Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Deep Fritz 14“

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Beitrag von Kiffing

[Hier befand sich ein Link auf die Seite "https://www.schachburg.de/threads/1535-Mattometer-und-Schärfegrad-auf-Fritz-13". Der Link wurde vom Benutzer mit dem Titel "Fritz 13" versehen. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es möglicherweise erforderlich, diesen Hinweis beizubehalten, da manche Benutzer die Quelle ihrer Zitate von anderen Internetseiten so gekennzeichnet haben. Dieser Hinweis wurde automatisch an Stelle des früheren Links platziert. Falls der Link unangemessen oder ohnehin unerreichbar geworden ist, kann die im Impressum genannte Adresse mit einer Bitte um Entfernung kontaktiert werden.] war ja vor allem durch Mattometer und Schärfegradanzeiger innovativ. Noch umwälzender scheint mit aber das aktuell herausgekommene Fritz 14 zu sein, das im Gegensatz zu den Neuerungen in Fritz 13 in für den Schachspieler ganz wesentlichen Bestandteilen revolutionär werden will.Um es kurz zu machen, Mattometer und Schärfegradanzeiger waren witzige Gimmicks, die durchaus neugierig und am Anfang Spaß machen, die man aber irgendwann nicht mehr beachtet. Es würde mich nicht wundern, wenn es den meisten Schachspielern so wie mir ergeht.Fritz 14 dagegen scheint in wesentlichen Bereichen revolutionär zu sein und sich derart von den Vorgängern abheben, so daß die bekannte Hamburger Firma das Schachprogramm unter dem Namen Deep Fritz 14 firmieren läßt, was einen Bruch mit der Namens-Tradition der Fritz-Programme bedeutet. Ein Blick in die [Hier befand sich ein Link auf die Seite "https://shop.chessbase.com/de/products/deep_fritz_14_deutsch". Der Link wurde vom Benutzer mit dem Titel "Produktbeschreibung" versehen. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es möglicherweise erforderlich, diesen Hinweis beizubehalten, da manche Benutzer die Quelle ihrer Zitate von anderen Internetseiten so gekennzeichnet haben. Dieser Hinweis wurde automatisch an Stelle des früheren Links platziert. Falls der Link unangemessen oder ohnehin unerreichbar geworden ist, kann die im Impressum genannte Adresse mit einer Bitte um Entfernung kontaktiert werden.] zeigt, daß die Verbesserungen, die offenbar größer sind als von Nachfolger zu Nachfolger üblich, ganz wesentliche Bereiche für den Schachspieler betreffen:Enormer Spielstärkezuwachs durch Multiprozessorversion und 64-Bit-Engine und Zugriff auf die weltgrößte Datenbank Let´s Check. Auch der Punkt mit der Datenbank ist für mich ein wesentliches Argument, weil ich bisher die Datenbanken, die in den Fritzprogrammen enthalten sind, was die Menge an Partien anging, stets als nicht ausreichend empfunden habe, weswegen ich sehr oft externe Datenbanken für Partien gesucht habe.Wird sich jemand den Deep Fritz 14 zulegen? Ich selbst habe vor, ihn mir zu kaufen. Und wie beurteilt ihr den Grad an qualitativen Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger Fritz 13?

Beitrag von ToBeFree

Naja.Dass ein Schachprogramm auch mehrere Prozessoren unterstützt, wird heutzutage wahrscheinlich erwartet; wenn man ernsthaft Geld für eine Engine ausgibt, sollte die wohl mindestens das können, was bei kostenlosen Engines wie Stockfish vollkommen normal ist. Bisher gab es halt immer eine Unterscheidung zwischen "Deep Fritz" und "Fritz", und für diesen kleinen Unterschied zahlte man dann z.B. bei (Deep) Fritz 13 mehr als den doppelten Preis: 99€ statt 49€, nur dafür, dass eine lächerliche Beschränkung aufgeboben wird.Der Grund dafür dürfte sein, dass nur die Multiprozessor-Engines wettbewerbsfähig bei professionellen Computerschachturnieren sind. Für den "normalen" Benutzer, selbst für Magnus Carlsen oder jede noch so stark spielende Person, gibt es wahrscheinlich überhaupt keinen merkbaren Unterschied. Ob man von einem Prozessorkern oder von mehreren niedergespielt wird, ist heutzutage für einen Menschen vollkommen irrelevant. Dazu kommt, dass zwei Prozessorkerne beim Schach keinesfalls "doppelt so schnell" rechnen können - es kann nicht alles parallel ablaufen, es würde keinen Sinn machen, die gleiche Berechnung einfach doppelt auszuführen und dann zweimal zum gleichen Ergebnis zu kommen. Erst recht wäre es falsch, von "doppelter Spielstärke" zu sprechen - wenn Carlsen sich mit Anand berät und gemeinsam gegen jemanden spielt, sind die beiden zusammen kaum stärker als einer von beiden alleine.[QUOTE]Enormer Spielstärkezuwachs durch Multiprozessorversion und 64-Bit-Engine[/QUOTE]Das klingt daher deutlich übertrieben. Mit den 64bit und der "Verdopplung" der Spielstärke/Rechenleistung gegenüber 32bit verhält es sich ähnlich wie oben beschrieben bei der Prozessoranzahl.[QUOTE][...] die Verbesserungen, die offenbar größer sind als von Nachfolger zu Nachfolger üblich, [...][/QUOTE]Da es auch vorher bereits "Deep"-Versionen von Fritz gab, die immer für einen deutlich höheren Preis neben der für Privatanwender gedachten "normalen" Version angeboten wurden, gibt es an dieser Stelle ganz im Gegenteil wohl nur eine sehr geringe Verbesserung. "Deep" ist keine Neuerung, es handelt sich auch nicht um einen "Bruch" der Tradition.Aber ich habe hier eine ganz andere Neuerung entdeckt:[QUOTE="Deep Fritz 13"]Premium-Mitgliedschaft für Schach.de für 12 Monate [...][/QUOTE][QUOTE="Deep Fritz 14"]Premium-Mitgliedschaft für Schach.de für 6 Monate [...][/QUOTE]Ist das nicht toll? Es ändert sich genau eine Sache, die meiner Meinung nach tatsächlich relevant für den Käufer sein könnte... und die ist, dass die mitgelieferte Premium-Mitgliedschaft nur noch halb so lang gültig ist. Vielleicht verkauft sich die Mitgliedschaft schlecht, wenn ein ganzes Jahr mitgeliefert wird und jährlich ein neues Schachprogramm mit eben diesen 12 Inklusivmonaten angeboten wird.Kurz: Wer sich Deep Fritz 14 holt, weil er es für eine tolle Neuerung hält, ist wohl selbst schuld. Schade, dass ein solches Geschäftsmodell selbst in Zeiten von Stockfish noch funktioniert.

Beitrag von Kiffing

Die Kritik meines Kollegen klingt natürlich ein wenig hart, aber ich hatte das Bedürfnis nach einer starken Rechnerunterstützung, und so habe ich es einmal mit dem Chessbase-Produkt 3D-Schach 14 Professional versucht, und ich muß sagen, ich bin sehr zufrieden. Denn die Engine, übrigens Deep Junior Yokohama x64, sieht mehr als noch mein alter Fritz 8 und bewertet entscheidene Stellungen anders. Es gibt insgesamt mehr Möglichkeiten, von denen ich vor allem die Möglichkeit hervorheben möchte, daß das Schachprogramm in der Vollanalyse Referenzpartien anzeigt, die mit den gespielten Eröffnungen in der Vergangenheit von Meistern gespielt worden sind. Auch sind die Kommentare reichhaltiger und auch stellungsbezogener, also weniger allgemein, z. B.: "Weiß rochiert in eine offene Stellung".

Beitrag von ToBeFree

Du hattest doch vorher schon Fritz 13, nicht Fritz 8, dachte ich. Ist der Sprung da wirklich so groß? ;)Aber ja, die Funktion zur Vollanalyse mit verständlichen, möglichst sinnvollen Kommentaren fand ich schon bei Fritz 10 schön; die kostenlose Oberfläche Arena bietet mir das leider nicht an. Man sollte aber vielleicht erwähnen, dass die Engine dahinter - bei dir Deep Junior Yokohama x64, oder eben das vorher angesprochene Deep Fritz 14 - lustigerweise spielstärketechnisch Stockfish unterlegen ist:[url]http://www.computerchess.org.uk/ccrl/404[/url] (Blitz 40/4)[url]http://www.computerchess.org.uk/ccrl/4040[/url] (Langzeit 40/40)[url]http://ssdf.bosjo.net/list.htm[/url] (Langzeit 40/120 + 20/60)

Beitrag von Kiffing

Fritz 13 ist mir auf dumme Art und Weise leider abhanden gekommen. Als ich meinen PC wechselte, lag die CD von Fritz 13 nach der Entsorgung des alten PCs noch im Laufwerk... :manga_stunned:

Beitrag von ToBeFree

Auuuu. :manga_embarrassed:

Beitrag von chessiscruel

was kostet der Spass Fritz 14 und bedeutet online Datenbank,daß ich mit Fritz genauso wie mit Chessbase arbeiten und Datenbanken erstellen kann b.z.w kann ich mit Fritz 14 meine Cb datenbanken kumulativ verwenden und ergänzen?

Beitrag von Kiffing

Deep Fritz 14 kostet genau 69,90 Euro, Schach 14 Professional ist immerhin 30 Euro günstiger. Beide Chessbase-Produkte sind aber Nachfolger von Fritz 13, hier noch einmal zu den Programmen:[Hier befand sich ein Link auf die Seite "https://shop.chessbase.com/de/products/deep_fritz_14_deutsch". Der Link wurde vom Benutzer mit dem Titel "https://shop.chessbase.com/de/products/ ... 14_deutsch" versehen. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es möglicherweise erforderlich, diesen Hinweis beizubehalten, da manche Benutzer die Quelle ihrer Zitate von anderen Internetseiten so gekennzeichnet haben. Dieser Hinweis wurde automatisch an Stelle des früheren Links platziert. Falls der Link unangemessen oder ohnehin unerreichbar geworden ist, kann die im Impressum genannte Adresse mit einer Bitte um Entfernung kontaktiert werden.][url]http://www.heise.de/preisvergleich/3d-schach-14-professional-deutsch-pc-a1147301.html[/url]Online-Datenbank bedeutet, daß Dir bei beiden Programmen Deine auf Chessbase gespielten Spiele automatisch in die Internet-Datenbank des Programms aufgenommen werden, so daß Du diese dann mit der Engine bequem analysieren kannst. Und eigene Datenbanken kannst Du auch bequem erstellen und mit der Zeit ergänzen. Die Programme sind kein Ramsch, sondern durchaus professionelle und vielseitige Arbeitsinstrumente für den Schachspieler, mit denen man gut arbeiten kann. Der Unterschied zu Fritz 13 ist jedenfalls spürbar, man hat auch mehr Optionen.

Beitrag von chessiscruel

Danke werd ich mir wohl zulegen.als verspätetes Weihnachtsgeschenk :-)mein letzter Fritz war der 12

Beitrag von yury

Krass. 70€ für eine Engine, die einfach mal 200 (!!) Elo-Punkte hinter dem kostenlosen und Open-Source-Programm Stockfish liegt. Ich meine, mir ist schon klar, dass ChessBase hier auch die Oberfläche und die Datenbank verkauft und dass die Spielstärke für die ihre Partien analysierende Hobby-Schachspielerin nicht soo wichtig ist, aber das trotzdem irgendwie traurig.

Beitrag von Kiffing

[QUOTE=Kiffing;23692]Auch sind die Kommentare reichhaltiger und auch stellungsbezogener, also weniger allgemein, z. B.: "Weiß rochiert in eine offene Stellung".[/QUOTE]Als Kundenkritik möchte ich an dieser Stelle, bezogen auf den Fritz 14 3D Professional, loswerden, daß ich zwar eine Erweiterung der Kommentare in der Vollanalyse grundsätzlich schätze, sich diese aber nicht auf Banalitäten wie: "Weiß rochiert und verbessert seine Königssicherheit" oder gar: "Weiß droht Materialgewinn: Sg5xf6", wenn eine Figur einzügig (!) angegriffen wird :donk:, erstrecken sollte. Dieses wird von den meisten Schachspielern als störend empfunden, und sowas konterkariert das ansonsten gute Bild nach der Vollanalyse.