noch eine Idee}) 35... Ra2+ 36. Kf1 Kd5 (36... f4 $142 {ware im Gewinnsinne praziser} 37. Bf2 Rxf2+ 38. Kxf2 Kd5 $19) 37. h4 (37. Bf2$19 {die letzte Gegenchance}) 37... f4 38. Bf2 Kc4 (38... Rxf2+ $142 {erleichterte Schwarz die Gewinnfuhrung} 39. Kxf2 Kxd4 40. Ke2 $19) 39. hxg5 (39. h5 $19 {bietet noch letzte Rettungschancen}) 39... fxg5 40. Kg1 Kd3 (40...Kd3 41. d5 cxd5 $19) (40... Rxf2 $142 {sichert den Gewinn} 41. Kxf2 Kxd4 42.Kf1 $19) *

Beitrag von hako

Interessante Partie :slant: dass nach 11.Qa4 Qb6 die Stellung so schnell aus dem Ruder laufen kann, hät ich echt nicht gedacht, aber du schwächst dich mit 12.b3 echt ernsthaft. Deine Dame ist isoliert, kann nicht mehr in der Brettmitte aggieren und du hast echt schwache Felder, die dein Gegner gnadenlos ausgenutzt hat.Vllt hättest du statt 12.b3 den Zug 12.Nh4 spielen sollen, um den Läufer f5 zu befragen, der das für dich wichtige Feld b1 kontrolliert.

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=hako]Interessante Partie dass nach 11.Qa4 Qb6 die Stellung so schnell aus dem Ruder laufen kann, hät ich echt nicht gedacht [...][/QUOTE]Ja, das habe ich mir nach drei weiteren Zügen auch gedacht. :rolleyes: Deine Alternative 12. Sh4? stellt einen Bauern ein. Auch wenn ich mir große Hoffnungen in 11. Da4?! gesetzt hatte, begann das Übel mit diesem Zug, der eher inkorrekt als zweischneidig zu sein scheint. Wie mein Gegner post festum nachwies, gehört die Dame nach b3, woraufhin er sich zu 11. ...Db6 gezwungen gesehen hätte. Vielleicht kann man Deine Idee noch mit 12. Dxb6 axb6 13. Sh4 verstärken, was Schwarz zumindest praktisch vor schwere Aufgaben stellt. Er muß erst einmal erkennen, daß er den Läufer geben kann, weil er sich die Figur später taktisch zurückholen kann, also: 13. Sh4 Le4! 14. f3 Lc2 15. Tfc1 La4! 16. b3 Sd7! 17. Lg3 g5 und Schwarz holt sich die Figur bei Ausgleich zurück.Sieht er es nicht und läßt sich deshalb nach 13. Sh4 den Lf5 herausnehmen, steht Weiß leicht besser. Vielleicht hätte ich insgesamt die Eröffnung aggressiver anpacken sollen, z. B. 7. Lc4, weil 7. ...Lg4? taktisch widerlegt wird.

Beitrag von Kiffing

Heute kassierte ich in der 1. Bezirksklasse Bergischland leider eine Niederlage. Gegen die Drachenvariante führte ich den mir bekannten Königsangriff generalstabsmäßig durch; weil mein Gegner sich freikaufen konnte und danach materiell immer noch klar in Vorteil war, veränderte sich der Charakter der Partie ab den frühen 20er Zügen grundlegend. Statt im frühen Mittelspiel auf Matt zu spielen, wurde ich vor die undankbare Aufgabe gestellt, ein klar schlechteres Endspiel verteidigen zu müssen, was mir nicht gelang. [Event "1. Bezirksklasse BL"][Site "Hewlett-Packard Company"][Date "????.??.??"][Round "1"][White "Kiffing 1678/1851"][Black "Gegner 1426"][Result "0-1"][PlyCount "108"][TimeControl "240+2"]{1024MB, Fritz8.ctg} 1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 d6 5. Nc3 Nf6 6.Bc4 Ne5 7. Bb3 g6 8. f3 Bg7 9. Be3 O-O 10. Qd2 a6 11. O-O-O b5 12. h4 h5 13.Bh6 Kh7 14. Bxg7 Kxg7 15. g4 hxg4 16. h5 Nxh5 17. Rxh5 gxh5 18. Qg5+ Ng6 19.Nf5+ Bxf5 20. exf5 e6 21. Qxd8 Raxd8 22. fxg6 Kxg6 23. fxg4 hxg4 24. Ne4 d5 25.Nf2 f5 26. Nd3 Kf6 27. Re1 Rh8 28. Nf4 Rde8 29. Kd2 g3 30. Kd3 Rhg8 31. Rg1 Ke532. Ke3 Kd6 33. Kf3 Rg4 34. Rxg3 Rxg3+ 35. Kxg3 a5 36. c3 a4 37. Bc2 Rg8+ 38.Kf2 e5 39. Nh5 e4 40. Nf4 Ke5 41. Ne2 f4 42. Nd4 f3 43. Kf1 Kf4 44. Bd1 Rh8 45.Kg1 Rg8+ 46. Kf1 Kg3 47. Nf5+ Kh2 48. Ne3 Rg1+ 49. Kf2 Rg2+ 50. Kf1 Rxb2 51.Nxd5 Rxa2 52. Nf6 Rd2 53. Ng4+ Kg3 54. Ne3 Rd3 *

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;23235]... Obwohl die Stellung gesund aussah, war aber aus irgendwelchen Gründen bereits nach drei (!) Zügen alles vorbei...[/QUOTE]Da4 gefolgt von b2-b3 sieht schon nicht mehr so gesund aus. Profan: Steht eine Figur schlecht, ist die Stellung nicht ganz gesund. Wenn es die stärkste Figur ist, dann ...Was war die Idee bei Da4? Anstatt 12. b3 (eklig für wD, xc3 wegen Se4, xa3) käme das Eingeständnis 12.Db3 in Betracht - spielbar?!Trotzdem ist der schnelle Zusammenbruch beeindruckend (Db4!, das gerade den Abtausch der von Weiß zusammenhanglos aufgestellten Dame zuließ). Gut exekutiert vom Spieler in Reihen der Hewlett-Packard Company.

Beitrag von Kiffing

11. Da4 sah tatsächlich nicht sehr gesund aus. Mir war aber aufgefallen, daß selbst unter Super-GMs zuweilen sehr schräge Züge gespielt werden, die sich im Nachhinein als richtig herausstellten, weil sie durch eine konkrete Idee begründet werden können.Bei mir hatte der Zug folgende Motive: Im Gegensatz zu 11. Db3 steht die Dame dem b-Bauern nicht im Weg, was mir bedeutsam erschien, weil ich mit 11. Da4 eine Initiative am Damenflügel plante. Die Vorzeichen erschienen mir dafür günstig. Zum einen wird meine Grundreihe geräumt, meine Türme sollten also "schnell" auf c1 und d1 stehen. Zudem wird der Ta8 an den Ba7 gebunden und der Bb7 vorläufig an den Bc6. Außerdem "wirkt" die Da4 auf ihrer Position schon durch ihre Anwesenheit auf dem Damenflügel, so daß ich dachte, dort würde sie meine geplante Initiative unterstützen und sich an der Initiative je nach konkreter Stellung beteiligen.Der Textzug spiegelte wohl ein allgemeines Problem von mir wider, daß ein konkreter Zug meine ganzen Ideen zunichte macht. Daß es so schnell ging, hat auch mich überrascht. Schließlich hatte mein Gegner 1700 und war kein Super-GM, der kleine Ungenauigkeiten sofort bestrafen kann. Nach 11. ...Db6 hatte auch ich an das Eingeständnis 12. Db3 gedacht, es war mir aber zu peinlich. Also versuchte ich irgendwie mit meiner Idee durchzukommen. Ich konnte nicht vorhersehen, daß aus dieser Position heraus in drei Zügen eine Qualität von mir hängt und hoffte auf meine eigenen Möglichkeiten. "Beeindruckend" ist wohl ein gutes Wort für die schnellen Entwicklungen nach 12. b3.

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;23323]...Der Textzug spiegelte wohl ein allgemeines Problem von mir wider, daß ein konkreter Zug meine ganzen Ideen zunichte macht...[/QUOTE]Du überprüfst Deine Ideen doch sicherlich auf Widerhakben und Schwierigkeiten und ob sie durchführbar bleiben?Deine Idee (wohl b2-b4-b5) paßt zwar zur Bauernstruktur, doch wie dachtest Du -abgesehen vom guten Db6- das Feld b1 für Deine Türme unter Kontrolle zu bringen?Diese Frage ist für Deinen Aufmarschplan auch nicht unwichtig.

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;23289]... Gegen die Drachenvariante führte ich den mir bekannten Königsangriff generalstabsmäßig durch...[/QUOTE]General Fischer gab die Losung "Opfer, Opfer, Sack" gegen den Drachen aus. Im Original "sac, sac, mate".Wenn man Fischer schachlich kritisieren kann, dann ist diese flache Parole sicher geeignet.Nach dem 14. Zug erreichte Generalstabsoffizier kiffing eine Stellung, die nach den Planspielen seines Stabes seit Scharnhorst verheißungsvoll zu nennen ist.Generalstabsmäßig bedeutet aber "gründlich planen" in Vorbereitung und Durchführung.Der Plan von Kiffing erwies sich als zu kurz. Soll man ihn dafür tadeln? Könnte ich es deutlich besser?Ja und Nein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß immer die andere Seite gewinnt, wenn ich mit dem Drachen zu tun habe. Von daher bin ich etwas vorsichtiger und leidgeprüfter auf dem (Schach)Feld als Kiffing, was Angriff und Gegenangriff angeht.Kiffings Partieabfolge war sehr geradeheraus ohne jede Flanken- und Rückendeckung.Doch Verbesserungen des "Sack, Sack, Matt"-Musters sind hier nicht so einfach zu finden.Ich habe das Magnetschach aufgebaut, etwas gegrübelt und rumgefingert und war nicht so zufrieden (z.B. g2-g4 mit folgendem f3-f4 verbinden).Vielleicht mal olle Fischer fragen?Das habe ich db-mäßig getan und bin auf eine Simultanpartie von 1964 gestoßen, in der sich Fischer Kiffing-like bereits mit 13. g4 auf den Gegner stürzte.Ehrlich gesagt kann diese Partie nicht überzeugen, auch wenn Fischer "bereits" im 41. Zug gewann, dafür aber wohl so ab Zug 16 ff. längere auf Verlust bzw. mies stand.Auch andere Vorgängerpartien belegen, daß Sack-Sack-Matt trotz der eigentlich anrüchig wirkenden schwarzen Stellung, nicht Standard ist.Schwarz steht in der Kiffing-Partie nach dem 14. Zug nicht so miserabel, wie es oberflächlich ausschaut. Gerade wegen des abgetauschten Fianchettoläufers hat er mit dem K auf g7 die Verteidigungsidee Th8 bei Öffnung der Linien in petto. Auch das eigentlich zu langsame a6-b5 (im Vergleich zu Tc8xc3-Stabsmanövern) gibt noch Halt auch c4 und kann den Lb3 vom Angriff etwas wegblocken.Die Partiestellungen von 12-14. Zug sind gut geeignet für Trainingsthemapartien und als Kuranwendung gegen die "Sack-Sack-Matt"-Hyperventilation im Amateurschach.[url]http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1255193[/url][Event "Fischer Simul Exhibition Tour"][Site "Ogden"][EventDate "1964.04.08"][Result "1-0"][White "Robert James Fischer"][Black "Ted Hartwell"]1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 g6 6. Be3Bg7 7. Bc4 d6 8. f3 O-O 9. Qd2 a6 10. O-O-O Ne5 11. Bb3 b512. h4 h5 13. g4 hxg4 14. f4 Nf3 15. Nxf3 gxf3 16. f5 b417. Nd5 Nxe4 18. Qh2 Bxf5 19. h5 g5 20. h6 Be5 21. Qh5 Bg622. Nxe7+ Qxe7 23. Qxg6+ Kh8 24. Qf5 Ng3 25. Qxf3 Nxh126. Rxh1 f5 27. Bd2 Qf6 28. Bxb4 Bxb2+ 29. Kb1 Be5 30. Rg1Rac8 31. Bd2 g4 32. Qd5 Ba1 33. Bc1 Qd4 34. Qh1 a535. Rd1 Qf6 36. Rxd6 Qxd6 37. Kxa1 Kh7 38. Qg2 a4 39. Bd5 a340. Bb3 Rb8 41. Qf2 Rb4 42. Qa7+ 1-0

Beitrag von Kiffing

Heute verlor ich meine erste Vereinsmeisterschaftspartie gegen yury. Im Bogo-Inder behauptete yury leichten Vorteil, kam aber mit 16. Le4?! auf Abwege. Ich fand die Riposte 16. ...f5!, woraufhin yury ein Figurenopfer gegen zwei Bauern brachte. Ich lehnte das Figurenopfer ab. Zum einen tat ich gut daran, weil die Annahme mit 17. ...Dxd6 18. Lh7+ Kh8 19. fxg7 Kxg7 20. Dg6+ Kh8 21. Dxh6 unattraktiv und brandgefährlich ist. Zum anderen erhoffte ich mir mit 17. ...S7xf6 eigene Möglichkeiten. In der Tat ist die Stellung bereits hochgradig taktisch, doch schon im 21. Zug überspannte ich mit einer falsch berechneten Opferkaskade den Bogen. Richtig ist das nachhaltige 21. ...Ld5!, und nun verliert die "normale" Fortsetzung 22. Dd2? Tc4 (das war die Idee) 23. Sd4 e5 24. Sg3 Lxg2 25. Sde2 La8 26. Sxf4 Tcxf4 27. f3 Txf3 28. Te3 Db7 -+ oder ...Dc5 -+. Weiß muß 22. Da4! (verhindert die Drohung 22. ...Tc4 wegen 23. Dxa7) spielen, und nach 22. ...axb6 ist die Stellung im dynamischen Gleichgewicht. Schwarz behält Kompensation für den Bauern.Doch bei der bereits erwähnten und stattdessen gespielten Opferkaskade überschätzte ich meine dynamischen Möglichkeiten, weil sich Weiß hier ähnlich wie in der Vorgängerpartie freikaufen kann und mit entscheidendem Materialvorteil verbleibt. Ich spielte weiterhin auf den exponierten weißen König, der sich aber leicht ins Sichere bringen konnte. Nachdem sich Weiß endgültig konsolidiert hatte und auf Gegenangriff setzte, war die Partie schnell vorbei.[Event "Vereinsmeisterschaft Tornado Wuppertal"][Site "Hewlett-Packard Company"][Date "????.??.??"][Round ""][White "yury 1890/1896"][Black "Kiffing 1678/1851"][Result "1-0"][PlyCount "69"]1. Nf3 Nf6 2. d4 e6 3. c4 Bb4+ 4. Bd2 Bxd2+ 5. Nbxd2 d5 6. e3 O-O 7. Bd3 Nbd78. Qc2 dxc4 9. Nxc4 b6 10. e4 h6 11. a3 Bb7 12. Rd1 Qe7 13. O-O c5 14. e5 Nd515. Nd6 Bc6 16. Be4 f5 17. exf6 N7xf6 18. dxc5 Nxe4 19. Nxe4 Nf4 20. cxb6 Rac821. Rfe1 Nxg2 22. Kxg2 Rxf3 23. Kxf3 Qg5 24. Qd3 Rf8+ 25. Ke2 Qf4 26. Qe3 Qg4+27. f3 Qg2+ 28. Qf2 Bb5+ 29. Ke3 Qg6 30. Qg3 Qf5 31. Rg1 g5 32. bxa7 Bc6 33.Rd4 Qf7 34. Nxg5 Qxa7 35. Nxe6+ *

Beitrag von Kiffing

In der Verbandsklasse Niederrhein bekam ich gegen Uedem erneut einen Bogo-Inder aufs Brett. Mit 10. ...e5 fand ich den Weg zum Ausgleich und suchte mit 13. ...Lg4 mein Heil in eigenen Aktionen. Mein Gegner löste die Probleme, und nach dem forcierten Damentausch vereinbarten wir stellungsgerecht Remis.[Event "Verbandsklasse Niederrhein"][Site "Hewlett-Packard Company"][Date "????.??.??"][Round "2"][White "Gegner 1767"][Black "Kiffing 1678/1851"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "35"][TimeControl "240+2"]{1024MB, Fritz8.ctg} 1. Nf3 Nf6 2. d4 e6 3. c4 Bb4+ 4. Bd2 Bxd2+ 5. Qxd2 d5 6.Nc3 c6 7. e3 O-O 8. Rc1 Re8 9. a3 Nbd7 10. Bd3 e5 11. dxe5 Nxe5 12. Nxe5 Rxe513. O-O Bg4 14. cxd5 Nxd5 15. e4 Nxc3 16. Qxc3 Rh5 17. Bc4 Qd6 18. Qg3 *

Beitrag von zugzwang

[QUOTE=Kiffing;23368]Heute verlor ich meine erste Vereinsmeisterschaftspartie gegen yury... In der Tat ist die Stellung bereits hochgradig taktisch, doch schon im 21. Zug überspannte ich mit einer falsch berechneten Opferkaskade den Bogen. Richtig ist das nachhaltige 21. ...Ld5!...[/QUOTE]Können Du oder yury Sinn und Hintergrund von 11. a3 erläutern?Bei Deiner Opferkaskade habe ich die Ausgangsstellung betrachtet.Hast Du Dir Alternativen wie 21. ... Sh3+ angesehen?Oder war Dein(e) Bauernopfer doch zu optimistisch?[QUOTE=Kiffing;23370]... und nach dem forcierten Damentausch vereinbarten wir stellungsgerecht Remis...[/QUOTE]Mit Weiß hätte ich weitergespielt (Idee etwas verfahrener Th5, Chance die offene d-linie zu besetzen, Schwarz braucht auch noch ein Tempo für Grundreihensicherung), z. B.18. ... dxg3, 19. hxg3 Td8, 20. f3 Le6 (Lc8), 20. Tcd1 ... in der Art.Für mein Gefühl hat Schwarz noch nicht ausgeglichen.

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=zugzwang]Können Du oder yury Sinn und Hintergrund von 11. a3 erläutern? [/QUOTE]Interessanterweise wurde dieser Zug auch in der nächsten Bogo-Inder-Partie gespielt. Ich vermute einmal, daß er dazu dient, nach dem geplanten e5 Sd5 ein unangenehmes ...Sb4 vorzubeugen. Im Angriffssinne wird zudem ein etwaiges b4 vorbereitet, das später einmal nützlich sein kann. In der Partie wäre z. B. 16 b4 der stärkste Zug gewesen. Wahrscheinlich fürchtete yury 16. ...Sf4, aber nach 17. Le4 Lxe4 18. Dxe4 Sd5 19. bxc5 bxc5 20. Tc1 f5 21. De1! gewinnt Weiß einen Bauern oder steht nach 21. ...cxd4 22. Sxd4 positionell auf Gewinn.[QUOTE=zugzwang]Bei Deiner Opferkaskade habe ich die Ausgangsstellung betrachtet.Hast Du Dir Alternativen wie 21. ... Sh3+ angesehen?Oder war Dein(e) Bauernopfer doch zu optimistisch? [/QUOTE]Das Bauernopfer 16. ...f5! war der stärkste Zug. Die Kompensation ist gegeben, und ich habe ja schon aufgezeigt, wie ich sie hätte nutzen können (21. ...Ld5 usw.). Das von Dir aufgezeigte 21. ...Sh3+ ist interessant, weil es die weiße Königsstellung aufreißt. Ich hatte diesen Zug in der Partie verworfen gehabt, weil ich das taktische Motiv 21. ...Sh3+ 22. Kh1?? Lxe4! -+ nicht fand. Weiß kann aber 22. gxh3 zulassen und einen Gegenangriff führen, wobei nach 22. ...Txf3 23. Td4 Lb7 24. Dd2 Lxe4 25. Tdxe4 der Be6 a tempo fällt. Von daher wäre 21. ...Ld5 vorzuziehen.[QUOTE=zugzwang]Mit Weiß hätte ich weitergespielt (Idee etwas verfahrener Th5, Chance die offene d-linie zu besetzen, Schwarz braucht auch noch ein Tempo für Grundreihensicherung), z. B.18. ... dxg3, 19. hxg3 Td8, 20. f3 Le6 (Lc8), 20. Tcd1 ... in der Art.Für mein Gefühl hat Schwarz noch nicht ausgeglichen. [/QUOTE]Natürlich hätte Weiß noch ein paar Züge machen können. Ich denke aber, das hätte am Resultat nichts geändert, weil Weiß nur optisch überlegen steht. Nach 19. ...Te5 20. f3 Le6 21. Lxe6 Txe6 22. Tfd1 Tae8 23. Td7 T6e7 24. Tcd1 Kf8 hat Weiß keine Optionen mehr frei und würde sich bei eigenen Aktionen nun eher schaden als nutzen. Schwarz hat keine Schwächen mehr, hat die weiße Turmverdoppelung auf der d-Linie neutralisiert, und die eigene Turmverdoppelung auf der e-Linie zerstört das Spiel des Weißen.

Beitrag von Kiffing

Mein erster Saisonsieg gelang mir heute in der Vereinsmeisterschaft. Mein Gegner wählte ein frühes inkorrektes Opfer und spielte so von Anfang an mit einer Leichtfigur weniger. Zudem bekam ich schnell Gegenspiel. Als der vom Gegner entfesselte Gegenangriff im 16. Zug ins Leere lief, war damit die Vorentscheidung gefallen. In der Folge gewann ich immer mehr Material, was das Spiel für Schwarz hoffnungslos machte. Neben zahlreichen, auch taktisch guten Zügen spielte ich aber beileibe nicht präzise wie eine Monsterengine, weil ich nicht immer die beste Vollstreckung fand. 8. Sc3 erzwingt immerhin früh ein Endspiel mit Mehrturm, auch wenn meine Lösung das Spiel insgesamt attraktiver gestaltet. 18. Df4! wäre ein typischer Emms-Zug gewesen, einfach, aber zwingend; mein 21. Se7 gewinnt natürlich auch, aber 21. Dh6+ setzt Matt in 5, während 29. Sec6 fxe5 30. De6+ Matt in 2 setzt.[Event "Vereinsmeisterschaft"][Site "Hewlett-Packard Company"][Date "????.??.??"][Round "?"][White "Kiffing 1678/1851"][Black "Gegner 1712"][Result "1-0"][PlyCount "63"][TimeControl "240+2"]{1024MB, Fritz8.ctg} 1. e4 e5 2. Nf3 Bc5 3. Nxe5 Bxf2+ 4. Kxf2 Qh4+ 5. Kg1 Qxe46. d4 c5 7. Bc4 d5 8. Bb5+ Kf8 9. Nc3 Qh4 10. g3 Qd8 11. Qf3 Nf6 12. dxc5 a613. Ba4 b5 14. Bb3 Ra7 15. Bg5 Qe7 16. Nd3 d4 17. Nd5 Bb7 18. Bxf6 gxf6 19. Re1Qd8 20. Qh5 Nd7 21. Ne7 Ne5 22. Rxe5 Bd5 23. Qh6+ Ke8 24. Nc6+ fxe5 25. Nxd8Bxb3 26. axb3 e4 27. Ne5 Rf8 28. Qd6 f6 29. Nec6 Rff7 30. Nxf7 Kxf7 31. Nxa7 e332. Qxd4 *

Beitrag von Kiffing

In einer intensiven Begegnung konnte ich in der 1. Bezirksklasse Bergischland triumphieren. In einem Najdorf mit Englischem Angriff kam es zu den typischen Königsangriffen am entgegengesetzten Flügel. Mein Königsangriff erwies sich hinterher als nachhaltiger, und so konnte ich schließlich den Gewinn festhalten. Die Idee mit dem überraschenden g6 und anschließendem Bg6+Bh6 erwies sich als die entscheidende zündende Idee. [Event "1. Bezirksklasse Bergischland"][Site "Hewlett-Packard Company"][Date "????.??.??"][Round "2"][White "Kiffing 1687/1851"][Black "Gegner 1593"][Result "1-0"][PlyCount "73"][TimeControl "240+2"]{1024MB, Fritz8.ctg} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Be3e6 7. f3 Be7 8. Qd2 O-O 9. O-O-O b5 10. g4 b4 11. Nce2 d5 12. g5 Ne8 13. Ng3Bb7 14. e5 Nc6 15. Nxc6 Bxc6 16. Bg2 Qa5 17. Kb1 Rc8 18. Qf2 Rb8 19. h4 Nc7 20.g6 Nb5 21. Ka1 Rb7 22. h5 f5 23. h6 hxg6 24. hxg7 f4 25. gxf8=Q+ Bxf8 26. Bxf4Nc3 27. bxc3 bxc3 28. Rb1 Ba3 29. Rxb7 Bxb7 30. Rb1 Bb2+ 31. Rxb2 cxb2+ 32.Kxb2 Qb4+ 33. Ka1 d4 34. Bc1 Bd5 35. Ne4 Qa4 36. Nf6+ Kf7 37. Nxd5 *

Beitrag von Kiffing

Regelrecht überfahren konnte ich meinen heutigen Gegner in der 1. Bezirksklasse Bergisch Land. Ich baute mich gegen das eher unregelmäßige sizilianische System meines Gegners mit dem Englischen Angriff auf. Im 10. Zug spielte mein Gegner einen eher schwachen Zug. Hier überlegte ich, ob ich mit 11. Sb3 oder 11. Sf5 fortsetzen sollte. Obwohl an dieser Stelle gern mit Sf5 fortgesetzt wird, entschied ich mich für 11. Sb3 aus folgenden Überlegungen: Mein Gegner hat mit 6. ...e6 und 10. ...e5 bereits ein Tempo verschenkt. Nach 11. Sb3 ist er nach 9. ...Ld7 wegen g5 nebst Sd5 zu 11. ...Le6 gezwungen, also hat er dann zwei Tempi verschenkt. Aus dynamischen Gesichtspunkten müßte mein Königsangriff folglich gefährlich anschwillen und mir später den Sieg geben. Daß mein Gegner noch nicht rochiert hat, ist hier unerheblich, denn der Englische Angriff läßt sich gegen einen noch nicht rochierten König genauso gut, teilweise noch besser, wie gegen einen klein rochierten König spielen. Genauso kam es dann auch. 18. ...b6 ist kein Einsteller, denn spielt mein Gegner 18. ...Lf8, geht er nach 19. d7+ in vier Zügen Matt. [Event "1. Bezirksklasse BL"][Site "Wuppertal"][Date "16.11.2014"][Round "3"][White "Kiffing 1678/1851"][Black "Gegner 1523"][Result "1-0"][PlyCount "41"][TimeControl "240+2"]{1024MB, Fritz8.ctg} 1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nc6 5. Nc3 a6 6. Be3e6 7. Qd2 Be7 8. O-O-O Nf6 9. f3 Bd7 10. g4 e5 11. Nb3 Be6 12. g5 Nd7 13. h4 f614. Nd5 Bxd5 15. exd5 Na7 16. Bh3 Nc5 17. Nxc5 dxc5 18. d6 b6 19. dxe7 Qxd2+20. Rxd2 Kxe7 21. Rd7+ *

Beitrag von Kiffing

Mit einem spektakulären und mustergültigen Durchbruch konnte ich in der Vereinsmeisterschaft einen wichtigen Schwarzsieg landen. Die geschlossene Eröffnung war beiderseitig ordentlich gespielt. Mein Aufbau mit 3. ...d5 ist bekanntlich zweischneidig, weil Schwarz zwar ein starkes Zentralfeld auf d5 bekommt, dafür aber das Feld e5 schwächt (eine Tatsache, welche die Hypermodernen dazu bewogen hatte, in der Eröffnung auf schnelle Zentrumsinbesitznahme durch Bauern zu verzichten). Diese Schwächung motivierte Weiß, mit einem schnellen Angriff frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Ich vertrieb den Läufer b5 und rückte a tempo am Damenflügel vor. Dafür hatte mein Gegner einen starken Springer auf e5 etabliert, die Stellung war ausgeglichen. Am Königsflügel war mein Gegner stärker, so daß ich die kleine Rochade vorläufig zurückhielt. Mit 11. ...Se7 machte ich vorerst den Sf3 überflüssig (Strategem von Mark Dworetzki) und ermöglichte wegen der Deckung des Feldes f5 das geplante ...Lb7. Mein Gegner griff indes den Punkt f7 mit beiden Springern an und zwang mich so doch noch zur kleinen Rochade. Aufgrund passiven weißen Spiels, das mir eine weitere Stärkung meines Aufmarschplans am Damenflügel ermöglichte, hatte ich meinen Gegner leicht überspielt und warf im 18. Zug durch einen schrecklichen Fehler, der so gar nicht zu meiner vorherigen Strategie paßte (der Ld6 fehlt für den Zug ...b4 - stellungsgerecht wäre 18. ...Ld5 nebst ...Tab8), meinen Vorteil in einem Zug weg. Dieser Fehler wurde aber noch durch den gegnerischen Fehler im 21. Zug übertroffen, wo mein Gegner es sich nicht nehmen ließ, in das Auge des Sturms zu rochieren. Ich erkannte meine taktische Chance sofort und brachte meinen Gegner mit einem lehrbuchmäigen Generaldurchbruch zur Strecke. Sowohl Matt als auch Damenverlust sind nicht mehr zu verhindern.[Event "Vereinsmeisterschaft Tornado Wuppertal"][Site "Hewlett-Packard Company"][Date "22.11.2014"][Round "?"][White "Gegner 1385"][Black "Kiffing 1678/1851"][Result "0-1"][PlyCount "56"][TimeControl "240+2"]{1024MB, Fritz8.ctg} 1. d4 Nf6 2. Nf3 e6 3. Nbd2 d5 4. e3 c5 5. c3 Nc6 6. Bb5Qc7 7. Ne5 Bd6 8. f4 a6 9. Bd3 c4 10. Bc2 b5 11. Ndf3 Ne7 12. Ng5 O-O 13. a3Bb7 14. Bd2 a5 15. Ngf3 Ne4 16. Bxe4 dxe4 17. Ng5 h6 18. Nh3 Bxe5 19. fxe5 Nf520. Qg4 Qe7 21. O-O-O Rfc8 22. Nf2 b4 23. cxb4 c3 24. Bxc3 axb4 25. axb4 Qxb426. Kd2 Rxc3 27. bxc3 Ra2+ 28. Ke1 Qxc3+ *

Beitrag von Kiffing

In der Vereinsmeisterschaft kam ich heute gegen Dragon zu einem Remis. In der Caro-Kann-Variante mit 3. ...dxe4 wendete ich im 12. Zug die Kompensationsstrategie von Emanuel Lasker an, so daß mein Gegner das Feld d5 dankbar annahm. Als ich mit 15. Sd2 das starke Feld d6 anpeilte, reagierte mein Gegner vorläufig richtig, entschied sich aber in den darauffolgenden Verwicklungen für die falsche Variante, so daß ich einen Bauern einkassieren konnte. Doch keine zwei Züge dauerte es, da war ich meinen Mehrbauern schon wieder los. Als ich im 20. Zuge meinem Gegner mit Tripplierung auf der e-Linie und der Fesselung auf der Diagonale a2-h7 den Garaus machen wollte, schlug dieser zurück, gewann den Bauern durch eine Kombination zurück und nahm mir alle Chancen auf besagter e-Linie. Er eroberte die e-Linie sogar zurück, konnte dies in Ermangelung von Einbruchsfeldern aber nicht ausnutzen. Ich selbst fand im 23. Zug die starke Idee 23. Tc1 nebst Sd2-b1-c3 und konnte damit wieder Teile meiner Entscheidungsgewalt zurückgewinnen. Nach komplizierten Manövern gewann ich im 33. Zug abermals einen Bauern. Als mein Gegner sich im 37. Zug für den Raub an den Bf2 entschied anstatt seinen Bb7 zu decken, war das entgegen meiner Meinung am Schachbrett nicht der Weg in den Verlust, sondern laut Computer die korrekte Entscheidung. Während ich meine Stellung wegen meiner 3-1 Mehrheit am Damenflügel schon gewonnen wähnte, sah der Computer das anders und behielt Recht. Wiewohl ich alles versuchte, zeigte mein Gegner mir die Haltbarkeit seines Endspiels auf. [Event "VM"][Site "Wuppertal"][Date "6.12.2014"][Round "?"][White "Kiffing 1678/1851"][Black "Dragon 1667"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "103"]1. e4 c6 2. d4 d5 3. Nc3 dxe4 4. Nxe4 Nf6 5. Nxf6+ exf6 6. Bc4 Be6 7. Bb3 Na68. Nf3 Nc7 9. O-O Bd6 10. Re1 O-O 11. c4 a5 12. c5 Be7 13. Bf4 Nd5 14. Bg3 Re815. Nd2 f5 16. Be5 f6 17. Bg3 f4 18. Rxe6 fxg3 19. hxg3 Qd7 20. Qe2 Bxc5 21.Rxe8+ Rxe8 22. Qc4 Bd6 23. Rc1 g6 24. Nb1 Kg7 25. Nc3 Nb6 26. Qd3 Bb4 27. Ne4Rd8 28. Qf3 f5 29. Nc5 Bxc5 30. dxc5 Nd5 31. Bxd5 Qxd5 32. Qc3+ Kf7 33. Qxa5Qd2 34. Qc3 Qxc3 35. Rxc3 Rd1+ 36. Kh2 Rd2 37. Rb3 Rxf2 38. Rxb7+ Ke6 39. a4Kd5 40. b4 Ra2 41. a5 Ra4 42. Rd7+ Kc4 43. Rb7 h6 44. Rb6 Kd5 45. a6 g5 46. b5Kxc5 47. Rxc6+ Kxb5 48. Rxh6 Rxa6 49. Rh5 Rg6 50. g4 f4 51. g3 fxg3+ 52. Kxg3 *

Beitrag von Kiffing

In der 1. Bezirksklasse lieferte ich mir mit meinem Gegner eine Art Theorieduell im Englischen Angriff gegen Najdorf. Zunächst schien es gut für mich zu laufen, nach dem Tempoverlust im 12. Zug wähnte ich mich sogar leicht im Vorteil. Doch war mein Zug 17. Lg5 nach seiner thematischen Befreiung 16. ...f5 nicht so nachhaltig wie von mir erhofft, ich konnte aus der Stellung nichts herausholen. Im Gegensatz zur Erstrundenpartie in der Liga holte ich nicht die Brechstange heraus, meine Turmmanöver in der h-Linie waren aber trotzdem eine Spur zu verpflichtend (die richtige Balance zu halten in zweischneidigen Stellungstypen ist eine hohe Kunst). Ich wurde m. E. in den letzten 10 Zügen vor allem deswegen so gnadenlos überspielt, weil sich meine vorgerückten Bauern als Schwächen erwiesen, meine Figuren banden, und nach 23. ...Tf5 bereits ein Bauer hing (probiert es selbst aus). Die letzten Züge waren natürlich sehr gut von Gegners Seite gespielt. [Event "1. Bezirksklasse"][Site "Hewlett-Packard Company"][Date "????.??.??"][Round "4"][White "Kiffing 1678/1851"][Black "Gegner 1684/1678"][Result "0-1"][PlyCount "56"][TimeControl "240+2"]{1024MB, Fritz8.ctg} 1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 d6 5. Nc3 e6 6. Be3a6 7. Qd2 Nf6 8. f3 Be7 9. O-O-O O-O 10. g4 Qc7 11. h4 Nxd4 12. Bxd4 e5 13. Be3Be6 14. Nd5 Nxd5 15. exd5 Bd7 16. Bd3 f5 17. Bg5 Rae8 18. gxf5 Bxf5 19. Rdg1Bxg5 20. hxg5 Bxd3 21. Qxd3 g6 22. Rh6 Re7 23. Rgh1 Rf5 24. Qe4 Rxg5 25. Qh4Rg2 26. Qe4 Qa5 27. Kb1 Qd2 28. R6h4 Re2 *

Beitrag von chessiscruel

ich mag den Zug 14.Sd5 nicht so recht,das Feld d5 kontrollierst du ohnehin,besser wäre wohl gewesen mit h4,g5,Standardangriff,weiter zu machen,ausserdem brauchst du den Springer später für deine Attacke,in solchen Stellungen,wo man angreift sollte man keine Figuren frühzeitig tauschen

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=chessiscruel;23615]ich mag den Zug 14.Sd5 nicht so recht,das Feld d5 kontrollierst du ohnehin,besser wäre wohl gewesen mit h4,g5,Standardangriff,weiter zu machen,ausserdem brauchst du den Springer später für deine Attacke,in solchen Stellungen,wo man angreift sollte man keine Figuren frühzeitig tauschen[/QUOTE]Damit hast Du völlig Recht. Irgendwie wollte ich unbedingt den Sf6 für den Königsangriff von seiner Verteidigungsposition vertreiben, aber die Abtäusche haben meinen Angriff nur abgetötet, und als die Leichtfiguren schließlich weg waren, kamen dann meine Bauernschwächen zur Geltung. Zudem wollte ich vor g5 noch h5 ziehen, damit der Springer nicht nach h5 meinen Angriff blockieren kann (direkt 14. h5 scheitert ja am thematischen Gegenschlag 14. ...d5). Insofern war ich da zu fixiert auf mein g5 erst nach h5, was ich meinte, mir nach dem schwarzen Tempoverlust im 12. Zug leisten zu können. Vielseitiger und flexibler wäre es von daher tatsächlich gewesen, Schwarz zu ...Sh5 kommen zu lassen; der Angriff ist zwar vorerst blockiert, dafür steht der Sh5 zweifelhaft.Wegen Vielseitigkeit und Flexibilität hätte ich auch Anands Idee 12. Dxd4 (aus dessen Partiensammlung) beachten können, was immerhin 13. Db6 droht und Weiß steht schon deutlich besser. Spielt Schwarz 12. ...b5 unterstützt die Dd4 den Bauernsturm am Königsflügel.

Beitrag von Kiffing

In der Vereinsmeisterschaft gelang mir heute ein schöner Sieg. Ich machte mir dabei das starke Strategem von John Nunn zunutze, der erklärt hatte, daß Weiß in Caro-Kann-Strukturen (Bd4 gegen Bc6+Be6) seinen Springer auf e5 postieren und behaupten und dann mit den Königsflügelbauern vorpreschen sollte. Die Drohung schien stärker als die Ausführung zu sein, denn um den Sturm zu ersticken, spielte mein Gegner seinen Le4 nach d5, wo dieser nach dem eleganten Schlenker 14. Ld3! allerdings in Erklärungsnot war. Der Läufer ging verloren und wenig später auch die Dame. :zufrieden:PS.: 7. Lxf7+?? scheitert an 7. ...Kxf7 8. Sxe5+ Dxe5+! -+[Event "VM Tornado Wuppertal"][Site "Hewlett-Packard Company"][Date "20.12.2014"][Round "?"][White "Kiffing 1678/1851"][Black "Gegner 1599"][Result "1-0"][PlyCount "35"][TimeControl "240+2"]{1024MB, Fritz8.ctg} 1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qd6 4. d4 Nf6 5. Bc4 c6 6.Nf3 Bg4 7. Be3 e6 8. h3 Bh5 9. g4 Bg6 10. Ne5 Nbd7 11. f4 Ne4 12. Nxe4 Bxe4 13.O-O Bd5 14. Bd3 f6 15. Nxd7 Qxd7 16. c4 O-O-O 17. cxd5 exd5 18. Bf5 *

Beitrag von hako

Toller Sieg :top: kurz und schmerzlos :)

Beitrag von Kiffing

Einen weiteren Sieg konnte ich heute in der Vereinsmeisterschaft einfahren. In einem Sizilianer mit 3. Lc4 schaffte es meine Gegnerin mit dem ideenreichen 13. Sf1! (der Springer gelangt nach e3, wo er sehr wirkungsvoll steht), mich leicht zu überspielen. Die kritische Stellung ist vor dem 20. und 21. Zug, wo die Partie kippte. 20. Sxf6+ Dxf6 21. Sd7 ist sehr gefährlich. Natürlich kann Schwarz den Qualitätsgewinn durch die Mattdrohungsriposte 21. ...Dg5 vereiteln. Aber zum einen steht Weiß nach 22. f3 Tfd8 23. Sc5 Lh7 24. Te5 bereits klar besser. Zum anderen gibt der weiße Angriff Schwarz die Gelegenheit mit dem leicht gespielten Fehler 21. ...Dg6? fehlzugreifen, denn nun verliert Schwarz nach 22. f3 Tdf8? 23. Se5 eine Figur. Der Textzug 20. Da4?! ist nicht zwingend genug, und 21. dxe5? ist bereits völlig unverständlich, auch weil Weiß nach 21. Sxe5 immer noch leicht besser steht. 21. dxe5? ist u. a. deswegen ein Fehler, weil der Zug ein wichtiges Tempo verliert, was Schwarz sich z. B. durch den Textzug 21. ...Db6 zunutze machen kann. Nun hat Schwarz Initiative, und wegen der Schwäche des Be5 ging dieser schnell verloren. Weiß spürte durchaus den Wendepunkt dieser Partie und versuchte, sich mit der Brechstange, d. h. mit einem Figurenopfer, gegen ihr Schicksal zu stemmen. Doch da ich die weißen Drohungen leicht parieren und mir mit der Mehrfigur ebenso leicht am Damenflügel Freibauern verschaffen konnte, war der Sieg schnell nur noch eine Frage der Technik. [Event "VM Tornado Wuppertal"][Site "?"][Date "8.2.2015"][Round "?"][White "Gegnerin (-)"][Black "Kiffing (1676/1851)"][Result "0-1"][PlyCount "96"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. Bc4 Nc6 4. c3 Nf6 5. d3 e6 6. Bg5 Be7 7. O-O O-O 8. Nbd2d5 9. exd5 exd5 10. Bb5 Bf5 11. d4 c4 12. Re1 Bd6 13. Nf1 h6 14. Bh4 a6 15. Ne3Be4 16. Bxc6 bxc6 17. Ne5 Rc8 18. N3g4 Be7 19. Bxf6 Bxf6 20. Qa4 Bxe5 21. dxe5Qb6 22. b4 Rfe8 23. Qd1 h5 24. Nf6+ gxf6 25. exf6 Bg6 26. Re7 Rxe7 27. fxe7 Re828. Qe2 Qc7 29. Re1 Qd7 30. Qe3 f6 31. Qe6+ Qxe6 32. Rxe6 Kf7 33. Rxc6 Rxe7 34.f3 Bd3 35. h3 Re1+ 36. Kh2 Rc1 37. Rxa6 Rxc3 38. b5 Rc2 39. b6 Rb2 40. Ra7+ Kg641. b7 c3 42. Ra3 Rxb7 43. Rxc3 Bc4 44. a4 Ra7 45. Ra3 d4 46. a5 d3 47. Ra1 Bb348. Ra3 d2 *

Beitrag von Kiffing

Einen schönen Start-und-Zielsieg feierte ich heute in der 1. Bezirksklasse Bergisch-Land gegen BSW V. In der spanischen Steinitzvariante stand mein Gegner mit seinem System nach 6. ...Sge7 ("normal" ist 6. ...Sf6) etwas gedrungen. Durch einen Fehler im 11. Zug konnte ich einen Bauern gewinnen und die Königsfestung erschüttern, fortan war ich auf der Siegesstraße. Danach provozierte ich weitere schwarzen Schwächen und erhöhte den Druck auf den Gegner. Im 19. Zug erzwang ich bereits die Öffnung der e-Linie mittels 19. ...Lxd5 20. exd5, so daß ich zusätzlich Spiel gegen den in der Mitte verbliebenen schwarzen König erlangt hätte. Ein grober Fehler des Gegners beschleunigte aber das Ende. Seht selbst:[Event "1. Bezirksklasse BL"][Site "?"][Date "2015.02.08"][Round "5"][White "Kiffing 1676/1851"][Black "Gegner 1503/1652"][Result "1-0"][ECO "C62"][PlyCount "41"]1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 d6 4. d4 exd4 5. Nxd4 Bd7 6. Nc3 Nge7 7. Be3 a6 8.Bc4 Nxd4 9. Bxd4 Nc6 10. Be3 Be7 11. Qd2 Na5 12. Bxf7+ Kxf7 13. Qd5+ Ke8 14.Qxa5 b6 15. Qh5+ g6 16. Qe2 Rf8 17. Bh6 Rf7 18. Nd5 Bc6 19. Qc4 Kd7 20. Nb4 Bd521. exd5 1/2-1/2

Beitrag von Kiffing

In der ersten Runde des Solinger Karnevalsopens wurde ich an Brett 1 gesetzt und bekam es dem zufolge mit einem absoluten Schwergewicht, mit einem FM mit IM-Stärke, zu tun. Serviert wurde die Moderne Verteidigung, wobei meine Eröffnungsbehandlung klassisch war, da ich mit nahezu jedem Zug eine Figur auf ein starkes Feld entwickelte, während die Eröffnungsbehandlung meines Gegners durchdachter und themenorientierter war. Bereits im 8. Zug machte der Gegner mit der Lage des Ld3 (aus diesem Grund wäre 8. 0-0 vorzuziehen gewesen) eine Schwäche von mir aus und hätte mit dem forcierten 9. ...cxd4 10. Sxd4 h6! 11. Lh4 Db6 12. Sce2 e5 in ein vorteilhaftes damenloses Mittelspiel übergehen können (in dem ich eine jämmerliche Figur gemacht hätte). Dadurch, daß mein Gegner diesen Fehler nicht bestrafte, blieb die Partie offen und auch für meinen Geschmack interessant. Mein Gegner erzwang im 14. Zug die Schwächung 14. a3, so daß sich ihm fortan eine konkrete Angriffsmarke bot. Mit 15. Lxf6 spielte ich auf den Punkt d5 und besetzte das starke Zentralfeld mit meinem Springer, der nur unter dem Preis einer Schwäche auf d6 vertrieben werden kann. Dafür gab ich das Läuferpaar ab, und wenig später spielte ich mit zwei Springern gegen zwei Läufer. Mein Gegner vertrieb indes im 18. Zug meinen Sd5 und nahm dafür die Schwäche auf d6 in Kauf. Die Partie hatte nun igelähnliche Strukturen, und langes Lavieren war die Folge. Mit einem starken Umgruppierungsmanöver mit 24. ...La8 und dem Multifunktionszug 25. ...Db7!!, der gegen meine beiden Schwächen auf e4 (ein f3 wäre keine Lösung, weil der Gegner mit ...Le5+ den Zug f4 ohnehin erzwingen würde) und b4 gerichtet war und sich zudem taktisch aufgrund der Fesselung nach dem Schlagen auf d6 rechtfertigen ließ, fand mein Gegner den Schlüssel zur Stellung, denn der darauffolgende taktische Schlagabtausch führte zu entscheidendem Materialgewinn. Als mein Gegner den weißen Angriffszug 28. Da7 an sich abperlen ließ (interessanterweise hätte auch der Bb2 wegen 28. ...Dxb2 29. Tb1 Da3 30. Tb3 Dc5 einfach genommen werden können), fiel schnell der Vorhang. [Event "Karnevals-Open"][Site "?"][Date "13.2.2015"][Round "1"][White "Kiffing 1676/1851"][Black "Gegner FM 2376/2423"][Result "0-1"][PlyCount "78"]1. e4 g6 2. d4 Bg7 3. Nf3 d6 4. Nc3 a6 5. h3 b5 6. Bd3 Bb7 7. Bg5 Nd7 8. Qe2 c59. Qe3 Rc8 10. O-O h6 11. Bh4 Ngf6 12. Rfe1 cxd4 13. Nxd4 O-O 14. a3 Ne5 15.Bxf6 Bxf6 16. Nd5 Bg7 17. Rad1 Nxd3 18. Qxd3 e6 19. Nc3 Qc7 20. Qe3 Rfd8 21.Re2 Kh7 22. g4 Qe7 23. Kh2 Rc4 24. Red2 Ba8 25. Nde2 Qb7 26. f4 b4 27. axb4Qxb4 28. Qa7 Bb7 29. Ra1 Ra8 30. Qe3 Bc6 31. Qd3 Bxe4 32. Qxd6 Qxd6 33. Rxd6Bxc2 34. Raxa6 Rxa6 35. Rxa6 Rb4 36. Ra2 Bb3 37. Ra7 Bc4 38. Kg3 Rxb2 39. Kf3Rb3 *

Beitrag von Kiffing

Ein wichtiger Sieg gelang mir heute in der 2. Runde des Karnevalsopens. In einer nimzoindischen Partie, die allerdings alles andere als einen nimzotypischen Verlauf hatte, konnte ich zwar taktisch deutlich machen, daß der Zug 9. Lf4? ein Eröffnungsfehler war. Es fehlte allerdings der Abschluß mit 13. ...Lxc3 14. Dxc3 Txe5! 15. Dxe5 Dxd3 16. Td1 (16. Dxc5? Lg4!! 17. f3 Td8 18. fxg4 Se4 -+) Dxc4 mit zwei Figuren gegen Turm und besserer Stellung, weil Weiß Schwierigkeiten hat zu rochieren. Das Endspiel behandelte ich daraufhin im Großen und Ganzen thematisch mit vielen taktischen Raffinessen (Endspiel gehört eigentlich nicht zu meinen Stärken, beim Gegner aber noch weniger) und einem schönen Königsmarsch. Eine Raffinesse fehlte allerdings, denn 30. ...Tf6! gewinnt ziemlich schnell, weil Schwarz nun den Königsflügel abräumt. [Event "Karnevals-Open 2015"][Site "?"][Date "14.2.2015"][Round "2"][White "Gegner 1569/1601"][Black "Kiffing 1676/1851"][Result "0-1"][PlyCount "116"]1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 Bb4 4. Bg5 O-O 5. e3 c5 6. Nf3 d6 7. Bd3 Re8 8. Qc2h6 9. Bf4 Nc6 10. a3 e5 11. dxe5 dxe5 12. Bxe5 Nxe5 13. Nxe5 Rxe5 14. axb4 cxb415. Rd1 Qa5 16. Ne2 b3+ 17. Qd2 Qxd2+ 18. Rxd2 Be6 19. Nf4 Ne4 20. Bxe4 Rxe421. Nxe6 Rxe6 22. O-O Rc8 23. Rd3 Rb6 24. Rc1 a5 25. Kf1 a4 26. c5 a3 27. bxa3b2 28. Rb1 Rxc5 29. Rdd1 Rc2 30. Ke1 Kf8 31. a4 Ke7 32. h4 Rb4 33. g3 Rxa4 34.Kf1 Rac4 35. Kg2 Rc6 36. g4 Rf6 37. Rf1 Kd6 38. Kg3 Kc5 39. f4 Kb4 40. Rfd1 Kb341. Kf3 Rfc6 42. Rd7 Ka2 43. Rxb2+ Rxb2 44. Rxf7 g6 45. Rh7 g5 46. hxg5 hxg547. f5 b5 48. Rf7 b4 49. f6 b3 50. Rf8 Rb1 51. Ke4 Rf1 52. f7 Rcf6 53. Ra8+ Kb154. Rb8 b2 55. Rb5 Rxf7 56. Rxg5 Rc7 57. Rh5 Kc1 58. Rh2 b1=Q+ *

Beitrag von Kiffing

In der 3. Runde ging leider einiges schief. In einem abgelehnten Katalenen vermied ich den Zug ...c6 wegen dessen Passivität, der in dieser Variante aber notwendig ist. Mein Gegner zeigte mir auf, warum der Bd5 nach ...c5 solch eine markante Schwäche ist. Weiß, der sich schon im 14. Zug an dem Bauern hätte gütlich tun können (es geht die Kombination wegen Matt auf f7 und der Bindung der Dd8 und Lb7 an den Tc8), transformierte seinen Vorteil in eine Zersplitterung meiner Bauernstruktur am Königsflügel. Das Wiedernehmen mit dem Bauern statt mit der Dame beschleunigte das Ende. Denn wie mir mein Gegner nach der Partie aufzeigte, wäre es im Endspiel gar nicht so leicht für Weiß gewesen, diese frappierend wirkenden Schwächen auszunutzen. Zudem stehe ich am Damenflügel sicher wie eine Eins. Fritz 14 zeigt nach 19. ...Dxf6 auch nur 0,26 an...[Event "Karnevalsopen"][Site "?"][Date "14.2.2015"][Round "3"][White "Gegner 2045/2041"][Black "Kiffing 1678/1851"][Result "1-0"][PlyCount "39"]1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. g3 d5 4. Nf3 Be7 5. Bg2 Nbd7 6. O-O b6 7. Qc2 Bb7 8. cxd5exd5 9. Bf4 c5 10. Nc3 a6 11. Rad1 Rc8 12. Qf5 c4 13. Ne5 Nf8 14. Bh3 Ng6 15.Bg5 Rc7 16. Bg2 b5 17. Bxf6 Bxf6 18. Ng4 Rd7 19. Nxf6+ gxf6 20. e4 *

Beitrag von Kiffing

Ich melde mich wieder zurück aus der Klingenstadt! :)In der 4. Runde stellte ich gegen das mir unbekannte Jänisch-Gambit (das ich am Brett für eine Abart des Lettischen Gambits gehalten habe, das jemand aus meinem Verein gerne spielt, und zu dem ich später noch einen Thread zu eröffnen werde) gleich einen Bauern ein. Das von mir im Sinne eines Ringens um die Initiative gespielte 4. d4? ist inkorrekt. Ich entschied mich außerdem für diesen Textzug am Brett, weil ich die beiden Hauptvarianten am Brett verwarf. 4. d3 fand ich passiv und langweilig, und Sc3 gefiel mir nicht wegen 4. ...fxe4 5. Sxe4 d5, und ich glaubte, mein Springer würde wieder vertrieben werden. Hier übrigens einen Dank an SiegerFCN, der mir nach der Partie sehr gute Ratschläge gab. Tatsächlich ist 5. ...d5 kein Problem, denn SiegerFCN machte mich auf die schöne Riposte 6. Sxe5 aufmerksam. Laut Eröffnungsdatenbank Fritz14 entsteht nun eine sehr schöne, mehr oder weniger forcierte Variante, in der Weiß den Mehrbauern zur richtigen Zeit zurückopfert und leicht besser steht: 7. Sxc6 Dg5 8. De2 Sf6 9. f4! Dxf4 10. d4 +=Nach dem Bauernverlust kam rasch der schwarze Gegenfehler 10. ...Ld6, so daß ich nach 11. g3 ein dynamisches Lf4 drohte. Dieser Zug ermöglichte mir eine Kombination, durch die ich einen Bauern gewinnen konnte. Leider versäumte ich daraufhin eine zweite Kombination, die allerdings ungefähr Schwierigkeitsgrad Grabinski/Volotikin hat (was nicht heißt, daß man sie nicht finden könnte). Diese ist möglich durch 17. Tf7+ Ld7 18. Dd4!! De6 (18. ...dxc4 führt zu der weißen Grundidee mittels 19. Dxd6 Kxd6 20. Td1+) 19. Df4+ Dd6 (was sonst?) 20. Dxd6+ Kxd6 21. Txg7In der Post-Festum-Analyse mit SiegerFCN hatte dieser übrigens eine andere, diesmal strategische, interessante Idee, um in Vorteil zu kommen. SiegerFCN schlug 16. Td4! Kc7 17. Dh5 Td8 18. Tad1 mit der Idee Lb3 nebst c4. (alle Pfeile zeigen auf d5 :D) Ein, wie ich finde, starker Gedanke, den ich mir für ähnliche Situationen merken werde![Event "Karnevals-Open"][Site "?"][Date "15.2.2015"][Round "4"][White "Kiffing 1676/1851"][Black "Gegner 1597"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "34"]1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 f5 4. d4 fxe4 5. Nxe5 Nxe5 6. dxe5 c6 7. Bc4 Qa5+ 8.Nc3 Qxe5 9. O-O d5 10. Re1 Bd6 11. g3 Nf6 12. Bf4 Qe6 13. Bxd6 Qxd6 14. Nxe4Nxe4 15. Rxe4+ Kd7 16. Rf4 Kc7 17. Bf1 Be6 * Zum Schluß noch eine Perle, wo mein Gegner in einem Kombinationsfeuerwerk unter ging. :cool: :v:[Event "Karnevalsopen"][Site "?"][Date "15.2.2015"][Round "5"][White "Kiffing 1676/1851"][Black "Gegner 1295"][Result "1-0"][PlyCount "45"]1. e4 c5 2. Nf3 g6 3. c3 Bg7 4. d4 cxd4 5. cxd4 d6 6. Bc4 Nf6 7. Nc3 Nc6 8. Be3O-O 9. Qd2 Ng4 10. Bg5 Qb6 11. h3 Nf6 12. O-O Qa5 13. Rfe1 a6 14. Rac1 b5 15.Bxf6 Bxf6 16. Bd5 Qb6 17. Nxb5 axb5 18. Rxc6 Qa5 19. b4 Qd8 20. e5 Bb7 21. exf6e6 22. Rxd6 Qxd6 23. Qh6 *

Beitrag von Kiffing

In der Vereinsmeisterschaft gewann ich gestern gegen Schachbrille97, hatte aber auch sehr viel Glück auf meiner Seite. In einer Art Najdorf mit Sf3 statt Sb3 und vorgeschaltetem Ld3, wurde ich mit der radikalen Öffnung des Spiels durch 14. ...d5 und 16. ...e4 schnell ungeduldig. Am Ende verlor ich zwei Bauern, die durchaus kompensiert werden konnten, aber da noch nichts konkretes in der Luft lag, wurde es für Schwarz eine Zitterpartie. Die Stellung war aber auch für Weiß unangenehm zu spielen, der im 22. Zug einen Bauern durch eine Kombination verlor. Nach 22. Sg5 habe ich zwei Möglichkeiten, einen Bauern wiederzugewinnen, entschied mich aber statt 22. ...Dc7! für die falsche Möglichkeit 22. ...Lxh2+??Nun hätte Weiß sofort gewinnen können, denn nach 23. d6! Dxc3 24. Dxc3 Txc3 25. Lxb7 kann Schwarz sofort aufgeben. Doch war 23. d6! nicht die einzige Widerlegung meiner Fehlkombination. Eine andere Gegenkombination war für Weiß noch nach 25. Dxc3 Txc3 26. Lxg6!! Txe2 27. Lxf7+ drin, womit er zwei Bauern gewinnt. Erst nach 25. Td1? war endgültig klar, daß Weiß es nicht vermocht hatte, seine Chancen zu nutzen bzw. meinen Fehler zu bestrafen, so daß mein Plan nun aufging und ich fortan auf zwei Ergebnisse spielen konnte. Nun wähnte ich mich mit dem Gegenangriff nach 26. ...h6 bereits am Ziel meiner Träume, der Sieg schien durch den Figurengewinn besiegelt zu sein, doch machte Weiß mit 27. Tf3 klar, daß er sich seine Figur nicht kampflos nehmen läßt. Hier hätte ich mit dem studienartigen 27. ...Kg7!! (auch mein erwogenes 27. ...Lxd5!? war noch deutlich besser als mein Textzug) 28. d6 Lc6! die Entscheidung herbeiführen können, mein 27. ...hxg5 war dagegen richtig schlecht, denn nun rettet Weiß relativ simpel die Figur, und in einem ausstehenden Doppelturmendspiel wurden die Karten neu gemischt. Außerdem versäumte ich mit 29. ...Le6! eine schmucken Kerkerhaft des weißen Turms.Am Anfang des Doppelturmendspiels stand Weiß leicht besser, so daß ich meine Strategie darauf anlegte, auf der einen Seite den starken Be5 zu stoppen, und auf der anderen Seite die weiße Majorität am Damenflügel zu zersplittern. Mit 33. bxa5? ließ Weiß meinen Plan widerstandslos zu. Hier hätte er seinen leichten Vorteil mit 33. Td5 axb4 34. axb4 Teb8 35. Kf2 beibehalten sollen, denn nun geht die Initiative auf Schwarz über. Ab dem 37. Zug konnte ich bereits wieder auf zwei Ergebnisse spielen, denn Weiß hat nun drei Isolanis, die ständiger Aufmerksamkeit bedürfen. Nach hartem Lavierkampf fiel schließlich im 42. Zug der Be5, und ich peitschte meine 3-1-Majorität am Königsflügel nach vorne. Während ich mich am Königsflügel Schritt für Schritt nach vorne kämpfte, wagte mein Gegner mit 51. c4 einen Gegenangriff ohne Grundlage, den Bc4 sah ich hier zurecht als Kind des Todes an.Nach weiteren Kämpfen hatte ich im 58. Zug im Prinzip die Partie gewonnen. Anstatt den Gewinn mit 58. ...Tc1+ 59. Ke2 Tg1 zu forcieren, so daß nun bereits zwei verbundene Freibauern vor den Toren stehen, verspielte ich fast meinen gesamten Vorteil wieder. Es blieb bei nur einem Mehrbauern, und mein Gegner kann meinen König endspieltheoretisch korrekt mit Schachs zusetzen. Hier rettete mich am Ende mein Gegner aus der Malaise, der die Stellung falsch einschätzte und bereits in klarer Remisstellung aufgab (64. Kg4 Txg2 65. Kxf4 =).[Event "Vereinsmeisterschaft"][Site "Wuppertal"][Date "17.2.2015"][Round ""][White "Schachbrille97 1449"][Black "Kiffing 1676/1851"][Result "0-1"][PlyCount "126"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Bd3 e5 7. Nf3 Be7 8. O-OO-O 9. Be3 b5 10. a3 Bb7 11. Qd2 Nbd7 12. Rad1 Nb6 13. Qe2 Qc7 14. Rd2 d5 15.Bxb6 Qxb6 16. exd5 e4 17. Bxe4 Rfe8 18. Re1 Bc5 19. b4 Bd6 20. Qd3 Rac8 21.Rde2 g6 22. Ng5 Bxh2+ 23. Kxh2 Qc7+ 24. Kg1 Qxc3 25. Rd1 Qxd3 26. Rxd3 h6 27.Rf3 hxg5 28. Rxf6 Bxd5 29. f3 Bxe4 30. fxe4 Ra8 31. e5 Kg7 32. Rd6 a5 33. bxa5Rxa5 34. Rd3 Re6 35. Rd5 Rxa3 36. Rxb5 Rc3 37. Rd5 Kf8 38. Rd6 Ke7 39. Rd5 Rec640. Rdd2 R3c5 41. Kf2 Ke6 42. Kf3 Rxe5 43. Kg4 Rc4+ 44. Kg3 f5 45. Rxe5+ Kxe546. Kf2 f4 47. Kf3 Rc3+ 48. Kf2 g4 49. Re2+ Kf5 50. Rd2 Re3 51. c4 Rc3 52. Rd5+Ke4 53. Rg5 Rc2+ 54. Kf1 Rc1+ 55. Kf2 g3+ 56. Ke2 Rc2+ 57. Kf1 Rxc4 58. Rxg6Ke3 59. Re6+ Re4 60. Rf6 Ra4 61. Re6+ Kd4 62. Ke2 Ra2+ 63. Kf3 Rf2+ *

Beitrag von Kiffing

Mehrere Leben hatte ich heute in der SBBL-Bezirksklasse Bergisch Land. Nachdem ich den etwas unorthodox anmutenden Eröffnungsausbau von Schwarz in einem Sizilianer nicht frühzeitig mit 6. Sxc6 bxc6 7. e5 +/- bestrafte und ich mit der großen Rochade ein in dieser konkreten Variante vermutlich zu hohes Risiko einging, kam der Gegner zu einem starken Königsangriff. In der Partie mit heterogenen Rochaden hätte mein Gegner im Prinzip schnell die Weichen auf Sieg stellen können. Die Verdoppelung der Türme auf der b-Linie war die goldrichtige Strategie, und wäre diese konsequent zu Ende geführt worden, so hätte es bei mir nach 23. ...Lxa4 24. Lxa4 Txb2 25. Dxb2 Txb2 26. Txb2 Sg6 27. Tf1 Da5 -+ schnell ziemlich düster ausgesehen. Nach dem inkonsequenten 23. ...Td8? war ich hingegen wieder im Spiel, peitschte nun meinen eigenen Angriff entschlossen nach vorne und hätte mit 29. Dd3?? abermals eine Bruchlandung hinlegen können. Wieder kam mir mein Gegner zu Hilfe, der nach einer Kette guten Zügen den forcierten Gewinn mittels 32. ...Txc4+ 33. Kb1 Dxa3 nebst ...Ta4 und schnelles Matt nicht fand. Ich selbst lauerte auf Konter, und als mein Gegner sich endgültig festgefahren hatte, wurde mein Konterangriff zu einem schnellen Erfolg, seht selbst:[Event "1. Bezirksklasse BL"][Site "?"][Date "8.3.2015"][Round "6"][White "Kiffing 1683/1851"][Black "Gegner 1513"][Result "1-0"][PlyCount "75"]1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Be3 e6 7. Qd2 Bb4 8. f3O-O 9. O-O-O d5 10. Nxc6 bxc6 11. a3 Ba5 12. Bc5 Re8 13. e5 Nd7 14. Bd6 Bc7 15.Bxc7 Qxc7 16. f4 Rb8 17. Na4 c5 18. c4 d4 19. Bd3 Nf8 20. Bc2 Bd7 21. h4 Rb722. g4 Reb8 23. Rh2 Rd8 24. h5 Bxa4 25. Bxa4 Nd7 26. h6 g6 27. Bxd7 Qxd7 28.Rf1 Qa4 29. Qd3 Rb3 30. Qc2 d3 31. Rd2 Rd4 32. Qd1 Qxc4+ 33. Kb1 Qb5 34. Qf3Rd5 35. f5 Qd7 36. fxg6 hxg6 37. Qf6 Kf8 38. h7 *

Beitrag von Kiffing

Eine schlimme Niederlage gegen einen jungen Spieler kassierte ich heute gegen Langenberg in der 1. Bezirksklasse Bergischland. Zwar fand ich früh einen taktischen Schlag, den ich völlig zurecht nicht sofort ausführte (9. ...Sxe5?? 10. fxe5 Lxb5 11. Sg5 +-). Aber auch danach konnte mein Gegner mir durch seine dynamischen Vorteile gekonnt gegenüber meinen statischen Vorteilen den Schneid abkaufen. Am Ende spielte nur noch Einer, und als ich am Ende mit 31. ...Kxf8?? aufgrund des Gedankengangs, den Gegner mit seinem Turm nicht nach e7 zu lassen, völlig zu Unrecht mit dem König wiedernahm (31. ...Txf8 32. Te7 Lf6! 33. Txa7 Txf7 =), und so die letzte Chance, die mein Gegner mit ließ, verspielte, war es um mich geschehen. [Event "1. Bezirksklasse BL"][Site "?"][Date "????.??.??"][Round "7"][White "Gegner 1430"][Black "Kiffing 1687/1851"][Result "1-0"][PlyCount "71"]1. e4 c5 2. Nc3 d6 3. f4 Nc6 4. Nf3 Nf6 5. Bb5 Bd7 6. O-O e6 7. e5 Nd5 8. d3Nxc3 9. bxc3 d5 10. d4 Nxe5 11. Bxd7+ Nxd7 12. Rb1 b6 13. Ne5 Nxe5 14. fxe5 Be715. Qg4 g6 16. Bh6 Qc7 17. Rf2 Bf8 18. Bg5 Bg7 19. Rbf1 O-O 20. h4 h5 21. Qf4Kh7 22. g4 f6 23. exf6 Qxf4 24. Rxf4 Bh8 25. f7 e5 26. R4f2 exd4 27. Be7 hxg428. Kg2 dxc3 29. Kg3 Bd4 30. Re2 Kg7 31. Bxf8+ Kxf8 32. Kxg4 Rd8 33. Re6 Bg734. Kg5 d4 35. Kxg6 c4 36. Rfe1 *

Beitrag von Kiffing

Ich bin wieder zurück aus Bielefeld, wo ich alljährlich beim beliebten Turnier Sekt oder Selters teilnehme. Was habe ich dort für Partien gespielt?Mit einem Schwarzsieg kam ich ganz vorzüglich ins Turnier. Ich lehnte das Morra-Gambit ab, aber Weiß spielte die Partie trotzdem im Angriffsmodus weiter. Den weißen Angriffen fehlte es freilich an der nötigen Grundlage, so daß ich mir schnell eine angenehme Position erarbeiten konnte. Weiß besaß den berühmten d-Isolani, wo ich themengerecht das Feld davor mit meinem Springer besetzte. Später wurden aus dem Isolani die bekannten hängenden Bauern, die ich mit 19. ...Sd5 -/+ sofort hätte angreifen können. Ich sah sehr wohl, daß dieser Zug der korrekteste Zug gewesen wäre, verzichtete aber auf diesen Zug aus Sorge um 19. ...Sd5 20. Lxe7 Dxe7 21. c4? Hier erkannte ich nicht den taktischen Witz mit 21. ...bxc4 22. Txc4 Sc3! mit Qualitätsgewinn. Das war aber meine einzige Ungenauigkeit in der Partie. Die Dame, die anstelle des Springers auf d5 Platz nahm, ermöglichte mir nur wenig später eine noch viel kräftigere Kombination. Mit einem wunderschönen Damenopfer machte ich auf die schwache Grundreihe der Gegnerin aufmerksam und gewann spielentscheidend eine Figur. :top: Seht selbst: [Event "Sekt oder Selters"][Site "?"][Date "22.5.2015"][Round "1"][White "Gegnerin 1659/1669"][Black "Kiffing 1683/1845"][Result "0-1"][PlyCount "62"]1. e4 c5 2. d4 cxd4 3. c3 d5 4. exd5 Qxd5 5. cxd4 Nf6 6. Nc3 Qd8 7. Bb5+ Bd7 8.Qa4 e6 9. Nf3 Bxb5 10. Nxb5 Nc6 11. O-O a6 12. Nc3 b5 13. Qd1 Be7 14. Bf4 Nb415. Rc1 Nbd5 16. Bg5 O-O 17. Qe2 Rc8 18. Rfd1 Nxc3 19. bxc3 Qd5 20. Ne5 Rfd821. c4 bxc4 22. Rxc4 Rxc4 23. Qxc4 Qxe5 24. dxe5 Rxd1+ 25. Qf1 Rxf1+ 26. Kxf1Nd5 27. Bxe7 Nxe7 28. f4 Nd5 29. g3 a5 30. Ke1 Nc3 31. a3 Nb1 *

Beitrag von Kiffing

In meiner zweiten Partie mußte ich wieder gegen den Drachen kämpfen, scheiterte aber diesmal an den zahlreichen taktischen Fallstricken dieser Eröffnung. Mein Gegner war ein 12- oder 13jähriges Talent. Die Startphase war Standard. Im 13. Zug wäre 13. Lh6 eine mögliche Alternative. Allerdings kann Schwarz den Läuferzug einfach mit 13. ...Sc4 oder auch 13. ...Da5 ignorieren. Ich wollte meinen Königsangriff nachhaltiger gestalten. Im 15. Zug wich ich erstmals vom Buch ab. 15. Sde2 ist Theorie. Am Brett gefiel mir der Textzug aber nicht, weil der Springer der Dame den Weg zum Königsflügel abschneidet. Bekanntlich gehört Dh2 zu den zahlreichen Standardwaffen für einen typischen Königsangriff gegen den Drachen. Außerdem sah ich Schwarz zu Unrecht nach 15. ...b5 im Vorteil, denn mit 16. Lg5! besitzt Weiß auf 16. ...b4 die starke Riposte 17. Lxf6 Lxf6 18. Sd5 und alles ist im grünen Bereich. Meinen aus dem Englischen Angriff bekannten Zug mit dem Springer nach b3 beantwortete Schwarz mit der höchstmöglichen Konsequenz. Nach 15. ...a5? übersah ich allerdings die Kombination 16. e5!! dxe5 17. Sd5!! die entscheidend Material gewinnt. Schlägt Schwarz den Springer, hat Weiß Doppelangriff auf Turm und Läufer und kann diesen auch nicht mit 18. ...Tc7 wegen 19. Lb6 parieren. Überhaupt arbeiten hier Dame, Turm, Springer und Läufer so stark zusammen, daß schwarzer Materialverlust nicht ausbleibt. Während Schwarz also am Damenflügel aktiv wurde, sah ich die Zeit reif für den Läuferzug nach 16. Lh6, womit ich den Königsangriff einleiten wollte. Mit 18. Sd2 hoffte ich auf einen Wegzug des angegriffenen Turms und plante Bauernsturm mit dem im Drachen so starken Zug Sd5, der für den weißen Königsangriff oftmals die Entscheidung bringt. Doch Schwarz entschied sich hier richtig für das Qualitätsopfer, so daß er wieder die Intitiative an sich riß. Nach 20. ...Le6 (Schwarz: "der Angriff spielt sich hier wie von selbst") erkannte ich richtig, daß c5 das Schlüsselfeld für die schwarze Dame ist, wo sie den Bc3 angreift und nach a3 strebt. Meine Verteidigung mit 21. Dg5 war aber die falsche Wahl, besser wäre das Manöver The1-e3. Nach 21. Dg5 Sh7!? war 22. Dg3?? mein letzter Fehler, der sofort verliert. Mit 22. Dxe7 Dc6! (droht Einschlag auf c3 und gleichzeitig Damenfang) 23. Sb1! (pariert beides) Dc4 24. Kb2 Dxa2+ 25. Kc1 hätte Weiß sogar besser gestanden. Es war eine von Weiß schlecht geführte Partie, aber zum Glück meine einzige Niederlage. :manga_stunned:[Event "Sekt oder Selters"][Site "?"][Date "23.5.2015"][Round "2"][White "Kiffing 1683/1845"][Black "Gegner 1669/1659"][Result "0-1"][PlyCount "46"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 g6 6. Be3 Bg7 7. f3 O-O 8. Bc4Nc6 9. Qd2 Bd7 10. O-O-O Rc8 11. Bb3 Ne5 12. h4 h5 13. Kb1 Nc4 14. Bxc4 Rxc415. Nb3 a5 16. Bh6 Bxh6 17. Qxh6 a4 18. Nd2 Rxc3 19. bxc3 Qb6+ 20. Ka1 Be6 21.Qg5 Nh7 22. Qg3 Qc5 23. f4 Qa3 *

Beitrag von Kiffing

In der 3. Runde gab es ein schnelles Remis, das nach dem abgelehnten Katalanen stellungsgerecht vereinbart wurde. Die kritische Phase besteht aber im 18. Zug für Schwarz. Mit 15. ...Se4! hatte ich korrekt das Läuferpaar gegeben, weil ich sah, daß ich nach 17. ...La6! ein starkes Spiel auf den schwachen weißen Felderkomplexen aufziehen kann (deswegen hätte der Gegner dieses Angebot verschmähen sollen). Wir beide sahen nach der Partie nach 18. Dd4 den notwendigen Gegenangriff, der nur durch den Springerrückzug 18. ...Se6 (Gegner: "einziger Zug") hätte pariert werden können (man beachte, daß der Ba7 natürlich vergiftet ist), so daß sich beide Seiten also gegenseitig neutralisiert haben. Die Engine (Gott segne diese technische Errungenschaft) zeigt aber, daß Schwarz mit Hilfe der Taktik durchaus noch etwas hätte versuchen können. Denn 18. ...f6!? ist nicht etwa inkorrekt wegen 19. Tad1, sondern durchaus spielbar wegen 19. ...Dd7! Nun wird 20. Dxd5 Dxd5 21. Txd5 mit 21. ...Sd3 beantwortet (der Te1 kann den Lb2 wegen der schwachen Grundreihe nicht decken), wonach Schwarz nach 22. Ta5! Lc4! 23. Ld4! Sxe1 24. Sxe1 Sd6 25. Lxa7 leicht in Vorteil ist, wenn er es schafft, den schwachen a-Bauern abzuholen (ja, es wäre danach für den Sieg noch eine enorme Arbeit vonnöten gewesen). Gut ist deswegen 20. La1! Tfd8 21. Sd2 (einziger Zug, weil sonst der Druck auf den schwachen Feldern nach 21. ...Tb8 zu stark wäre), und jetzt erst muß Schwarz mit 21. ...Se6 die Notbremse ziehen, und beide Seiten können wie in der Partie Remis vereinbaren. [Event "Sekt oder Selters"][Site "?"][Date "22.5.2015"][Round "3"][White "Gegner 1661/1729"][Black "Kiffing 1683/1845"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "42"]1. Nf3 Nf6 2. c4 e6 3. g3 d5 4. Bg2 c6 5. O-O Be7 6. d4 O-O 7. a3 b6 8. Nbd2Nbd7 9. Re1 Bb7 10. b4 c5 11. bxc5 bxc5 12. cxd5 exd5 13. dxc5 Bxc5 14. e3 Rc815. Nb3 Ne4 16. Nxc5 Ndxc5 17. Bb2 Ba6 18. Qd4 Ne6 19. Qd1 Nc3 20. Qd2 Ne4 21.Qd1 Nc3 *

Beitrag von Kiffing

In der 4. Runde machte mein Gegner bei irgendetwas Geschlossenem nicht den konsequentesten Eindruck, und so konnte ich mich früh über die bessere Stellung und freies und harmonisches Figurenspiel freuen. Im 14. Zug spielte ich eine Kombination mit Doppelangriff auf König und Spieß, wonach ich nach einer Ablenkung eine Figur gewann. Im Schach ist allerdings viel möglich, und so hätte mein Gegner den Schaden nicht nur mit 15. Df3? begrenzt halten, sondern mich mit 15. Dg4! sogar desillusionieren können. Durch die Drohung d5 hätte ich so meine Hoffnungen auf eine richtungsweisende Kombination begraben können. Doch weil mein Gegner die Rettung nicht bemerkte und die Figur verlor, war die Partie im Prinzip schon nach 15 Zügen gelaufen. Mein Gegner kämpfte allerdings unverdrossen weiter und gab mir so die Möglichkeit eines schönen Königsangriffs, den ich lehrbuchmäßig aufbaute. Nur der Schluß hinkt dem Angriff ein wenig hinterher, denn zwar ist er natürlich tatsächlich entscheidend, aber nicht reif für die Taktikbücher, weil Matt in 2 durch 39. ...Dxh3+ vorzuziehen gewesen wäre. [Event "Sekt oder Selters"][Site "?"][Date "24.5.2015"][Round "4"][White "Gegner 1669/1767"][Black "Kiffing 1683/1845"][Result "0-1"][PlyCount "78"][TimeControl "240+2"]{509MB, Book2014.ctg, Burgschrat} 1. Nf3 {0} Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 d5 4. e3 Be75. Be2 O-O 6. O-O b6 7. d4 dxc4 8. Bxc4 Bb7 9. Ne5 Nbd7 10. Nxd7 Qxd7 11. Qe2Rfd8 12. b3 Nd5 13. Bb2 Nxc3 14. Bxc3 Qc6 15. f3 b5 16. Bxb5 Qxc3 17. Rac1 Qa518. Rfd1 Qb6 19. Rc2 c6 20. Bc4 c5 21. Rcd2 cxd4 22. exd4 Bf6 23. Kh1 Rxd4 24.Rxd4 Bxd4 25. h3 Rd8 26. Rc1 Bf6 27. Rc2 Qd6 28. Rc1 Bg5 29. Rf1 Qd2 30. Qe5Qf4 31. Qa5 Be7 32. Qxa7 Bd6 33. Qg1 Be5 34. a4 Rd2 35. Bb5 g5 36. Bc4 h5 37.Re1 Qg3 38. Be2 g4 39. fxg4 Bxg2+ *

Beitrag von Kiffing

Einen etwas konfusen Eindruck hinterließ die 5. Partie. Erneut tat ich mich mit einem sizilianischen Konzeptangriff schwer, wobei der Englische Angriff gegen Najdorf mit 6...e6 bekanntlich schwerer zu führen ist als nach 6...e5. Einige Schachfreunde sind übrigens der Meinung, "Najdorf mit 6. ...e6" sei kein Najdorf mehr, sondern bereits ein Scheweninger, ich selbst enthalte mich eines Urteils. Die Anfangsphase wurde beiderseits gut geführt, ich selbst schaltete vor g5 h4 und h5 vor, damit mein Angriff nach einem ...Sh5 nicht versandet, während Schwarz seinen Lc8 fianchettierte und übers Zentrum eröffnungsgerecht dagegenhielt. Nach 18. b3? ging das Pendel zu Schwarz über (warum übersah ich nur 18. Sb3, was den Bauernverlust leicht vermeidet?), und als ich im 23. Zug erneut einen Bauern einstellte, schien mein Turnier gelaufen zu sein. Doch im 25. Zug erkannte ich endlich ein interessantes taktisches Motiv rund um die noch auf ihren Ausgangsfeldern verharrenden Ta8 und Sb8, so daß ich dankbar zugriff. Mein Gegner war der dadurch veränderten Spielrichtung nicht gewachsen und reagierte desolat mit mehreren Figureneinstellern. Ein schöner Mattangriff krönte eine an sich chaotische und wenig themengerechte Partie. [Event "Sekt oder Selters"][Site "?"][Date "24.5.2015"][Round "5"][White "Kiffing 1683/1845"][Black "Gegner 1664/1833"][Result "1-0"][PlyCount "75"]1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Be3 e6 7. f3 Qc7 8. Qd2Be7 9. O-O-O O-O 10. g4 b5 11. h4 Bb7 12. h5 b4 13. Nce2 d5 14. g5 Nfd7 15.exd5 Bxd5 16. Kb1 Ne5 17. Bf4 Qa5 18. b3 Nxf3 19. Nxf3 Bxf3 20. Rh3 Rd8 21. Qe1Rxd1+ 22. Qxd1 Bg4 23. Rg3 Bxh5 24. Rh3 (24. Bg2 Nc6 25. Bxc6) 24... Bg6 25.Bg2 Nc6 26. Bxc6 Rc8 27. Qd7 Rd8 28. Qxe7 Rd1+ 29. Nc1 h6 30. gxh6 Bxc2+ 31.Kxc2 Qf5+ 32. Kxd1 Qxh3 33. h7+ Kxh7 34. Qxf7 Qf1+ 35. Kd2 Qf2+ 36. Ne2 Qc5 37.Be4+ Kh8 38. Qe8+ *

Beitrag von Zapp Brannigan

Partie 1:1. e4 c5 2. d4 cd4 3. c3 d5 4. ed5 Qd5 5. cd4 Nf6 (5...Nc6!? 6. Nf3 e5 7. Nc3) 6. Nc3 Qd8 ist eigentlich eine schlechte ablehnung des morra-gambits, weil weiss in eine vorteilhafte IQP-stellung kommt. Diese hat sie aber schlecht behandelt (7.Bb5+?, der läufer gehört auf c4, z.bsp. 7.Bc4 Nc6 8.Nf3 e6 (8...Bg4? 9.Bxf7+!)) und du konntest das weisse spiel gut widerlegen.Wenn man sich die theorie des morra gambits mal kurz, sagen wir 30 minuten anschaut gibt es auch keinen grund mehr es abzulehnen. Z.bsp. nach1. e4 c5 2. d4 cxd4 3. c3 dxc3 4. Nxc3 Nc6 5. Nf3 d6 6. Bc4 e6 7. O-O Nf6 8. Qe2 Be7 9. Rd1 e5 10. h3 O-Oerreicht man mit schwraz eine najdorf-/boleslavky- stellung mit dem typischen schwachen d5-feld aber solidem zentrum und aktiven figuren UND man hat noch einen gratis-bauern mehr.Partie 2:Tja, ein drachen, da machst, mit weiss oder mit schwarz, einen falschen zug und aus ist es :) Schade hast du e5 nicht gesehen, wäre eine nette kombination geworden...[quote]Mein Gegner war ein 12- oder 13jähriges Talent.[/quote]Karjakin war mit 12 jahren bereits GM. Ein 12-jähriger mit knapp 1700 dwz ist zwar für sein alter überdurchschnittlich stark, aber talent ist wohl ein grosses wort ;)Partie 3:Dein aufbau gegen katalanisch war zwar nicht völlig falsch, ist aber der wohl passivste aufbau welchen weiss anstrebt. Bei zug 14 hast du einen schwachen isolani, ohne das typische gegenspiel zu haben, der springer auf d7 steht passiv und der läufer apf b7 falsch.Partie 4:Zugfolgen-Alarm! Nach 4.d4 wärst du auf einmal in einem hauptvarianten QGD, was du ja bekantlicherweise nicht spielst! 3...b6 und 3...c5 sind zugfolgen die das verhindern. Dein gegner hat sich viel zu passiv aufgestellt, 5.d4 sieht gut aus, weil dann der Be7 sehr passiv steht. Z.bsp. 5.d4 0-0 6.Bd3 Der Figurenverlust von schwarz war natürlich ungünstig :)Partie 5:Meiner meinung nach eher Scheveningen als Najdorf, aber das ist diskutierbar. Typischer englischer angriff, jeder greifft den gegnerischen könig an ohne zu schauen was der andere macht. Erinnert mich an die zeiten wo ich regelmässig Starcraft spielte, nur hat man im dem spiel, im gegensatz zu schach, gar nicht die möglichkeit die gegnerischen figuren zu sehen...Die aufräumarbeit nach dem 25ten zug ist lustig :)

Beitrag von Kiffing

Nur oberflächlich weniger chaotisch wurde die 6. Partie gespielt. In einem Königsinder im Anzug, gegen den ich mit dem Aufbau Be6+d5+c5 u. Sf6 und Sc6 dagegenhielt, tauschte mein Gegner früh seinen Fianchettoläufer gegen meinem Se4, was aber nur mit dem taktischen Trick 14. Da4! hätte gerechtfertigt werden können, der nach 14. ...c5 15. Dxe4 Lb7 einen Bauern gewinnt mit nicht ganz ausreichender schwarzer Kompensation. Nach 14. Dd4? Dxd4 stand ich besser und konnte mir aufgrund weißer Unterentwicklung ein Fesselungsmotiv zunutze machen. Doch hier fingen nun die ganzen Probleme an, bei denen beide Seiten keine gute Figur machten. Direkt 18. ...Lf6?! wird nicht zum Selbstläufer wegen 19. Sg4 e5 20. b4! (20. Sxf6+ ist nur eine Zugumstellung) cxd4 21. exd4 exd4 22. Lb2 d3 23. Sxf6+ gxf6 24. Lxf6, und die verbundenen Zentralfreibauern sehen mächtiger aus als sie sind, weil Weiß diese mit dem richtigen Läufer blockiert, und Schwarz nicht einmal einen Bauern mehr hat. Auch 18. ...Td5 19. f4 exf3 20. Sxf3 Tad8 21. b4 cxd4 22. exd4 T5d7 23. Kf2 Lxf3 24. Kxf3 Txd4 25. Txd4 Txd4 26. Le3 Td7 27. Tc1 ist aufgrund des aktiven weißen Königs und der Schwäche auf a7 trotz des Mehrbauern kaum zu gewinnen. Vor allem hätte ich auf das starke 19. b4! mit 19. ...cxb4 20. axb4 Lxb4 geantwortet, und ich habe trotz Bauernvorteil "nichts". Richtig wäre hier 18. ...Ld5!! gewesen (droht Springerfang, deshalb 19. f3, und nun dringt Schwarz nach 19. ...exf3 20. Kf2 cxd4 21. exd4 (21. Txd4 Lf6) Tac8 verheerend ins weiße Lager ein. Ich muß gestehen, die Geheimnisse dieser Stellung während der Partie nicht einmal ansatzweise verstanden zu haben. Mein 18. ...Tac8 war wegen des aktiven Motivs rund um die c-Linie und der Verhinderung des Motivs b4 noch zufriedenstellend. Aber mein darauffolgendes Turmmanöver zur Eroberung des gefesselten Bauern war inkonsequent und auch nicht durch das psychologische Motiv, wer einmal b3 spielt, spielt nicht noch einmal b4 gerechtfertigt. Nun hätte Weiß mich nämlich mit 21. Tdc1! und Spiel auf den Spieß c7 vor ernsthafte Probleme stellen können. 21. Td2?? stellt dagegen auf e5 einfach eine Figur ein, und es ist schade, daß ich diese petite combinaison hier nicht fand, zumal ich eine ähnliche Kombination in der 1. Partie gefunden habe. Im Endeffekt gewann ich endlich den gefesselten Bauern, auch weil mein Gegner die Sprengung 27. b4! nicht fand, die sofort egalisiert hätte. Nach einer schwierigen Spielphase hatte ich so einen schönen Freibauern auf der d-Linie etabliert, und danach war meine technische Verwertungsphase stark geführt worden, u. a. gewann ich durch einen ähnlichen Fesselungstrick meinen dritten Mehrbauern. Es sei aber noch einmal darauf hingewiesen, daß ich mir die ganze Arbeit durch 21. ...Txe5! 0-1 hätte sparen können. Ein Segen, daß ich mein Versehen nicht während der Partie gemerkt habe. [Event "Sekt oder Selters"][Site "?"][Date "25.5.2015"][Round "6"][White "Gegner 1682/1715"][Black "Kiffing 1683/1845"][Result "0-1"][PlyCount "132"]1. Nf3 Nf6 2. g3 d5 3. Bg2 c5 4. c3 Nc6 5. d4 e6 6. O-O Be7 7. Nbd2 O-O 8. dxc5Bxc5 9. Nb3 Be7 10. Nbd4 Ne4 11. Nxc6 bxc6 12. Ne5 Qb6 13. Bxe4 dxe4 14. Qd4Qxd4 15. cxd4 Bb7 16. a3 Rfd8 17. e3 c5 18. Rd1 Rac8 19. b3 Rd5 20. Bb2 Rcd821. Rd2 Bf6 22. f4 exf3 23. Nxf3 R5d7 24. Kf2 e5 25. Rad1 Bxf3 26. Kxf3 exd427. exd4 cxd4 28. Rd3 g6 29. Bc3 Bg7 30. Ba5 Rc8 31. Bb4 f5 32. a4 g5 33. Re1g4+ 34. Kf2 Rc2+ 35. Re2 Rdc7 36. Bd2 Kf7 37. Ke1 Rb2 38. b4 Rcc2 39. b5 Ra240. a5 Ra1+ 41. Kf2 Rb1 42. Kg2 Rxb5 43. h4 Rxa5 44. Rf2 Rb5 45. Ra3 Rc7 46.Ra6 Rd5 47. Bf4 Rcd7 48. Rfa2 d3 49. Rxa7 Bc3 50. Rxd7+ Rxd7 51. Bd2 Bxd2 52.Rxd2 Ke6 53. Kf2 Ke5 54. Ke3 Rd4 55. h5 f4+ 56. gxf4+ Rxf4 57. Rg2 Rf3+ 58. Kd2g3 59. Ke1 Kf4 60. h6 Kg4 61. Rg1 Rf2 62. Rh1 Rh2 63. Rg1 d2+ 64. Kd1 Kh3 65.Kc2 g2 66. Kxd2 Rh1 *

Beitrag von Kiffing

Nach drei Siegen in Folge mußte ich gegen den Tabellenführer ran und hätte durch einen Sieg noch Chancen auf den geteilten Gruppensieg gehabt. Mit meinem Maroczy-Aufbau wählte ich im 21. Zug mit dem Vorstoß ein aggressives Verfahren, mein Gegner besaß aber Kontermöglichkeiten, so daß wir uns im Endeffekt neutralisieren konnten. Im Prinzip war es eine beidseitig stark geführte Partie. Allerdings traf ich zwischenzeitlich eine falsche Entscheidung und nahm im 18. Zug den Läufer mit dem falschen Bauern wieder, wohl wissend, daß der Be7 nach 18. exd5 schwach geworden wäre. Ich befürchtete aber zu Unrecht schwarze Unternehmungen mit ...Tac8 b3 a4, weil ich durch den Angriff auf den Be7 schneller bin und den Damenflügel gut mit Dc3+ verteidigen kann. 33. Txd6 war mir wiederum wegen den beiden schwarzen verbundenen Freibauern zu gefährlich, mein Fritz 14 zieht diesen Zug aber knochentrocken vor. Auf Seiten des Gegners wäre 25. ...Kh8 ein Kandidatenzug gewesen, damit der Bh7 nicht fällt. Mein Gegner entschied sich aber zurecht für das "Bauernopfer", weil nach 25. ...Kh8?! 26. Tg1! sehr stark wäre. Die Dame ist nicht mehr an den Turm gebunden, und Schwarz muß nun höllisch aufpassen, daß meine Figuren, natürlich über die e-Linie, aber auch über h4, nicht seine Stellung überrennen. [Event "Sekt oder Selters"][Site "?"][Date "25.5.2015"][Round "7"][White "Kiffing 1683/1845"][Black "Gegner 1678"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "70"]1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 g6 5. c4 Bg7 6. Be3 Nf6 7. Nc3 O-O 8.Be2 d6 9. O-O Bd7 10. f4 Nxd4 11. Bxd4 Bc6 12. Bf3 Nd7 13. Bxg7 Kxg7 14. Qd2 a515. Rae1 Qb6+ 16. Kh1 Rfd8 17. Nd5 Bxd5 18. cxd5 f6 19. Bg4 Rac8 20. Bxd7 Rxd721. e5 Rdc7 22. exf6+ exf6 23. Re6 Rc2 24. Qe1 Qb5 25. Re7+ Kf8 26. Rxh7 Qxf1+27. Qxf1 Rc1 28. Kg1 Rxf1+ 29. Kxf1 Rc1+ 30. Kf2 Rc2+ 31. Kf3 Rxb2 32. Rd7 Rxa233. Rxb7 Rd2 34. Rb5 a4 35. Ra5 f5 *

Beitrag von Kiffing

@Lestat, erstmal danke für die Kommentare. :top:wegen der ersten Partie, so gefällt mir die von Dir vorgeschlagene Variante mit 5. ...Sc6 6. Sf3 e5 wirklich wenig. Weiß erhält nach 7. Sc3 Lb4 (erzwungen, weil sonst vernichtend d5! kommt) 8. Ld2 Lxc3 9. Lxc3 e4 10. Se5 Sxe5 11. dxe5 Se7 starken Druck über das überstrahlte Zentralfeld e5. Warum soll das besser sein als die von mir gewählte Fortsetzung? Das Morra-Gambit werde ich übrigens auf keinen Fall annehmen. Ich hasse es, an einem Bauern zu klammern, um dann erst einmal zu überleben. Ich möchte selbst meinem Gegner das Spiel aufzwingen. Wegen der dritten Partie, so meine ich, ist mein Aufbau nur oberflächlich passiv. Im Endeffekt staut sich bei Schwarz ziemlich viel Druck, der sich dann nach der rechtzeitigen Öffnung durch ...c5 entladen kann. Es ist ja ähnlich wie im Scheweninger, wo Schwarz mit dem kleinen Zentrum auch erstmal auf engem Raum operiert und dann das Spiel später nachhaltig öffnet. Du hast ja in der Partie gesehen, wie famos ich später ins Spiel gekommen bin mit meinem Spiel gegen die schwachen Felderkomplexe des Gegners. Schade nur, daß ich den taktischen Trick mit 18. ...f6!? nicht fand. Mit Hilfe dieser taktischen Idee hätte ich dieses Druckspiel aufrechthalten können.Wegen der vierten Partie, so kann mein Gegner meinethalben ins Damengambit überleiten. Da kenne ich mich auch recht gut aus, und es ist ja nicht so, daß ich bestimmte Eröffnungen scheue wie der Teufel das Weihwasser, nur weil ich sie selbst nicht erzwingen möchte. Nach 5. d4 denke ich nicht, daß mein Le7 suboptimal steht, er verteidigt wunderbar den Sf6, beugt jeder Fesselung durch den Läufer vor und wirkt auch über die Diagonale a3-f8. Das Spiel ist vollkommen ausgeglichen und ich sehe nichts schlechtes in der schwarzen Stellung. Die fünfte Partie ist natürlich ein Witz, aber schön, wenn man darüber lachen kann. Die Partie ist tatsächlich ein gutes Beispiel dafür, daß dem Schach schon aus sich selbst heraus ein humoristisches Element beiwohnt. :)

Beitrag von Kiffing

Heute gelang mir ein Sieg zum Saisonauftakt im Viererpokal gegen Witzhelden. Gegen Skandinavisch kam ich früh zu Druckspiel und konnte mir durch eine korrekte Kombination früh eine Gewinnstellung erarbeiten. Leider führte ich die Kombination nicht korrekt zu Ende, so daß diese Partie auch ihren Platz in der Rubrik der „vergebenen Schönheitspreise“ (Ausdruck von Artur Jussupov) findet. Die Kombination zu ihrem logischen Ende gebracht hätte 21. d5!! Sxd5 (oder 21. ...cxd5 22. Lxd5 1-0, denn Schwarz ist machtlos gegen 23. Lxb7) 22. Lxd5 cxd5 23. Txd5!! 1-0). Die Idee mit 21. d5!! hatte ich zwar gefunden, aber nicht korrekt berechnet, so daß ich mich für den Spatz in der Hand in Form der Qualität entschied.Nach meiner nicht zu Ende geführten Kombination entstand eine kampfbetonte Partie mit materiellen Ungleichgewichten, das relativ schnell in ein Endspiel mit Chancen auf beiden Seiten mündete. Schwarz versuchte, gegen meinen aktiven König ein Mattnetz zu knüpfen und meine vorgerückten Bauern zu attackieren, so daß ich auf der Hut sein mußte. Ich selbst versuchte, übers Zentrum mit meinen Türmen meinen Freibauern durchzubringen. Im 37. Zug stand ich bereits fast hoffnungslos, denn mit dem Decken des Bd4 durch einen Turm wäre das Spiel endgültig zum Gegner übergegangen, und ich hätte jedes Gegenspiel verloren. Weil diese „natürliche“ Fortsetzung verständlicherweise wenig attraktiv auf mich wirkte, rettete ich mich mit dem Bluff 37. d5?? (allerdings war ich am Brett noch von der Korrektheit dieses taktischen Zuges überzeugt gewesen). Der Bauer kann trotz der Fesselungsidee kompensationslos geschluckt werden, denn nach 37. ...Sc5+ 38. Ka2 Sxd5! sticht die einzügige Mattdrohung auf a4 meine eigene Drohung mit der Springerfesselung). Nachdem ich mich mit meinem Bluff durchsetzte, ging das Pendel des Spiels zu mir über. Die Aufgabe meines Gegners kam überraschend früh. Allerdings hätte er auch nach dem korrekten Springeropfer 41. ...Sxd5 42. exd7 Kxd7 Schwierigkeiten gehabt, weil Weiß nach 43. Td3 Th5 44. Tf6 den g-Bauern gewinnt. [Event "SBBL-Viererpokal"][Site "?"][Date "6.9.2015"][Round "1"][White "Kiffing 1678/1854"][Black "Gegner 1550"][Result "1-0"][PlyCount "81"]1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qa5 4. d4 c6 5. Bc4 Nf6 6. Bd2 Qc7 7. Qe2 Bf5 8.O-O-O Nbd7 9. Nf3 e6 10. Nh4 Bg6 11. Nxg6 hxg6 12. g3 O-O-O 13. Bg5 Be7 14. Ne4Nb6 15. Bf4 Qd7 16. Nc5 Qe8 17. Nxe6 fxe6 18. Bxe6+ Rd7 19. Qe5 Kd8 20. Qb8+Nc8 21. Rde1 Nd5 22. Bxd7 Qxd7 23. Be5 Nb4 24. Bxg7 Bg5+ 25. f4 Bxf4+ 26. gxf4Qxg7 27. Qe5 Qxe5 28. fxe5 Nxa2+ 29. Kd2 Nb4 30. c4 Rh3 31. Re3 Rh4 32. Kc3 a533. Rf1 Nb6 34. Ref3 Na4+ 35. Kb3 b5 36. cxb5 cxb5 37. d5 Nc5+ 38. Ka3 Nc2+ 39.Ka2 Nb4+ 40. Kb1 Nd7 41. e6 *

Beitrag von Kiffing

Ein schöner Sieg gelang mir heute zum Auftakt in der 1. Bezirksliga Bergischland gegen Neviges. Gegen die Pirc-Eröffnung setzte ich scharf mit der eher seltenen Idee 3. f4 fort, und meine mit diesem Zug verfochtene Strategie ging auf, auch weil mein Gegner sich zu passiv aufbaute und z. B. nicht mit 7. ...c5 8. f5! Sf6 += dagegenhielt. Während ich Zug um Zug den Druck auf den schwachen Punkt f7 und generell auf der f-Linie verstärken konnte, standen sich die Figuren des Gegners im Weg, was sich für die Verteidigung als verheerend erweisen sollte. Genau im richtigen Zug kam mein Schlag gegen das den König schützendes Bauerndreieck, so daß mein Gegner, der auf meine Drohungen reagieren mußte, nicht mehr die Zeit fand, sich mit der kleinen Rochade in Sicherheit zu bringen. Die Verteidigung wurde zudem unter dem Druck inkorrekt geführt. Nach 9. f5! gxf5 10. exf5 gxf5 hat Schwarz zwar dauerhaft Schwächen rund um seine Königsfestung und wird dauerhaft gefährdet sein, vermeidet aber den vorzeitigen KO. [Event "1. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "4.10.2015"][Round "1"][White "Kiffing 1683/1854"][Black "Gegner 1721"][Result "1-0"][PlyCount "21"]1. e4 d6 2. d4 g6 3. f4 Bg7 4. Nf3 Bg4 5. Be3 Nd7 6. Bc4 Bxf3 7. Qxf3 e6 8. O-ONe7 9. f5 c5 10. fxe6 Nf6 11. e5 *

Beitrag von Sanpelg

Glückwunsch Dir und Deiner Mannschaft zum Sieg zum Saisonauftakt! Wir haben auch unser erstes Spiel gewonnen und ich habe auch an Brett 5 gespielt. Das wird spannend am 29.11., ob wir uns gegenüber sitzen...

Beitrag von Mattmonster

[QUOTE=Sanpelg;24737]Glückwunsch Dir und Deiner Mannschaft zum Sieg zum Saisonauftakt! Wir haben auch unser erstes Spiel gewonnen und ich habe auch an Brett 5 gespielt. Das wird spannend am 29.11., ob wir uns gegenüber sitzen...[/QUOTE]ich denke nicht das du direckt gegen kiffing spielst ;) :lach::rolleyes2:rotflmao2@ kiffing glückwunsch zum sieg so würde ich auch gerne mal wieder gewinnen ;)

Beitrag von Sanpelg

[QUOTE=Mattmonster;24738]ich denke nicht das du direckt gegen kiffing spielst ;) :lach::rolleyes2:rotflmao2[/QUOTE]:grübel: Verstehe den Witz gar nicht. Kiffing und ich sind beide in der gleichen Liga an 7 gemeldet, wieso sollten wir nicht aufeinandertreffen können??

Beitrag von Kampfkeks

Glückwunsch zum Sieg, Kiffing! :top: Bin ja selbst ein großer Fan vom frühzeitigen f2-f4 und die Partie zeigt deutlich, was für ein Druck damit ausgeübt werden kann. :)

Beitrag von Sanpelg

Jetzt hat mir immer noch niemand gesagt, was es mit dem Witz auf sich hat :confused:

Beitrag von Kiffing

Vielleicht war das trotz Smileykette auch gar kein Witz. :secret:

Beitrag von Sanpelg

?? Jetzt weiß ich immer noch nicht, warum er meint, wir könnten theoretisch nicht aufeinandertreffen??

Beitrag von Kiffing

Ich leider auch nicht. Ich glaube, die Antwort könntest Du nur von Mattmonster erhalten, weil er der einzige sein dürfte, der den Witz oder "Witz" versteht.

Beitrag von Mattmonster

[QUOTE=Sanpelg;24749]?? Jetzt weiß ich immer noch nicht, warum er meint, wir könnten theoretisch nicht aufeinandertreffen??[/QUOTE]theoretisch möglich aber ich denke das es nicht so kommen wird so war mein gedanke :confused::ratlos: sorry für die verwirrung

Beitrag von Kiffing

Nicht, daß ihr denkt, ich würde wieder wie früher meine Verlustpartien unter den Teppich kehren, aber daß ich solange keine eigene Turnierpartie von mir veröffentlichen konnte, hatte andere Gründe. Gesundheitlich ging es nämlich mit dem Teufel zu. Von daher konnte ich heute erst meine dritte Partie in dieser Saison spielen, dafür wurde es aber auch der 3. Sieg:In einem offenen Sizilianer mit 2. ...Sc6 nahm mein Gegner überraschend mit dem Springer auf d4 wieder und tauschte später seinen Lb4 gegen meinen Sc3, so daß ich früh in Vorteil kam. Ich baute mich gemäß den Strukturen des Englischen Angriffs auf, nahm die schwachen schwarzen Felder unter Kontrolle und blockierte den Bd7, um das Lager des Gegners in zwei Hälften zu teilen. Als ich einen thematischen Königsangriff startete, hielt mein Gegner dagegen, indem er auf dem Königsflügel mit Turm und Dame auflief. Außerdem hoffte er auf der halboffenen c-Linie auf eine Gelegenheit zum Kontern. Nach 20. ...Sd4?! überschlugen sich die Ereignisse. Ich ließ die Gelegenheit 21. Lxe5! +- aus und setzte auf den schwierigen Doppelangriff mit 21. Dh3?!, bei der mein Gegner die einzige Verteidigung mit 20. ...h6! nicht fand, was mich in eine komplizierte Lage bringt, so ist z. B. die Kompensation nach 21. Lxe5 oder 21. Dxd7 nicht mehr genügend. Der normale Blockzug 21. c3? scheitert nämlich an dem Konter 21. ...Dxf2 -+. Nach 21. ...Txg7?! ist wieder alles im Lot. Denn nun gewann ich für meinen Einschlag auf d7 das entscheidende Tempo. Auch 22. ...Td8 scheitert an 23. Lxe5! Nach forciertem Matt gab mein Gegner auf. +-[Event "1. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "????.??.??"][Round "5"][White "Kiffing 1697/1854"][Black "Gegner 1642"][Result "1-0"][PlyCount "43"]1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nxd4 5. Qxd4 e6 6. Nc3 Ne7 7. Be3 a6 8.O-O-O Nc6 9. Qd2 Bb4 10. a3 Bxc3 11. Qxc3 O-O 12. Bc5 Re8 13. Bd6 b5 14. Kb1Bb7 15. h4 Rc8 16. Qg3 e5 17. h5 Re6 18. h6 Rg6 19. Qe3 Qf6 20. hxg7 Nd4 21.Qh3 Rxg7 22. Qxd7 Rg6 23. Qxb7 Rxc2 24. Qb8 *

Beitrag von Mattmonster

glückwunsch zum deinem ersten sieg nach deiner krankheit !!:top:

Beitrag von Sanpelg

:top: Schön, dass du wieder spielst.

Beitrag von Kiffing

Man ist eben nur so stark, wie die Natur es zuläßt. ;) Danke für die Glückwünsche! :)

Beitrag von Kiffing

Einen souveränen Startsieg konnte ich zum Auftakt des Karneval-Opens in Solingen feiern. In der französischen Rubinstein-Variante baute sich mein Gegner erst zu passiv auf und rochierte schnell kurz. Ich beschloß, mit 10. h4 einen Königsangriff einzuleiten. Solche Entscheidungen fallen mir nicht schwer. Der darauffolgende Gegenschlag im Zentrum ist zwar schematisch, aber inkorrekt. Denn hier wäre bereits die Kombination 11. Lxh7+!! Kxh7 12. Sg5+ Lxg5 13. hxg5+ gegangen. Weiß verliert zwar zwei Angriffsfiguren, aber nach 13. ...Kg8 14. Dh5 f5 ist der simple Bauernzug 15. g6! der Matchwinner. Diesen Zug hatte ich bereits nicht mehr auf dem Radar gehabt. Die zweite mögliche Kombination im 15. Zug schlug aber ein. [Event "Karnevals-Open Solingen"][Site "?"][Date "5.2.2016"][Round "1"][White "Kiffing 1697/1854"][Black "Gegner -"][Result "1-0"][PlyCount "39"]1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 dxe4 4. Nxe4 c6 5. Nf3 Be7 6. Bd3 Nf6 7. Nxf6+ Bxf6 8.c3 O-O 9. Be3 Nd7 10. h4 e5 11. Ng5 g6 12. Ne4 Qe7 13. Bg5 exd4 14. Qe2 dxc315. Nxf6+ Nxf6 16. Qxe7 Nd7 17. O-O-O Nb6 18. h5 Bf5 19. hxg6 Bxg6 20. Bxg6 *

Beitrag von Sanpelg

Glückwunsch, da wirst Du ja morgen früh auf einen starken Gegner treffen, viel Glück!

Beitrag von Kiffing

Schwerer wurde es danach in der Tat. In der nächsten Runde kam dann gleich der dicke Brocken. In einem Nimzoinder mit einer Variante, die die Zersplitterung der Bauernstruktur nach ...Lxc3 vermeidet, behauptete mein Gegner einen gewissen Vorteil, den er zwar die ganze Partie über besitzen sollte, aber stets die Möglichkeit für entscheidenden Vorteil verpaßte. So wäre z. B. 12. Db3 +/- sehr stark gewesen, und auch ich selbst wählte mit 14. ...Sc3?! eine subobtimale Abwicklung, weil ich nun zwei Bauerninseln und zwei Schwächen habe. Richtig wäre hier 14. ...f6 15. Dxb4 La6 gewesen bei etwas geringerem weißen Vorteil. Danach rechnete ich im 18. Zug mit einer peinlichen Niederlage, aber zu meinem Glück spielte mein Gegner nicht 18. Dc6, denn daß der Bd5 daraufhin verlorengeht, hätte ich ihm geglaubt (zu Unrecht, denn 18. ...Sb6 19. Txb6? Dxb6 20. Dxa8 Lb7 -/+). Auch danach wurden von Weiß gute Abwicklungen wie 24. Txc8 Txc8 25. La6 Ta8 +/- ausgelassen, der zudem meinem in der Verzweiflung gespielten Bluff 27. ...h5 glaubte. Dabei ist das Vorpreschen meines h-Bauern nach h4, um dem König das Fluchtfeld g3 zu nehmen, nur ein lauer Wind. Weiß gewinnt klar nach dem unbeeindruckten 28. Txa7 h4 29. Ld3 Tc8 30. a5 Tc1+ 31. Kf2 +- und Schwarz hat keine Schachs mehr. Auch im 29. Zug hätte es nach 29. Txa7 Txa4 30. Ta8+ Lc8 (30. ...Kh7?? 31. Ld3+) 31. Txc8 gewinnt zwei Figuren gegen Turm noch deutlichen Vorteil gegeben. Die weiße Entscheidung, den Ba4 durch den Läufer zu decken, vereinfacht nach simpler Taktik nur das Spiel. Insgesamt fehlte Weiß hier zu meinem Glück der Killerinstinkt, der die Partie grundsätzlich zu vorsichtig behandelte. [Event "Karnevals-Open"][Site "?"][Date "????.??.??"][Round "2"][White "Gegner 2003/2075"][Black "Kiffing 1697/1854"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "60"]1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 Bb4 4. Bd2 O-O 5. e3 d5 6. Nf3 b6 7. Be2 Bb7 8. O-Oc5 9. cxd5 Bxc3 10. Bxc3 exd5 11. dxc5 bxc5 12. b4 Ne4 13. Bb2 cxb4 14. Qd4 Nc315. Bxc3 bxc3 16. Qxc3 Nd7 17. Rab1 Bc8 18. a4 Nf6 19. Rbc1 Be6 20. Qd4 Qb6 21.Rb1 Qxd4 22. Nxd4 Ne4 23. Rfc1 Rfc8 24. Ba6 Rxc1+ 25. Rxc1 Rb8 26. f3 Nd6 27.Rc7 h5 28. h4 Rb4 29. Bb5 a6 30. Bxa6*

Beitrag von Kiffing

Nach dem schweren Brocken kam der noch schwerere Brocken. Ein Fide-Meister setzte sich höchstpersönlich zu mir ans Brett, um mich zu schlagen. Übrigens war der Unterschied von mehr als 200 Punkten im Vergleich zu meinem vorherigen Gegner spürbar. Auch hier kam mein Gegner gegen mich in Vorteil, aber die Technik war besser (wenn auch lange noch nicht perfekt), und es stimmten Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen. Nach dem 5. Zug in der O´Kelly-Variante flog ich schon aus dem Buch, was sich schnell bemerkbar machte, weil mein Gegner so die ganze Partie über meinen rückständigen Bauern auf d3 als Schwäche brandmarken konnte. Der d-Isolanie nach 5. d4 Sf6 6. Le2 e6 7. 0-0 cxd4 8. cxd4 Sc6 9. Sc3 Dd6 10. Le3 wäre nicht nur das kleinere Übel gewesen, Weiß behauptet hier leichten Vorteil. Im 11. Zug stand ich vor der Wahl, was besser wäre, den schwachen Läufer zu tauschen oder zu behalten. Ich entschied mich für das Tauschen, was allerdings nicht unumstritten ist, denn da schwache Läufer starke Bauern decken (GM Suba), wurde mein rückständiger Bauer auf d3 noch schwächer. Dafür erhielt ich eine leichte Dynamik und konnte durch gute Figurenaufstellung annähernd Ausgleich erzielen, doch setzte ich im 20. Zug meinen Springer auf das falsche Feld (richtig ist 20. Sf3 Tfd8 21. Se5), so daß ich den Druck auf den Bd3 nicht abschütteln konnte. Im Prinzip hing mein Bauer bereits, so daß ich mich entschloß, das Spiel zu verschärfen, und da auch dieser Gegner nun die nötige Entschlossenheit vermissen ließ (Schwarz behauptet nach 22. ...Txd3 23. Txd3 Txd3 24. Sxc5 Td2 25. Sxb7 Txb2 26. Sd6 Txa2 den Mehrbauern), konnte ich das Spiel weiterhin offen gestalten und war um den 30. Zug herum nahe am Ausgleich. Weil mein Gegner mit dem Durchlaufen des a-Bauern allerdings noch ein As im Ärmel hat, wäre hier erneut Zweischneidigkeit mit 31. Te5 geboten gewesen. Die Remisabwicklung ist aber schwierig, denn nach den beiden Hauptvarianten 31. ...Le7 und 31. ...Tdc7 muß Weiß nach 31. ...Le7 32. Tde1 Tc6 33. Sa5 Tb6 34. Td1 g5 =+ und 31. ...Tdc7 32. Tde1 Tc6 33. Sa5 Tb6 34. d4! cxd4 35. c5 mit Kompensation recht komplizierte Verfahren finden, um erfolgreich Widerstand leisten zu können. 33. Sc1?! war dann eigentlich ein durchdachter Zug gewesen, weil er passiv gegen die Drohung ...a5 wirken und aktiv die Verdoppelung der Türme auf der e-Linie ermöglichen sollte. Doch hatte mein Gegner tiefer gerechnet und brach am Damenflügel meine Bauern auf, um für seinen Läufer den so wichtigen Stützpunkt auf c3 zu erobern. Danach ging alles ganz schnell...[Event "Karnevals-Open"][Site "?"][Date "6.2.2016"][Round "3"][White "Kiffing 1697/1854"][Black "Gegner FM 2226/2311"][Result "0-1"][PlyCount "76"]1. e4 c5 2. Nf3 a6 3. c3 d5 4. exd5 Qxd5 5. c4 Qd8 6. Nc3 Nc6 7. Be2 Nf6 8. O-OBg4 9. d3 e6 10. Be3 Be7 11. Ng5 Bxe2 12. Qxe2 Nd4 13. Bxd4 Qxd4 14. Rfe1 O-O15. Rad1 Rad8 16. Nf3 Qf4 17. Qe5 Qh6 18. Qg5 Qxg5 19. Nxg5 Rd7 20. Nge4 Rfd821. Nxf6+ Bxf6 22. Ne4 Bd4 23. Re2 h6 24. Red2 f5 25. Ng3 b5 26. Kf1 b4 27. Ne2Bf6 28. Nc1 Bg5 29. Re2 Kf7 30. Nb3 Rc8 31. g3 Bf6 32. f4 g5 33. Nc1 a5 34.Rde1 Rd6 35. a3 bxa3 36. bxa3 a4 37. Rc2 gxf4 38. gxf4 Rd4 *

Beitrag von Kiffing

Etwas unnötig war meine Niederlage in der 4. Runde gegen ein Talent, das das ganze Jahr über auf Schachreisen ist. Die Eröffnung war mir zwar bekannt, und mein Verfahren, den Damenflügel aufzurollen, themengerecht, wenn auch vielleicht eine Spur zu konsequent. Ich war mir über die Unterentwicklung meines Königsflügels durchaus bewußt, glaubte aber, dies in dem damenlosen Mittelspiel durch meine eigenen Aktionen rechtfertigen zu können. Der überraschende Gegenschlag war 12. a4!, und er kam so überraschend, daß ich vor Schreck gar nicht mehr bemerkte, daß hier die En-Passant-Regel ihre Anwendung finden kann. Nach 12. ...bxa3 e.p. (natürlich einziger Zug) 13. bxa3 Txa3 14. Txa3 Lxa3 15. Tb1 b4 16. Ld6 hat Weiß allerdings sehr giftiges Spiel und meine wohl zu plumpe Aufrollung des Damenflügels wäre effektiv abgeschlagen worden. Weil der Lf4 hier eine sehr gute Figur macht, sollte er durch 11. ...Sh5 vorher abgetauscht werden.[Event "Karnevals-Open"][Site "?"][Date "7.2.2016"][Round "5"][White "Gegner 1724/1754"][Black "Kiffing 1697/1854"][Result "1-0"][PlyCount "37"]1. d4 Nf6 2. Nf3 e6 3. Bf4 d5 4. e3 c5 5. c3 Nc6 6. Bd3 Qb6 7. Qb3 c4 8. Qxb6axb6 9. Bc2 b5 10. Ke2 b4 11. Nbd2 b5 12. a4 bxa4 13. Bxa4 Bd7 14. Bxc6 Bxc615. Rxa8+ Bxa8 16. Ra1 Bb7 17. Ra7 Bc8 18. Ra8 Kd8 19. Ng5 *

Beitrag von Kiffing

Meine beste Partie spielte ich in der letzten Runde unter dem Motto: steter Tropfen höhlt den Stein. So konnte ich das Turnier wie im Vorjahr mit 2,5/5 beenden.[Event "Karnevals-Open"][Site "?"][Date "7.2.2016"][Round "5"][White "Kiffing 1697/1854"][Black "Gegner 1569/1664"][Result "1-0"][PlyCount "65"]1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. O-O Nxe4 6. d4 b5 7. Bb3 d5 8. dxe5Be6 9. Nbd2 Nc5 10. c3 Nxb3 11. Nxb3 Be7 12. Nbd4 Nxd4 13. Nxd4 O-O 14. Nxe6fxe6 15. Qg4 Rf5 16. Be3 Qe8 17. f4 h5 18. Qf3 Qg6 19. h3 h4 20. Kh2 Raf8 21.Qg4 Qh5 22. Rf3 Qf7 23. Raf1 c5 24. g3 hxg3+ 25. Rxg3 g5 26. Rfg1 d4 27. cxd4cxd4 28. Bd2 Qg6 29. h4 Kf7 30. hxg5 Rh8+ 31. Rh3 Rc8 32. Rh6 Qg8 33. Qh5+ *

Beitrag von Zapp Brannigan

Alles in allem ein gutes turnier mit remis gegen 2000. Hast du in der 2ten partie den zug 8...Bd6 angeschaut? Schaut für mich logisch aus, deine entwicklung ist beendet, es gibt keinen grund das läuferpaar abzugeben und der weisse läufer auf d2 steht ja schlecht. Mit 9...Bxc3 gibst du dann einerseits das läuferpaar ab und andererseits entwickelst du den gegnerischen läufer, das kann ja eigentlich nicht ideal sein. Wenn du aber schon so spielst solltest du doch zumindest mit 10...Nxd5 so zurück nehmen dass dein läufer auf b7 etwas zu melden hat! Weiss kam da sehr gut aus der eröffnung, aber danach hast du schön zäh verteidigt und den halben punkt verdient.In der 3ten partie verstehe ich ja deine eröffnungsbehandlung gar nicht. Es reicht halt nicht zu wissen, dass man gegen OKelley 3.c3 spielen sollte. zumindest 5.d4 liegt ja doch auf der hand, du hast doch selber auch schon ein paarmal gegen Alapin gespielt. 5.c4 verliert erst mal ein tempo (3.c4 ist auch eine gute variante gegen OKelley, wenn shon direkt!) und schwächt den d-bauern grausam. Eine "simple" antwort gegen OKelley ist übrigens 3.Nc3, und schwarz ist in "zugzwang". Spielt er 3...d6 4.d4 und du hast einen najdorf-sizilianer, kommt 3...e6 4.d4 einen kan sizilianer und 3...Nc6 4.d4 einen taimanov-sizilianer. Alles varianten die man mit weiss ja sowieso kennen muss. Nur 3...b5 ist eigenständig, aber der sizilianer nach 4.d4 cxd4 5.Nxd4 Bb7 6.Bd3 sollte für weiss leicht besser sein.

Beitrag von Kiffing

Vielen Dank für Dein Feedback. Daß ich mit Schwarz in der 2. Partie schlecht aus den Startlöchern kam, hatte ich gemerkt. Nach der Partie war ich der Ansicht, ich hätte meinen c-Bauern zu schnell nach c5 geprescht, so daß mein recht großes Territorium mangels Figureneinsatz bereits überdehnt gewesen sei, was meinem Gegner die Möglichkeit zur taktischen Herstellung eines großen Vorteils gegeben habe. Ich war überzeugt, ich hätte vorher 8. ...Sd7 spielen müssen, aber mein Fritz zeigte mir daraufhin zuhause direkt den Schlag 9. Sxd5! +/- auf. Danach habe ich die Überlegungen eingestellt, irgendwie stehe ich mit Schwarz in 1. d4-Eröffnungen gegen Stärkere immer schlecht, warum auch immer. Vom frühen ...c6 hattest Du mir ja abgeraten, und die Partien gegen Dich haben Dir Recht gegeben. Von daher ist Dein Tip 8. ...Ld6 Gold wert. Deine Erläuterungen klingen plausibel, und auch die Engine sieht 8. ...Ld6 als stärksten Zug an. Wahrscheinlich bin ich weder in noch nach der Partie auf diesen Zug gekommen, weil es psychologisch schwierig ist, einen Rückzug einer nicht angegriffenen Figur zu spielen. Aber wirklich gute Spieler kennen ja nicht nur die Regeln, sondern beherrschen auch die Ausnahmen, weil sie vorurteilsfrei und frisch an die jeweiligen Stellungen gehen. Meine Eröffnung in der FM-Partie war natürlich unterirdisch, und es wundert mich doch sehr, wie ich ihm trotzdem über 30 Züge einen so zähen Kampf liefern konnte. Spielerisch fand ich hier meine Leistung wesentlich besser als in der Partie zuvor. Ich habe mir aber die Variante mit 5. d4 eingeprägt (siehe auch meine Partiekommentierung), und es wird nie wieder vorkommen, daß ich in dieser Variante gegen O´Kelly das schreckliche 5. c4? spiele.

Beitrag von Zapp Brannigan

[quote]irgendwie stehe ich mit Schwarz in 1. d4-Eröffnungen gegen Stärkere immer schlecht, warum auch immer.[/quote]Was ich an deinen partien oft sehe ist, dass du, wenn mal alles entwickelt ist, anfängst entweder passive züge oder "system-züge" zu spielen. Das ist vor allem gegen 1.d4 sehr gefährlich, weiss hat im Nimzo-inder entweder raumvorteil oder das läuferpaar aber dafür entwicklungsnachteil, wenn du mit schwarz passiv spielst holt weiss den entwicklungsnachteil nach und steht dank des mehrraums einfach besser. Du musst dich wirklich besser mit den schwarzen plänen auseinandersetzen. Im Nimzo-inder ist zum beispiel der rückzug des schwarzfeldrigen läufers oft sehr gut, vor allem wenn weiss e3 gespielt hat. Schwarz stellt den ja in erster linie nach b4, um sich schnell zu entwickeln und flexibel zu bleiben. Einmal spielt man d5, einmal d6+e5, einmal nimmt man auf c3, einmal geht der läufer zurück, am meisten nach e7, aber zum teil auch nach d6 oder f8. Das sind ganz viele kleine feinheiten, die man beherrschen muss, sonst geht man gegen einen weiss-spieler, der sicht auskennt, unter.In der verwandten ragozin-verteidigung spielt schwarz den aufbau Nf6, d5, e6, Bb4, 0-0, dxc4, Bd6, e5. Nimzo-indisch ist eine strategisch riskannte eröffnung, weil du oft das läuferpaar aufgibst. Um das zu kompensieren, musst du sehr aktive züge machen.Ich habe mir mal die OKelley-variante aus schwarzer sicht angeschaut, als überaschungswaffe. Ich habs dann aber sein lassen, in meinem fall macht es nicht viel sinn, weil ich die ganzen anti-sizis trotzdem auch kennen muss, was viel zu viel aufwand ist für eine überaschungswaffe (für dich wäre es hingegen eine überlegung wert!). Die variante 1.e4 c5 2.Nf3 a6 3.c3 machte mir nie angst, nach 3...e6!? 4.d4 d5 5.cxd5 exd5 bekommt schwarz meiner meinung nach gutes spiel mit dem isolierten bauern. Das einzige problem dieser variante sollte 5.e5 sein, aber hier kann schwarz mit dem manöver Bd7-Bb4 den weissfeldrigen läufer abtauschen. Die stellung ist trotzdem zumindest leicht besser für weiss, aber sicher spielbar. Aus weisser sicht musst du dies aber auf jeden fall anschauen, wenn du weiterhin 3.c3 spielen willst.Viel mühsamer fand ich wie gesagt die zugfoge 3.Nc3 (und auch 3.c4), wonach schwarz wirklich in verlegenheit kommt. Die meisten OKelley-spieler spielen auch noch einen anderen sizilianer und spielen da 3...e6 und transponieren zum kan/taimanov komplex, aber den taimanov-sizilianer kann man schlecht als überaschungswaffe anschauen, das ist ja eine DER hauptvarianten überhaupt.

Beitrag von Kiffing

In einem abgelehnten Katalanen konnte ich heute zum Sieg kommen. Im 9. Zug wählte ich eine Möglichkeit, meinen Springer auf e4 einzuschleusen. Meine Figuren standen aktiv und waren gut koordiniert. So konnte mein La5 trotz seiner unüblichen Position den Springer unterstützen und Felderschwächen im weißen Lager erzeugen. Doch da mein Gegner sich ebenfalls gut aufgebaut hatte, blieb die Stellung im dynamischen Gleichgewicht. Die Weichenstellung war der Fehler im 19. Zug. Wahrscheinlich hatte mein Gegner mein naheliegendes 19. ...Sc3 gesehen und auf die Erwiderung 20. Lxc3 Lxc3 21. Tac1 vertraut. Doch nach 21. ...exd4 hatte ich auf einmal einen Bauern mehr. Mein Gegner versuchte nun mit allen Mitteln, den Bauern wiederzuerobern und konnte einen Pyrrhussieg landen. Denn die Fesselungsidee mit 24. ...e5! war zwar korrekt, aber nicht korrekt zu Ende geführt. Nach 24. ...e5! hätte Schwarz den Mehrbauern behalten müssen, weil 25. Sxe5? an 25. ...De7 mit Qualitätsgewinn scheitert. Ich selbst zog das naheliegende 25. ...Tfe8? vor und bemerkte erst darauf die taktische Idee mit 26. Df3. Trotzdem kann Schwarz danach weiter auf Gewinn spielen, denn trotz des wieder ausgeglichenen Materials steht Schwarz ungleich aktiver, der schwarze Läufer dominiert den weißen Springer, und Weiß hat mit zwei Schwächen die viel schlechtere Bauernstruktur. Das Endspiel führte ich daraufhin souverän und technisch sicher nach Hause. [Event "1. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "28.2.2016"][Round "6"][White "Gegner 1733"][Black "Kiffing 1703/1854"][Result "0-1"][PlyCount "128"]1. c4 Nf6 2. g3 e6 3. Bg2 d5 4. Nf3 Be7 5. b3 O-O 6. Bb2 b6 7. O-O Bb7 8. d3Nbd7 9. e3 dxc4 10. bxc4 Nc5 11. d4 Nce4 12. Nbd2 Bb4 13. Nxe4 Nxe4 14. Qb3 Qe715. a3 Ba5 16. Rfd1 c5 17. Qc2 f5 18. Ne5 Rad8 19. Qe2 Nc3 20. Bxc3 Bxc3 21.Rac1 cxd4 22. Bxb7 Qxb7 23. exd4 Bxd4 24. Nf3 e5 25. Nxe5 Rfe8 26. Qf3 Qxf3 27.Nxf3 Bf6 28. Rd5 Rxd5 29. cxd5 Rd8 30. Rd1 Rd6 31. a4 a6 32. Ne1 b5 33. axb5axb5 34. Nc2 Bc3 35. Kf1 Kf7 36. Ke2 Ke7 37. Ne3 g6 38. Rb1 b4 39. Rb3 Ra6 40.Nd1 Ra2+ 41. Kf3 Rc2 42. Ke3 Kd6 43. f4 Kxd5 44. Nxc3+ Rxc3+ 45. Rxc3 bxc3 46.Kd3 c2 47. Kxc2 Ke4 48. Kd2 Kf3 49. Ke1 Kg2 50. Ke2 Kxh2 51. Kf2 Kh3 52. Kf3 h653. Kf2 h5 54. Kf3 h4 55. gxh4 Kxh4 56. Kf2 Kg4 57. Ke3 Kg3 58. Ke2 Kxf4 59.Kf2 g5 60. Kg2 g4 61. Kf2 g3+ 62. Kg2 Kg4 63. Kh1 Kf3 64. Kg1 g2 *

Beitrag von Kiffing

Ein Remis erzielte ich heute in der 1. Bezirksliga BL. Nachdem im wahrsten Sinne des Wortes der Startschuß gefallen war (Insider wissen Bescheid :D), bekam ich es auf dem Brett mit einem Trompovsky zu tun, der schnell in einen Franzosen abgleitete. Das typische Strategem, den schwachen Läufer gegen den starken Läufer zu tauschen, löste ich schnell ein, durch die Tempoverluste erhielt der Gegner dynamischen Vorteil. Zudem hatte ich Entwicklungsrückstand, was mein Gegner mit 14. Tab1 unterstrich, denn nun scheitert 14. ...Sb6?? taktisch. Ich löste das Problem der Entwicklung meiner manövrierunfähig gemachten Springer am Ende, allerdings war mein Manöver etwas schwerfällig, richtig wäre 14. ...Tc8 nebst 15. ...Sc6 bei vollem Ausgleich. Daraufhin erzwang ich einen Generalabtausch mit Übergang ins Zweispringerendspiel, und obwohl 22. ...Sc4 noch genauer war, hatte mein Gegner aus seinem Entwicklungsvorsprung und seinem dynamischen Vorteil nichts herausgeholt. Nach ein paar weiteren Zügen wurde Remis vereinbart.[Event "?"][Site "?"][Date "11.4.2016"][Round "7"][White "Gegner 1647/1846"][Black "Kiffing 1703/1844"][Result "1/2-1/2"][PlyCount "64"]1. d4 Nf6 2. Bg5 e6 3. e4 Be7 4. Nd2 d5 5. e5 Nfd7 6. Bxe7 Qxe7 7. Ngf3 b6 8.c3 Ba6 9. Bxa6 Nxa6 10. Qa4 Nab8 11. O-O O-O 12. b4 c5 13. bxc5 bxc5 14. Rab1cxd4 15. cxd4 Qd8 16. Rfc1 Nb6 17. Qb4 N8d7 18. Rc6 Rc8 19. Rbc1 Rxc6 20. Rxc6Qb8 21. Nb3 Rc8 22. Qc3 Rxc6 23. Qxc6 Qc8 24. Qxc8+ Nxc8 25. Nfd2 Kf8 26. Kf1Ke7 27. Na5 f6 28. f4 fxe5 29. fxe5 Kf7 30. Nc6 a6 31. Nb3 Ncb6 32. Ke2 Nc4 *

Beitrag von Kiffing

Praktisch zweimal mußte ich heute mein Bezirksligamatch gewinnen. Zunächst sah alles nach einem schnellen Sieg aus. Mein Gegner wählte das Londoner System, und wir beide spielten eine Variante, mit der ich mich beim Solinger Karnevalsopen bereits [Hier befand sich ein Link auf die Seite "https://www.schachburg.de/threads/231-Kiffings-Turnierpartien/page18?p=25571&viewfull=1#post25571". Der Link wurde vom Benutzer mit dem Titel "auseinandersetzen" versehen. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es möglicherweise erforderlich, diesen Hinweis beizubehalten, da manche Benutzer die Quelle ihrer Zitate von anderen Internetseiten so gekennzeichnet haben. Dieser Hinweis wurde automatisch an Stelle des früheren Links platziert. Falls der Link unangemessen oder ohnehin unerreichbar geworden ist, kann die im Impressum genannte Adresse mit einer Bitte um Entfernung kontaktiert werden.] mußte, und weil ich mich danach mit den Feinheiten dieser Variante noch vertrauter gemacht hatte, wußte ich jetzt, wie ich es besser machen mußte. Denn diesmal tauschte ich vor meinem Bauernsturm am Damenflügel gegen die Bauernkette den so starken "Londoner Läufer" auf f4, so daß Weiß keine Optionen mehr für einen Gegenangriff hat. Diesmal nahm mein Gegner direkt auf b4, so daß ich auf b4 einen starken Läufer einpflanzen konnte, der nach 16. a3 La5 weiter störend auf seiner neuen Angriffsdiagonale wirkt. Weil bereits taktische Drohungen rund um mein Läuferpaar vorhanden sind, war mein Gegner gezwungen, seinen wichtigen Se5 gegen den Ld7 herzugeben, so daß er von diesem Zeitpunkt an überhaupt keine aktiv stehende Figur mehr hat und vollständig in die Defensive gedrängt war. Nach 18. b4? erhielt ich zudem einen gedeckten Freibauern, der mir noch so manche wertvolle Dienste leisten sollte. Gleichzeitig war der Ba3 nun rückständig, so daß ich diesen ebenso wie den Bb4 eroberte. Nachdem ich die Falle 21. ...Lxe5?? 22. dxe5 Se4 23. Lxc4 vermied und die erwähnten Bauern ohne Probleme kassierte, schien der Sieg nur noch Formsache. Denn nach den forcierten Abwicklungen besaß ich nicht nur die beiden Mehrbauern als solche, der gedeckte Freibauer auf c4 erhielt zudem Unterstützung durch den neuen Freibauern auf b5, die beide in der konkreten Stellung praktisch nicht aufholbar waren.Allerdings brachte mich hier ein Gegenangriff aus dem Konzept, der mir wie aus dem Nichts heraus erschien, aber weitaus giftiger war, d. h. mehr Grundlage besaß als angenommen, was sich schon allein darin zeigte, daß mein 34. ...g6? bei weitem nicht ausreichte, die Drohungen zu parieren und die Gefahr einzudämmen. Im Gegenteil, so hätte ich hier ruhig mit 34. ...b3 35 g5+ Kg6 36. Sh4+ Kxg5 37. Sf3+ Kf6 38. h4 b2 fortsetzen können, weil ich mit meinen Aktionen schneller bin, siehe 39. Sg5 Te1+! -+. Mein 34. ...g6? dagegen, gespielt mit der Intention, jedes Gegenspiel einzudämmen, um mich auf Grundlage einer klaren Gewinnstellung nicht auf zweischneidige Rechenspiele einzulassen, schwächte meine Königsfestung anstatt sie zu verstärken. Da ich zudem ein Tempo vergeudet hatte, gewann der weiße Angriff an Kraft, während ich mich zudem ungenau verteidigte und Ressourcen wie 38. ...Lf8 39. Td8 b2 40. Sxe6 Te1+ liegen ließ, wonach Schwarz ein Tempo schneller ist. Dasselbe hoffte ich nach 38. ...b2 39. Td8+ Kg7? (39. ...Lf8 und Übergang in die angesprochene Variante) 40. Td7+ Le7!? Das Läuferopfer ist hier tatsächlich der einzige Zug, um mit praktischen Chancen weiterzukämpfen, weil sonst der von Nimzowitsch in Mein System gelehrte Turm-Springer-Mechanismus, der etwa nach 40. ...Kf8? 41. Sxh7+! Ke8 42. Sf6+ zu Tragen gekommen wäre, Remis durch Dauerschach erzwungen hätte. Im Gegensatz zu den oben angesprochenen Varianten, wo Schwarz immer noch klar gewinnen sollte, ist es aber hier bereits Weiß, der nach 42. Tb7 c3 43. Sxe6+ Ke8 44. Sc7+ Kd8 45. Kd3 um den Sieg kämpfen sollte, weil Weiß zwar die Bauernumwandlung gegen Turmopfer zwar nicht verhindern kann, im Gegensatz zu der Fortsetzung aber den so wichtigen Bc4 gewinnt. Zu meinem Glück begann nun aber auch mein Gegner ungenau zu spielen, so daß ich einen Freibauern gegen den Turm tauschen konnte und in einem günstigen Moment die Umwandlung des Bc4 erzwang, so daß meinem Gegner nur die Aufgabe blieb. [Event "1. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "8.5.2016"][Round "8"][White "Gegner 1759"][Black "Kiffing 1703/1846"][Result "0-1"][PlyCount "104"]1. d4 Nf6 2. Nf3 e6 3. c3 d5 4. Bf4 c5 5. e3 Nc6 6. Bd3 Qb6 7. Qb3 c4 8. Qxb6axb6 9. Be2 Nh5 10. Be5 Nf6 11. Nbd2 Nxe5 12. Nxe5 b5 13. O-O b4 14. cxb4 Bxb415. Rfd1 Bd7 16. a3 Ba5 17. Nxd7 Kxd7 18. b4 Bc7 19. h3 Bd6 20. Nf3 Ra7 21.Ne5+ Ke7 22. a4 Rha8 23. Rdb1 Rxa4 24. Rxa4 Rxa4 25. b5 Ne4 26. Bf1 Nd2 27. Rd1Nxf1 28. Kxf1 Rb4 29. Nf3 Rxb5 30. Rd2 Rb1+ 31. Ke2 b5 32. Ra2 b4 33. Ra7+ Kf634. g4 g6 35. h4 b3 36. Ng5 Kg7 37. Rxf7+ Kg8 38. Rd7 b2 39. Rd8+ Kg7 40. Rd7+Be7 41. Rxe7+ Kf8 42. Ra7 Ra1 43. Nxe6+ Ke8 44. Ng7+ Kd8 45. Rb7 b1=Q 46. Rxb1Rxb1 47. Ne6+ Ke7 48. Nf4 Kd6 49. h5 Rb2+ 50. Ke1 gxh5 51. Nxh5 c3 52. f4 Rb1+*

Beitrag von hako

Ja, der große Fehler der Partie ist 18.b4? gewesen. Der Freibauer auf c4 war riesig.17.Sxd7?! verstehe ich nicht so wirklich. Ein Riesenspringer wird gegen das Läuferpaar getauscht, wonach Weiß keine aktive Figur mehr hat. Um b7-b5 zu verhindert, hätte ich 17.a4 0-0 18.Sb1 Tfb8 19.Sc3 gespielt. Der Freibauer ist blockiert und der Springer steht aktiver.19.h3?! macht in der Stellung für mich keinen Sinn. Weiß hat weder ein Fluchtfeld geschaffen, noch verhindert der Zug irgendwas. Selbst wenn Sf6 nach g4 wollte, könnte er dort nicht hin. Alternativen sind f2-f3 oder Sd2-f3-e5 oder 19.Sb1 Ld6 20.Sc3 Ta7 21.Ta2 Tfa8 22.Tfa1, wonach Weiß keinen Bauern verliert.28. ... Tb4Der Zug ist gut! Eine mögliche Alternative wäre folgende: 28. ... Lxe5 29.dxe5 c3 30.Tc1 Tc4Anschließend kannst du mit dem König den Bauern b5 abholen und dann deinen eigenen b-Bauern vorpreschen lassen. Der Bc3 eng Weiß ein und nimmt ihm Aktivität. Wenn er mit dem König an den Bauern geht, kann er diesen denk ich nicht abholen, da das Bauernendspiel für dich gewonnen sein sollte.34. ... g6?!Vllt ist h7-h6 hier stärker um den Springer nicht nach g5 zu lassen. Dein Zugvorsschlag 34. ... b3 gefällt mir. :)

Beitrag von Kiffing

Saison läuft für mich bislang ausgezeichnet, Punkteausbeute bislang 4,5/5. Im heutigen Spiel büßte ich zwar rasch einen Bauern ein, bemerkte allerdings, daß ich hervorragende Kompensation für ihn bekommen würde. Das Problem der abseitigen Dame, die sich an entlegenen Bauern vergreift, ist bekannt. Hier kam mir zudem zugute, daß mein Gegner die Flucht der Dame versäumte, was ich mir, wenn auch später als möglich (nach 18. Tb3 ist sie bereits weg), taktisch zunutze machen konnte. Außerdem hatte Schwarz Entwicklungsrückstand, und sein König war in der Brettmitte gefangen. Die Fesselung 21. Tb7! verhinderte nun ein befreiendes ...c5, so daß ich die schwarze Zwangsjacke bestmöglich ausnutzen konnte. [Event "1. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "27.11.2016"][Round "5"][White "Kiffing 1721/1854"][Black "Gegner 1800"][Result "1-0"][PlyCount "45"]1. e4 g6 2. d4 Bg7 3. f4 d6 4. Nf3 Bg4 5. Be3 c6 6. h3 Bxf3 7. Qxf3 Qb6 8. Nd2Qxb2 9. Rb1 Qxa2 10. Rxb7 Qa1+ 11. Rb1 Qc3 12. e5 d5 13. Bd3 e6 14. Ke2 Nd7 15.Nb3 Qb4 16. Nc5 Qa5 17. Nb7 Qc3 18. Nd6+ Ke7 19. Rb3 Qa5 20. Bd2 Qc7 21. Rb7Qd8 22. Bb4 a5 23. Nf5+ *

Beitrag von Mattmonster

Glückwunsch zum sieg und auch an die manschaft zu ihrem sieg bin sehr enteucht gewesen das ausgerechnet mein gegenr nicht da war... ich bin die nacht extra aus der Eifel wie der ins schöne Wuppertal gekommen un gegen euch zu spielen :heul::heul::heul:na ja schade gruss dat mattmonster@kiffing zu Lf4 das habe ich von Daniel king ( achtung inseider)

Beitrag von Kiffing

Danke für den Glückwunsch. Ja, mit der kurzfristigen Absage Deines Gegners ist natürlich dumm gelaufen. Aber Dein Tip (gemeint ist 10. Lc4) ist auf jeden Fall eine Verstärkung. Die Idee ist mit 10. Lc4 Dxc2 11. 0-0 ein noch größerer Entwicklungsvorteil mit Zug auf der f-Linie. Der Bb7 läuft nicht weg, z. B. sieht mein Fritz15 folgende Hammervariante: 10. Lc4! Dxc2 11. 0-0 b6? 12. Tfc1 Da4 13. Lb5!! cxb5 14. e5 +6,45. :eek:

Beitrag von hako

Ein Sehr schönes Matt am Ende :) Ich finde Schwarz hat sehr viel am Damenflügel rumgezogen, aber meist nur mit der Dame. besser wäre es gewesen die Leichtfiguren zu aktivieren und mit f7-f6 druck zu machen

Beitrag von Kiffing

Entwicklungsvorteil ist auch das Motiv meiner nächsten Saisonpartie. Das Bauernopfer am Anfang des "Grand-Prix-Angriffs", der so für mich als Schwarzer zu einem Angriff wurde, ist bekannt und gilt als schlecht für Weiß. Aus diesem Grund gilt der Konter 2. ...d5 auch als die konsequenteste Antwort auf den Grand-Prix-Angriff. Zudem tat sich mein Gegner mit dem Schlagzug auf d7 keinen Gefallen, weil er damit kompensationslos das Läuferpaar einbüßte. Da ein Stellungsvorteil ein temporärer Vorteil war, spielte ich dynamisch und zwang meinen Gegner mit möglichst jedem Zug durch Drohungen zunehmend in die Defensive. So kam er nicht dazu, sich um seinen unterentwickelten Damenflügel zu kümmern, so daß dessen Figuren dort am Spielgeschehen nicht teilnehmen konnten. Bspw. war das Feld d3 für mich ein wichtiger Ansatz. Durch eine Fesselung im Zentrum eroberte ich den Bauern zurück und stand weiterhin besser. Mein Gegner löste sein Problem mit dem unterentwickelten Damenflügel dann dadurch, daß er einen weiteren Bauern gab, was allerdings durch einen Tempozug von mir zu weiteren Problemen führte, weil ich nun a tempo die Zentrallinien beherrschte. Die Stellung war reif für die Vollstreckung, weswegen ich 18. ...Sg4! zog, was am genauesten war, weil 18. ...Ld3 den Zwischenzug 19. Lf4 erlaubt. Leider versäumte ich die entscheidende Verdichtung des Angriffs mit 19. ...Td3 20. Df4 h6 21. Sd5 Dc5+ -+, was nach 22. Kh1 g5 die Dame gewinnt oder nach 22. Se3 eine Figur bei hoffnungsloser weißer Stellung. Direkt 19. ...Dc5+ war weniger zwingend, auch weil der von meinem Gegner nach der Partie gelobte Zug 20. ...Ld3?? in Wirklichkeit den erarbeiteten Vorteil wegwirft. Im Übrigen bedeutet diese Partieszene einen Schönheitsfehler für mich. Weiß hätte nun nach 21. Dxg4 Lxf1 mit 22. Lh6 Lxg2+ 23. Dxg2 den überraschenden Gleichstand herstellen können. Er ging allerdings an seiner Chance vorbei und setzte auf 22. Lf4??, was taktisch widerlegt werden konnte. Die darauffolgende Abwicklung ist mehr oder weniger forciert. Wir gingen in die "Vierte Partiephase", um einen Ausdruck von Mark Dworetzki für einen Zwitter zwischen Mittelspiel und Endspiel zu gebrauchen, in dem Elemente des Mittel- und Endspiels bei der Partieführung gleichermaßen eine Rolle spielen. Dies bedeutete für mich zweierlei einen großen Vorteil. Zum einen besaß ich zwei Mehrbauern, zum anderen war der König des Gegners sehr gefährdet. Den weißen König drängte ich an den Rand, so daß mein Gegner am Ende meine zahlreichen Drohungen nicht mehr allesamt parieren konnte.[Event "SBBL 1. Bezirksliga"][Site "?"][Date "18.12.2016"][Round "5"][White "Gegner 1720"][Black "Kiffing 1723"][Result "0-1"][PlyCount "60"]1. e4 c5 2. f4 d5 3. exd5 Nf6 4. Bb5+ Nbd7 5. Bxd7+ Bxd7 6. c4 e6 7. Qe2 Be7 8.dxe6 Bxe6 9. Nf3 O-O 10. O-O Bf5 11. Ne5 Re8 12. Nc3 Bd6 13. Qf2 Bxe5 14. fxe5Rxe5 15. Qf4 Qe7 16. d4 cxd4 17. Qxd4 Rd8 18. Qf2 Ng4 19. Qf3 Qc5+ 20. Kh1 Bd321. Qxg4 Bxf1 22. Bf4 Qxc4 23. b3 Bxg2+ 24. Kxg2 Qxc3 25. Bxe5 Qxe5 26. Rd1Qb2+ 27. Kg3 Qc3+ 28. Kh4 Re8 29. Qf4 h6 30. Qf5 Qe3 *

Beitrag von Kiffing

[Event "1. Bezirksliga"][Site "?"][Date "29.1.2017"][Round "6"][White "Gegner 1403"][Black "1723"][Result "0-1"][PlyCount "62"]1. d4 Nf6 2. Nf3 e6 3. Bf4 d5 4. a3 c5 5. e3 Nc6 6. dxc5 Bxc5 7. b4 Bb6 8. Bb5O-O 9. Ne5 Nxe5 10. Bxe5 Ne4 11. O-O f6 12. Bb2 e5 13. Nc3 Nxc3 14. Bxc3 d4 15.exd4 exd4 16. Bb2 Be6 17. Bd3 Qd7 18. Re1 Rfe8 19. Qh5 g6 20. Qe2 Bd5 21. Qf1Rac8 22. Rac1 a6 23. c4 dxc3 24. Bxc3 Rxe1 25. Qxe1 Re8 26. Qd2 Qg4 27. Bf1 Rd828. h3 Qf5 29. Qb2 Qf4 30. a4 Bc7 31. g3 Qf3 *In dieser Meisterschaftspartie in Solingen gelangte ich durch schnelles und konsequentes Zug in leichten Vorteil, der jedoch nicht von langer Dauer war, denn mein Fritz15 war von meinem Zentralvorstoß mit d-Isolani auf d4 wenig angetan, obwohl dieser mir Raumvorteil und Druckspiel bescherte und dem Lb2 eine wichtige Wirkungsdiagonale nahm. Der Grund war wahrscheinlich, daß mein Gegner gleichzeitig auf d3 einen starken und geschützten Vorposten für seinen Ld3 erhielt, so daß Weiß zu einem Königsangriff kam, der jedoch abgewehrt werden konnte. Die Dd7 verhindert das Läuferopfer auf g6. Die Öffnung 23. c4!? war positionell sinnvoll, um das Problem des rückständigen Bc2 zu lösen, taktisch aber waghalsig, weil sich für meinen Lb6 eine wichtige Angriffsdiagonale öffnete und ich meinen Gegner so in die Defensive zwang. In dieser Situation verteidigte sich mein Gegner sehr gut, so daß ich das Spiel verschärfen mußte, dafür aber ein inkorrektes Opfer wählte. Die geplante Kombination nach 28. Lxf6! Lxg2 scheitert nämlich an 29. Dg5!, was eine Qualität verliert. Zu meinem Glück glaubte mein Gegner mir und verschmähte das Bauernopfer. Die Stellung darauf pendelte irgendwo zwischen = und =+, zum Glück übersah mein Gegner daraufhin eine Mattwendung durch meine beiden Batterien, so daß ich dann doch noch zu dem vollen Punkt kam.

Beitrag von hako

Sehr schönes Matt am Ende! :v:Den Vorstoß 14. ... d4 kann ich auch nicht so viel abgewinnen. Er ist interessant, aber er beschert nicht nur deinen Gegner Probleme. Du begrenzt damit nicht nur die Aktivität des gegnerischen Läufers, sondern auch die deines Läufers auf b6. Dieser ist nun an die Verteidigung von d4 gebunden, den Weiß attakierten wird, z.B. mit:15.Bc4+ Kh8 16.exd4 exd4 17.Bb2. Gefolgt von 18.Qd3 und 19.Rd1 oder 17. ... Bf5 18.Qf3.Weiß geht auf den Bauern d4 und Schwarz muss ihn verteidigen.

Beitrag von Kiffing

Danke für Dein Feedback. Eigentlich sollte 14. ...d4 die Wirkung des Lb6 verstärken. Aber es stimmt, daß die schrägen Anfangszüge meines Gegners nicht optimal ausgenutzt wurden. Deine Erklärung dazu ist plausibel. Ich war auch froh, daß mein Gegner 15. Lc4+ übersah. Die Kunst besteht hier wohl darin, wenn der Gegner einem freiwillig das Feld überläßt, subtil und kraftvoll gleichzeitig zu spielen. In puncto Subtilität und damit Nachhaltigkeit konnte ich in dieser Partie nicht überzeugen. Deswegen wurde es kein klassischer Start- und Zielsieg, der aufgrund der gegnerischen Züge durchaus möglich gewesen wäre.

Beitrag von Kiffing

In einer ausgesprochen komplizierten und taktisch geprägten Partie konnte ich mich heute in der 1. Bezirksliga durchsetzen. Nach flottem Beginn versäumte ich erst das Festhalten des gegnerischen Königs in der Mitte durch 10. Sb5!! cxb5 11. Lxb5+ Sc6 (12. ...Kf8?? 13. Lxb4 nepst Matt) 12. Lxc6 bxc6 13. De1+ mit drückendem Vorteil. Durch das Übersehen dieser Chance konnte mein Gegner seinen Entwicklungsrückstand deutlich reduzieren. Durch positionell unsauberes Spiel bekam ich allerdings eine zweite Chance und eroberte mir nach einer Kombinationskaskade spielentscheidenden Vorteil, den ich nach 19. Dd6?? allerdings mit einem Zug hinwegwarf. Mein Gegner, der nach dem Sturm materiell deutlich in Nachteil geraten war, hatte zuvor einen kräftigen Gegenangriff nach 18. ...Sf4 initiiert. Dieser hätte aber mit 19. Ld6 schnell wieder entschärft werden können. 19. Dd6?? Dg5 dagegen bringt mich in eine extrem schwierige Lage, bei der nun ich ums Überleben kämpfen und außerdem um meinen Lf8 zittern mußte. In dieser Partiephase profitierte ich allerdings von der Tatsache, daß es nun mein Gegner war, der seine Chancen nicht nutzen konnte. So erlangt Schwarz nach 21. ...Sxh3+! 22. Kh2 Sf4 23. Ld6 Dh6+ deutlichen Vorteil. Der gespielte Alternativangriff von Schwarz sah zwar auf dem ersten Blick gewaltig aus, jedoch wurde er durch meine Fortsetzung nach 23. Dg3 +- abgeschlagen, wobei ich gleichzeitig den Lf8 evakuieren und unverzüglich an die Front schicken konnte und mit der Qualität im Vorteil verblieb. Erst ab hier war die Partie entschieden. Trotz Damentauschs konnte ich am Ende ein unparierbares Mattnetz knüpfen. [Event "?"][Site "?"][Date "14.3.2017"][Round "8"][White "Kiffing"][Black "Gegner 1681"][Result "1-0"][PlyCount "59"]1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qa5 4. d4 e5 5. dxe5 Qxe5+ 6. Be2 Bb4 7. Bd2 Nf68. Nf3 Qd6 9. O-O c6 10. Bc4 O-O 11. h3 b5 12. Bd3 Nbd7 13. Ng5 Nc5 14. Nxb5cxb5 15. Bxb4 Qc6 16. Nxh7 Nxd3 17. Nxf6+ Qxf6 18. Bxf8 Nf4 19. Qd6 Qg5 20. Qc6Rb8 21. Qf3 Bxh3 22. Bd6 Nxg2 23. Qg3 Qxg3 24. Bxg3 Rb6 25. Rfd1 g5 26. Rd6 Rb727. Rh6 g4 28. Be5 Kf8 29. Bf6 Ke8 30. Rd1 *

Beitrag von SchwarzerRitter

Guten Abend.Ich habe heute in der Mittagspause drüber geguckt und mir Notizen gemacht.Ich habe mich gefragt, ob 9. Sb5 nicht gegangen wäre. Mit der Idee, dass man die Deckung von c7 entfernt, um dort mit dem Springer rein zu schlagen.13. Le3 fand ich interessant. Mit der Idee, dass man den Abzug Lxh7 gefolgt von Dxd6 vorbereitet.20. ... Lxh3 Da war ich mir aber überhaupt nicht sicher, ob sich das rechnet, weil die weiße Dame auch auf dem Turm klebt und der weiße Läufer mit einem Abzug droht.22. ... Se2+ War für mich jetzt naheliegender. Aber ich tendierte auch dazu die Türme abtauschen zu wollen mit 30. Te1+ Kd7 31. Te7+Liebe GrüßeSchwarzerRitter

Beitrag von Kiffing

Danke für Deine interessanten Überlegungen. Nach 9. Sb5?! Lxd2+ 10. Dxd2 Dxd2+ 11. Kxd2 verflacht das Spiel, wo der einzige Profit dieser Abwicklung der des schlecht postierten Sa6 gewesen wäre. Dies gefiel mir weder stilistisch noch ist dieser Plan stellungsgerecht. Aus der Stellung konnte Weiß wegen des gewaltigen Entwicklungsvorsprungs mehr herausholen. 13. Le3 stellt eine latente Drohung dar, 13. Sg5 ist konsequenter. 13. Le3 würde ich aber als Alternative gelten lassen. Die Idee 20. ...Lxh3?? ist wiederum inkorrekt wegen 21. Dxa8 Lxg2 22. Le7+, und nach dem Damentausch verbleibt Weiß mit einem Mehrturm. Mit 22. ...Se2+! hast Du dagegen einen Volltreffer aufgespürt, der mich noch in große Schwierigkeiten hätte bringen können. Nach 19. Dd6?? (korrekt ist 19. Ld6 und gewinnt) mußte ich große Schwierigkeiten überwinden, wie an dieser Stelle gelang mir dies auch unter gegnerischer Mithilfe. 30. Td1 ist allerdings Matt in 2, woran es also nichts zu verbessern gibt. ;)

Beitrag von Kiffing

Zum Auftakt in die neue Saison konnte ich einen Start-und-Zielsieg landen. Ich drängte den Gegner schnell in die Defensive, versäumte mit 15. 0-0?! aber die Chance auf größeren Vorteil. Richtig ist 15. Sg5!, ein Zug, den ich erst nach dem Loslassen bemerkte. Nach 15. Sg5 Df5 16. e6 fxe6 17. Sxe6 Kf7 18. Sg5+ Kg6 liegt der König wie auf dem Präsentierteller. Die weitere Arbeit wird aber nicht zum Selbstläufer, sondern erfordert hartes Rechnen. Man studiere z. B. die Varianten nach dem korrekten 19. g4! Nachdem ich mein zu schnelles Ziehen bemerkt hatte und wegen der Auslassung der Chance entsprechend gestimmt war, erlaubte ich mir danach zum Glück keinen weiteren Fehler mehr. [Event "?"][Site "?"][Date "2017.09.18"][Round "?"][White "Kiffing"][Black "Gegner (1814)"][Result "1-0"][ECO "B00"][PlyCount "61"]1. e4 Nc6 2. d4 e5 3. dxe5 Nxe5 4. f4 Nc6 5. Nf3 Bc5 6. Bc4 Qe7 7. Nc3 Nf6 8.Qe2 Bb4 9. e5 Bxc3+ 10. bxc3 Ng8 11. a4 d5 12. Bxd5 Be6 13. Ba3 Qd7 14. Bxe6Qxe6 15. O-O O-O-O 16. Ng5 Qe8 17. e6 fxe6 18. Nxe6 Nf6 19. Rfe1 Rd7 20. Qb5Qh5 21. Nc5 Nd8 22. Nxd7 Qxb5 23. axb5 Nxd7 24. Re7 g6 25. Bb2 Rf8 26. Rxa7 Nb627. g3 Kb8 28. Ra1 Nc4 29. Ba3 Rf5 30. Re8 Kc8 31. Rd1 1-0

Beitrag von Kiffing

Weiter ging es mit einer netten Remispartie. Wie üblich gegen geschlossene Systeme baute ich mich hypermodern-indisch auf, um unter Ausnutzung der Fernwirkung meiner Figuren um die Kontrolle im Zentrum zu kämpfen. Zunächst blockierte ich gegnerische Aktionen mittels e4 unter Besetzung des starken Feldes e4. Dieses Strategem ist aus der Damenindischen Verteidigung bekannt (die ich aus irgendwelchen Gründen lange Zeit spielte). Nach 15. ...Se5! hatte ich mir bereits leichten Vorteil erkämpft. Um diesen leichten Vorteil zu behalten, war nun konsequentes Spiel unter Berücksichtigung aller taktischen Feinheiten vonnöten. Dies leistete ich mit 19. ...Dg5! (20. e4?? Sf3+! -+) und 23. ...Le4! Doch war die gegnerische Verteidigung gut. Sie brach unter den Schlägen nicht ein, Weiß behielt die Kontrolle über das Spiel, was die spätere Remisvereinbarung folgerichtig machte. [Event "SBBL 1. Bezirksliga"][Site "?"][Date "15.10.2017"][Round "2"][White "Gegner 1914/2094"][Black "Kiffing"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "62"]1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 Bb4 4. e3 O-O 5. Bd3 c5 6. Nf3 d6 7. O-O Nbd7 8. Bd2b6 9. a3 Bxc3 10. Bxc3 Bb7 11. Qe2 Qe7 12. Rfd1 Ne4 13. Be1 f5 14. dxc5 dxc515. Nd2 Ne5 16. Bc2 Rad8 17. f3 Nxd2 18. Rxd2 Rxd2 19. Bxd2 Qg5 20. f4 Qg4 21.Qxg4 Nxg4 22. Rd1 Rd8 23. h3 Be4 24. Ba4 Nf6 25. Bc3 Rxd1+ 26. Bxd1 Kf7 27. Kf2Bd3 28. Bxf6 Kxf6 29. Be2 Be4 30. g3 e5 31. Ke1 exf4 *

Beitrag von Kiffing

Das nächste Remis gab es heute gegen SW Remscheid. Die Eröffnungsphase in der Pirc-Ufimzew-Variante war schon nach meinem 6. Zug out of book. Insgesamt konnte ich die Eröffnungsphase nicht überzeugend gestalten. Mein Gegner verhinderte die Drohung e5 dergestalt, dass er in Vorteil kommen konnte. Ich unterschätzte die Auswirkungen nach 13. ...e5, weil meine Variante ein recht böses Loch hatte und ich nicht in der Lage war, mich mit dem kleinen Vorteil des rückständigen Be7 zufriedenzugeben. Das Strategem nach 13. Sd5 Sxd5 14. exd5 war mir eigentlich bekannt, aber langweilte mich. Das Loch zeigte sich dann im 15. Zug, als mich mein Gegner mit 15. ...Db6 kalt erwischte. Das Problem war nicht nur, dass er mit seiner Dame den Bb2 schlagen konnte (was in der Regel zweischneidig ist), sondern auch, dass die Dame auf b2 zusammen mit dem starken Lg7 wirklich gut stand. Watson hatte in seiner Auseinandersetzung mit den Thesen von Nimzowitsch Recht damit, als er darauf verwies, dass die auf b2 schlagende Dame den "inneren Verteidigungsring" des Gegners zerschlägt. Das spürte ich bald, ich geriet unter Druck und spielte ungenau weiter (das kleinere Übel ist z. B. 20. Tb3 Dc5 21. Lf2 und sogar 20. Sd5 wäre noch gegangen, wobei mein Gegner seinen Bauern allerdings kompensationslos behält). 20. Sb3?! hätte die Problematik verschärfen können, weil der Gegner seine Dame ruhig auf a3 hätte behalten können, wo sie stark weiterwirkt und meine Figuren bindet. Richtig wäre die Fortsetzung seines Angriffs mit 20. ...Tbc8 gewesen. Da mein Gegner derjenige gewesen war, der Angriff besaß, kam mir der Damentausch nach 20. ...Db4? sehr entgegen, zumal ich die Position meiner Figuren nun deutlich verbessern konnte. Nun war es mein Gegner, der ungenau weiterspielte und mich mühelos in den Angriff kommen ließ. Ich gewann den Bauern zurück, wonach wir nun stellungsgerecht Remis vereinbarten. [Event "1. Bezirksliga"][Site "?"][Date "19.11.2017"][Round "3"][White "Kiffing"][Black "Gegner 1712"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "62"]1. e4 d6 2. d4 Nf6 3. Nc3 g6 4. f4 Bg7 5. Nf3 c5 6. Be3 cxd4 7. Nxd4 a6 8. Be2Nbd7 9. Bf3 Rb8 10. Qe2 Qa5 11. O-O Qc7 12. Rae1 O-O 13. Bf2 e5 14. fxe5 Nxe515. Bg3 Qb6 16. Rd1 Qxb2 17. Qe1 Nfg4 18. Bxg4 Bxg4 19. Rb1 Qa3 20. Nb3 Qb4 21.Nd5 Qxe1 22. Rbxe1 f6 23. Nd4 Bd7 24. Nb6 Be8 25. Ne6 Rf7 26. Rd1 Bb5 27. Rfe1Nc4 28. Nxc4 Bxc4 29. Nxg7 Kxg7 30. Bxd6 Re8 31. e5 fxe5 *

Beitrag von Zapp Brannigan

Tja, wenn man den östereichischen Angriff (4.f4) gegen pirc spielt, dann sollte man evtl. die theorie zumindest ein wenig kennen? ;-)Nach 6.Le3 kann schwarz halt zu einer eher harmlosen variante der drachenvariante transponieren, hätte er 7...Sc6 gespielt. 7...a6 halte ich dann wieder für unnötig, im drachen spielt man ja auch oft direkt a5.5...c5 ist nach 5...0-0 der wichtigste zug, und kann sehr scharf werden nach z.bsp. 1. e4 d6 2. d4 Nf6 3. Nc3 g6 4. f4 Bg7 5. Nf3 c5 6. Bb5+ Bd7 7. e5 Ng4 8. e6 Bxb5 9. exf7+ oder etwas weniger nach1. e4 d6 2. d4 Nf6 3. Nc3 g6 4. f4 Bg7 5. Nf3 c5 6. dxc5 Qa5 7. Bd3 Qxc5 8. Qe2 O-O 9. Be3 Qa5 10. O-O Da du ja gegen sizilianisch eher f3-g4 aufbauten als die klassischen f4-aufbauten spielst wäre evtl. der 150-angriff eher angesagt? Also sowas:1. e4 d6 2. d4 Nf6 3. Nc3 g6 4. Be3 gefolgt von Dd2 und f3Wenn du beim östereichischen angriff bleiben willst, und eine kleine geheimwaffe spielen willst, ist das spannend:1. e4 d6 2. d4 Nf6 3. Nc3 g6 4. f4 Bg7 5. a3 !?Der trick ist es, nach 5...O-O 6. Nf3 c5 7. dxc5 Qa5 8. b4 spielen zu können, was 6...c5 entmutigt. Der noch grössere trick ist aber, dass 6...c5 doch der beste zug für schwarz ist, und wenn er das nicht merkt kleinere problemchen hat, nach 6...c5 7. dxc5 Qa5 8. b4 Qc7 kann weiss nämlich den bauern nicht gut halten, und spielt am besten sowas wie 9. e5 dxe5 10. fxe5 aber das ist dann sehr zweischneidig bei der viel besseren schwarzen entwicklung.

Beitrag von Kiffing

Danke für deine Hinweise zum Österreichischen Angriff. Werde mich mal damit auseinandersetzen, um zu entscheiden, wie ich ihn künftig gestalten werde. Zwar sieht 13. Sd5 exd5 14. cxd5 nepst 15. c4 += ganz gut aus, aber es wird wohl seine Gründe haben, weswegen 6. Le3 auf Meisterebene nicht gespielt wird. Wegen des 150-Angriffs: Gefühlsmäßig halte ich es für ein wenig simpel, jede Stellung mit Biegen und Brechen in ein Schema des Englischen Angriffs zu verwandeln. Schach ist da tiefer, und nicht nur die einzelnen Strategeme haben ihren Wert, sondern auch die konkreten Stellungsbilder, die jeweils nach einer eigenen, originellen Lösung verlangen. Aber ich gucke mir natürlich auch den 150-Angriff gegen Pirc an.

Beitrag von Birliban

[QUOTE=Kiffing;28314]aber es wird wohl seine Gründe haben, weswegen 6. Le3 auf Meisterebene nicht gespielt wird.[/QUOTE]Der Grund wird sein: 6.Le3 gestattet Schwarz einfach (zu) viele Optionen, um Ausgleich zu erreichen. Weiß muss auf (zu) viele Möglichkeiten gefasst sein. Neben 6...cd:, 6...Sg4, muss Weiß vor allem auch gegen 6...Da5 gewappnet sein. Z.B. 7.Dd2 0-0 (auch 7...Sc6 ist schon wieder eine der (zu) vielen Optionen) 8.0-0-0 (8.Le2 Sc6 9.d5 [9.h3? cd: 10.Sd: Sd4: 11.Ld4: Se4: 12.Se4: Dd2:] 9...Sd4 10.Sd4: cd4: 11.Ld4: Se4: 12.Se4: Dd2: ) 8...Sc6 9.Kb1 (9.d5? Se4: 10.Se4: Da2: ) 9...Sg4.Natürlich ist qualitativ bei 6.Le3 für Weiß alles in Ordnung. Aber um den eröffnungstheoretischen Kampf für sich zu entscheiden und die Richtung vorzugeben, dürfte der Zug eher Schwarz entgegen kommen.PS: Mir gefällt 4.f3 (um bei 4.Le3 Sg4 gar nicht erst zuzulassen, auch wenn Weiß diese Möglichkeit nicht fürchten muss.), um dann wie gehabt fortzufahren: 4...Lg7 5.Le3 c6 6.Dd2. Nach 6...b5 ergibt sich ein spannender Kampf, wobei Weiß zwischen vielen Optionen wählen kann. Der Fall ist also nun umgekehrt: Jetzt ist es der Schwarze, der mit (zu) vielen weißen Optionen rechnen muss. Keine schlechte Situation also für Weiß, den eröffnungstheoretischen Kampf zu bestimmen und die Richtung vorzugeben. ;)

Beitrag von Zapp Brannigan

Ich denke schon, dass der östereichische angriff objekt eine der besten, wenn nicht die beste variante gegen pirc ist. Aber, das ist natürlich nur der fall wenn man es auch "richtig" spielt. Wenn du ein gutes gedächnis iast kannst du 6.Bb5+ spielen, wenn dein gedächnis leicht schlechter ist evtl. eher 6.dxc5. Gegen den hauptzug 5...0-0 gibt es dann, in aufsteigender "schärfe" 6.Le2 (alt, transponiert zu drachen-ähnlichen stellungen), 6.Ld3 (die hauptvariante), 6.Le3 (ich spiele auf lange rochade) und 6.e5 (wer braucht schon rochade, ich greiff sofort an).Birlibans erklärungen sind gut, ich gebe noch eine andere, "empirische" erklärung warum 6.Le3 nicht so gut ist: 1. e4 d6 2. d4 Nf6 3. Nc3 g6 4. f4 Bg7 5. Nf3 c5 6. Be3 cxd4 7. Nxd4 Nc6 und man vergleiche mit dem drachen1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 g6 6. f4 Nc6 7. Be3 Bg7Das ist die gleiche stellung. Die Löwenfisch-variante hat zwar durchaus gift, wird aber nicht als kritisch gegen den drachen angeschaut, und 7.Le3 ist in dieser stellung auch nicht mal die kritische variante, das sind 7.Sxc6 und 7.Sf3Ich habe den östereichische angriff auch angeschaut als waffen gegen pirc, fand dann aber dass man doch sehr viel theorie kennen muss für eine variante, die sehr selten aufs brett kommt, und habe mich für eine andere variante entschieden (4.g3).

Beitrag von Kiffing

Sehr viel Glück hatte ich in meiner nächsten Saisonpartie. Nach der Abwicklung ins Endspiel überschätzte ich die Auswirkungen von 25. Kf2 Sc6 26. a3 Sd4 (strebt nach c2), was einfach durch 27. Ld3 hätte pariert werden können. Der Rechenfehler führte dazu, dass mein König sich zu spät im Endspiel beteiligte, was nun forciert einen Bauern einbüßte. Danach verlor ich die Orientierung und stellte in bereits hoffnungsloser Situation einen zweiten Bauern ein. Die Partie war im Prinzip endgültig entschieden, allerdings halfen mir nun ein paar Tricks weiter:[Event "?"][Site "?"][Date "2017.12.18"][Round "?"][White "Kiffing"][Black "Gegner 1872"][Result "1/2-1/2"][ECO "B38"][Annotator "Fritz 15 (30s)"][PlyCount "132"]{B38: Sizilianisch (Maroczy-Aufbau)} 1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 g65. c4 Bg7 6. Be3 Nf6 7. Nc3 O-O 8. Be2 b6 9. f4 {letzter Buchzug} Nxd4 10. Bxd4{Schwarz hat eine gedrückte Stellung} Bb7 {Schwarz droht Materialgewinn: Lb7xe4} 11. e5 {Weiß droht Materialgewinn: e5xf6} (11. Qd3 d6 $14) 11... Ne8 {Schwarz hat eine gedrückte Stellung} (11... Ne4 12. Nxe4 Bxe4 13. O-O $11) 12.O-O d6 13. exd6 Qxd6 14. Bxg7 Kxg7 15. Qxd6 Nxd6 {Die schwarzeKönigssicherheit hat sich verschlechtert} 16. Rad1 Rfd8 17. Nd5 {Weiß drohtMaterialgewinn: Sd5xe7} (17. Rd2 a5 $11) 17... Kf8 (17... Nf5 18. g4 Bxd5 19.gxf5 $11) 18. g4 Rac8 19. Rd4 (19. Nc3 f5 20. gxf5 Nxf5 $11) 19... Bxd5 (19...Nxc4 $142 $5 20. Bxc4 e6 $17) 20. Rxd5 $11 Ke8 21. Rfd1 Rc5 22. b4 Rxd5 23.Rxd5 Nb7 (23... Rc8 24. Rd4 $11) 24. Rxd8+ $14 Nxd8 25. c5 (25. Kf2 $142 $5 $14{und Weiß kann noch kämpfen} Nc6 26. a3 Nd4) 25... bxc5 $15 26. Bb5+ Kf8 27.bxc5 Ne6 28. c6 {Der Freibauer ist nicht zu unterschätzen} Nc7 {Schwarz drohtMaterialgewinn: Sc7xb5. Der schwarze Springer stemmt sich gegen den Bauern c6}29. Bc4 e6 {Befestigt d5} 30. Kf2 Ke7 31. Bb3 (31. Ke3 Kd6 32. Kd4 a5 $15)31... Kd6 32. Ba4 (32. f5 Kxc6 33. fxg6 fxg6 $17) 32... Nd5 33. Kf3 Nb4 34. a3Nxc6 35. Ke4 (35. g5 e5 $17) 35... f6 36. f5 $2 (36. Bb3 $142 $17) 36... exf5+$19 37. gxf5 g5 38. Bd1 Kc5 39. h4 (39. a4 $19 {ist ein letzter Strohhalm})39... gxh4 40. Kf4 Ne5 41. a4 Kd6 (41... Nd3+ 42. Kf3 a5 43. Bb3 $19) 42. Be2 (42. a5 $19 {ist noch eine dünne Chance}) 42... a5 43. Bd1 Kd5 (43... Nd3+ $142{ist genauer} 44. Ke3 Nb2 $19) 44. Bh5 (44. Be2 {ist noch eine Idee} Kc5 45.Bb5 $19) 44... h3 45. Kg3 Ke4 46. Bd1 Kxf5 47. Bc2+ Kg5 48. Bxh7 f5 49. Kxh3Kf4 (49... Nd7 $142 {lässt dem Gegner kaum Chancen} 50. Bg8 Nc5 $19) 50. Bg8 (50. Kg2 Nd3 51. Bg6 $19) 50... Ke3 51. Kg2 f4 52. Kf1 f3 53. Be6 Nd3 54. Bc4Kd4 (54... Nc5 55. Bb5 Ne4 56. Ke1 Ng3 57. Kd1 f2 58. Ba6 f1=Q+ 59. Bxf1 Nxf160. Kc2 Kd4 61. Kb3 Kd3 62. Kb2 Kc4 63. Kc2 Kb4 64. Kd3 Kxa4 65. Kc4 Ne3+ 66.Kc5 Kb3 67. Kd6 a4 68. Ke6 Nc4 69. Kf5 a3 70. Kf6 a2 71. Ke6 a1=Q 72. Ke7 Qa673. Kd7 Ne5+ 74. Ke7 Qc6 75. Kf8 Qf6+ 76. Kg8 Qf7+ 77. Kh8 Ng6#) 55. Bxd3 $11Kxd3 {Ein Bauernendspiel ist entstanden} 56. Kf2 Ke4 57. Kf1 Kd4 58. Kf2 {Weiß droht Materialgewinn: Kf2xf3} Kc4 59. Kxf3 Kb4 {Schwarz drohtMaterialgewinn: Kb4xa4} 60. Ke2 Kxa4 61. Kd1 Kb3 62. Kc1 Ka2 63. Kc2 a4 64. Kc1a3 {Verliert Material} 65. Kc2 Ka1 66. Kc1 a2 1/2-1/2

Beitrag von codeamateur

Wenn du sowieso gleich f4, und nicht f3, spielen möchtest, ist 8.f4 mit der Drohung 9.e5 eine Idee. Das Spiel transformiert dann in den Vierbauernangriff der Königsindischen Verteidigung. Schwarz muss dann de facto 8...d6 spielen. Und dann hast du nach 9.Le2 die gewünschte Stellung. Es ist natürlich nicht spielentscheidend, aber ein Eröffnungstipp für die nächste Partie.

Beitrag von Kiffing

Danke für den Tipp. Nach den Datenbanken von Fritz 15 und Shredder wird im 8. Zug aber praktisch nur Le2 gespielt, 8. f4 kommt kein einziges Mal vor. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass nach 8. f4 Db6 sehr unangenehm für Weiß ist. Ich denke, das Problem in dieser Partie war fast ausschließlich meine Endspielbehandlung. Ich war selbst erschrocken, wie schlecht ich das Endspiel behandelte. Nach der Endspielabwicklung waren auf einmal Klassenunterschiede spürbar.

Beitrag von Kiffing

In der heutigen Partie wurde es mit Weiß die Winawer-Variante in der Französischen Verteidigung. Durch das typische Bauernopfer von Schwarz bekam dieser einiges an Aktivität, wobei ich nicht immer die beste Lösung fand. So schenkt 15. a4?! (richtig ist 15. Le3 und 15. ...Se3 ist keine Gefahr wegen 16. Lh7 Sg2+ 17. Kf1 +-) dem Schwarzen das wichtige Feld b4 als Vorposten für den Springer, mit dem Schwarz nach dem weiteren Fehlzug 18. Db3? (18. Dd2) eine gefährliche Offensive einleiten konnte. So musste ich taktisch meinen Mehrbauern geben, um von dem Angriff nicht zermalmt zu werden, wonach Schwarz mit 21. ...De4! in eine deutlich bessere Stellung hätte überleiten können. Stattdessen ging er mit seiner Dame auf Abwegen, die ich einsperren und fangen konnte, so dass Schwarz seinerseits zu einem Qualitätsopfer gezwungen war, um dies zu verhindern, was in dem Endspiel die Entscheidung zu meinen Gunsten herbeiführte. Seht selbst:[Event "?"][Site "?"][Date "28.1.2018"][Round "7"][White "Kiffing"][Black "Gegner 1769"][Result "1-0"][PlyCount "81"]1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Bb4 4. e5 c5 5. a3 Bxc3+ 6. bxc3 Ne7 7. Qg4 Qc7 8.Qxg7 Rg8 9. Qxh7 cxd4 10. Qd3 dxc3 11. f4 Nbc6 12. Qxc3 Bd7 13. Nf3 Nf5 14. g3Qb6 15. a4 a5 16. Bd3 Rc8 17. Bxf5 exf5 18. Qb3 Nb4 19. Be3 Nxc2+ 20. Qxc2Qxe3+ 21. Qe2 Qc5 22. Qd2 Qc4 23. Kf2 Qe4 24. Nd4 Rc4 25. Rad1 Bxa4 26. Rhe1Rxd4 27. Qxd4 Qxd4+ 28. Rxd4 Bc6 29. Rc1 Ke7 30. h3 a4 31. Kf3 Ke6 32. g4 Bb533. Rc7 Rf8 34. Rxb7 Bc4 35. Rb6+ Ke7 36. gxf5 a3 37. Rb7+ Ke8 38. Ra7 a2 39.h4 f6 40. e6 Bb3 41. Rb4 *

Beitrag von Kiffing

Ein schöner Sieg gelang mir in der nächsten Saisonpartie. Gespielt wurde die Aljechin-Verteidigung, wo ich nach einem zu zeitverzehrenden Manövrierspiel meines Gegners am Damenflügel dynamisch in Vorteil kommen konnte, indem ich ab dem 20. Zug mit dem Fischer-Angriff am Königsflügel und mit einem Zentraldurchbruch gleich zwei Drohungen aufstellte. Der Doppelangriff führte zur Verwertung des Vorteils über das Zentrum. Mit einer vernichtenden Figurenkonzentration in Königsnähe, die taktisch viele Optionen bot, vollstreckte ich mit einem Figurengewinn nach Überlastung wegen schwacher Grundreihe, seht selbst:[Event "Kiffing"][Site "?"][Date "2018.02.18"][Round "7"][White "Kiffing"][Black "Gegner 1804"][Result "1-0"][ECO "B03"][PlyCount "59"]1. e4 Nf6 2. e5 Nd5 3. d4 Nc6 4. f4 e6 5. Nf3 b6 6. Bd3 f5 7. O-O Bb7 8. Nc3Ncb4 9. Bc4 Nxc3 10. bxc3 Nd5 11. Qe1 Be7 12. Bd2 O-O 13. a4 a5 14. Kh1 Ba6 15.Bxa6 Rxa6 16. Rg1 Qa8 17. Qf2 Qc6 18. Qf1 Raa8 19. Qd3 Rf7 20. c4 Nb4 21. Bxb4axb4 22. d5 exd5 23. cxd5 Qh6 24. e6 dxe6 25. Ne5 Rff8 26. Qc4 Rad8 27. dxe6Rd2 28. Rad1 Rf2 29. Nc6 Re8 30. Nxe7+ 1-0

Beitrag von Birliban

Umsichtig gespielt und ein souveräner Sieg! Besonders gefällt mir die Idee 14.Kh1 nebst 16.Tg1 und 24.e6 nebst 25.Se5. Mit 24.c4 schlägt Weiß gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Der schlechte schwarzfeldrige weiße Läufer wird gegen den zentralen schwarzen Springer getauscht und der entscheidende Zentrumsdurchbruch wird vorbereitet. Schwarz bleibt nicht mal Zeit zum Luft holen. Erstaunlich, wie schnell die schwarze Stellung zusammenfällt. Wahrscheinlich deshalb, weil Schwarz konsequent den falschen Plan verfolgt hat und Weiß konsequent den richtigen! :jaja: So leicht und locker gewinnt man gegen einen 1800er auch nicht alle Tage! :cool2:

Beitrag von tandem

Ebenfalls Glückwunsch, auf einige Züge von dir würde ich gerne eingehen! Keine Sorge alle anderen sind von meiner Warte aus nicht zu kritisieren ;)4.f4 Ich glaube diesen Zug hast du gemacht um deinen üblichen Vierbauernangriff gegen Aljechin einzuleiten, allerdings ist f4 gar nicht notwendig, da d6 ja gar nicht gespielt wurde (in der ganzen Partie!:)) Alternativ würde ich c4 vorschlagen der Eröffnungstechnisch auch in deinem Vierbauernangriff-Sinne wäre und direkt Druck macht-f4 läuft ja nicht weg.8.Sc3 gefällt mir nicht! Fakt ist für mich, dass die Entwicklung deines Gegners kränkelt, warum also bietest du ihm eine Entlastung an, unzwar noch zu deinen Kosten, durch die Verschlechterung deiner Bauernstruktur? Der Sd5 ist denke ich sogar seine schlechteste Figur (und davon hat er einige), er muss immer zusehen, dass er ein Rückzugfeld hat. b4 scheint mir da wohl keine Option zu sein-b4-a6-ich denke nicht! Also muss e7 herhalten und da möchte doch eigentlich sein Läufer hin, der wiederum auch keine wirklich tolle Perspektive hat. Mein Vorschlag wäre schlicht 8.a3 mit der Idee 9.c4 zu spielen, dadurch nervst du ihn gewaltig in seiner Entwicklung!11.De1 bzw. 12.Ld2 Schwierig welche Figur den c3 decken soll, kann es sein ,dass deine Bauernstruktur nicht gesund ist? :D Ich finde beide Züge sind doppelt gemoppelt, eine Figur reicht doch zur Deckung und die andere könnte deine Stellung aktiv voranbringen. Eine Idee wäre z.B. statt 11. De1 lieber Dd2 mit der Idee a4 und La3 und Tausch oder du lässt deinen Läufer auf c1, auch von dort aus deckt er f4 und du kannst einen langfristigen Plan ausarbeiten: a3 nebst La2-c4-und einen Durchbruch nachdem alle mitspielen. Alles in allem finde ich es hier nicht eindeutig welche Figur am besten decken sollte, aber auf jeden Fall nicht beide!17.Df2 Verstehe ich nicht, abgesehen davon macht mir die Dame zu viele Züge, Df1-d3 direkt hätte es doch auch getan?Ein letzter Gedanke zum Abschied-26...Tad8 Seltsam, wäre Ld6 mit der Idee gegebenenfalls abzutauschen nicht besser? Konkret drohst du doch nichts solange er nicht auf d5 nimmt z.B. 27.dxe6 Lxe5 28.e7+ Tf7 29. fxe5 Te8 und nach z.B. 27. Tae1 Tae8 habe ich gerade nicht den Sack-zumach-Plan, da er etwas Zeit gewonnen hat und du nicht die Zeit hast auf e6 zu nehmen. Vielleicht bin ich zu opimistisch und habe etwas übersehen, ist auch schon spät! :)Alles in allem hast du die Partie gewonnen und das zu Recht! Trotzdem hoffe ich, dass meine Vorschläge zumindest ein wenig Beachtung bekommen :DLieben Grußtandem

Beitrag von Kiffing

Danke euch beiden für das Feedback. In der Tat hätte ich aus der Eröffnung mehr herausholen können. 1. f4 spiele ich öfters, um Raumgewinn am Königsflügel zu erzielen und perspektivisch einen Königsangriff vorzubereiten. Das ist nicht nur eine Reaktion gegen ...d6. Ansonsten hast du Recht damit, dass 8. Sc3 schwach war. 8. a3 mit der Idee c4 gefällt mir wirklich sehr gut, dann kommt Schwarz in Erklärungsnot. Bei dem Dame-Läufer-Manöver im 11. und 12. Zug hatte ich an das Prinzip der Überdeckung gedacht, das natürlich heute nicht mehr den Stellenwert hat wie zu Zeiten Nimzowitschs. 17. Df1 mit Bindung der Da8 schätze ich auch als genauer ein, denn wegen des Plans g4 hat die Dame nichts von der Diagonale e1-h4. Ansonsten ist 26. ...Tad8 natürlich schwach, 26. ...Ld6 bringt aber nichts wegen der Abzugsdrohung 27. dxe6 Lxe5 28. e7+. Mein Fritz sagt 26. ...Tfe8 und Ausgleich.

Beitrag von tandem

Wenn ich mir die konkrete Variante anschaue: 26...Ld6 27. dxe6 Lxe5 28.e7 Tf7 29.Tae1! Dxf4 30. Dxf4 Lxf4 31.e8D Txe8 32.Tf8 und Abtausch. Klar Qualle mehr aber immerhin hat Schwarz zwei Bauern und weiß muss dort erstmal was erreichen.Tfe8 scheint wirklich besser zu sein wobei ich ohne Engine, wie üblich, erstmal nichts verstehe. :)Das Problem an f4 ist, dass es dich halt direkt festlegt, dieser Zug läuft dir nicht weg, daher sehe ich c4 gefolgt von Sc3 als besser und flexibler an-bietet mehr Möglichkeiten undschränkt dich in keiner Weise ein!Grußtandem :)

Beitrag von Kiffing

Heute konnte ich mich in einer flotten Partie mit der Bogoindischen Verteidigung durchsetzen. Den etwas überhasteten gegnerischen Bauernsturm am Damenflügel beantwortete ich mit dem thematischen Gegenschlag im Zentrum, was mir diverse Angriffsmotive zur Hand gab. So errang ich schnell die Initiative, gewann zwei Bauern und vollendete mit einer Kombination, seht selbst:[Event "1. Bezirksliga SBBL"][Site "?"][Date "11.3.2018"][Round "7"][White "Gegner 1540"][Black "Kiffing"][Result "0-1"][PlyCount "46"]1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nf3 Bb4+ 4. Bd2 Bxd2+ 5. Nbxd2 O-O 6. e3 d6 7. b4 Nbd7 8.c5 Qe7 9. Bd3 e5 10. dxe5 Nxe5 11. Nxe5 Qxe5 12. Rc1 Qd5 13. Nf3 Bg4 14. Be2Qxa2 15. cxd6 cxd6 16. O-O Rac8 17. Qd3 Qb2 18. Rc4 Rxc4 19. Qxc4 Rc8 20. Qd3Qxb4 21. Rb1 Qe4 22. Qb3 Rc3 23. Qxb7 Rc1+ *

Beitrag von Kiffing

Ein schöner Start-und-Zielsieg mit Abschlusskombination gelang mir heute im Spiel gegen Neviges. Zugute kam mir dabei, dass mein Gegner sich auf eine Idee versteifte, die nur mir in die Hände spielte:[Event "1. Bezirksliga BL"][Site "?"][Date "8.4.2017"][Round "8"][White "Kiffing"][Black "Gegner 1743"][Result "1-0"][PlyCount "49"]1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 e6 5. Nc3 Nf6 6. Be3 Be7 7. f3 a6 8. Qd2d5 9. exd5 Nxd5 10. Nxd5 Qxd5 11. Nxc6 Qxc6 12. Bd3 Bh4+ 13. g3 Qxf3 14. Rf1Bxg3+ 15. hxg3 Qxg3+ 16. Rf2 Bd7 17. O-O-O Qc7 18. Bf4 Qc6 19. Be4 Qc8 20. Bd6f6 21. Qe2 Bc6 22. Qh5+ g6 23. Bxg6+ Kd7 24. Be5+ Bd5 25. Rxd5+ *

Beitrag von Kiffing

Mit einer Remispartie endete für mich die Saison. Gegen das Reti-System spielte ich mit starkem Zentrum, woraufhin sich ein munterer Schlagabtausch entwickelte. Ab dem 19. Zug kam ich in Vorteil. Zu meinem Glück fand mein Gegner die starke Aktion 19. exd4 exd4 20. Tc4 +/- nicht (weswegen sich 17. ...dxe3 18 fxe3 Dg5 19. Tac1 Txc1 20. Lxc1 angeboten hätte), sondern leistete sich mit 19. Lh3? ein Übersehen, wonach ich eine starke Dame-Läufer-Batterie gegen den gegnerischen König in Stellung bringen konnte. 20. Lg2? wäre nun nach 20. ...Dxg2+!! 21. Kxg2 Sf4+ 22. Kg1 Sh3# in ein Libellenmatt gelaufen. 20. Dd1 wäre noch das Beste gewesen, nach 20. e4?! konnte ich hingegen vorteilhaft abwickeln. Ich erzwang nach einem Damentausch einen Bauerngewinn, wonach ich in ein Endspiel mit Turm gegen Turm und ungleichfarbigen Läufern gelangte. Trotz des Materialvorteils und starker Freibauern zeigte sich trotz der Türme die Remistendenz dieses Endspieltyps, als ich trotz zahlreicher Versuche keinen Gewinnweg zu finden vermochte. [Event "SBBL 1. Bezirksliga"][Site "?"][Date "6.5.2018"][Round "9"][White "Gegner 1682"][Black "Kiffing 1771"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "94"]1. Nf3 Nf6 2. c4 e6 3. g3 d5 4. b3 c5 5. Bg2 Nc6 6. Bb2 Be7 7. O-O O-O 8. d3 b69. Nbd2 Bb7 10. cxd5 Nxd5 11. a3 Bf6 12. Qc2 Rc8 13. Ne4 Nd4 14. Nxf6+ Qxf6 15.Nxd4 cxd4 16. Qd2 Rc7 17. e3 e5 18. Rac1 Rfc8 19. Bh3 Qf3 20. e4 Nf4 21. gxf4Qxh3 22. f3 Rxc1 23. Bxc1 Qe6 24. fxe5 Qxb3 25. Qd1 Rc3 26. Qxb3 Rxb3 27. Rd1Ba6 28. Kf2 Bxd3 29. a4 Kf8 30. Rd2 Ke7 31. Bb2 Ba6 32. Bxd4 Rb4 33. Be3 Rxa434. Bg5+ f6 35. exf6+ gxf6 36. Bh4 b5 37. Rc2 Rc4 38. Rxc4 bxc4 39. e5 Ke6 40.Bxf6 c3 41. Ke1 c2 42. Kd2 Bd3 43. f4 Kf5 44. Bd8 Be4 45. Ba5 Kxf4 46. e6 Bg647. Bb4 Kf3 *

Beitrag von Kiffing

In der heutigen Bezirksligapartie kam ich im Spanier gegen die Steinitzvariante zwar ganz gut ins Spiel, versäumte es aber, den Vorteil festzuhalten. Die entscheidende Szene war im 16. Zug, als ich auf das Springermanöver Se2 verzichtete, weil ich nur das Feld g3 im Sinn gehabt hatte, was mir zu langsam gewesen wäre, weil mein Gegner in der Zeit seinen Angriff am Damenflügel hätte weiter ins Rollen bringen können. Die richtige Zugfolge ist aber 16. Se2 a5 17. Sf4 Dc4 18. g5 (...Sh5 mit Angriffsversandung geht jetzt nicht mehr) Se8 19. Sd5 +/-). Nach 18. Sd5 und Springertausch verflacht hingegen das Spiel, da mein Gegner alles unter Kontrolle behielt. Ich kam nicht weiter. Nun wäre er es sogar gewesen, der nach dem unbeeindruckten 20. ...Lxg5! hätte in Vorteil kommen können. Denn nach 21. Txe8+ Txe8 22. hxg5 De7 wäre ich wegen der Drohung mit Grundreihenmatt nicht zu Dh2 gekommen, während mein Gegner die e-Linie beherrscht.[Event "SBBL 1. Bezirksliga"][Site "?"][Date "30.9.2018"][Round "2"][White "Kiffing"][Black "Gegner 1698"][Result "1/2 - 1/2"][PlyCount "48"]1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 d6 4. d4 exd4 5. Nxd4 Bd7 6. Nc3 Nf6 7. Be3 Be7 8.f3 Nxd4 9. Bxd7+ Qxd7 10. Qxd4 a6 11. O-O-O Qe6 12. Kb1 O-O 13. g4 c5 14. Qd2b5 15. h4 b4 16. Nd5 Nxd5 17. exd5 Qd7 18. Rde1 a5 19. Bg5 Rfe8 20. Re4 Bf8 21.Rhe1 Rxe4 22. Rxe4 Re8 23. Qe3 Rxe4 24. Qxe4 a4 *

Beitrag von Kiffing

Meine heutige Partie konnte ich gewinnen, wobei ich mit der Feinheit 12. Se4!! die Weichen auf Sieg stellte. Tatsächlich konnte mein Gegner sich danach nie wieder von seinem schlechten Stellungsbild befreien. Das Einschnüren sah zwar optisch gut aus. Leider übersah ich die Kombination 22. Txg7!! Kxg7 23. Dg5+ Kf8 24. Dh6+ Kg8 25. Te1 mit Turmlift, sodass ich auf Positionsspiel angewiesen wäre. Das Endspiel schien sich von allein zu gewinnen, aber im Schach ist immer Vorsicht geboten, denn so hätte es nach 43. Kb6?? d4! 0-1 ein böses Erwachen gegeben.[Event "SBBL 1. Bezirksliga"][Site "?"][Date "4.1.2018"][Round "3"][White "Kiffing"][Black "Gegner 1617"][Result "1-0"][PlyCount "101"]1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Nf6 4. e5 Nfd7 5. f4 c5 6. Nf3 Nc6 7. Be3 a6 8. Qd2cxd4 9. Nxd4 Nxd4 10. Bxd4 Bc5 11. O-O-O b5 12. Ne4 Bxd4 13. Nd6+ Ke7 14. Qxd4Qb6 15. Qc3 Qc5 16. Qg3 Kf8 17. Qh4 Qc7 18. Rd3 Nb6 19. Qh5 Qd7 20. Rg3 Nc4 21.Bxc4 bxc4 22. Rf1 Qe7 23. Rff3 g6 24. Qh6+ Kg8 25. Qg5 Qf8 26. h4 Bd7 27. h5Qd8 28. Qg4 Qe7 29. Rh3 Kg7 30. h6+ Kf8 31. Qg5 Qxg5 32. fxg5 Be8 33. Rf6 Ke734. Rhf3 Rf8 35. Kd2 Rd8 36. Kc3 Rd7 37. Kd4 Kd8 38. Rxe6 fxe6 39. Rxf8 Re7 40.Rxe8+ Rxe8 41. Nxe8 Kxe8 42. Kc5 Kd7 43. c3 Kc7 44. g3 a5 45. Kb5 Kb7 46. Kxa5Kc6 47. Kb4 Kb6 48. a4 Kb7 49. Kb5 Kc7 50. Kc5 Kb7 51. Kd6 *

Beitrag von Qf3

[QUOTE=Kiffing;28991]...wobei ich mit der Feinheit 12. Se4!! die Weichen auf Sieg stellte.[/QUOTE]12. Se4 war wirklich ein feiner taktischer Zug. Nach dem, was in der Partie folgte: 12....Lxd4 13. Sd6+ sah es in der Tat schon ziemlich böse für Schwarz aus. Ich denke, dass Schwarz auf 12.Se4 besser 12....Le7 hätte spielen sollen.Schwarz hat mit 8...cxd4 ja den großen Abtausch auf d4 eingeleitet. Ich bin kein Französisch-Experte, warst du froh über das schwarze ...cxd4 oder eher nicht so? Oder hast du dem neutral entgegengesehen? [QUOTE=Kiffing;28991]Leider übersah ich die Kombination 22. Txg7!! Kxg7 23. Dg5+ Kf8 24. Dh6+ Kg8 25. Te1 mit Turmlift, sodass ich auf Positionsspiel angewiesen wäre.[/QUOTE]Ja, wäre eine schöne Kombi gewesen. Aber die Abwicklung in ein gewonnenes Bauernendspiel nach 38.Txe6 hat doch bestimmt auch Spaß gemacht.[QUOTE=Kiffing;28991]Das Endspiel schien sich von allein zu gewinnen, aber im Schach ist immer Vorsicht geboten, denn so hätte es nach 43. Kb6?? d4! 0-1 ein böses Erwachen gegeben.[/QUOTE]43.Kb6 wäre in der Tat übel gewesen. Es ist ja offensichtlich, dass Schwarz nur eine Möglichkeit hat; und das ist (bei falschem weißen Königszug) eben der Bauerndurchbruch ...d4 -> d3Aber nach langem Spiel und wenn man schon den Sieg vor Augen hat, dann kann man genau solche gegnerischen Möglichkeiten gern mal übersehen.Schön bis zum Ende die Aufmerksamkeit hochgehalten. Glückwunsch zum Sieg.

Beitrag von Kiffing

Danke für das Lob. 8. ...cxd4 empfand ich als eher schwachen Zug, weil er grundlos die Spannung am Damenflügel aufhebt und mir freie Hand gibt. So kann ich zum Beispiel ungestört groß rochieren, während ich damit nach 8. ...b5 erst noch warten muss (9. 0-0-0?! c4!), sofern ich das überhaupt jemals tun kann. Der Textzug ist überhaupt nicht ambitioniert und wenig einfallsreich. Insofern war ich nicht nur stellungsmäßig, sondern auch psychologisch nach 8. ...cxd4 im Aufwind. 12. ...Lxd4 hat sicherlich die schwarzen Probleme verschärft. Ich hätte eher mit 12. ...dxe4 gerechnet, denn auf 12. ...Le7 sieht 13. Sd6+ Lxd6 14. exd6 sehr stark aus. Wegen der Kombination, so sind solche Kombinationen nun einmal welche, die man sieht oder nicht sieht, und das, wobei die Stellung ja geradezu nach einer solchen schrie. Diese Kombination war übrigens nur die Extremste der vielen taktischen Feinheiten, die ich, wie mir Fritz 15 zeigte, nicht oder nur unzureichend berechnet hatte. Höchst interessant ist zum Beispiel auch 19. Tg3 (droht 20. Txg7!! Kxg7 21. Df6+ Kg8 22. Se8 und Matt) Dd7 23. f5 mit Bindung der schwarzen Dame auf d8. So hätte ich entscheidend die Öffnung der f-Linie erzwingen können, während jede schwarze Antwort in einem Fiasko endet. Ob Spaß oder nicht, der Gegner war die ganze Zeit eingeschnürt, sodass es schon ein Makel ist, den Knock-Out zu versäumen und lediglich einen technischen Sieg herbeizuführen.

Beitrag von Kiffing

Die Eröffnungsphase in meiner nächsten Begegnung spielte ich wahrscheinlich zu plump, sodass mein Gegner für relevante statische Vorteile diverse Tempi investieren konnte. Er versäumte es allerdings, sich daraufhin zu konsolidieren, sondern ließ mich mit 21. Tc5 zurück ins Spiel kommen. Deswegen wäre 19. ...b6 -/+ eine starke Alternative gewesen, was den weißen Plan vereitelt hätte. Die Tatsache, dass ich kurz darauf in Vorteil kam, war etwas glücklich. Eine giftige Falle meines Gegners hatte zu meiner Erleichterung ein Loch, sodass ich die Wende im Spiel erzwingen konnte. Von schwarzer Seite her wäre 33. ...De8 die letzte Gelegenheit gewesen, die Niederlage zu vermeiden.[Event "SBBL 1. Bezirksliga"][Site "?"][Date "2.12.2018"][Round "4"][White "Kiffing"][Black "Gegner 1797"][Result "1-0"][PlyCount "71"]1. e4 g6 2. d4 Bg7 3. f4 d6 4. Nf3 c6 5. Nc3 Bg4 6. Be3 Bxf3 7. Qxf3 e6 8. Bc4d5 9. exd5 cxd5 10. Bd3 Nc6 11. Qf2 a6 12. O-O Nb4 13. g4 Nxd3 14. cxd3 Ne7 15.Rae1 O-O 16. Ne2 Qb6 17. b3 Rac8 18. Rc1 Qb5 19. Rfd1 f5 20. h3 Rc6 21. Rc5 Qb622. Ng3 Re8 23. Rdc1 Qb4 24. gxf5 exf5 25. Nf1 Rec8 26. Nd2 Rxc5 27. dxc5 d428. Rc4 dxe3 29. Qxe3 Qa5 30. Qxe7 Qd8 31. Qxb7 Bd4+ 32. Kh2 Rxc5 33. Qxa6 Qh434. Qe6+ Kh8 35. Qe8+ Kg7 36. Qd7+ *

Beitrag von Qf3

Glückwunsch zu deinem (erneuten) Sieg. Eine treffende Beschreibung des Spielverlaufs wie ich finde.Wie ging es dir, als du 13.g4 gespielt hast? Hast du g4 ziemlich zuversichtlich gespielt oder hattest du auch einige Bedenken, ob das nicht deine (Königs-)Stellung zu sehr schwächt?Und was hast du während der Partie gedacht, bevor Schwarz dir mit ...Sxd3 einen isolierten Doppelbauer auf der d-Linie zufügen konnte? Hast du einen eventuellen Doppelbauer als in Kauf zu nehmenden Nachteil angesehen oder war das in der konkreten Stellung kein Problem für dich; bzw. hast du sogar eher die Vorteile für dich gesehen?

Beitrag von Kiffing

Vielen Dank für den Glückwunsch. Natürlich war ich wegen des Doppelbauern nicht begeistert. Noch mehr störte mich, dass mein schöner Angriffsläufer auf einmal weg war. Allerdings hatte ich gesehen, dass mein Gegner für seine Aktionen ein paar Tempi investierte, sodass ich hoffte, ihn mit Geschwindigkeit auszumanövrieren zu können. Wegen 13. g4 hatte ich keine Bedenken. Mein König war ja gut geschützt und von vielen eigenen Figuren umgeben. Robert Fischer hat außerdem vorgemacht, wie man mit kleiner Rochade angreift. Trotzdem: Nach 14 Zügen war mir klar, aus der Eröffnung nichts erreicht zu haben, zumal auch der Vorstoß f5 erst einmal blockiert war. Insofern hätte ich auf 8. Lc4 verzichten müssen, auch wenn mein Gegner seinen d-Bauern schon einmal gezogen hatte. Vielversprechende Optionen gab es im 8. Zug genug.