Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Atomstrom oder Kohlekraftwerke?“

schachburg.de

Beitrag von hako

Das ist die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber ich bin mir sicher, dass der Öko-Strom noch auf sich warten lässt. Aber das ist ein anderes Thema. Hier geht es darum, was das kleinere Übel ist, um unseren Strombedarf zu decken: der Atomreaktor oder die Kohle?Für mich ist die Kohle der Favorit. Keine Frage verursacht das extrem viel Dreck, Kohlenstoffdioxid und andere unschöne Sachen, doch im Vergleich zu Atommüll ist das ein Hasenpups im Vergleich zu einem Vulkanausbruch. Der Grund: der Müll ist ganz einfach chemischer Natur. Erstens kann unsere Umwelt diese Giftstoff abbauen. Bekanntlich haben Pflanzen die Eigenschaft aus CO2 Sauerstoff zu machen, und die anderen Giftstoffe können auch auf natürlichen Wege abgebaut werden. Es gibt also Methoden diesen Müll loszuwerden. Zweifelsohne ist Mutter Natur bei dem Müll, den wir produzieren, maßlos überfordert. Wir sollten unser chemisches Know-how also mal mehr für Luftreinigung anwenden. Das Wissen dafür haben wir alle mal und die Photosynthese kriegen wir auch noch künstlich hin. Da bin ich mir ziemlich sicher.Wo ist jetzt das Problem beim Atomkraftwerk? Zum einem kann das Ding hochgehen, aber das eigentliche Problem, was ich sehe, sondern den Atommüll. Selbst Mutter Natur hat keine Möglichkeit die Strahlung umzuwandeln, wie CO2 in Sauerstoff. Wie sollen wir das dann hinkriegen? Gereinigt bekommen wir den Müll also nicht, da fehlt uns das Wissen für. Außerdem sucht man seit Jahren nach einem Endlager, ohne dass einem aufgefallen ist, dass es unmöglich ist den Müll sicher eine Milliarde Jahre zu lagern. Das ist ein Irrglaube, denn es wird nie ein Endlager geben. Die einzige Möglichkeit, den Müll sicher zu entsorgen, ist ihn mit ein paar (vielen) Raketen ins All zu schießen in das nächst gelegene schwarze Loch (oder vielleicht auch in die Sonne). Und das wird keiner machen.Defacto ist der Smog der Kohlekraftwerke nichts im Vergleich zu Atommüll. Den Smog können wir recyceln, den Atommüll nicht.

Beitrag von yury

[QUOTE=hako;17193]Das ist die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber ich bin mir sicher, dass der Öko-Strom noch auf sich warten lässt.[/quote]Bis zur Vollversorgung wird es noch eine Weile dauern, aber mittlerweile machen die regenerativen Energien 25% der Stromproduktion aus. (Vor etwa 15 Jahren hatten die Stromkonzerne - meines Wissens übrigens nachgeplappert von der damaligen Umweltministerin Merkel - noch behauptet, die Erneuerbaren könnten prinzipiell nicht mehr als 4-5% der Stromversorgung stellen). Deutschland hat - entgegen allen Beschwörungen von Atomstromimporten aus Frankreich - immer noch einen extrem hohen Stromexportüberschuss. Bis 2020 könnten die Erneuerbaren, wenn die unsäglichen Attacken auf das EEG endlich aufhörten und stattdessen der Ausbau weiter vorangetrieben würde, mindestens 50% des Stroms produzieren.Die Frage "Atom oder Kohle?" stellt sich höchstens noch, wenn es um die Reihenfolge der Abschaltung geht. Ich finde, die verbleibenden Atomkraftwerke sollten zuerst vom Netz genommen werden. Dann muss unverzüglich mit dem Rückbau begonnen werden. Die Urananreicherungsanlage in Gronau muss ebenfalls sofort stillgelegt werden.Danach kommen die Kohlekraftwerke.

Beitrag von hako

[QUOTE=yury;17211]Die Frage "Atom oder Kohle?" stellt sich höchstens noch, wenn es um die Reihenfolge der Abschaltung geht.[/QUOTE]Alles andere macht ja glücklicher Weise auch keinen Sinn ;)Mit dem Abbau von den Atomkraftwerken selbst würde ich noch eine ganze Weile warten, weil das, wie ich finde, die besten Zwischenlager sind, die wir haben. Vergraben wir den unterirdisch, muss nur eine Eruption kommen und unser Grundwasser ist verseucht. Dann muss man erst wieder buddeln, um den Fehler zu beheben und das dauert. Hat man den Müll oben, hat man ihn besser unter Kontrolle, kann schneller was machen und vergisst auch NICHT, dass er noch da ist.

Beitrag von yury

[QUOTE=hako;17215]Alles andere macht ja glücklicher Weise auch keinen Sinn ;)[/quote]Deshalb werden ja auch gerade haufenweise neue Kohlekraftwerke gebaut... :([QUOTE=hako;17215]Mit dem Abbau von den Atomkraftwerken selbst würde ich noch eine ganze Weile warten, weil das, wie ich finde, die besten Zwischenlager sind, die wir haben. Vergraben wir den unterirdisch, muss nur eine Eruption kommen und unser Grundwasser ist verseucht. Dann muss man erst wieder buddeln, um den Fehler zu beheben und das dauert. Hat man den Müll oben, hat man ihn besser unter Kontrolle, kann schneller was machen und vergisst auch NICHT, dass er noch da ist.[/QUOTE]Du kannst den Müll aber auch oberirdisch "zwischen"lagern, ohne dass ein AKW danebensteht. ;)

Beitrag von hako

Ein AKW lässt aber von Natur aus Radioaktivität (zumindest den Großteil) nicht raus.

Beitrag von yury

[QUOTE=hako;17246]Ein AKW lässt aber von Natur aus Radioaktivität (zumindest den Großteil) nicht raus.[/QUOTE]Die werden doch nicht im Reaktor gelagert, oder wie stellst Du Dir das vor? Für den Schutz vor Austritt von Radioaktivität sind die Atommüllbehälter (und nur sie) gedacht...

Beitrag von hako

[QUOTE=yury;17291]Die werden doch nicht im Reaktor gelagert, oder wie stellst Du Dir das vor?[/QUOTE]Eben das fände ich sinnvoll. Der Müll verweilt, nachdem er verwendet wurde, sowieso ca. 2-3 Jahre im Reaktor, weil er zu radioaktiv ist. Also kann man ihn doch auch gleich da lassen. Dann spart man sich gleich die CASTOR-Behälter und baut davon lieber eine sichere Rakete (der EINZIGE Weg den Müll zu entsorgen!!!) ;)

Beitrag von yury

Eine?! Du bist gut... :D Das kann sich niemand leisten, den ganzen Müll mit Raketen ins Weltall zu schicken...[Auch nicht RWE mit seinem erneuten Milliardengewinn im ersten Halbjahr. Aber wenn, dann müsste sowieso der Staat ran. So was wie das Verursacherprinzip gilt da nur formal...]