Wasserstofffusion
»Eine Säule aus Raumschiffen bildet eine Achse durch Örz«, wiederholte Orakel erstaunt.
»Die Schiffe sind umgeben von Schienen, Stahlbeton und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff«, erklärte Älföns Ögnöwäk. »Die Säule wurde über die Zeit hinweg stabil ausgehöhlt, um für Bürgerkriege und Kriegsfälle ein zentrales Verteidigungsreservoir der imperialen Hoheit über die gesamte Wirtschaftsvereinigung zu bilden. Die Schiffe waren noch nie im Einsatz und werden von Robotern in Schuss gehalten; die wenigsten Äöüzz wissen von ihrer Existenz.«
[…]
Das eröffnete neue Möglichkeiten; Alexandra wurde sachlich. »Welcher Treibstoff wird an Bord der Schiffe gelagert? Ist das noch Plutoniumtechnik?«
»Es handelt sich durchgehend um lithiumbasierte Speicher«, antwortete Ögnöwäk. Er erhob sich mit nassen Ärmeln und hinterließ Trocknungsabdrücke auf dem Stahlboden. »Die Tanks sind derzeit als Lithiumhydrid vollständig mit Wasserstoff gefüllt. Daraus wird unter großer Hitze elementares Lithium und Wasserstoff; der Vorgang ist beliebig reversibel und beide Zustände sind stabil. So funktioniert euer Raumschiff und das unter unseren Füßen.«
Alexandra wusste inzwischen ebenfalls Bescheid. »Was mir noch fehlt, ist die Information, wie diese Hitze nach jahrhundertelangem Stillstand erzeugt wird. Auf unserem Schiff haben wir Kondensatoren und Akkumulatoren, die hin und wieder durch Sonnenlicht oder kurzen Kraftwerksbetrieb aufgeladen werden müssen. Wie wird die Einsatzbereitschaft der Kraftwerke in Örz sichergestellt?«
»Durch Hochspannungskabel, die wir durch den Planeten gezogen haben, und durch Stromschienen an der Säule. Die Kraftwerke auf Örz versorgen die unterirdischen Kondensatoren. Bei Bedarf werden die Fusionsreaktoren hochgefahren und die Verbindungen gelöst. Zum Verlassen des Planeteninneren wird nicht zwingend Treibstoff verbraucht, denn die Lager haben einen Aufzugmechanismus mit tubulären Asynchronmotoren. Der Wartungsaufwand ist wirklich minimal.«
Infinite Adventures 3, Kapitel »Örz«