Schachburg-Archiv: Benutzerthema „Paradigmenwechsel bei Schachcomputern?“

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Beitrag von Kiffing

Bahnt sich bei Schachcomputern ein Paradigmenwechsel an? Sollte dies der Fall sein, dann könnte das neue Analyseprogramm Chessbase 14 eine Art Vorreiterrolle übernehmen. Dieses beschränkt sich nämlich nicht mehr darin, immer nur die objektiv stärksten Varianten aufzuzeigen, sondern auch diejenigen, die für den Menschen am naheliegendsten sind. Das würde die Arbeit beim Analysieren erleichtern. Denn so muss der Spieler nicht erst die Varianten eingeben, die er überprüfen möchte, weil sie ihm während der Partie als erstes in den Sinn gekommen sind. Stattdessen zeigt die Engine ihm die naheliegenden Varianten selbstständig an. Der Gedanke, dass ein Schachcomputer sich möglichst dem Menschen annähern sollte, weil ein Computer eine grundlegend andere Herangehensweise an das Schach hat als ein Mensch, ist zwar nicht neu. Nur ist es eben nicht so leicht, diese an sich schlüssige Grundidee zu realisieren. Insofern ist diese Maßnahme ein weiterer Baustein auf dem Weg zu dem Ziel des menschenaffinen Schachcomputers, und wie ich finde, ein sinnvoller. Wie denkt ihr darüber?Mehr zum Thema: [url]http://de.chessbase.com/post/chessbase-14-neue-analyse-philosophie[/url]

Beitrag von Babylonia

Hmm, wenn jetzt die Schach-Engines dazu übergehen, menschliche Schachzüge zu machen, dann kann man das "Cheating" nicht mehr detektieren. :nono:Babylonia

Beitrag von ToBeFree

[QUOTE="Kiffings verlinkter Artikel"][...] zeigte die Daueranalyse früher immer nur "die beste" Fortsetzung, so thematisieren die neuen Analysemethoden erstmals naheliegende, aber auch unzulängliche Züge und erklären, warum sie schlecht sind.[/QUOTE]Oh, das ist ein interessanter Punkt. Daran hatte ich beim Lesen jetzt überhaupt nicht gedacht, aber hier eröffnen sich ja ganz neue Betrugsmöglichkeiten.Man kann einem Spieler dann auch schlecht vorwerfen:[QUOTE]Du spielst so menschlich wie ein Computer.[/QUOTE]:D

Beitrag von ToBeFree

[QUOTE="Kiffings verlinkter Artikel"][...] zeigte die Daueranalyse früher immer nur "die beste" Fortsetzung, so thematisieren die neuen Analysemethoden erstmals naheliegende, aber auch unzulängliche Züge und erklären, warum sie schlecht sind.[/QUOTE]Das klingt sehr gut, und sehr hilfreich für die nachträgliche Fehlersuche.[QUOTE=Babylonia;28133]Hmm, wenn jetzt die Schach-Engines dazu übergehen, menschliche Schachzüge zu machen, dann kann man das "Cheating" nicht mehr detektieren. :nono:Babylonia[/QUOTE]Oh, das ist ein interessanter Punkt. Daran hatte ich beim Lesen jetzt überhaupt nicht gedacht, aber hier eröffnen sich ja ganz neue Betrugsmöglichkeiten.Man kann einem Spieler dann auch schlecht vorwerfen:[QUOTE]Du spielst so menschlich wie ein Computer.[/QUOTE]:D